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Professur der griechisches Sprache und Literatur vertausch te; zu gleicher Zeit wurde ihm das. Pfarramt über «irrige Dörfer irr der Nähe von Lund übertragen. Und er war et» echter Seelsorger, ein wahrer Pater seiner Bauern, denen seine Tür und sein Rat jederzeit offenstand. Sie kehrten, wenn sie in die Stadt kamen, in seinem Hause ein mW atzen an seinem Tische, und als ihm 1814 sein jüngster Sohn geboren wurde, waren es einfache Bauersleute, die Paterrstelle vertraten. Ueberhaupt hat er seine Vorliebe für den Bauernstand nie verleugnet. Die nun folgende Periode seines Lebens ist die au dichterischem Schaffen reichste, und Tegner wurde zum Mit- Segründer und Haupte der sogenannten gothischen Schule, Welche durch Verschmelzung der altnordischen Heldensagen mit dem Romantischen in der Poesie das Vollsbewußtsein zu verkörpern bestrebt war. Das erste größere Gedicht TegnerS sind die „Nachmahlskinder", ein liebliches Pfingsb- tdyll, welches in wahrhaft poetischer Weise die Konfir mation der Heranwachsenden Söhne und Töchter schildert. Das Gedicht ist noch heute das beliebteste Konfirmations- geschenk in Schweden. Bald darauf entstand das Gedicht ^Bxel", eine poetische Novelle aus der Zeit Karls M., btt in den schönen Versen austönt: Wenn hell in heitern Frühlingstagen Zn Wald und Feld die Wachteln schlagen, Zm Ost der Vollmond sich erhebt, Gleich einem Geist dem Grab entschwebt, Und mit gespenstisch-bleichem Strahl Gebirg umkränzt und Strom und Tal: Dann hör' ich's leise mich umrauschen, Und meinem Sinnen, meinem Lauschen Bringt jedes Weh'n den Klang zurück Von Axels Tod, von Axels Glück! Fn der Zett von 1820 bis 1825 schrieb der Dichter die „Frithjofsatze", den „Meistergesang der nordischen Poe- pe", vor dem selbst Goethe von seinem Dichterthrone herab huldigend sein unter Lorbeeren ergrautes Haupt neigte, der in alle Sprachen Europas übersetzt und in des Dichters Paterlande ein Schatz in der Hütte des Tagelöhners, wie tn den Gemächern des Fürsten wurde. Das Gedicht ist ein Romanzenkranz, welcher in unvergleichlich schöner Dich tersprache die Liebe des freien Bauernsohnes Frithjof zu der schönen Königstochter Ingeborg besingt. Am 15. Oktober 1818 wurde Tegner von der Uni versität in Upsala zum Doktor der Theologie promoviert und in demselben Jahre zum Mitglied der schwedischen Akademie gewählt. 'An einem kalten Januarlage 1824 erhielt er durch einen abgesandten reitenden Boten die Nachricht, daß er zum Bischof in Wexiö gewählt worden sei. Er nahm die Ernennung an und verabschiedete sich von der akademischen Jugend mit einer hinreißenden Rede, in welcher er die Grundzüge der verschiedenen Poesie aller Zeiten, mit besonderer Beziehung auf die griechische, schilderte. Jin Mai 1826 siedelte er nach Wexiö über, und warf sich in den ersten Jahren seines neuen Amtes mit allem Eifer auf das Studium der einzelnen theologi schen Wissenschaften, um auch im theologischen Wissen seinen Geistlichen ein Führer und Bischof sein zu können. Unter den mannigfachen Pflichten und Anstrengungen seines ar beitsreichen Amtes verstummte die Muse der Poesie immer mehr, was er oft bitter, beklagte, aber ganz legte er die Leier deshalb doch nicht aus der Hand, sondern erhob an Gedenk- und Jubelfesten der Nation seine begeisternde Stimme. Als Bischof war er auch Mitglied des schwedi schen Reichstages, doch konnte er dieser politischen Tätigkeit keinen Geschmack abgewinnen. Im Jahre 1833 unternahm er eine Badereise nach Karlsbad, um Heilung von einem Leberleiden zu suchen, das ihm schon seit seinen Mannesjahren zu schaffen machte, aber er fand die erhoffte Genesung nicht, dagegen wirkte diese Reise in anderer Weise belebend und erfrischend auf ihn ein, indem er in Berlin die Bekanntschaft Schleier machers und anderer berühmter Persönlichkeiten machte und in Potsdam dem Kronprinzen, späteren König Fried rich Wilhelm IV., vorgestellt wurde. Bald kehrte das alte Uebel heftiger zurück, und im Jahre 1835 umhüllte seinen sonst so lichten Geist tiefe Schwermut, die sich 1840 zu Wirklicher Geistesstörung steigerte, sodaß er in der Jrcen- anstatt zu Schleswig untergebracht werden mußte. Hier in kurzer Zett wieder hergestellt, kehrte er im Frühling 1841 nach Wexiö zurück und konnte zu aller Freude seine Berufsgeschäste wieder aufnehmen. Aber nur wenige Jahrs waren ihm noch beschicken. Im Jahre 1845 traf ihn ein Schlaganfall, was ihn veranlaßte, aus dem Amte zu schei den, doch blieb er in Wexiö wohnen, von seiner treuen Gattin zärtlich gepflegt. Bald wurde sein Zustand immer bedenklicher, und am 2. November, kurz vor Mitternacht, beim Glanze eines selten prächtigen Nordlichts, löste der Geist des Dichters sanft seine Fesseln. Am Abend des nächsten Sonntags wurde die Leiche, getragen von Bauern aus seiner früheren Gemeinde, in der Domkirche aufge bahrt und nach einem Trauergöttesdienst in Gegenwart einer unzähligen Volksmenge zur letzten Ruhe bestattet. In dem Augenblick, wo der Sarg in die Gruft gesenkt wurde, sank auch die Sonne, die er so schön besungen hatte, hinunter, gleichsam, als wolle sie ihrem Heimgegangenen Dichter folgen. Mit Tegner war nicht nur ein großer Dichter und erhabener Geist, sondern auch ein edles Herz zur Ruhe gegangen. Die Liebe und Verehrung seines Volles hat ihm vor der Domkirche in Lund ein prächtiges Bronzestandbild errichtet, aber ein schöneres und bleibenderes Denkmal hat er sich selbst unter allen Böllern gesetzt, ein Denkmal, wie es die Inschrift auf jenem moosbedeckten Steine in seinem Geburtsort Khrkerud kennzeichnet: „Hier seine Wiege, in Wexiö sein Grab, im Liede seine Unsterblichkeit." Gin feierlicher Moment. Zwei Einbrecher haben lang« Zett an einem Kassenschrank herumgearbeitet. Endlich weicht die Türe den vereinten Brecheisen. Da sagt der eine Strolch: „Du, Ede, jetzt müssen wir aber ooch eenen schmet- tern zur Eröffnungsfeier." * ! Dame: „Was hallen Sie von der persönlichen Willensfreiheit des Menschen, Herr Professor?" Professor: „Ich bin verheiratet, meine Gnädige." * „Welch schöne Palme Sie da haben, Frau L.!" ^,Za, die haben mein Mann und ich einstmals als Memento unseres ersten ehelichen Zwistes ge pflanzt!" „Ach, Eduard, hätten wir das getan, welch feine Allee könnten wir dann jetzt in unserem Garten Haven"« flüsterte eine der anwesenden Damen ihrem Gatten z». * i Herr X. Pflegt seine Abende gern im feuchtfröh lichen Kreise am Stammtisch zu verbringen, beim „Skat", wie es offiziell seiner Frau gegenüber heißt. Eines Abends kehrte er früher als sonst mit dem Be merken heim, daß er keine „Partie" gefunden hätte. „Aber du riechst ja doch ganz nach Skat, Papa!" meinte sein kleines Töchterchen, dem er soeben eine« Kuß gegeben hatte. L. * j. Sie (mit unheillündender Miene): „Was war Vach für ein Gepolter, als du heute früh nach Hause kamst?" Er (hastig): „Das muß der hereinbrechende Las gewesen sein, liebes Lottchen." * r Hökerfrau: „Dein blinder Vater steht ja jetzt »te mehr an der Ecke und bettelt. Ist er gestorben?" Kleiner Zunge: „Er nich, aber unser Onkel i« Amerika, und Pater hat 'nen Haufen Geld geerbt. R« braucht er nich mehr blind zu sein." L. * Polizist: „Wo haben sie ihr Licht?" Radler: „Das hat der Wind ausgeblasen." Polizist (sein Notizbuch hervorziehend): „DaS »«8 schon mehr ein Orkan gewesen sein. Ihre Lampe hat er auch gleich fortgeblasen." L. , , i