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, täte beweisen, daß man der Lösung ziemlich nahe gekom- - men ist. Zunächst hat man in die kleineren Torpedoboote , Verbrennungsmotoren mit kleineren Leistungegn einge- ' baut. Man hat es so weit gebracht, daß im Herbst 1911 mehrere Torpedobootszerstörer von 650 Tonnen Wasser verdrängung auf Stapel gelegt und mit Fiat-Schweröl- motoren ausgerüstet wurden, die 30 Seemeilen Geschwin digkeit entfalten und 12 000 bis 14 000 Pferdekräfte leisten sollen. Diese gewaltigen Leistungen veranlaßten die ita lienische Marineleitung, weitere 20 kleine Torpedoboote von 120 Tonnen mit Verbrennungsmotoren auszurüsten, die bei 3000 Pferdekräften Leistung 27 bis 29 Seemeilen Geschwindigkeit zu entfalten imstande sind. Da der Mo tor in diesem Falle alle Erwartungen erfüllte, so haben ge rade diese Gattungen von Torpedobooten einen ganz be deutenden Vorteil durch den neuen Antrieb erreicht. Für «inen erfolgreichen Torpedobootsangriff ist das möglichste Vermeiden von Ranch eine Hauptbedingung, damit sie ihr Rahen den feindlichen Kriegsschiffen nicht verraten, und da der in Frage stehende Motor sozusagen keinen Rauch entwickelt, hat er sein« Daseinsberechtigung für Torpedo boot bewiesen. Bei dem großen Oelreichtum in Rußland ist es nicht zu verwundern, daß man in diesem Lande beizeiten Ver suche mit Schiffsmotoren vornahm. Bereits im Jahre 1905 gab es in der russischen Marine mehrere kleine, mit Motoren ausgerüstet« Fahrzeuge, und auch auf den grö ßeren Flüssen hat man Kanonenboote eingerichtet, die mit Motoren ausgerüstet sind. Im Jahre 1909 begann man in Rußland den Bau von drei großen Schwesterschiffen, die ebenfalls Motors erhielten, und in Kiel wurden zwei große Kanonenboote gebaut, die, ebenfalls unter der Ver wendung von Motoren, für das Kaspische Meer bestimmt Waren Bald folgten weitere Motorkreuxn, und man hat die Erfahrung gemacht, daß sich diese derart bewähren, daß in der russischen Kriegsmarine Schiffe mit Dampfmaschinen nicht mehr gebaut werden dürsten. In Frankreich haben die Schneider-Creusot-Werke mit dem Bau von Motooren ! nach dem System Diesel begonnen. Man hat bereits solche von 10 000 Pferdestärken gebaut, und auch hier sind die gehegten Erwartungen nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen worden. Drei solcher Motoren genügen für den Antrieb eines modernen Linienschiffes. Auch in englischen Kreisen wid met man den Motorenschiffen das größte Interesse. Hier verhelfen die öfteren Kohlenarbeiterstreiks dem Motor mehr wie wo anders zu seinem Recht. Trotzdem die eng lische Marineverwaltung vor Ausbruch des gegenwärtigen Krieges große Kohlenlager angelegt hatte, muß sw die Mittelmeerflotte mit amerikanischer Kohle versorgen. In Deutschland begann man die ersten Versuche mit Motoren auf dem kleineren Boote „Mentor". Da die Ver suche und Erprobungen den Erwartungen entsprochen hat ten, ging man sofort daran, die Beiboote der größeren Kriegsschiffe mit Motoren auszurüsten. Der „Mentor* hat 30 Meter Länge und wird durch zwei Dieselmotoren von je 300 Pferdekräften angetrieben, di« bei 450 Umdrehungen in der Minute dem Schiff eine Geschwindigkeit von 16 See meilen geben. Die Abgase der Motoren gehen durch einen hohen und hohlen Mast ins Freie. Zurzeit, und schon seit einigen Jahren, befindet sich ein« ganze Anzahl größerer Handelsschiffe mit Motoran trieb im Bau. Eine wichtige Frage bildet die Beschaffung der notwendigen Mengen von Rohöl, und sie ist für Län der, die keine Oelquellen aufzuweisen haben, noch mit man cherlei Schwierigkeiten verknüpft. In England hatte man vor einigen Jahren begonnen, riesige Mengen des kostba ren Stoffes aufzuspeichern, so in Portsmouth 20 000 und in Plymouth 36 000 Tonnen. In Frankreich hat man Lieferungsverträge mit der amerikanischen Vacuum - Oil - Gesellschaft abgeschlossen. Deutschland bezog vor dem Kriege russisches, galizisches und rumänisches Oel. Wenn unsere ganze Kriegs- und Handelsflotte Motorenschiffe besäßen, brauchten wir jähr- ' Hch etwa 25 000 Millionen Tonnen Oel. Die Gesamtpro- ^düktion der Erde beträgt zurzeit aber im Jahre nur 45 Millionen Tonnen, ein Beweis, daß unsere alte und be währte, wenn auch mit mancherlei Mängeln behaftete Dampfmaschine so rasch nicht verdrängt werden kann. Warum ist des Menschen Fußsohle nicht eben? Eine spanische Volkssage. Als die Teusel von Gott abgefallen waren und sich auf die Erde flüchteten, hatten sie auch die Sonne mit sich genommen, und der Kaiser der Teufel hatte sie auf eine Lanze gesteckt und trug sie auf der Achsel. Als nun aber die Erde sich bei Gott beklagte, daß sie von der Sonne noch ganz verbrannt werden würde, da schickte Gott den heiligen Erzengel Michael, der da trachten sollte, Lem Teufel auf irgend eine Art die Sonne wegzunehmen. Und wie der heilige Erzengel zur Erde niederstieg, befreundete er sich mit dem Kaiser der Teufel, der aber merkte gleich, wo das hinzielte, und war auf seiner Hut. Einst als beide miteinander auf der Erde spazieren gingen, kamen sie an das Meer. Da machten sie Anstalt, zu baden, und der Teufel fließ die Lanze mit der Sonne in die Erde. Nachdem sie ein wenig gebadet hatten, sprach der heilige Erzengel: „Nun laßt uns tauchen und sehen, wer tiefer hinunter komme." Und der Erzengel antwortete: „Nun wohlan!" Da tauchte der Erzengel unter und brachte mit den Zähnen Meersand herauf. Nun sollte der Teufel tauchen, der fürchtete aber, der heilige Erzengel möchte ihm indessen die Sonne entwenden. Da kam ihm ein Gedanke: Er spuckte auf die Erde, und aus seinem Speichel entstand eine Elster, die ihm di« Sonne hüten sollte, bis er getaucht, und aus der Tiefe mit den Zähnen Meersand heraufgeholt hätte. Sobald aber der Teufel untertauchte, machte der heilige Erzengel mit der Hand ein Zeichen des Kreuzes, und alsbald be deckte das Meer neun Ellen dickes Eis, hierauf erfaßte er schnell die Sonne und flüchtete damit zu Gott. Da krächzte die Elster aus allen Kräften. Wie der Teufel die Stimme der Elster vernahm, ahn te er auch schon, was es gab, und kehrte so schnell als mög lich um. Als er aber in die Höhe kam, fand er das Meer zugefroren, und sah, daß er nicht heraus konnte. Da kehrte er eilends nochmals zurück auf den Meeresgrund, hotte sich einen Stein, brach damit das Eis durch und setzte dem Erzengel nach. Jener floh, und dieser hinter ihm drein. Schon hatte der Erzengel mit einem Fuß den Himmel betreten, da erreichte ihn der Teufel bei dem an dern Fuß und riß ihm mit seinen Klauen aus der Sohle desselben ein großes Stück Fleisch. Und wie der heilige Erzengel so verwundet mit der Sonne vor Gott dem Herrn trat, weinte er und klagte: „Was soll ich nun, o Gott, so verunstaltet?" Da sprach Gott zu ihm: „Sei ruhig und fürchte dich nicht, ich werde es anordnen, daß von nun an alle Men schen gleich dir eine kleine Vertiefung in der Sohle ha ben. Und wie es Gott anordnete, entstand auch bei allen Menschen aus den Sohlen beider Füße eine Keine Vertie fung, und so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag. , Lesefrüchke. L Enseut terribl«. „Du Onkel hat's Weh getan?" „W-Ä denn?" „Ms du durch's Examen fielst?" S. * Druckfehler. (AUS dem Amtsblatt). Zwangsweif« ver steigere ich morgen vormittag 10 Uhr im Hofe des Central- speichers 10 Hektoliter alten Kornbranntwein und 2 Hekto liter Ungarwein. Hervorragend günstige Saufgelegenhett. Schulze, Gerichtsvollzieher. , -X Vergeßlich. Professor (jung verheiratet zu seiner Frau): „Das Essen war sehr gut — ich möchte nun bezahlen." * Mustermädchen. Hausfrau: „Aber Minna, Sie lesen, wenn Sie auf die Kinder achten sollen I" Minna: „Ach, ick bin det jewohnt, die Jöhren stören mir weiter nich."