Volltext Seite (XML)
sicher Verurteilung ihren Kameraden durch' weitere schlechte Führung ein schlechtes Beispiel geben. 2. Leute, welche nach einer ersten kriegsgericht lichen Bestrafung mit Strafaufschub eine zweite Strafe erhalten. 3. Ferner werden in dke gewöhnlichen „sections speciales" besonders diejenigen Leute eingestellt, die durch wiederholte Verstöße gegen die militärischen Vor schriften oder durch schlechte Führung die Disziplin schädigen und eine Gefahr für die Moral ihres Trup penteils bilden. Liese Strafavteiknngen werden ausschließlich zu schwere« Arbeite« in der vorderste« Linie verwandt. Ihre Angehörigen erhalten feldmarschmäßige Aus rüstung, aber keine Waffen, die Führer tragen den Nevolver. Die Bildung derartiger Strafabteil,engen läßt ver muten, daß die Zahl der französischen Soldaten, deren disziplinloses Verhalten zu einer Gefahr für die Truppe wird, außerordentlich hoch ist. Diese Tatsache zeigt klarer als die von Begeisterung triefenden Tira den der Pariser Hetzprefse die wahre Stimmung in Frankreich und an der Front Duell Flieger gegen Luftschiff. i i s Eine kühne Lusthusarentat. s Marine-Oberflugmeister Carl Meyer, ein funger El sässer, von einer Seestugstation de« Marinekorps ist gegen wärtig einer unserer erfolgreichsten deutschen Seekampf stieger. In kurzer Zeit gelang es ihm, sechs feindliche Flugzeuge im Luftkampfe zum Abschutz zu bringen. Seine jüngste Tat war die -. Vernichtung des englischen Luftschiffes am 21. April 1917, worüber uns folgende Einzelheiten be richtet werden: Mittags 12 Uhr 30 Minuten stieg er mit seinem Begleiter in der Staffel, Martne-Oberflugmeister Kästner, zu einem Jagdfluge auf. Beide Flugzeuge, Kampf-Einsitzer, nahmen Kurs längs der flandrischen Küste nach Westen. Kurz nach 1 Uhr sichteten sie in 500 Meter Höhe über See ein feindliches Luftschiff. Sofort stürzten sich die deutschen Maschinen auf die seltene Beute. Durch widrigen Zufall versagte nach 150 Schuh das Ma schinengewehr von Kästners Maschine, und Meher führte den Kampf, der dann noch einige Sekunden dauerte, weiter. Da« Luftschiff, welches etwa 100 Meter lang war, trug in einer Gondel acht Mann Besatzung und wurde von zwei Motoren angetrleben. Als Bewaffnung führte es zwei Maschinengewehre. Es leuchtete an den Selten- Wänden das englische Abzeichen, die rot-blaue Kokarde. Die Gefahr witternd versuchte das Schiff zu entkommen, aber der deutsche Flieger war schneller. Als er auf 150 Meter herangekommen war, schütz er ihm rund 100 Schutz in de» Ballonkörper. Die Besatzung antwortete mit rasendem Maschinengcwehrfcuer. Meher ritz seinen Apparat herum und stietz zum neuen Angriff vor. Unauf hörlich feuerte er in die Gondel und brachte das Ma schinengewehr VeS Gegners zum Schweige«. Nun fuhr er mit gedrosseltem Motor auf 20 Meter an das Schiff heran und zielte in die Kokarde des BallonkörperS. Ueber 20Ü Schüsse zielte er in den blauroten Fleck, ohne anfäng liche Wirkung. „Wenn er jetzt nicht bald zu brennen anfängt, feuere ich ihm eine Sternsignalpatrone in den Leib!" rief er aus. Da plötzlich wurde der rote Punkt der Kokarde größer und größer. Eine grelle Stich flamme sprühte auf. Meher ritz sein Flugzeug zur Seite. In diesem Augenblick war das Schiff eine einzige Feuersäule. Tie Gondel stellte sich senkrecht auf den Kopf und fiel wie ein Stein in die Flammen zurück. Dann schotz sie hell lodernd in die Tiefe. Brennendes Benzin zeigte die Stelle, wo die Wellen die Trümmer des Schiffe» ausgenommen hatten. Als Meyer die Meeresoberstäche nach Ueberlcbenden absuchte, war nur noch eine dicke, schwarzgualmende Rauch wolle zu sehen, die träge über dem Wasser dahinglttt. ! Aus aller Wett. ** Fischerei i« den masurischeu Seen. Auf den ma surischen Seen nahm die Maränenfischerei ihren Anfang. Die Jangergebnisse sind zunächst nur mittelmäßig. Bei »er starken Nachfrage in Ostpreußen ist der Versand nach außerhalb geringfügig. * Sonntagsjäger. Durch Unvorsichtigkeit wurde bei Beckum der Jagdpächter Simon aus Elberfeld bet Gelegen heit einer Rehbockjagd von einem Mitjäger erschossen. ** Bon der Kreuzotter werden die Wälder in der (Gegend von Nikolaiken stark heimgekucht. Trok der eifrig betriebenen VcrttlgungSmatzuahmen ist die völlige Aus- : rottung der Giftschlange bisher nicht gelungen. ** Seine Schwester erschossen. Der 14jährige Sohn : ! des Landwirts Quandt auf Abbau-Reetz in der Neumark s § hat aus Unvorsichtigkeit seine 14jährige Schwester erschossen, s ** OPtikerschulc. Auf den, deutschen Optikertage i ! wurde die Gründung einer staatlichen Optikerschule in < i Jena durch das Großherzogin», Sachsen-Weimar be- i . kanntgegeben. Tie Kosten fließen aus den Mitteln der i j Karl-Zeiß-Stistung. Zum ersten Direktor wurde der > i bekannte Optiker Gerhard Kloth aus Straßburg i. Els. ! berufen. ** Bichdicbstkh'e. Beim Bahnbau in Neubeckum be- - schäftigte russische Arbeiter wurden überführt, datz sie in i ,! der Nacht zum 9. v. M. ein Rind im Werte von 800 Mark von der Weide des Gutspächters Kertzensischer auf Vincken wald bet Vorhelm, dem Kaufmann Josua Hove-Oelde ge hörend, gestohlen und abgeschlachtct hatten. Man führt auf dte Bande auch noch andere Vtehdiebstähle zurück. ' Die Unterbringung der Großstavtkindcr anf dem Lande hat schon in der ersten Woche Unangenehmes gezeitigt. In Gr.-Wersmeningken bei Pillkallen such ten am ersten Feiertage mehrere Kinder ihr Vergnügen ! darin, daß sie eine Feldbahn zum Spazierenfahrcn i benutzten. Als die in ziemlich schneller Fahrt befind- ! lichen Loren plötzlich gebremst wurden, fielen mehrere > Kinder herab. Tabei wurde einen, Knaben aus Wil- s mersdorf der Kopf gespalten. Tie Verletzung war ! so schwer, vaß der Knabe verstarb. In einer anderen, s Ortschaft des Kreises Pillkallen stellte ein Junge sei- > neu kleineren Kameraden in den Eimer eines Ziehbrun- nens und war gerade dabei, ihn in den Brunnen hin- ! einzulassen, als durch zufällig herbeigekommene Er wachsene ein größeres Unglück verhütet werden konnte. tk DaS Hcmd der Fürstin Isabella. Die Geschichte ist i eigentlich uralt; aber ich sehe keinen Grund ein, sie im gegenwärtigen Kriege nicht wieder einmal aufzuwärmen. - fOie Bezeichnung „isabellafarbcn" für ein Gewand, das , eine ins Grau spielende gelbliche Farbe zeigt, dürfte be- ! kannt sein, — weniger aber der Ursprung dieser Be- i zeichnung. Die Stadt Ostende, die in den künftigen Frie- i densverhandlungen neben Zecbrügge vielleicht am meisten ! genannt werden wird, hat dieser Farbe den Namen ge- I geben; und das kam so: Mrdinand von Aragon belagerte i die Stadt; doch die tapferen Vlämen wehrten sich und machten dem fremden -Fürsten den Besitz streitig; da kam Isabella, die Gemahlin des Königs Ferdinand auf deu etwas zweifelhaften Einfall zu schwören, sie werde ihr ' ! Hemd nicht eher wechseln, bis die Stadt genommen sei. Aber auch das veranlaßte die Ostender nicht, ihre Freiheit zu opfern, und so zog dte Fürstin nach langen drei ! Jahren das bewußte Hemd aus, und — siehe da! — da War das Hemd eben isabellasarben! tk Der Kaffcesack. Der „Chanchagne-Kamerad" ver- , öfsentlicht eine niedliche Erinnerung eines alten Offiziers j von 1865. Dieser lag in Rastatt in Quartier und hatte , einen Burschen namens Betz. An einem heißen Mittag — : erzählt der Offizier — kam ich todmüde heim von einer ! Felddienstübung und stapfte mich langsam die alte ge- : schnitzte Treppe hinauf. Betz stand oben und erwartete j in dienstlicher Haltung seinen Herrn und Gebieter. — Am ! Ende der Treppe war ein eichener Pfosten mit «einer ! kindeskopfsgroßen Kugel, fast mannshoch. Anf diese Kugel nun legte ich meine linke Hand, um mir den letzten Schwung zu geben, fuhr jedoch widerlich berührt wieder zurück, denn ich hatte in etwas Nasses gegriffen. Nun : entspann sich folgendes Zwiegespräch ziemlich wortgetreu: i Ich: „Pfui Teufel. Was ist denn das für eine Schwei- ! nerei? Haben Sie das getan?" s Betz: „Jawohl, Herr Leutnant! Ist unser Kaffee- l sack, hab' ich übergestülpt zum Trocknen" — § Ich: „Kaffecsack? Ja, wozu? —" Betz (etnfallend): „Brauche ich immer zum Kasfedurch- feihen". i Ich: „Ja, Kerl, zum Donnerwetter! — Das ist ja ein s Socken!?" Betz: „Zu Befehl, Herr Leutnant! Aber ist ein ganz alter." (Und als ich, ein Würgen in der Kehle und ein ! Mumoren tm Magen verspürend, den Unglücksmenschen mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen anstarrte, fügte er treuherzig die beruhigenden Worte hinzu): „Die Socken sind aber nicht vom Herrn Leutnant, die Socken sind von mir und ganz alt!" — — Darum also hatte in letzter Zeit mein Frühstück einen so eigenartigen Beigeschmack, den ich in meiner Unerfahrenheit auf dem Gebiete der Zubereitung kulina- ! rischer Genüsse einer neuen Sorte Von Kaffeebohnen zuge- ic^ieben!" > Reue Bekanntmachungen. In der BuudeSratSfihung vom Sonnabend gelangte«, zur Annahme: Der Entwurf einer Bekanntmachung über, Schlachten von Tieren, — über Frühdrusch und — betref-« send Erhöhung des Wochengeldes. VWWWWMWWWWWWMMWW<DW<D0V<DW<T s wer Getreide liefert, ß Z hilft uns liegen! ß Z Landwirte, die Kraft der Feinde er- ß s lahmt! An Euch ist's, den Sieg zu k A vollenden: Liefert Getreide ab, und g 8 zwar sofort. 8 6 Mr brauchen es dringend! WWWWWWWWWWWWWWWWWVWWWWW Lokales. W Mctall-Ersahstclle. Bet der Mobilmachung von Spar metallen in Gestatt von Fabrtkattonsgeräten, HaushaltungS-, Gebrauchs« und EturichtungSgegen- ständen bietet, soweit ein baldiger Ersatz dec Gegenstände, während der Kriegsdauer nicht zu vermeiden ist, die Be schaffung geeigneter Ersatzstücke besondere Schwierigkeiten. Um diesen zu begegnen, ist die Metall-Ersatzstelle bei der Metall-Mobilmachungsstelle, Berlin W. 9, Potsdamer Str. 10 bis 11, gegründet worden. Aufgabe dieser Stelle ist: es, verwendbares Material für Ersatzgegenstände aus findig zu machen und die Herstellung und Beschaffung von Ersatzgegenständen für die von der Metall-Mobil machung betroffenen Betriebe usw. zu regeln. L Höchstpreise sind keine Mindestpreise. Bisher, war vielfach die Meinung vertreten, daß die amt lich festgesetzten Höchstpreise tatsächlich alsbald die Be deutung von Mindestpreisen hätten, indem die betref-! sende Ware überhaupt nicht mehr unter dem Höchst-! Preise zu erlangen wäre. Diese Auffassung "hat sichl in der jüngsten Zeit insofern als unzutreffend er-i wiesen, als es sich um leicht verderbliche Waren, beispielsweise um Spargel, handelt. Tie Spargel preise stehen schon seit mehreren Wochen in Berlin,! Dortmund, Kassel, Bremen und anderen Städten cr-< Heblich unter dem Spargelhöchstpreis. Tie Reichs- stelle für Gemüse und Obst hat demgemäß bereits die: erforderlichen Anordnungen getroffen, um herbeizu-, führen, daß die in den einzelnen Wirtschaftsgebiete«, eingerichteten Preiskommissionen die Preisfestsetzungen! der jetzigen Sachlage anpassen. — Inzwischen naht: die Spargelzeit freilich ihrem Ende. W Verbot des Vorverkaufs der Ernte deS Jahres 1S17. Das Kriegsernährungsamt gibt bekannt: Demnächst wird das Verbot des Vorverkaufs der Ernte 1917 ergehen in de« Weise, daß wie im Vorjahre Kaufverträge über Roggen,, Weizen, Spelz (Dinkel, Fesen), sowie Emer und Einkorn, Gerste, Hafer, Hülsenfrüchte, Buchweizen, Hirse, Oel- früchte und Futtermittel, soweit diese der Verordnung, über Futtermittel unterliegen, mit Ausnahme von Ver-> trägen mit den zuständigen Stellen für nichtig erklärt" werden. Die Nichtigkeit wird auch auf Verträge, die schon vor Erlaß des Verbots geschlossen sind, erstreckt werden. Versuche, derartige Verträge jetzt abzuschlicßen, sind daher zwecklos. Für die uns anläßlich unserer Silber- Hochzeit so zahlreich dargeblachlen Geschenke und Glückwünsche sagen wir hierdurch allen unsern herzlichst,« Dank. Barenburg i E, den l. Juni ly17. psul kieilvl unE IHsu. Am Sonntag Nachmittag sind zwischen AWm I Sldimrer kW- sMelZmmM geb, dielelben geg B> l abz ug. i. d. Geich, d Bl. Liebers Roßschlächterei empfiehlt für Dienstag biksnrtvGI«»»«!» Telerhon 97. Rübenpflauzen gibt ab Martin, Kautzsch b. Kreischa. Gottes Hand ruht schwer auf uns! Sonnabend abend ist unser einziger, hoffnungsvoller, lieber Sohn, Bruder und Lnkel Erich Max Heeger i m IZ.Lebensjohre infolge Unglückrfalles durch den Tod uns entrissen worden. Siadtgut Dippoldiswalde, am 4. Juni 1917. Im tiefsten Schmerze: Familie Ma« Heeger. Die Beerdjgung findet nächsten Mittwoch nachmitzag» 4 Uhr von der Halle aus statt. IE" Die diesjährige Kirschenuutzung des Rittergutes Reinhardtsgrimma an dir Reinhort tsgrinma—tzausdorfer Errotze soll an den Meistbietenden verpachtet werden. Schriftliche Angebote sind bi» zum >2 d. M. an die Rittergutrverwallung zu richten. Auswahl unter den Bewerbern bletbt Vorbehalten. Hier« eine Beilage. Futter- und Streu-Stroh ein Zentner 2,20 M., verkauft Rittergut Reichstädt. MktlMGßaW sind vom Mittwoch an zu verkaufe« bei M. Grahl, Hänichen. Eine Melkziege verkauft vronhofstratze 30S, l. sindzuverkausenRelnhardtsgrimmaRr tt. Immel» ÜWMuM, „Isbo". Morgen nach der Turnstunde »Iinmlwng. N ""WM K Di englisck vrganii um ihr gamsat und w rungsa gebilde meint des Lei Frage nicht Verteil Wucher Lebens Tas B werde und di heitsmc würden Teilen des Jal Aufsich nügend frage, deutun. könnte des Kr Hörner wenigst da neber uns kei: wenn i folgen reich ent kann, i der schl nun L oder z. macht. Mc mehr, gische Z öffentli« reise ai fischen ( gung ir Ünzus meint, hältnisse Regier» kalen r< strömun. Auch i> Reaktion Teutschl den deu Revoluti nisse in falls ni deutend nierung Er Der missars zusamme ,Allgem« wr Do Äbgeordr rig eml mar i >abe mft ruhen in gewinne gesagt, d solange t würden, und «ich wohl sei und Dev - Die ai Ter mittellon rungskon gründlich Aktionär Kriege 8 ländern Ter vebensmi (!!) wird