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Katholischer Gottesgienst. GchMsVS-«g. Sonntag» den 6. Mak, vormittag» »Üv Uhr im Gasthof. vernaschtest ' Bamber«. Weil sie kein Kleing^d hatten^ Die vrauereibesitzer Hader und Müller au» Nordhalben hatten die Polizeistunde übertreten und ihren Gästen noch Bier oprgesetzt. Bor dem Amtegericht Nordhalben wendeten sid ein, sie hatten ihren Gästen wegen Kleingeldmangels nicht wieder heraurgrben können^ so dah den Gästen nicht» andre» übrig blieb, ak den Rest» herunterzutrinken. Da» Amt»gericht erkannte auf Freisprechung, die Straskammer vaurttilt» sie jedoch zu je 5 Mark Geldstrafe und die Kosten. Sparkasse zu Höckendorf. Nächster Lrpedltlonstag: Sonntag dtn 6. Mai nachmittag« >/>3—6 Uhr. Sparkasse zu Seifersdorf. Nächster Lrpeditionrtag Sonntag den 6. Mai 3-6 Uhr. Letzte Nachrichte«. Der neue englische Durchbruchsversuch unter schwersten Verlusten gescheitert. Berlin, 3. Mai, ab-nds. (amtlich) An der Arrasfront ist ein erneuter englischer Durch- brvch»oersuch unter schwersten Verlusten für den Feind gescheitert. An der Aisne und nördlich Reim« anhaltend starker AMteriekampf. Im Osten nicht» Wesentliches. Lloyd George uürd über den Frieden sprechen. Baseler Blätter melden aus London: „Morning Post" btrichtet, dah Lloyd George unmittelbar nach dem Zu sammentritt des Unterhauses sich vor dem Parlament ausführlich über die Möglichkeiten eines Friedens auslassen werde, um der Stimmung im Lande Rechnung SU tragen. lleber 36VVÜ Engländer gefallen. Di» „Strahbmgrr Post' Mkldet von der schweizerischen Grenze: Nach Genfer Meldungen aus London verzeichnen dih-kultischen Verlustlisten vom 9 bis 25. April die Namen v»p l 01703 Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften, darunter 36140 Gefallenen. In dieser Zahl sind die Namen aus den gewaltigen Verlusten der dritten Durch bruchsschlacht noch nicht enthalten. Englands Fürsorge für die Flämen. Basel, 2. Mai Au? ( n Haag wird gedrahtet, dah 8000 meist flämische Ar eu r in einem Lager bei London «ingeschlossen sind und wie gemeine Verbrecher be handelt werden, weil sie sich weigerten, an die Front zu gehen. Miljukows Stellung schwer bedroht. Lugano, 3. Mai. Der stets gut unterrichtete Peters burger Vertreter des „Lorriere della Sera" drahtet seinem Blat e, dah in der russischen Regierung eine teilweise Ministerkrise eintreten werde. Miljulow wird von den Arbeiter- und Soldatenausschüssen mit steigender Heftigkeit derart angegriffen, doh er beabsichtigt, zurückzutreien. - Ein feindliches Torpedomotcrboot versenlt. Berlin, 3. Mai. (Amtlich.) ' In der Nacht vom 2. zum 3 Mai wurde «in feind- liche« Torpedomotorboot durch unsere Voipostenstreitlräfle vor der flandrischen Küste versenkt, «in zweites wuide so schwer beschädigt, dah seine Vernichtung wahrscheinlich ist. Der Chef der Admiralstab«» der Marine. Wettervorhersage. Keine wesentliche Aenderung. Oertliches MV Sachfi,ihrs. Dippoldiswalde. Heute Freitag mittags gegen 1/21 Uhr kam von Süden her ein Zeppelin über unsre Stadt, lenkte und fuhr talaufwärts etwas zurück, näherte sich wieder und nahm dann seinen Weg nach Osten. Pirna. Dcr Ausbau de» sogenannten Kapitelsaales für die Zwecke des städtischen Museums ist seit einiger Zeit geplant. Der Landesvereln Sächsischer Hetmatschutz hat eine Planung ü^er den Umbau ausgearbeltet, die etwa 37000 Mark erfmdern wücde. Der Rat hat den Umbau für die Zett nach dem Kriege in Aussicht ge- «ommen, wenn dazu erheblich aus Staatsmitteln beige tragen wird. Geyer. Auf dem Privatweg, der von der Annaberger Strohe nach dem Geyrrsberg hinaussührt, entstand durch Einbruch des Hirtstollens eine etwa stubenhohe Ltn- senkung. Chemnitz. Die vom Statistischen Landesamt veran- lahte Zählung der leerstehenden Wohnungen ergab am Anlagetermin vom 12. Oktober 1916 die oerhälmtsmähig Uetne Zahl von 3,l vH aller vorhandenen Wohnungen gegen 3,73 v. H. im Jahre 1915. Plauen i. B., l. Mai. Weil er in seiner im Januar 1914 abgegebenen Vermögenseiklärung sein Vermögen um 18000 bis 19000 M. zu niedrig angegeben und so den Wehrbeitrag um 90 M. geschädigt hatte, ist heute der Handelsmann Hermann G-ilsdorf in Markneukirchen von der Strafkammer des hiesig:n Landgerichts zu 1000 M. Geldstrafe verurteilt worden. — Die Einnahme au» der Biersteuer im Jahre 1916 hat 46979,61 M. ge,en 58 611,86 M. im Jahre zuvor betragen, wovon 2368.29 M. für aurgeführte Bier« wieder -urückzuzahlen waren. — Einritzt hiesigen Baumeister ist in der letzten Zett aus schier Betonbalkenfabrik «in «lestrischer Motor, zwei W , Mark« Bergmann, im Werte van 400 M» gestohlen veordin. Drr noch' unermilteste Di«bj von dem angenom men werden muh, dah er mit der Örtlichkeit genau be traut war, hat sich nach Zertrümmerung eines Fensters Eingang in den Motorraum zu verschaffen gemuht Der Motor war in einem tzolzverschlag mit Schrauben an der Decke sestgemacht. Der Bestohlene weilt feit einigen Tagen au» dem F«lde her und hat erst jetzt die Wahr- nehmung de» erfolgten Diebstahl« gemacht. Bor einiger Zeit wurden ihm auch Treibriemen im Werte von etwa 150 Mark gestohlen. L« orrgeht fast kein Tag, an dem der Polizekbericht nicht ähnliche Spitzbübereien meldet. Sparkaffs p» vippoldiswald«. E«prdrttoni-Stunden: Sonntag«: nur mn letzten Sonrtag de» Monat« von V»2—'/»4 Uhr, an allen Wochentagen »ou «V» bt« 12 Uhr und 2 bl« >/>5 Uhr, Sonnabend» ummterbro^,« vo« >/,0 bl« 2 Uhr. D Die Hausschlachtungen. ^„Pension" von Schlachtschwciucn jetzt drei Monate. D<> Nach neuen Bestimmungen über Hausschlachtungen Werden vom 1. Oktober 1917 ab Hausschlachkunge« nur noch genehmigt, wenn Schweine oder Rinder min destens drei Monate in der eigenen Wirtschaft gehab ten worden sind, da mit der bisherigen Sechswvchen- > frist vielfach Mißbrauch getrieben ist; Personen, die weder die nötige Sachkenntnis, noch auch geeignete jStallungen und Futtermittel besaßen, haben Schweine die - Mindestfrist von sechs Wochen durchgehalten, ohne Rücksicht auf den Erfolg, lediglich um sich erhöhte iSelbstversorgerration zu sichern. — Aus demselben ^Grunde ist der Erwerb von Schweinen von mehr als 60 Kilogr. Lebendgewicht zum Zwecke der Selbstversor- !gung nunmehr allgemein untersagt worden. — Weiter wird bestimmt, daß, der Selbstversorger, der in den , Monaten September bis Dezeyiber schlachtet, Vor räte .höchstens für ein Jahr, bei Schlachtungen zu.K anderer Zeit höchstens bis zum Schlüsse des Ka lenderjahres behalten darf. Hierdurch soll die unwirt schaftliche Aufstapelung von Vorräten auf allzulange Zeit verhindert werden. f .- k-Eine weitere Vorschrift bindet die Abgabe von Fleisch aus der Ration des Selbstversorgers an Dritte gegen Entgelt an die Genehmigung des Kommunalver bandes, damit nicht wucherischer Kettenhandel mit angeblich kartenfreiem Fleisch aus dieser Quelle ge speist werden kann. 'iÄ^Jm übrigen führt die Verordnung eine schär fere Ueberwachung der Hausschlachtungen durch genaue Feststellung des Schlachtgewichts, amtliche UeberWachungspersonen und Beurkundung der ermit telten Gewichte ein, wozu die näheren Ausführungs- Vorschriften von den Landeszentralbehörden ergehen. Die Verordnung gibt den Landeszentralbehörden Versorgung ihrer Insassen und gewerbliche Betriebe das Recht, Krankenhäuser und ähnliche Anstalten zur zur Versorgung ihrer Angestellten und Arbeiter auch als Selbstversorger anzuerkennen, wenn sie Rinder Mästen. und zur Hausschlachtung bringen wollen. Politische Rundschau. 1 - Berlin, 3. Mai. i > :: Zm SrnährnngSausschnsse des Reichstages hat man äm Donnerstag die gesamten einschlägigen Sorgen und Beschwerden noch einmal durchgesprochen. Besonders das unnütze Hin- und Hersahren von Kartoffeln und Obst, dann die hohen Preise für Saatgut, die große Spannung zwischen Klbgeberprels un"> Verbraucherpreis u. a. In bezug auf kdie Saatfrage verwies die Reichskartoffelstelle auf ihr Rund- tzelegramm, wo nicht der Landwirt unbedingt pro Morgen ^als Saatgut 8 Zentner behalten mutz. Zum Wirtschafts-Neuaufbau in Hamburg. Das Parlament, die „Bürgerschaft", faßte ohne Erörte-- xung einstimmig den Beschluß einen aus zehn Bürget schafts- und fünf Scnatsmitgliedern bestehenden Aus schuß zur Vorbereitung staatlicher Maßnahmen einzu fetzen, die erforderlich sind, um nach dem Kriege Han del, Schiffahrt und Industrie die notwendigen Grund lagen zum Wiederaufbau und erneuter Ausdehnung zu geben. ' > - :: Sachse» «nd das Jesuitengesctz. Die nationaMberale Fraktion der zweiten Kammer hat folgende Interpellation etngebracht: „Wie hat sich die Regierung im Bundesrat zur Aufhebung des Jesuitengesetzes gestellt; wie stellt sich das Verhältnis in Sachsen, wo der Aufenthalt der Je suiten durch die Verfassung verboten ist?" :: Einführung einer Vermögenssteuer in Bremen. Die bremische Bürgerschaft nahm einen Antrag des Senats an, der die Einsetzung einer Kommission be schließt, die aus 14 Mitgliedern bestehen und eine zeitgemäße Aenderung der bremischen Verfassung vor bereiten soll. — Ein fortschrittlicher Antrag,' der als erste Aufgabe der Verfassungsdeputation die Vorberei tung einer Aendernng des Wahlrechts der Bürger schaft verlangte, wurde ebenso wie ein noch weit gehenderer sozialdemokratischer Antrag abgelehnt. Wei ter nahm die Bürgerschaft eine Scnatsvorlage auf Einführung einer Vermögenssteuer in Bremen an, deren Ertrag auf 1 200000 Mark geschätzt wird. :: Eine Landeserbschaftsstener. Eine Landeserb schaftssteuer beschäftigt tu Reust ä. L. den Landtag. Sie soll erhoben werden von Eltern, deren Abkömm lingen und von Ehegatten. Von Abkömmlingen beträgt sie 2 vom Hundert, von Ehegatten 3 vom Hundert, von Eltern und Voreltern 4 nnd von allen übrigen Erben 6 vom Hundert. Hinterbliebene von durch den Krieg um das Leben gekommenen Militär- Personen bleiben — bts zum Werte von 10 01)0 Mai — Muerfret, ebenso bleibt frei ein Erbwert bis 200 ME, bis 3YW Mark bei Ehegatten, deren Vermögt nicht wehr als- 300Y Mark beträgt. Das Gesetz ho alle Aussicht, daßj es Annahme findet. < :: Die belgisch« Frage kam am Donnerstag ir Hauptüusschusse oes Reichstages zur Sprache, Auf ein Anregung, Deutschland müsse sich die Flamen jetz im Kriege geneigt machen, erklärte der Staatssekretq des Innern: Die Meinung, dast zu langsam vorgegan gen werde, könne er nicht als berechtigt anerkennen Mm müsse das Tempo des Vorgehens und die in de Sache liegenden Schwierigkeiten in Beziehung, zu ein ander setzen. Das Werk werde mit allem Nachdru fortgesetzt werden. Die Verwaltungstrennung zwisch« Flamen und Wallonen werde in engster Fühlung ml dem Rat von Flandern bearbeitet und macht gutz Fortschritte. ... Rußland und England. Die Beziehungen verschlechtern sich. John Bull hatte sich die durch seinen Petersburg« Botschafter Buchanan angezettelte Revolution ändert ganz anders vorgestellt. Man wollte den des Liek äugelns mit Deutschland verdächtigen Zaren beseitige und dann Rußlands Geschicke selbst in die Han nehmen. Aber es kam ganz anders. Man wird die Geist« die man rief, nicht mehr los. Man hat das arm ungebildete Volk von dem Süßstoff des Umsturzes un des Nichtstuns lutschen lassen und must nun sehe» daß es gefallen daran gefunden hat, daß ein politisches Rowdytum" entstanden und zur Macht gelangt ist, das mit unbt grenzten Konsequenzen zu wirtschaften gewöhnt iß Wie arg es aussieht, zeigt folgende Auslassung de Blattes des „Arbeiter- und Soldatenrates", der ,,Ra botschaja Gaseta": „Die bewußten Anarchisten, die Veteranen de § anarchistischen Bewegung von 1905, die von ds ! Zwangsarbeit zurückkehren, stehen, wie uns bekann > ist, den Aufgaben der' russischen Revolution nach § denNich und ernst gegenüber. Dagegen werden auf d« l Volksversammlungen in Petersburg und auf den Fa brikversammlungen Reden gehalten, zu deren Charakte > risierung nicht einmal das Wort Anarchie ausreichi ! und die man nicht anders als „politische Rowdytum" charakterisieren kann. Auf einer viel tausendköpfigen Versammlung werden die Arbeiter auf gefordert, Granaten herzustellen, um damit die Kon j stituante zu bedenken, falls sie gegen die Arbeiter vor j gehen sollte. Die Wissenschaft habe erwiesen, sagt mm ! den Arbeitern, dast es genüge, vier Stunden an - Tage zu arbeiten, der Achtstundentag sei dahe § nicht im Interesse der Arbeiter. Die Bauern hättei i von der Konstituante nichts zu erwarten, sie müßt« , sich jetzt schon des Gutslandes bemächtige: usw." Da befällt John' Bull die Sorge. Das Stockholmer „Aftonbladet" erfährt über Ha paranda (Finnland) aus Petersburg, daß. die dortiger französischen nnd englischen Kreise die Entwicklunj der Dinge im neuen Rußland mit wachsender Sorg« verfolgen. Besonders tritt die feindliche Stimmung gegen die Engländer trotz aller amtlichen Schönfär berei immer deutlicher hervor. Man erwartet dah« «nangenehme Nebcrrafchnngcn, die weitgehende Folger ! für Rußlands Beziehungen zu den übrigen Entente- ! Mächten haben können. Darauf deutet schon der Um- ! stand hin, daß das Haus de« britischen Botschafter! - in Petersburg von 800 englischen Soldaten und Ma trosen bewacht wird, die mit Maschinengewehren ver sehen sind, und von über tausend russischen Soldaten mit schwerer Artillerie. Ein besonderer Eisenbahn zug steht für die englisch« Botschaft für den äußersten Nall bereit. Friedenskrawalle in Paris. Polizei gegen SOOO Maifeiern»«. In Paris kam es anläßlich der Maikundgebungen i zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und vs Polizei. Die Demonstranten setzten sich hauptsächliij aus Syndikalisten und farbigen Soldaten zusammen; ' Der russische RevoluticknAr JaneiSko hielt Reden gegen ! den Krieg. Die Polizei vermochte schließlich die Demon stranten auseinanderzujagen. Das Pariser pazifistisch gesinnte „Comite de da fense syndicaliste" hielt eine von achttausend Teil nehmern beschickte Matseierversammlung ab, deren Ta gesordnung die Zensur ebenso unterdrückte, wie dü Erklärung des russischen Vertreters Janeisko. Einig« Tausend Teilnehmer, welche eine gegen den offti- ellen Sozialismus gerichtete Kundgebung auf dem Bou levard Magenta veranstalteten, wurden Polizeilich ver sprengt. Sefterreichischer Kriegsbericht» Wien, 2. Mai. Amtlich wird verlautbart, vestttcher Kriegsschauplatz. Im Raume nördlich der Ottoz-Straste wurde et« Vorstoß russischer Abteilungen restlos abgewtesen. Sonst teilweise lebhaftere Artillerietätigkeit. Italienischer «nd südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ereignisse zur See. Am 30. April abends griffen unsere Seeflugzeugt die Hafenanlagen von Balona mit sichtbar gutem Et-i salg. an und kehrten trotz starker Gegenwirkung vok^ zählrg zurück. Flottenkommando.