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WlMMtllllg TilgeszeitllU M Aeiger str HMMOe, SMebm LÜ 82. Jahrgang Montag den 2. April!917 abends Nr. 7« Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Bochdruckerei Carl Zehne 1 Grumpelt, Mar Otto, Stadt Bärenstein f. i t! üj li it r- k» t° »es -ij für den Stadtbezirk Dippoldirwalde verpslichtet worden. Dippoldiswalde, am 3l. März 1917. Der Stadtrak. Svkivkl «li« „AksivsnttL-Tsttung" in» Herr Willy Hille ist heule als LvLii'lTssvlHrrnnsIvinGvgvn »r! u cs Mär, kann die hiesige Krieg-Hilfsstelle auf ein 2 ^jähriges Beslehen zurückblicken. Bei ihrer Gründung hatte natür. lich niemand eine so lange Dauer des Krieges vermutet und infolgedessen auch keiner damit gerechnet, bah seine freiwillige Zahlung monatlich laufender Beiträge so sehr lange in Anspruch genommen werden würde. Umso höher ist der opferbereite Sinn derjenigen Glieder unsrer Ge meinde .«mzuerkennen, die heute noch, von Begründung unsrer Kriegshilssstelle an, trotz vielfach anderweiter An forderungen an ihre Opferwilligkeit, treu zur Stange halten und mit ihren regelmäßigen Liebesgaben unsre wackeren Soldaten und deren Familien unterstützen, also Heimat- dank im engsten Sinne des Wortes betätigen. Als Ein nahmen sloisen der Kasse der Kriegshilssstelle mit Ab- schluß vom 28. März d. I. zu: 5393 M. 65 Pf. monatlich laufende Beiträge von hiesigen Gemeindegltedern, 325 M. 55 Pf. vom hiesigen Jugendverein, 650 M. aus hiesiger Gemeindekasse und ein von sämtlichen Ortsvereinen durch einmalige Spende beschaffter Rücklagefonds von 250 M., mit Verzinsung und einigen anderen Zugängen zusammen 6769 M. 31 Pf. Als wichtigste Posten unsrer Ausgaben wurden verzeichnet 4380 M. für monatlich gezahlte Unterstützungen, 1734 M. für 520 Liebesgabenpakete in 6 Sendungen an unsre Soldaten, 80 M für eine Weih- nachtsbescherung der schulpflichtigen Kinder unsrer Sol daten, 20 M. für eine Hindenburg-, 50 M. für eine Woll spende an» Role Kreuz und ein größerer Posten für Schreibstubenbedarf. Sämtliche Schreibarbeit, für die die hiesige Kriegshilfr stelle bei dem schriftlichen Berkehr zwischen Heer und Heimat und mit den Behörden in Anspruch genommen wird, wie auch das hierzu nötige Schreibmaterial wird völlig kostenlos gel efert und postfertig gemacht. Infolge der immer weiter greifenden militärischen Einziehungen nimmt die Zahl der freiwillig Beilteuernden naturgemäß ab, während die Zahl der Unterstützungsbe dürftigen erheblich steigt. Es haben deshalb eine Anzahl Frauen auf die. ihnen zuslehende Unterstützung verzichtet, damit das Liebe,werk auch weiter durchgehalten und den Bedürftigsten zugute kommen kann. Gegenwärtig erhalten noch 57 Frauen eine monatliche Unterstützung von je 3 M., die heute noch wie vom Anfang an in Wertmarken ä 50 Pf. ausgezahlt wird. In zahlreichen Zuschriften aus dem Felde, die dem Leiter der Kriegshtlssstelle, unsern > Herrn Kantor Burgardt, fortgesetzt zugehen, danken unsre Soldaten in bewegten Worten für diese wohltuende, frei willige Kriegssürsorge, die ihnen und ihren Angehörigen au» allen Kreisen unsrer Gemrindeglieder bewiesen wird. Bei aller berechtigten Sehnsucht nach baldigem ehren vollen Frieden wird der Wilke zum Durchhatlen und Siegen bei unseren Feldgrauen durch nichts so sehr gestählt, als durch das erhebende Bewußtsein, daß in der lieben Heimat ihre Lieben durch wohlmeinende Beratung und warm herzige Hilfeleistung gestützt werden in dem Bemühen, die unsäglichen Schwierigkeiten, die der Krieg besonder» für die mit irdischen Glücksgütern weniger Gesegneten im Ge folge hat, standhaft zu überwinden. Lauenstein. König Friedrich August hat Frau Bürger- mritter Adele Reimann hier in Anerkennung ihrer verdienstlichen Tätigkeit bei der städtischen Lebenswille!- verteilvngsstelle da» Ehrenkreuz für sreiwillge Kriegswohl- fahrtspslrge, sowie der langjährigen treuoeidienten Bor- strherin unsere» Frauenoeretn», Frau Stadtiat Kamilla Kühnelt die Karola-Medaille mit der Spange ver liehen. Kreischu. Di« Entlassungsfeiern der abgehenden Schüler und Schülerinnen hiesger Volks- und Fortbildung»- schule fanden am Freitag den 30. März statt. Vormittags Pflicht der Kriegrrsrauen; Brot- und Mehlversoraung vom 15. April d. I. ab; Gesuch Gustav Berger's-Höckendorf um Ausnahmebewilligung zur Grundstücksabtrennung belr. Bl 174 für Höckendorf. Nichtöffentliche Sil ung: Beihilfen de» Reichs und de» Staat» zur Krirgsfamilienuntersiützung auf Monat Februar 1917; Gesuche um Kriegsfamtlien- Unterstützung aus Dittersbach, Gombsen, Großölta, Kreischa, Lungkwitz, Kipsdorf, Pretzschendorf, Naundorf, Quohren. — Wie die Ueberzeugung von der Wichtigkeit des Ausfalls der Kriegsanleihe immer mehr auch in die Kreise des „kleinen Mannes" eindringt, beweist der Umstand, daß bei unserer Kriegsschulsparkassei, bei der es sich doch um große Etnzelbeträge nicht handelt, bereits über 8000 M. eingegangen sind Und dabei fehlen noch viele Namen solcher, di- ebenfalls einen kleinen Betrag zeichnen könnten und auf deren Kommen man deshalb noch mit Bestimmt heit rechnet. — Keine Lebensmittel.Sendungen in» Feld! Die wärmere Jahreszeit naht. Doppelt ist damit die Mahnung am Platze: Sendet keine Lebensmittel nach der Front und den Etappengebieten! Warum? Einmal ver derben sie zu leicht; sodann sind solche Sendungen über flüssig, da für di« Truppen draußen durch die Heeresver- waltung reichlich gesorgt ist. Die Heimat braucht ihre Lebensmittel heule selbst; durch unnötige Feldsendungen wird sie geschädigt. Darum brhaltet zu Hause, was ihr habt und genügt euch damit, euren feldgrauen Angehörigen nur Zigarren, Zigaretten, Tabak und dergleichen zu schicken. Draußen nützen Lebensmittel auch dem einzelnen wenig, im Heimatgebiete schmälert jede Versendung solcher die vorhandenen Vorräte erheblich Darum noch einmal: Unterlaßt alle Lebensmittel-Sendungen in» Feld! — In dem im Quohrener Walde gefundenen Er- hängten ist der seitdem 16. Februar vermißte Wirtschaft,- grhilf« Fritz H. aus Luchau erkannt worden. Ruppendorf. Mit dem zu Ende gegangenen Monat OerHiches snd Sächsisches. Dippoldiswalde, 1. April. Heute vor 25 Jahren wurde im Telegraphendienst die mitteleuropäische Zeit ein- geführt. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat März ds. Js. 961 Einzahlungen im Be trage von 15v514 Mork 67 Pf, dagegen wurden 509 Rückzahlungen im Betrage von 112 667 Mark 71 Pf. geleistet. — Am Palmsonntage wurden in unserer Stadtkirche 39 Knaben und 70 Mädchen aus dem ganzen Kirchspiel konfirmiert. 43 Väter derselben stehen im Heeresdienste, 2 Väter sind gefallen. 8 Konfirmanden sind Halb- und 3 sind Ganzwaisen. Ernste, aber auch aufwunternde Worte richtete Herr Pastor Mosen an die junge Schar und an die Gemeinde auf Grund der Osfenb. 3, 11: „Siehe, ich komme bald. Halte, was du hast daß niemand deine Krone nehme." Er knüpfte daran die Mahnung: „Be denkt, was euch gegeben ist, und sorget, daß ihr's auch erhaltet." Der 1. April und das R-formationsjubeljahr 1917 gaben ihm Veranlassung, an Bisma ck und Luther als Vorbilder deutscher und epangelischer Standhaftigkeit zu erinnern. Während der feierlichen Einsegnung erfüllte leises Orgel- und Violinspiel das liebe Gotteshaus. Gott segne die Konfirmanden auf ihrem ferneren Lebenswege. — Selt einer Reihe von Jahren haben es sich die kirchlichen Vereine hiesiger Stadt zur schönen Aufgabe ge- stellt, den Konfirmanden und ihren Angehörigen am Palmsonntage in einer Abendunirrhaltung einen Sammel punkt zu einem edlen Genießen zu bieten. Diesmal bot der Kirchenchor eine Musikaufsührung, die noch den besonderen Zweck versolgte, der Kriegswohlfahrt,pslege «inen Geldbetrag zufließen zu lassen. Und nach der Be sucherzahl zu schließen dürft« dies» Zweck ebenso reichlich erfüllt sein, wie der, angenehmen, gediegenen, edl-n Genuß zu bieten. Die drei Teile der Vaterlandsliebe, Naturgenuß und Frühlingsstimmung erweckenden Bortragsordnung wiesen angenehme Abwechslung auf in einem vierhändigen Klaoiersatz der Herren Ruhsam und L. Schmidt, in einem Biolmoortrag mit Kiaoie begleitung der Herren Lehrer Göße und L Schmidt, in Chorgejängen, in Quartetten und in Tenorsolt» de» Herrn Konzertlänger» Zimmer mann, eine» Angehörigen des hiesigen Militärdepot». Fanden schon die Jnstrumentaloorträge und die Gesänge de» Chores, von der straffen Hand ihres Dirigenten ge schult und geleitet, ungeteilten, allgemeinen Beifall, so steigerte sich derselbe zu s ürmischen Kundgebungen bei dem mit warmem Herzrn, deutlicher, überall vernehmbarer Au«spräche und schmelzender Trnorstimme mt leichtem dramatischen Anhauch ausgrsührien Darbietungen des Herrn Zimmermann, und wenn sich derselbe den in dem ! schalkbosten Liede: Ich sah ein Röschen am Wege stehn, von C M von Weber, geforderten Lohn tatsächlich hätte au»zahlrn lassen, wabrscheinlich wären ihm alle, Weiblrin und Männlein au» Dankbarkeit um den Hal» gefallen. — Die Witwen- und Woisrnkasse der Lehrer de» Bezirk» hat im letzten Jahre an 14 Witwen 220 M. ausgezahlt von dieiem Jahre ab sollen die Unterstützung»- beträge je nach der Bedürftigkeit erhöht werden. Da» Vermögen ist «inschließlich der Schul,at Bang-Stiftung aus 8273,45 M. angrwachsen. Zur Kriegsanleihe wurde wiederholt gezeichnet. — Tagesordnung zur 7. Sitzung des Bezirkrau», schulst» der Kgl. Amlshauptmannschast Dippoldiswalde Mit'woch den 4. April 1917 norm. 11 Uhr im amte- hauoimannschaftlichen Sitzungssaal«. Oefsentlich« Sitzung: Neuregelung der Clerversorgung mlt JnIandieirrn; Arbeit»- e* l. Das Meningokokken- (Genickstarre-) Serum mit der Kontrollnummer 7 au» der Chemischen Fabrik E. Merck in Darmstadt ist wegen Abschwächung, 2. die Tetanus-Sera mit den Kontrollnummern 296 bis 305 au» den Höchster Farbwerken, sowie mit den Kontrollnummern 105 und 106 aus den Behringwerken in Marburg sind wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer vom 1. April d. 2. ab zur Einziehung bestimmt worden. 3. Die Tetanus-Sera mit den Kontrollnummern 294 und 295 aus den Höchster Farbwerken sind Trockensera und unterliegen daher nickt der Einziehung. Dresden, den 29. März 1917 Ministerium des Innern. iiilMtTnsMiNÄm Aus der Verlustliste Nr. 398 der Köntgl. SSchs. Armee. Böhme Ili, Martin, Burkersdorf, l. o, b. d. Tr. Geißler, Alfred, Pretzschendorf, I. o. Göhler, Kurt, Reichenau, vermißt. Gottlöber, Karl, Gefr, Gombsen, oerw., b. d. Tr. Hardtmann III, Emil, Schlottwitz, verm. Herklotz, Albert, Gefr., Bärenburg, verm. Jacobi, Richard, Utssz., Quohren, verm. Kirsten, Paul, Zinnwald, verm. Lehmann, Rolf, Gefr, Dippoldiswalde s. Loße, Reinhard, Borlas, l. v. Meile, Alfred, Großölsa, bish. verm., i. Eefgsch. R-ichel ll, Paul, Schönfeld, verm. Reichelt, Willy, Gefr., Schönfeld, bish. verm., i Defgsch. Rothe ll, Reinhard, Pretzschendorf, I o. Scheunpflug, Oskar, Burkersdorf, verm. Schlitter, Bruno, Gefr., Possendorf, verm. Schwenke, Richard, Dippoldiswalde, verm. Zemmrich, Karl, Frauenstein, verm. AmlÄIaü für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde- Mit achtseltigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Zehne. — Druck und Verlag von Carl Zehne in Dippoldiswalde. - I^olirvisGunrlv» Di- Königliche Krelshauntmannschaft hat auf Verwendung der Amt-Hauptmann- schäft die Polizeistunde tn sämtlichen Städten des amtshauptmannschaftlichen Bezirk«, sowie in Kreischa, Possendorf und Schmiedeberg an den Eonabenden, Sonntagen und Festtagen (außer Kaifreitog und Bußtag) von 10 auf ll Uhr verlängert. Dippoldiswalde, am 31. März 1917. Königliche Amtshauptmannschast. Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unsere« Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zelle 40 bez< 8b Pf. - Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile bü Pf. Die ^üvelßerltz - Zeitung* erscheint täglich mi. Äus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausae- geben. Preisvierteltähr- lich 1 M. 80 Pf., zwei. Monatlich 1 M. 20 Pf„ nnmonatlichKOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. AllePostanstalten.Post- boten, sowieunsere Aus träger nehmen Bestel lungen an.