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AeiWezilg. I. Die An»«id»n-en zur Fleisch,rkuutenliste haben bl» -» 22. b W zu erfolgen. Bei Aenderung im Bezugsrecht (Wechsel der Personen- zahl, Hau»schlachtung) sind die Ausweise vor der Abgube an den Fleischer der Oetsbehörde zur Berichtigung vor- zulrgen. Die Kundenlisten lind von den Ortsbehörde« geprüft bi, fpilteftens den 24. Mut 1017 hler rinznreichen. ll. Die nach der amtshauptmannschaftlichenBekanntmachung vom 30 /4.1917 auf wöchentlich 150 Gramm für die Reichsfleischkarte festgesetzte Fleischmenge wird für die Psingstwoche vom 21. bi, 27. Mai «m 100 Gram» erhöbt, kobaß l« dlefer Woche auf die Reichsfleischkarte vnd die Zulagenkarte je 250 Gramm, zusammen 500 Gram« Fletsch oder Wurst oder Rohfett sicher- gestellt werde«. Dippoldiswalde, am 18. Mai 1917. Nr. 2991 s Mob. ll. Der Kommunat-Verband. Sehr schlechte Stimmung in Frankreich. Berlin. Sicheren Nachrichten zufolge ist die Stimmung der Bevölkerung im englischen Nordfrankreich der eng lischen Besatzung mehr als überdrüssig. Allgemein ist die Ueberzeugung verbreitet, daß nur England an der Länge de» Krieges und an allem Unglück schuld ist. Auch ein am 10. Mai bei Montrichard von den Deutschen gefangen genommener Angehöriger des 2.TerritorialregiMknt«Nr.47 erklärte, daß man in Frankreich den englischen Bundes genossen kein Vertrauen mehr entgegenbringe, da England bloß für sich arbeite. An eine Rückgabe von Calais an Frankreich glaubt der Franzose nicht. Ernste Krisis in Paris. Vern. „Lorriere della Sera" meldet aus Paris: Man befindet sich gegenwärtig in einer akuten Krise, die vielleicht noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat. Das militärische und sozialistische Leben ist vollständig zer rüttet Unruhen in englischen Industriestädten. Basel. Der „Basler Anzeiger" veröffentlicht Nach richten über ernste Unruhen in London und in den Jndustrieltätten. Die rumänische Weizenernte gerettet. Bukarest, 18. Mai. D - ourch die anhaltende Trocken heit in Rumänien stark ^sahrdele Weizenernte ist dadurch gerettet, daß er seit dem 9. Mai dort regnet. Starke Erhöhung der amerikanischen Kriegssteuern. Washington, 18. Mai. (Reuter.) Im Repräsentanten haus! wurde amtlich mitgeteilt, daß es notwendig sein würde, 2245 Millionen Dollar statt der ursprünglich vor- geschlagenen 1800 Millionen durch das Kriegasinanzgesetz oufzubrtngen. Infolgedessen ist vorgeschlagen worden, den im Gesetzentwurf vorgesehenen Zuschlag zur Einkommen- teuer um ein Viertel zu erhöhen. Das erste Zeichen der Trennung Ruhlands vom Vieroerband. Zürich, 19. Mai. Der „Gaulois" erklärt, die Reise Skobolew» nach Stockholm sei die erste politische Manifestation, wo Rußland sich von den Alliierten trenne. Japanische V-Bootjiger in Marseille. Basel, 19. Mai. Die „Basler Nachrichten" erfahren von Basler offiziöser Ententeleite au« Paris: Seit einigen Tagen liegen im Hafen von Marseille einige japanische Kanonenboote vor Anker, die dazu verwandt werden sollen, auf feindliche Tauchboote Jagd zu machen. Eie dienen gleichzeitig für französische Handelsschiffe als Be gleitung. Wenn dieser Versuch befriedigende Resultate zeitigen sollte, so wird die japanische Flotte in größerem Matzjtabe für diesen Dienst herangezogen werden. Neue V-Bootserfolge. Berlin, 19. Mai. (Amtlich.) Neue U-Booterfolge im Atlantischen Ozean: 8 Dampfer mit 20000 Bruttoregister- tonnen. Unter den versenkten Schiffen befand sich u a. der portugiesische Dampfer „Banrriro" (früher deutscher Dampfer „Lübeck", 1738 Tonnen) mit Wein und Kakao nach Rouen. Bon den übrigen versenkten Schissen hatten u. a. geladen: 3 Dampser 9000 Tonnen Kohle für eng lische Marine nach Gibraltar, 2 Dampfer 3400 Tonnen Erz nach England, 1 Dampser 1900 Tonnen Roheisen nach England und l Dampser 7800 Tonnen Weizen von Amerika nach Frankreich. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Schweizerisches Urteil über die Jsonzoschlacht. Bern, 19 Mak. Der Militärkritiler des „Bund" schätzt die Anfangserfolge der italienischen Jsonzoofsenlive ein und schreibt: Erwägt man, daß es sich um eine äußerste Krastanstrengung des seit Monaten Miegenden italienischen Heeres handelt und daß hierzu die ernstesten Vorbereitungen getroffen sind, Vornereitungen, die mit denen der englisch- französischen Heeresleitung an der Sisne und der Scarpe Schritt hielten, so ist der Anfangserfolg, der bekanntlich solchen Gewaltstößen nie fehl», doch erstaunlich gering ge wesen, fall» tich nicht noch Auswirkungen bei Zagora «lnsteuen. Offenbar hat sich di« großzügige Erweiterung bewährt, die Hötzendorf der österreichisch-ungarischen Ber- t,ibigtmg«anla>« angedeihen ließ- Wen« wir «n» nicht täusch«, so ist auch im Karst an Stell« d«, Liniensystem» di« Zonendefesligung «ingesührt worden, die den Angreifer selbst bet größeren Anfangserfolgen und tieferen Einbrüchen in die vorgeschobenen Stellungen um di« Auswirkung setner Grwaltstöße betrügt. Lem «ntsprtcht auch da» Verhältnis der von beiden Seiten gemeldeten Gefangenen- zahlen. Italien und Rohland. Karlsruhe, 19 Mai. Wie der Pariser „Malin" au, Rom berichtet, wirkt da» Fehlen der russischen Osfensive in Italien niederdrück«nd. Da» Gelingen der italienischen Osfensive, so wird dem Pariser Blatt geschrieben, sei un trennbar mit dem russischen Wafsenangrtsf aus die öster reichischen Stellungen verknüpft. Eine neue Deutung des Miljotowschen Abschieds. Genf, 19. Mai. Herve schreibt in der „Diktoire": Miljukow mußte gehen, weil er von den Sozialisten be schuldigt wird, von der englisch-amerikanischen Finanz erkauft zu sein. Die untergrabene Stellung der russischen Drahtzieher. Von der schweizerischen Grenze, 19. Mai. Da« „Journal" meldet aus Peteisbürg, daß nach dem Rück tritt Mitjukow» nun auch Iswolski sein Rücktrittsgesuch einreichen werde. Das Blatt bemerkt ferner, es stünden wichtige Veränderungen in der russischen Diplomatie bevor. Wettervorhersage. Keine wesentliche Temperaturänderung, Gewitterneigung, sonst meist heiter und trocken. Ferkolmarkt p, Vipvolbirvmlda vom 19. Mai. Kein Austrieb. Sparkasse z« Höckendorf. Nächster Erpeditionstag: Sonntag den 20. Mai nachmittags >/-3—b Uhr. Sparkasse z« Seifersdorf. Nächster Erpeditionstag Sonntag den 20. Mai Z-b Uhr. ** Vrennonde Kohlengrube. Auf der Braunkohl kengrube Grefrath bei Frechen, wo es seit einiger Zeit brennt, kamen bei den Löscharbeiten fünf Personen durch Stickgasvergiftung zu Tode, darunter ein Ober steiger, drei Arbeiter und ein Oberfeuerwehrmann aus Köln. Tas Unglück ereignete sich in einein Stollen/ wo die Hilfsmannschaften mit Abdämmungsarbeitew beWstigt waren. Politische Rundschau. — Berlin, 18. Mai. — Der österreichische Kaiser Karl hat sich am 16. Mai zu seiner in schwerem aber erfolgreichem Ringen stehen den Jsonzo-Armee begeben und ist am Freitag früh nach Baden zurückgekehrt. ; r: Tie Julitagung des Reichstages soll nur drei Tage dauern. Bekanntlich hat sich der Reichstag auf den 5. Juli vertagt, um zur Lage — „unter glück lichen Verhältnissen", wie Präsident Kaempf sagte — Stellung zu nehmen und die neuen Kriegskredite ^u bewilligen. n Tas preußische Wohnungsgefetz ist in der Her renhauskommission stecken geblieben. Mit Rücksicht auf die bevorstehende Vertagung verlangte die Kommission das Recht zur Tagung im Sommer. Ta die Regierung darauf nicht einging, wurde die Weiterberatung auf den Herbst vertagt. :: Zum ersten Make: Sonntagswahlen. Tie Land tagsersatzwahlen in den Wahlkreisen Katzhütte und Königsee-Land in Rudolstadt sind auf einen Sonntag, nämlich den 24. nächsten Monats, verlegt worden. Es wird dabei betont, daß es sich nur um einen Aus- nnhmefall handle, indem man den Rüstungsarbei tern Gelegenheit geben will, ihr Wahlrecht auszu üben, ohne die Arbeit auszusetzen. :: Gegen die Zurückdrängung der männliche« Lehr kräfte, die infolge des Krieges sich vielfach ergeben hat, nimmt der preußische Unterrichtsminister Stel lung; diese Erscheinung tut nach seinem Erlasse dem Unterricht und der Erziehung Abtrag. Taher: „Sind an reinen Mädchenschulen oder an gemischten Schulen eines Schulverbandes mehr Lehrerinnenstellen vorhan den, als den 1916 von ihm aufgestellten Grundsätzen entspricht, so ist auf eine allmähliche Verminderung ihrer Zahl Bedacht zu nehmen." :: Handwerk nnd Hcercsliefcrungcn. Ter preu ßische Handelsminister hat an die Aufsichtsbehörden einen Erlaß gerichtet, worin er gegenüber allerlei Mißständen auf diesem Gebiete empfiehlt, daß zur Sicherstellung der Beteiligung des Handwerks an der Lieferung von Heeresbedarf in jedem Kammerbezirke je nach Größe und örtlichen Verhältnissen nur eine oder mehrere Zentrallieferungsgenossenschaften die jetzi gen andersgearteten Einrichtungen ablösen. Durch die Satzung wird Vorsorge dahin zu treffen sein, daß zu jeder Lieferungsgenossenschaft jedem tüchtigen Hand werksmeister der Beitritt offensteht und nicht etwa, wie das vereinzelt der Fall gewesen ist, durch hohe Eintrittsgelder der Zuzug frischer Kräfte unterbunden wird. Oesterreich. Ter Movdprezcß Adler. k Der Prozeß gegen den Sozialisten Dr. Friedrich Adler der den Ministerpräsidenten Stttrkh beim Mittagsmahle erschoß, weil dieser die Einberufung des Parlaments ver weigerte, hat am Freitag in Wien begonnen. Tie Anklage M ! D - Die Armee schwört auf Kerenski. zu unterno «o ne« schon fi mühung In front i April wurden auch nil Es Jsonzof punkten Verfügt Erfolg j zahlen der Zta so breit Del G, Te tung „ gang d fehlshal Offensit Frankrk gäbe zu gewesen Spesen. Ak tätigkei In neue E tung b griffe v beteilig ostpreuf schützen Ar verseits an der Uscher Tk eourt Feind sträter At zunehm lebhaft« Tames gende i oon Ci abgeschi ein err erfolglr Oe Berlinc pagnier am 5. 150 M ist zuun fabelhas den za immer von ne: lerfolglo ^»füllet treiben, jedoch l Pen, di eine ku erkaufte Tas Bi her, we fort wi BiS in gegen 2 Tie Heß den in gehabt Brother zum He dann k — eigei von Et etwas z Kutte« auf Meuchelmord. Als Hauptzeugen sind geladep Uran» Freiherr vv« Aehrental, der bet dem am 21. O1 dsber v. I. im Hotel Meißl u. Schaden verübte« Attento der Tischnachbar de» Grafen Stürgkh war und selbst dur< «tuen Streifschuß verwundet wurde, und der Kellner Gusta Uruhmann, der den Attentäter festnahm. Außerdem solle «och fünf andere Zeugen vernommen werden. Da» >sur achten der medizinischen Fakultät über den Geisteszustand Adler», dessen Verantwortlichkeit bejaht wird, ist sehr au« führltch. In der Untersuchungshaft hat sich der Angellagt Mit einer größeren Phhsikalisch-chenüichen Arbeit beschäs ttgt, von der er behauptet, daß sie von größerer Bedeut««! r-t. Holland: Kohle« und Petroke«« in Hinterindie«. i Nus Batavia wird gemeldet, daß in der Nähe vo Palembang große reichhaltige Kohle«- und Petroleumlage gefunden worden find. Die Holländer werden diese Meldung mit einer Hellen und einem nassen Auge vernehmen, denn bet alle Freude werden sie sich nicht verhehlen, daß nunmehr dl Begehrlichkeit der Japaner nach dem Besitz der holländische Kolonien riesengroß werden muß. > > Die neue russische Regierung. Nach Erweiteruug durch die Sozialisten weiter Krieg? Nachdem der harmlose Kriegsminister Gutschkou und der gefährliche, der Entente mit Haut und Haare: verschriebene Außenminister und „Rjetsch"-Redakteui Miljukow gegangen, das Ministerium durch den Ein tritt einer Anzahl weiterer Journalisten „komplettiert' worden ist, hat der Ministerpräsident und gegenwär tige Oberleiter der russischen Geschicke, Fürst Lwow, ir einer Sitzung von Tuma-Abgeordneten und Vertreter: des Arbeiter- und Soldatenrates eine Rede gehal ten, in der sich einige Andeutungen über die künftig, Haltung der Regierung befinden. Lwow kündigte ein, Erklärung der russischen Regierung zur Kriegslage an. Er sagte: „Tie Erklärung achtet streng die Grundsätze eines Friedens ohne Anncrione» nnd Entschädigungen auf der Grundlage des Rechte» der Völker, frei über ihr zukünftiges Geschick z« entscheiden, und betont, daß eine Niederlage Rußlands und seiner Verbündeten die Duelle des größten Nationalungliicks sein würde Infolgedessen hat die Negierung das feste Vertrauen, daß die revolutionäre russische Armee einen Sieg der Tentschcn über die Verbündeten nicht zulässen werde. Außerdem spricht die Regierung in der Erklärung den festen Entschluß aus, gegen die wirtschaftliche Verwir rung nicht nur mittels einer Aufsicht, sondern auch durch die Organisation der Erzeugung zu kämpfen. Tie Regierung wird alle Maßnahmen ergreifen, um die Ausnutzung des Bodens zu regeln, wobei sie Vie Frage des Grundbesitzes offen läßt, die von der konstituierenden Versammlung geregelt werden soll," Tie Sozialisten wollen keine« Sonderfrieden, so beteuert Sorokin in der sozialrevolutionären „Semlja i Wolja": „Nein, es ist unmöglich und un zulässig. Nehmen wir einmal an, daß Rußland in folge eines Sonderfriedens aus der Zahl der krieg führenden Mächte ausschetden würde. Was wäre das Resultat? Würde dadurch der Krieg aufhören? Nein. Würden Teutschland, England, Frankreich usw. »adurch die Leiden des Krieges loswerden? Nein. Würde unter diesen Umständen eine Einigung der ar beitenden Bevölkerung Rußlands, Englands, Frank reichs usw. möglich sein? Nein, im Gegenteil, ihre Be ziehungen würde:: notwendigerweise feindlich werden. Wenn dem Sozialismus die Interessen der ganzen Menschheit am Herzen liegen, und wenn ein solcher Ausweg nicht alle Länder vom Kriege errettet, dann! ist er für den Sozialismus unannehmbar« Toch nicht! genug damit. Es ist sogar zweifelhaft, ob ein Son-1 derfrieden Rußland vom Kriege befreien würde. Es würde uns nicht der Vorwurf allzu großer Phan-I tasie treffen, wenn wir annehmen, daß ein Sonder-1 frieden Rußlands mit Teutschland Äne sofortige I Kriegserklärung Englands, Frankreichs und der an-I deren Verbandsmächte Rußland gegenüber nach sich! ziehen würde." Trotzdem wachsende Angst in Fra«kreich. vor einem russischen Sonderfrieden. Ter „Gaulois"! schreibt, eS sei vielleicht noch Zeit, die Lage zu retten! und das Volk in Rußland vor der aus den eigenen! Instinkten erwachsenen Gefahr zu bewahren. Allein! hierzu seien Autorität uyd Willen notwendig, welche! man augenblicklich weder bei der vorläufigen Regie-! cuna noch bei den revolutionären Ausschüssen finde.! Auch die Verschmelzung beider würde nicht die! nötige Kraft ans Ruder bringen. Inzwischen ent-I sende der Arbeiter- und Soldatenrat Skobelew nach! Stockholm. Tie sei die erste politische Kundgebung,! mit der sich Rußland von den Alliierten trenne! Tie seltsame Ueberschätzung der sozialistischen Frie--! denskonferenz wirkt sehr sonderbar. Offenbar will man! die französischen Sozialisten mit Gewalt davon zu-I rückhalten. Serk MV des ital lande, l von uu rung di tischen ! dazu hä von de: den dck genossen wr. " "k in eine Am -8. Mai trafen die Befehlshaber der verschie denen Fronton in Petersburg ein, die über die Zu--! stände bei der Armee Bericht erstatteten. Tie Be fehlshaber erklärten, daß, die Bildung eines Koalt- tionsministeriums notwendig sei, das durch energische Maßnahmen zur Wiederherstellung der Manns- lagfertigkeit der Armee beizutra- ! gen habe. Sie betonten ferner, daß eine Ernennung ! Kerenskis von der Armee sehr günstig aufgenom- ! men werden und große Begeisterung Hervorrufen - werde, da sich Kerenski großer Volkstümlichkeit unter i den Soldaten erfreue. . ! i i