DRITTER AKT, 1. SZENE Dritter Akt, 1. Szene Gurnemanz Von dorther kam das Stöhnen. - « |ammervoll klagt kein Wild, jewiß gar nicht am heiligsten Morgen heut'. — Mich dünkt, ich kenne diesen Klageruf I Hai Sie - wieder da? Das winterlich rauhe Gedörn hielt sie verdeckt: wie lang' schon? - Aufl - Kundry! - Aufl Der Winter floh, und Lenz ist da! Erwache, erwache dem Lenz! — kalt - und starr! - Diesmal hielt ich sie wohl für tot: - doch war s ihr Stöhnen, was ich vernahm? Du tolles Weib! Hast du kein Wort für mich? Ist dies der Dank, daß dem Todesschlafe noch einmal ich dich entweckt? Das wird dich wenig mühn! Auf Botschaft sendet sich’s nicht mehr: ^HKräuter und Wurzeln ^mndet ein jeder sich selbst, wir lernen 's im Walde vom Tier. Wie anders schreitet sie sonst! Wirkte das der heilige Tag? O Tag der Gnade ohnegleichen! Gewiß zu ihrem Heile dürft’ idi der Armen h'eut den Todesschlaf verscheuchen. Wer nahet dort dem heil’gen Quell im düstren Waffenschmucke? Das ist der Brüder keiner. Heil dir, mein Gastl Bist du verirrt, und soll ich dich weisen? Entbietest du mir keinen Gruß? Heil - Was? - Wenn dein Gelübde dich bindet, mir zu schweigen, so mahnt das meine mich, daß ich dir sage, was sich ziemt. - Hier bist du an geweihtem Ort: da zieht man nicht mit Waffen her. geschlossnen Helmes. Schild und Speer. Und heute garl Weißt du denn nicht, welch heil ger Tag heut ist? Ja. woher kommst du denn? Bei welchen Heiden weiltest du, zu wissen nicht, das heute der allerheiligste Karfreitag sei? Schnell ab die Waffen I Kränke nicht den Herrn, der heute, bar jeder Wehr, sein heilig Blut der sündigen Welt zur Sühne bot!