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KeL-ße M WeiMMmiz Nr. 92 Montag den 23. April 1917 abends 83. Iahr-ang :: Zur Aufhebung des Jesuiteugesehes und des Sprachenparagraphen schreibt die „Norddeutsche All gemeine Zeitung": - ) „In der Sitzung vom 19. April hat der Bundes rat den Beschluß des Reichstages vom Jahre 1913/ das Gesetz betreffend den Orden der Gesellschaft Jesu vom 4. April 1872 aufzuheben, seine Zustimmung er teilt. Damit ist der Rest des Jesuitengesetzes, dessen einer Teil bereits im Jahre 1904 ausgehoben Worden ist, außer Kraft gesetzt. ! >> > Die katholischen Deutschen, die sich in diesem Kriege an vaterländischer Treue, an Heldentum und Opfermut von den Angehörigen keiner anderen Kon fession übertreffen lassen, empfanden den "Fortbestand des Jesuitengesetzes mit Bitterkeit; sie konnten darauf Hinweisen, daß die deutschen Jesuiten in großer Zahl dem Vaterland mit ihrem Blute gedient, daß sie an unseren Fronten gepredigt, gepflegt und gekämpft haben. Die nationalen Besorgnisse, aus denen seiner zeit das Ausnahmegesetz entstanden ist, sind nach den Erfahrungen dieses Krieges hinfällig. ! Aus Erwägungen ähnlicher Natur hat der Bun desrat in derselben Sitzung auch der vom Reichstag im Jahre 1916 beschlossenen Aufhebung des 8 12 des Reichsvereinsgesetzes, - des sogenannten Sprachenpara- tzraphen, zugestimmt. Damit ist künftig auch in öffent lichen Versammlungen der Gebrauch nichtdeutscher Sprachen ohne weiteres gestattet. Von beklagenswer ten Ausnahmeerscheinungen abgesehen, haben auch die Staatsbürger nichtdeutscher Zunge im Sturme dieses Krieges ihre Treue und opferwillige Hingabe an das Reich bewiesen. Die verbündeten Regierungen haben wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß sie bereit sind, die Folgerungen, die sich aus dieser Tatsache ergeben, zu ziehen." Zur Aufhebung des Jesuitengesetzes schreibt der „Reichsbote": „Wir halten den Entschluß der Aufhebung des Jesuttengesetzes nicht für einen ersprießlichen. Wenn auch leider schon durch Aufhebung des 8 2 eine Bresche in das Gesetz gelegt ist, so folgt daraus nicht, daß man es nun ganz beseitigen müßte. Wir bedau ern es im Interesse Ides konfessionellen Friedens? Das Wirken des Jesuitenordens, mit dem die Schrecken der Gegenreformation unlöslich verknüpft bleiben, zeugt beredt genug für sein Wesen. Das letztere hat sich nicht gewandelt und kann sich nicht wandeln. Wir fürchten, die Folge wird sein, daß wir abermals durch harte Erfahrungen gehen müssen, die, wie wir hoffen durften, für immer hinter uns liegen sollten." :: Bei der Reichstags-Ersatzwahl für den wölfischen Reichstagsabgeordneten von Meding, der auf dem öst lichen Kriegsschauplätze den Heldentod starb, wurde > im 16. hannoverschen Reichstagswahlkreise Graf von ! Bernstorff- Wehningen (Welse) im Zeichen des ! Burgfriedens gewählt. — Der Bayern-König hat dem deutschen Ausland- Museum einen Beitrag von 10 000 Mark gestiftet. — Der Deutsche Handwerks-Gewerbekammertaq trat in Erfurt zu vertraulichen Beratungen zusammen. ** Wieder die Zigeuner. Nicht zur Freude der Nachbarschaft ist es vor einiger Zeit einer größeren Zigeunergesellschaft gelungen, sich in einem Hause der Braunschweiger Straße in Salzwedel dauernd nieder zulassen. Eine Anzahl von ihnen war in einer Wirt- Iwasr in Streit geraten. Hinausgewiesen, begab sich die Danze Gesellschaft in die gemeinsame Behausung, wo die Tätlichkeiten, an denen sich auch die Frauen beteiligten und bald die Messer eine Rolle spielten, ihren Fortgang nahmen. Der Musiker Böhmer wurde rn später Abendstunde von dem Zigeuner Weiß er stochen, ein anderer so schwer verletzt, daß er im Lazarett Aufnahme finden mußte. Der Täter ist flüchtta und konnte noch nicht ermittett werden. ** Ein Million Mark hat ein dänischer Arzt ae- spendet, damit für das Geld Berliner Kinder in der Umgebung Kopenhagens untergebracht werden können. Keine Freiwilligen! — Dienstzwang. Die amerikanische Regierung hält an ihrer For derung des Dienstzwanges fest. Ein Bericht des Mi litärausschusses des Senats bezeichnet das Freiwilligen- System als unsicher und unzureichend. Der Regierungs- Plan stelle die schleunige Aushebung und die Er haltung der erforderlich«« Streitmacht von «VONN« Mann sicher. Der Bericht nimmt auf die früheren Kriege Bezug, in denen die Bereinigten Staaten das Freiwilligen-Shstem als unbefriedigend und kostspie lig erkannt hätten und erwähnt auch Englands Er fahrungen in dem gegenwärtigen Kriege. Die Krawalle in Brasilien. Die schamlose Preßtreiberet des Vierverbandes scheint in Südamerika stellenweise auf fruchtbaren Bo den gefallen zu sein. So spricht man von 50 000 De monstranten in Rio de Janeiro. Der dänischen Zeitung „Politiken" wird aus Lon don gemeldet: Ueber 50 000 Menschen beteiligten sich in Rio de Janeiro an Demonstrationen für die Al liierten. Der brasilianische Gesandte in Argentinien hielt eine Rede, die große Begeisterung erweckte. In Buenos Aires sand zwischen Anhängern der Entente und Neutralen ein Zusammenstoß statt. Die Unruhen dauerten den ganzen Tag. und des Abends war wieder ein Zusammenstoß, bei dem viele Personen verwundet wurden. — Der Papst hat 1000 Lire gespendet, um die ! Aufrechterhaltung der internationalen Vereinigung für ' Arbeiterschutz in Basel zu ermöglichen. :: Eine Partei der Reformsozialisten soll sich in Rußland um den Fürsten Kravotktn und den bisherigen Auslandssoztalisten Plechanow nach dem Muster der deutschen Gewerkschaftsbewegung bilden. Wofür rüstet Wilson? „Für den Frieden", also: gegen Japan! Wilson will mit Rücksicht auf die eines Tages aus zutragenden Gegensätze zwischen den Vereinigten Staa ten und Japan ein großes Heer schaffen, und dazu benutzt er den Krieg in Europa als Vorwand. Bei uns war das längst bekannt. Jetzt verrät es ein schreibseliger Engländer auch seinen harmlosen Landsleuten. , Der Washingtoner Berichterstatter des „Daily Chroriicle" schreibt in seinem Blatte vom 7. 4.: „Vielleicht ist es nicht nötig, daß Amerika je wirklich große bewaffnete Streitkräfte nach Europa schickt, denn der Krieg kann sehr wohl vorüber sein, ehe Amerikas erste Million fertig ist. Aber in den Augen amerikanischer Regterungsmänner muß Amerika für den Friede» sowohl wie für den Krieg eine große Armee zur Verfügung haben, und zwar besonders zur Zeit der Friedenskonferenz. — Zum Zweck der moralischen Wirkung wird die schleunige Absendung einer Division als wünschenswert erachtet. Wenn dieser Krieg mit einem Kompromiß enden sollte, so wird Deutschland ein militärischer Feind Amerikas sein, während andererseits Schwierigkeiten mit Japan immer möglich sind. Es liegen also so viele Gründe für die Aufstellung einer ausreichenden amerikanischen Armee vor, daß sie unver meidlich wird." Gegenrevolution in Rußland. Erneuter Belagerungszustand in Petersburg. Nunmehr scheint es mit der Gegenrevolution doch ernster zu werden. Die Wiener Korrespondenz „Rund schau" meldet aus Stockholm: „Der Militärbezirk Petersburg ist gestern abend auf Befehl der provisorischen Regierung von neuem in den Zustand des verstärkten Schutzes versetzt worden. Die Bereins- und Bersamm- lungsfreihcit ist vorübergehend aufgehoben wor den." In Moskau, der alten Hauptstadt des Reiches, hat sich ein anderer Arbeiterrat als Nebenregierung aufgetan. Dieser Arbeiterrat hat sich von den Be schlüssen des Petersburger Arbeiterrats ziemlich unabhän gig gemacht. Da ihm den größten Teil seiner Delegierten die niederen russischen Eisen bahnangestellten stellen, verkörpert er eine Macht, die durchaus nicht zu unterschätzen ist. Dieser Arbeiterrat erließ dieser Tage eine Erklärung, in der die Notwendigkeit betont wird, den Krieg so lange fortzuführen, bis den Zentralmächten die Möglichkeit genommen ist, die Erfolge der russischen Revolution zu bedrohen. Großfeuer iu Wladiwostok. In Wladiwostok brach ein neues großes Feuer aus, das fünfte während des Krieges. Ein Funke fiel in ein Salpeter- und Pulverlager, das e xplodierte. Durch die Brände wurden mehrere Schiffe und zwei Munitionslager vernichtet. Offenbar haben da wieder unehrliche Beamte die Folgen ihrer Unterschlagungen beseitigen wollen. 5. Klasse 17V. K. S. Landes-Cotter!-. AM Nummern, Hinter welchen lein Lewinn ste-i, sind mit »vv Marl -eia-«» worden, lohn« GeroLhr der Michliaiett. — Nachdruck verdolea). 10. Ziehjlngstag vom 21. April 1917. - sovv Nr. »6025. Adolph Marcu», Leipzig. s«00 Nr. 44521. H. W. ff. Mischer Nachf., Lilppa. Nr. 89862. William Stcimrt, Lhenmlh t. Sa. «930 384 720 74b 147 934 9b1 907 680 617 383 b46 040 bbl 114 432 1436 523 023 363 623 418 133 056 424 500 835 028 434 638 704 636 707 775 S869 413 981 075 135 250 124 139 330 (5001 341 811 278 128 467 217 590 (3000) 859 895 607 »478 575 655 013 144 424 (1000) 570 927 158 430 053 089 69» 211 266 (500) 305 925 4201 323 831 465 (1000) 356 522 350 383 552 176 214 938 064 055 282 666 982 665 5610 230 351 99« 466 025 043 482 186 834 812 050 690 493 629 (500) 383 779 <>210 121 565 018 512 095 741 56« 502 274 822 666 136 012 493 277 7752 (3000) 441 (500) 062 666 056 176 782 162 786 471 513 004 847 913 886 579 8778 677 394 057 832 549 205 2PO 768 812 274 666 479 993 (500) 268 783 850 795 «068 491 665 688 (500) 649 156 413 074 616 851 460 063 (3000) 667 084 950 026 (1000) 621 163 297 k 0530 (1000) 255 209 745 I207 930 758 474 (500) 806 971 604 795 047 861 470 092 (1000) 330 052 787 026 602 531 900 IH 784 830 323 658 797 (1000) 207 206 287 (3000) 73« 336 058 986 (1000) 592 967 472 »»336 < 90 421 584 186 168 668 577 679 (3000) 015 817 787 707 427 644 306 226 528 185 410 12« (500) 703 081 13636 652 629 484 594 987 115 156 (3000) 421 819 (3000) 943 644 559 528 462 257 583 14622 178 (2000) 797 055 085 454 420 534 511 875 (500) 034 787 (500) 63ö 574 830 549 260 288 896 418 1(1174 281 654 658 137 760 927 309 883 686 114 975 916 819 229 541 428 184 712 013 059 700 I«243 441 808 670 030 324 735 357 859 825 815 910 17837 275 252 »67 123 30» 602 32» 788 724 902 133 096 845 227 1 >4382 (500) 75« «"S 058 684 86» 50b 7b7 577 797 81» 687 603 710 788 1^ 33! >93 097 93k (8000) 4b9 bb8 941 «7« 469 309 340 »82 213 232 2vb 0S7 244 142 849 191 412 «64 1 I» aUlckdrad« verdleiten «Wh Heu» deendigier »Uhmn an ,rdHeren Gewinne»: , Vrlmv p. 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