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! Wut gegen Deutschland -iS zur Siedehitze. Nach Reuterdepeschen aus Washington hat das Mittel gewirkt, der Kongreß stelle sich jetzt vorbehalt los auf die Seite des Präsidenten. Die Republikaner im Senat verzichten aus ihre Opposition und unter stützen den Präsidenten. Im Abgeordnetenhause vrachte, obgleich schon der Regierungsantrag vorlag, der Abgeordnete Flood auch seitens des Hauses einen Antrag zur Bewaffnung der amerikanischen Handels schiffe usw. ein. Lauter Beifall ertönte, als er für das „Recht" der Amerikaner, auf dem Ozean frei zu reisen, eintrat und sagte: „Wir hoffen, dieses Recht in fried licher Weise aufrechtzuerhalten. Wenn das aber nicht möglich ist, werden wir es mit den Waffen versuchen/' Der demokratische Führer Kitchin, ein Mitglied der sogenannten pazifistischen Gruppe, teilte unter Beifall mit, daß die pazifistisch- Gruppe die Gesetzesvorlage unterstütze» werde. 1 > Ein verratener Bündnisplan. Amerika operiert mit gestohlenen Gcheimakten. Nachdem der Entschluß gefaßt worden wär, am »1. Februar d. I. den uneingeschränkten U-Bootkrieg zu beginnen, mußte mit Rücksicht auf die bisherige Haltung der amerikanischen Regierung mit der Mög lichkeit eines Konfliks mit den Vereinigten Staaten gerechnet werden. Daß diese Rechnung richtig war, haben die Tatsachen bewiesen, denn die amerikanische Negierung hat alsbald nach Bekanntgabe unserer Sperr- «ebietserüärungen die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abgebrochen und die übrigen neutralen Mächte aufgefordert, sich diesem Vorgehen anzuschlie- tzen. In Voraussicht dieser Möglichkeiten war es nicht «ur das Recht, sondern auch die Pflicht der Neichs- leitung, auch für den Fall eines kriegerischen Kon flikts mit den Vereinigten Staaten von Amerika recht zeitig Vorsorge zu treffen, um den Zutritt eines wet teren Gegners zu unseren Feinden, wenn möglich, aus zugleichen. Ter kaiserliche Gesandte in Mexiko ist des halb Mitte Januar beauftragt worden, für den Fall, daß uns die Bereinigten Staaten den Krieg erklären sollten, der mexikanischen Regierung ein Bündnis an zubieten und die näheren Einzelheiten zu vereinbaren. Die Weisung verpflichtete im übrigen den Gesandten ausdrücklich, keinerlei Schritte bei der mexikanischen Regierung zu unternehmen, bevor er von der er folgten amerikanischen Kriegserklärung Gewißheit er langt habe. !, Auf welche Art und Weise die amerikanische Ne- sgierung von der auf geheimem Wege nach Mexiko erteilten Weisung Kenntnis erhalten hat, ist nicht be sännt; doch scheint der Verrat — um einen solchen dürfte es sich handeln — auf amerikanischem Gebiete verübt worden zu sein. Di- Bollmachten-Borlage darauf fast einstimmig - angenommen. — Haag, 2. März. Wilsons persönlicher Einflug «Nv der aller seiner Freunde hatte nicht genügt, die volle Sicherheit zu geben, daß der Kongreß dein Prä sidenten die gewünschten Vollmachten erteilte. Tes- halb wurde der „Associated Preß" das Material zu sensationellen Enthüllungen über Verhandlungen zwi schen Deutschland und Mexiko zur Verfügung gestellt. Die Spannung im Lande war so gewaltig, als ginge «s um das Ergebnis einer Wahlkampagne. Nnunter- »rochen kamen Boten, um gauze Pakete von D-Pcschen in den Sitzungssaal zu bringen. Schließlich hat das Haus den Antrag Wilsons mit 403 gegen 13 Stim men angenommen. Auch der Senat genehmigt alles. — Washington, 2. März. Ter Senat nahm einen Zusatzantrag zum Flvttenbaugesetz an, nach dem alle Bewilligungen sofort anstatt erst im Juli in Kraft treten. Senator Lodge, der mit Nachdruck für die Annahme eintrat, sagte dabei: Tas Land ist in einer Lage, die den Krieg in kürzester Frist bringen kann. Ter Senat nahm ferner einen Zusatz antrag zur Errichtung einer weiteren Schiffswerft an der Küste des Stillen Ozeans an und billigte ein stimmig die Streichung der Klausel, wonach die Vereinigten Staaten ihre internationalen Streitigkeiten durch ein Schiedsgericht beizulegen haben. Ter Senat nahm endlich ein Gesetz an, das die Bewilligung von 535 Millionen Dollar aussprtcht. Ter Senat nahm ferner eine Vorlage an, die 150 Millionen Dollar Bonds für den Aushilfsfonds, 115 Millionen für den Präsidenten zur Beschleunigung des Schisfsbaues und 35 Millionen für die Vermehrung der Unterseeboote Vorsicht. ' * Ganz wie — England! , Die holländischen „Nieuws van den Dag" sagen: „Genau dasselbe hat England getan, als es mit belgischen Offizieren Besprechungen abhtelt für den Fall eines deutschen Einfalles in Belgien." Tas Blatt weist jedoch auf den Ernst der Lage hin und sagt, daß die Angelegenheit in Amerika gründlich! ausgenutzt werde, und daß dadurch der Krieg zwischen Amerika und Deutschland beträchtlich näher rücke. Allgemeine Kriegsnachrichten. Rußland gegen Schweden. Tas Stockholmer „Aftonbladet" berichtet aus Hel- singfors (Finnland, gegenüber Stockholm), die rus sische Militärbehörde beabsichtige die Errichtung einer neuen großen Marine st ation bei Vasa an der Finnländischen Küste, wo auch die neue strate gische Eisenbahn, die gegenwärtig von Petersburg quer durch Finnland gebaut wird, enden solle. Bei Vasa erstreckt sich die Schärenküste acht Meile» ins Meer hinaus, nur zwei bis drei Meilen von der schwedischen Küste entfernt. In Vasa seien bereits mehrere große Marinekasernen im Bau, wofür von der russischen Re gierung vorläufig zwei Millionen Rubel bewilligt seien. i In der Umgebung von Vasa seien in Bauernhöfen 4000 i Soldaten aller Gattungen einquartiert. Ten Schweden wird auf diese Weise recht ein- j dringlich zum Bewußtsein gebracht, was ihrer war- ! tet, wenn Deutschland in diesem Kriege überwun-- i den werden sollte. I Ei» ehrlicher Engländer. Im englischen Oberhaus wurde die Frage der Aus- . Wechselung von Zivtlgefangenen erörtert. Lord Newton i gab die Unrichtigkeit der früheren englischen s Berichte über die Verhältnisse in Ruhleben zu. i Jetzt könne sich jedermann von den tatsächlichen Ver hältnissen in Ruhleben überzeugen, da Engländer, die dort gefangen gewesen seien, inzwischen zurückgekebrt seien. Lord Newton nahm auch den Bischof Bstry Schutz, der wegen seiner Berichte über Ruhleben a deutschfreundlich angegriffen worden sei. Er setzte dann auseinander, daß das Abkomme welches England mit Deutschland über die AuSwechs lung vv» Zivilgesangene« über 45 Jahre geschloss hatte, suspendiert worden sei. In England neuerdings die Auswechselung von Gefangenen d Militär- und Marinebehörden unterstellt Word« und diese seien dagegen, daß 4000 bis 5000 En länder gegen 26 000 Deutsche in Großbritannien u weitere 11000 Deutsche in den britischen Koloni ausgewechselt würden. Tie Zahl der auszuwechsel den Engländer würde noch geringer, da ein nicht u erheblicher Prozentsatz der Gefangenen in Deuts« land bleiben wolle. Das absterbende Frankreich. Tas Pariser „Journal" beschäftigt sich in ein« Leitaufsatz mit dem Problem der Sicherung einer v< größerten Zahl von Geburten in Frankreich, welch durch den Krieg eine „Lebensfrage" im wahrsten Sin des Wortes für das Land geworden sei. Ter Vc fasser des Artikels kommt aber zu dem für die Z kunft Frankreichs betrübenden Schlüsse, daß die Frau Frankreichs in ihrer überwiegenden Mehrheit von de schädlichen Zweikindershstem nickt abzubringe sein werden. Ter Autor tritt dafür ein, daß e Aufklärungsfeldzug etnsetzen müsse, sonst würde Fra: reich nicht wieder bevölkert werden. Das allerletzte Aufgebot. Ter Heeresausschuß der französischen Kamm nahm einen Antrag an, nack dem alle im aktiven Hei oder in der Reserve Mobilisierten in die Kampftrupp« eingereiht werden sollten. Theologen an di- Front. Ter englische Heeresrat verordnete die Revisii sämtlicher Tienstbefreiungen von Männern unter Jahren einschließlich der Geistlichen und Studierend der Theologie. Ter Heeresrat teilte den Militärs richten für Tienstbefreiungen mit, es sei gpbiet« risch notwendig, weitere Mannschaften für d Armee zu erhalten, weil der Krieg sich dem kr tischen Höhepunkt nähere. Herabsetzung der englischen Brotration. Ter U-Bootkrieg wirkt. Wie aus England gerne det wird, wird aus Sparsamkeitsrücksichten die Bro ratton der englischen Soldaten (!)von 1 Pfund a 14 Unzen herabgesetzt. Nach einer weiteren Ve ordnung wird in England vom 12. März ab der Ve kauf von frischem Brot verboten, ferner da kein Zucker mehr für die Brotbereitung verwendet we den. Semmeln dürfen nur in einem Gewicht von mi bestens 2 Unzen zum Verkauf gelangen. In den en lischen Klubs wetteifert man bereits in dem Bestrebe sich Beschränkungen aufzuerlegen. Vielfach hat nn bereits freiwillig fleischlose Tage eingeführt. Wie die Akten gestohlen wurden. Ter Londoner „Daily Telegraph" meldet aus Ne! York: Tie Botschaft Zimmermanns an den Präside ten Carranza war von Bernstorffs eigener Hand g schrieben. Ter Brief wurde einem Boten in Beri storffs Diensten anvertraut. Unterwegs wurde dies von Agenten des amerikanischen Geheimdienst abgefangen. (?) Seit wann ist es Sitte,-d, „befreundete" Regierungen sich gegenseitig ihren inte nen Briefwechsel abfangen lassen? Uncle Sam eröffn da Ausblicke auf eine fabelhafte Entwicklung der Pi litischen Moral! Herzlicher Dank. Ml den Lieben von nah und fen, welche uns am Tage unßrer Silbe,Hochzeit durch so viele schöne Geschenke u d Gratulationen so innig erfreuten, sogen wir hierdurch untern herzlichsten Dark Hermsdorf am l März >9'7. GustavClaußrF «»Marie, geb Meder. Decke verloren! Eire g Üre Pferdedecke von Bischnühle bis Falkenhain verloren. Der ehrliche Finder wird geinten geaen Belohnung abzugrben im Gasthof Faltenhain. 4-Zimmer-Wohnung sofort ^der ipäter zu vermt len. Gor und elekrische» L'chi, großer Keller, Waschküche und Trocker Konen vorhanden. »AmtrhofDippoldiswalde. Suche für Ös ern I0i7 einen sreund- lichen, willigen Knabrn ok Lvkrlillx möglichst vom La» de. Carl Kästner Nachf., Kolonialwaren und D ogen, Pretzschendorf. KW M«M mit guter Handschl ist zu l ickten Kontor- arbeiten sür nachmittag» getuckt B> tritt 15. April Bernhard H Ise, Ratsmühle Dippoldiswalde. 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