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Behenden Schrittes durch den ziemlich hohen Schnee gehend, hatte sie bald den St. Ge orge-Platz erreicht; hier findet man häufig Kutscher mit flinken Pferden. Da stand auch gerade ein Schlitten mit zwei jungen Füchsen. „Kutscher willst du mich nach Bragadir bringen?" „Ja, gnädiges Fräulein — aber das Dorf ist weit und der Wind weht scharf. Und Abend ist's auch schon. Einen Napoleond'or möchte ich bitten, und so schnell wie der Wind, in einer Stunde.bin ich draußen!" „Sollst du haben, nur rasch vorwärts!" Maritza stieg ein. In demselben Augenblick dachte sie mit Schrecken daran, daß die Mutter über ihr Verschwin den verzweifelt sein würde. Sie überlegte nicht lange, winkte einen anderen Birjar herbei und hieß ihn sofort nach Strada Romulus 17 fahren und dort der Bojarin mit teilen, daß Fräulein Maritza zum Vater auf das Gut ge fahren sei. Sie gab dem Kutscher fünf Franken, und nun gtng's nach Bragadir. Der Kutscher sah sich das Fünffrankenstück an: „Die Miffache Taxe —" murmelte er. „Diese Freude muß man zuerst mit einem Gläschen begießen." Bei der nächsten Schenke hielt er und trank ein Glas kräftigen Weins nach dem anderen, so lange bis er die Veranlassung des Trin kens vergessen hatte, seinem Gedächtnis die Adresse ent schwunden war, wo er die Meldung hätte erstatten sollen. Durchfroren, am ganzen Körper zitternd, kam Maritza in Bragadir an. Herr Ciuspescu befand sich gerade in sei nem Bureau und sah Rechnungen durch. Er wollte seinen Augen nickt trauen, als Maritza in einer für die Winter fahrt im Freien ungenügenden Kleidung eintrat. „Was ist geschehen?" fragte er kreideweiß. „Nichts! Nicht erschrecken, Papa! Nichts von Bedeu tung!" erwiderte sie und bemühte sich, freundlich zu lächeln, um den Vater zu beruhigen. Dann erzählte sie alles, was vsrgefallen war. „Morgen wollen wir ausführlicher darüber sprechen, mein Kind," sagte Herr Eiuspescu gütigen Tones. „Jetzt trinkst du einen heißen Tee und gehst gleich zu Bette." Er geleitete sie in ein behagliches, erwärmtes Zimmer. „So, Maritza, hier ist es warm, mach dir's bequem, ich komme gleich wieder Nachsehen!" Er ging hinaus, sandte einen reitenden Boten nach Bukarest zu Doktor Fifirik mit der dringenden Bitte, « möchte so bald als möglich kommen. Auf dem herrschaftlichen Landsitz schlief längst «Les, als gegen Mitternacht Nicolai Herrn Eiuspescu Wecken ließ. Der alte Diener weinte vor Freude, als er vernäh«, daß Fräulein Maritza am Leben und geborgen sei. Herr Eiuspescu gestattete nicht, daß Nikolai noch in derselben Nacht nach Bukarest zurückkehrte, er schickte einen jüngeren Knecht mit der beruhigenden Botschaft für seine Frau. Nm zwei Uhr morgens erfuhr Madame Zoe, daß Ma ritza ruhig und heil in Bragadir schlafe. Sie atmete schwer auf, murmelte ein Dankgebet, dann ward sie von einem Weinkrampf erfaßt. Sie schlief endlich ein und erwachte spät am Morgen. Lange dachte sie über die Vorfälle der letzten zwei Tage nach, ging mit sich zu Rate und nahm sich vor, künftig vorsichtiger mit ihrem Kinde zu sprechen. Sie konnte sich Maritzas Flucht eigent lich nicht zurechtlegen. War es die Nervosität infolge der Szene am gestrigen Abend und die Furcht, daß das DueL zustande komme? Oder lag hier eine ausgesprochene Ab neigung gegen Toporeanu zugrunde? Wenn dem so ist, dann liebt sie am Ende CaNn? Madam Zoe erhob sich bei diesem Gedanken entsetzt in ihrem Bett. Nein, nein, das ist unmöglich und das wird sie unter keinen Umständen dul den! Wenn Maritza sich Toporeanu durchaus nicht nähern will . . . Gut, dann wird sie ihr einziges Kind nicht zwin gen, aber dann gilt es einen anderen, würdigen Kandida ten herauszufinden. Doch jenen Bauernsprößling — niemals! Frau Zoe klingelte, Netz sich ihr Schreibzeug ans Bett bringen und teilte Toporeanu in einigen freundfichen Wor ten mit, daß Maritza sich für kurze Zeit nach Bragadir be geben habe. Nikolai mußte sofort das Briefchen über bringen. Nachmittags kam «in Bote aus Bragadir. Maritza sandte für Mama Grüße, sie befände sich Wohl und bitte Fräulein Martha, zu ihr zu kommen und ihr die Bücher, die auf dem kleinen Tisch beim Fenster liegen, mitzu bringen. Martha, die ganz vereinsamt und traurig umhcrging, ergriff mit Freuden diese Gelegenheit, in Maritzas Gesell schaft das rumänische Landleben kennen zu lernen. * Toporeanu nahm es sich nicht so sehr zu Herzen, daß Maritza seinen Versuch, ihr näher zu treten, so energisch zurückgewiesen hatte. Ach was, dachte er, das Fräulein war gerade schlechter Laune. Das wird sich geben. Die Alte hat ja Recht, nicht jede Festung ist gleich im ersten Sturm zu erobern. Ein so reiches, wirklich reizendes Mäd chen ist Wohl noch mehrerer Stürme wert. Auch das Duell, das übermorgen, Sonntag 7 Uhr früh auf dem freien Felde jenseits des Chaussee-Wäldchens stattfinden sollte, machte ihm wenig Sorgen, obgleich die. Bedingungen nicht sehr erfreuliche waren: zehn Schritt. Distanz, einmaliger Kugelwechscl, der erste Schuß gehört! natürlich Calin.