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Flottenkommando. rückt. Ereignisse zur See. Im Anschluß an einen feindlichen Luftschiffangriff auf die Umgebung von Triest, der keinen nennenswer ten Schaden brachte, belegte am 20. d. M. vor Tagesan bruch eine Gruppe unserer Seeflugzeuge die militäri schen Anlagen von San Canziano mit Bomben und er zielte mehrere Treffer, die auch einen großen Brand hervorriefen. Alle Flugzeuge sind unversehrt einge- DMerreieWcher MeiGWvemcht. Wien, 21. April. Amtlich wird verlautbart: Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Gefechtstätigkeit erhob sich auch gestern nicht über das gewöhnliche Maß, doch setzte der Feind an der küstenländischeu Front beträchtliche Luftstreitkräfte zur Aufklärung unserer Stellungen und der Räume dahin ter ein. Die feindlichen Flieger warfen auf mehrere Orte hinter unserer Front Boniben ab. Bei Laghi, nord westlich von Arsdero, drangen nach kurzer Artillerie vorbereitung Abteilungen des Infanterieregiments Nr. 14 in die feindlichen Stellungen ein und brachten von dort einen Offizier und 30 Mann als Gefangene zurück. Der Stellv, d. Chefs d. Generalst.: v. Hoefer, Feldm. Unerschütterlich! Der fünfte Tag des ungeheuren Ringens, das sich am 16. April an der Aisnefront aus dem tagelaugen Hämmern und Bersten der vorbereitenden Feuer lüste, und das auch bald nach Osten in das Gelände der Cham pagne Hinübergriff, ist wiederum erfüllt gewesen von Mlb erbitterten Angriffsläufen unserer Gegner, denen unsere Männer nach wie vor in unerschütter licher Treue und Hingabe ein zähes Fe st halten der ihnen anvertrauten Stellungen entgegensetzten. In einem Meer von Blut und Wunden steht, so schreibt der Kriegsberichterstatter Rosner im „Berl. Lok.-Anz." hatte nach Psrlauf von nahezu einer Woche rasende» Attftürme unsere Stellung an der Aisne und in der Champagne, mit Beulen bedeckt, aber unerschüttert da, und bietet so die Bürgschaft, daß der Durchstoß, den die Gdgner in diesen ersten Großkampftagen ihrer Offensive, in denen noch alle frische Kraft ihrer Trup pen zur Verfügung stand, nicht erreichen konnten, auch tn aller Folge nicht gelingen wird. Neuer Türkcnsicg bei Gaza. Auf der Sinai-Front haben die Türken über die vom. Suez-Kanal nach Palästina strebende«, Engländer Wieder; einen glatten Steg auf dem alten Schlachtfeld« bsi^Gasa (Baza) gewonnen. Dort versuchte der Eng- > stader einen neuen Vorstoß, Zweimal wurden die Eng- ! länder abgewiesen, dann griffen die Türken an, und ! da erlitten die Engländer eine glatte Niederlage. Der ! türkische Bericht sagt darüber: Mit einem dritten Angriff »nutzte gerechnet werden, - nachdem der Feind Verstärkungen herangezogen hatte. Die Lage war jetzt schon so günstig, daß Bewegungen zu einem Offensivstoß gegen den feindlichen rechten Flügel eingeleitet werden konnten. Um 7 Uhr abends hatte unsere mittelste Gruppe auch den dritten feind- ! ltchen Angriff mit schweren Verlusten für die Gegner ! abgeschlagen; alle Stellungen waren fest in unserer Auf dem linken Flügel drängte unsere Kavallerie- > division erfolgreich gegen die feindlich« Kavallerie vor, > und es »nachten sich allmählich Rückzugsbewegungen am feindlichen rechten Flügel bemerkbar. In den späteren Abendstunden ging auch der linke Flügel unserer Infanterie im Verein mit der Kaval- leriedivtsion zum Angriff auf den weichenden Gegner vor. In der Dunkelheit waren Anzeichen eines allge meinen feindlichen Rückzuges erkennbar. Die zweite Schlacht bei Gaza war gewonnen. An keiner Stelle auch nur annähernd. Die zum wenigsten nicht deutschfreundliche dä nische Zeitung „Politiken" stimmt am Schlüsse der Kriegsübersicht dem deutschen Heeresbericht darin zu, daß die Franzosen an keiner Stelle nur an nähernd ihr taktisches, geschweige denn ihr strate gisches Ziel erreicht haben, und fährt fort: „Es scheint aber tn dern französischen Angriff die Kraft zu liegen, die auf ein „jetzt oder niemals" hin deutet. Manches spricht dafür, daß die nun ein geleitete große Schlacht für den Krieg von Entscheidung sein kann." Wer MMchO. (sMachsenHevicht. Großes Hauptquartier, den 21. April 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Erkundungsvorstüße im Ypern-Bogen brachten eine Anzahl Gefangener und Beute an Grabenwaffer ei«. Di« allmähliche Steigerung der Feuertätigkeit zwi schen Loos und der Bahn Arras-Cambrai hält an Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Truppen aller deutschen Stämme vollftthrou aus dem gewaltigen Schlachtfeld« an der Aisne und i» Ler Champagne im Kampf, Mann gegen Mann wie in bis zum Tode getreuem Ausharren bei schwerstem Feuer täglich und stündlich Heldentaten! Der Heeres bericht kann sie nicht einzeln nennen Gestern vormittag wurde durch Stoßtrupps di« ehemalige Zuckerfabrik südlich von Cerny vorn Feind« gesäubert; weiter östlich, an der Hurtebife Fe schlüge» unsere Truppen französische Teilangriffe ab. Am Bri- mottt wurden französisch-russische Sturmtruppen ver lustreich zurückgewiesen. In den Nachmittagsstunden setzte an der ganze» Msne-Front und in der Champagne wieder starker Artilleriekampf ein. Heftige Angriffe entwickelten siH bei Brahe, von der Hochfläche von Paissy bis in di« Senke östlich von Craonne und zwischen Prosnes uni der Suippes-Ntederung. Am Chemin des Dames brack der feindliche Sturm im Feuer, an einzelnen Stelle» im Nahkampf zusammen, in der Champagne scheiterte» die Angriffe vor unseren Stellungen. — Nördlich von Reims und in den Argonnen brachen unsere Sturmtrupps in die feindlichen Linien uni kehrten mit Gefangenen zurück. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Oestlich von St. Mihiel verlief ein Unternehme» nach Wunsch; auch dort blieben mehrere Franzose» gefangen in unserer Hand. Ungünstiges Wetter der letzten Tage schränkte di« Flugtätigkeit ein. Seit den» 17. 4. sind in Luftkämpfen 7, durch Abwehrkanonen 3 feindliche Flugzeuge abgeschosse» worden. Auf dem Oestliche« Kriegsschauplatz und an der Mazedonische Front. ist bei meist geringer Gefechtstätigkeit die Lage unver ändert. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff Großes Hauptquartier, 22. April 1917. (WTB.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht- An mehreren Stellen der flandrischen und M- tois-Front nahm gestern der Artilleriekamps an Stärkt und Ausdehnung zu; nördlich der Scarpe steigerte er sich zeitweilig zu äußerster Heftigkeit. Truppenbewe gungen vor unseren Linien wurden unter Vernich tungsfeuer genommen; ein starker englischer Erkun dungsvorstoß auf dem Nordufcr des Baches wurde durch Gegenangriff zurückgeworfen. An der englischen Front nordwestlich von St. Quentin vormittags kleine Gefechte, südlich der Somme nur Artillertetätigkeit. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. An der Aisne und in der Champagne blieb fast durchweg die Kampstätigkeit bis zum Abend gering. Bei Berrh-au-Bac sprengten unsere.Sturmtrupps ein französisches Blockhaus init Besatzung." Bei Brahe, Hurtebife Fe, an der Straße Reims- Neufchatel, nörd lich-von Prosnes und auf dem Westufer der Suippes Gefechte, die für den Feind verlustreich endeten. Südlich von Nipont wurde ein französischer Vor stoß abgewiesen. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Die Lage ist unverändert. Die Gegner verlöre»» im Luftkampf gestern 6 Flug zeuge, von denen 5 durch die Jagdstaffel des Ritt meisters Frhr. v. Richthofen abgeschossen wurden. Marineflieger brachten über Nieuport ein feind liches Luftschiff zum brennenden Absturz in See. Oestltcher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Mazedonische Front. Alfflebende Gefechtstätigkeit im Cerna-Bogen und südwestlich des Dojran-Sees. Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff. Wien,« 22. April. Amtlich wird verlautbart: Oestltcher Kriegsschauplatz. An zahlreichen Stellen der Front lebhafte Artil lerie- und Mtnenwerferkämpfe. Italienischer Kriegsschauplatz. An der küstenländischen Front herrschte auch gestern überaus rege feindliche Fliegertätigkeit. Im Gebiet der Drei Zinnen drangen Landsturmabteilungen in eine feindliche Stellung zunächst der Drei Zinnen-Hütte ein, nähme»» 1 Offizier und 75 Mann gefangen und er beuteten zwei Maschinengewehre. Sonst hielt sich die Gefechtstätigleit in den üblichen Grenzen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Der Stellv, d. Chefs d. Generalst.: v. Hoefer, Feldm. Allgemeine MLegsnachrichLen. Hunger a la Griechenland droht Wilson jenen Neutralen, die nicht nach seiner Pfeife tanzen: Wilson erörtert mit den» Kabinett die Frage der Regelung der Lebensmittelausfuhr nach Nordeuropa (Skandinavien), um zu verhindern, daß amerikanische Lebensmittel Deutschland erreichen. Die amerikanische Regierung will die Schiffahrt nach den neutralen Ländern nicht behindern, vorausgesetzt, daß sie Deutschland nicht begünstigen. Die sozialistische Friedenskonferenz. Die niederländische Delegation des ausführende»» Ausschusses des Internationalen sozialistischen Bureaus hat beschlösse»» zu beantragen, daß die internationale sozialistische Konferenz in Stockholm an» 15. Mai er öffnet werden soll. Die Reise »»ach Schweden, die einige Sozialisten bereits angetreten haben, wird also recht weit hinaus geschoben. Was kann bis zum 15. Mai nicht alles noch passiert sein! Neue Etttentc-Koufcrenz, Der französische Ministerpräsident Ribot und der englische Ministerpremier Lloyd Georg«, begaben sich am Donnerstag nach Saint-Jean de Maurienne, um über eine gewisse Anzahl von Fragen zu verhandeln und sich mit dem italienische»» Ministerpräsidenten Boselli und dem italienischen Minister des Aeußer»» Sonnino zu besprechen. Sie kamen aber bereits Freitag wieder in Paris an. Amerika, das Land des quellenden Uebersluss« Kat sich durch seine bisherige indirekte und jetzt; direkte Teilnahme ain Kriege als» eine nette Zuchtru gebunden! Deutschland und Spanien. Gegenüber der englisch-französischen Presseve Heizung in Spanien stellt die „Nords. Alls- Zig fest: „Zur Unterstützung der spanischen Fruchtindustr hat Deutschland große Ankäufe von Apfelsinen u» Bananen in den verschiedensten Provinzen Spaniel oorgenommen. Spanischen Fruchtschiffen, die autze halb des Sperrgebiets nach dein Hafen von Cetteur nach Französisch Marokko fahren, werden Geleitschiff ausgestellt. In technischer Hinsicht ist hierbei den vt der spanischen Regierung,geäußerten Wünschen in-we testgehender Weise Rechnung getragen worden. Danebt haben Hamburger und Bremer Kaufleute mit' Ist« essenten in Spanien eine Gesellschaft gegründet. Wäl cend der Dauer des Krieges kauft "die GeseNscha Früchte ein und läßt sie zu Konserven verarbeit« Außerdem ist der Export anderer spanischer NahpüW mittel durch, Schaffung eines ungehinderten AussVW veges über Cette nach, der Schweiz gefördert Word« Auf Wunsch der spanischen Regierung wurdD d« spanischen Fischeln ein Freigebiet von beträchtlich« Umfange zur Ausübung ihres Berufes im Sperrg» iiete an der spanischen Nordküste zugestanden. Um dem in Spanien herrschenden Kühlenman« rbzuhelfen, hatte die deutsche Regierung sich bereu »or geraumer. Zeit erboten; deutsche Kohlen in ne» iralen Häfen zur Verfügung zu stellen. Der spo aischen Regierung ist ferner das Angebot gemacht Kun den, daß die in englischen Häfen liegenden spanische Schiffe am 1. Mai d. I. ungehindert auslaufen uff ruf ihrer Rückreise nach Spanien das Sperrgebiet siche passieren können. Endlich erfolgen Anerbietungen üb« den Verkauf einiger in spanischen Häfen liegend« deutscher Schiffe sowie über die Einrichtung einer Paf sagierlinie nach England." Nach neuesten Meldung«» macht auch Englani um Spaniens Sympathien zu erlangen, dort große Ci» käufe in Orangen. Spanien will neutral -leiben Der ehemalige Minister des Aeußern, Kamme» Präsident Miguel Villanueva, gab folgende Epklärun ab: „Seit Beginn des Krieges bin ich entschiedene Anhänger der Neutralität, denn nur sie allein gereich Spanien zu Nutz und Frommen. Eine Jnterventtor auf. die von mancher Sette hingearbeitet wird, wär der Ruin Spaniens; alle werden sich dagegen erhebet genau sü wie im Jahre 1808 das Volk sich geg« Napoleon erhoben hat, obwohl Spanien sich nicht of fiztell auf seine Seite gestellt hatte. Sollte trotz all« deM. eins Regierung wagen, die Neutralität Fanten in Gefahr zu bringen, würde ich über jedwedes Jnterefs hinweg, sie nach allen »neinen Kräften verteidigen^ Vün dem neuen Ministerpräsidenten Garcta Piet« liegen neue Aeußerungen über die Neutralität »uff nicht vor. Er war aber stets entschieden für Neutre lität- gerade er. Deutschlaud ist nicht auszuhungern In Newhork befürwortete der frühere Gesandt in Berlin, Gerard, die Einführung der Wehrpflicht Er sagte, die Deutschen würden weder unterlieg« infolge einer inneren Revolution nochs weg« Mangels an Lebensmitteln. Die Deutschen könnt« durchhalten, bis der neue Roggen geerntet werde könne. Die Deutschen gehörten einer Menschenart a> die auf eine harte Probe gestellt werden könnten Eine deutsche Revolution sei unmöglich. 1000 Prozent Frachtstcigerung. Nach einem Londoner Spezialtelegramm des nor wegischen „Morgenbladet" wurden 500 Schi Hin, für eine Fracht bezahlt, die vor dem Kriege Schilling gekostet hat. — Der Lebensmittelkvntrol leur habe von nächster Woche an das Backen und de, Verkauf feineren Backwerks verboten und alle Tee salons auf Ration gesetzt, in denen nur das einfachst Essen verabreicht werde,» dürfe. Australien kann nicht helfe« Die „Times" vom 14. April berichtet, der austra lische Premierminister Hughes habe erklärt, daß et trotz der getroffenen Maßnahmen wahrscheinlich ntchi möglich sein werde, Tausende von Tonnen Getreid« von Australien zu verschiffen. — England hatte näm ltch vor einiger Zeit 3 Millionen Tonnen Weize» in Australien angekaust und machte sich große Hoff nungen darauf. Bonar Law als Friedensprophct. Der englische Großindustrielle und Finanzministe^ Bonar Law erklärte im Unterhause: „Trotz der Taki fache, daß der vor uns liegende Weg niemals ick wies riger war als gerade jetzt, erkühne ich mich! die Hoffnung auszusprechen, daß eine Aenderung ko»w men wird, und daß die lange Nacht der Sorge um Angst, die die Welt zur Verzweiflung gebracht hat sich ihrem Ende nähert. Er mag damit recht haben, nur vermutlich anders als er denkt oder — zu denken sich den Anschein gibt Russische Streiflichter. : Der russische Minister Tscheidse, ein Kaukasia Fleischlos« Da« in Amerika. Der Pariser ,,Mattu" meldet-aus New ÄWtH i amerikanische Regierung beabsichtige wirtschMln Maßnahmen zu treffen. Mehrere große SlO-WM« den nächstens fleischlose Tage, einführen. Zn Chic« sollen, die. Schlächtereien wöchentlich einen Tqgl L schlossen bleibe»». Ju New York wird vom, 1. M ab die Straßenbeleuchtung eingeschränkt und- dwiP lizeistunde auf 1 Uhr festgesM. werden. Die Regi rung beabsichtigt ferner die Beschlagnahme einiger M talle.