Volltext Seite (XML)
Weißerih-Zeitung 83. Jahrsang Ar. 32 net. Bekanntmachung«» auf der ersten Seite (nun von Behörden) die zwei, gespaltene Zelle 40 bep 35 Pf. — Tabellarisch« undkoinplizierteJnserat« mit entsprechenden» TstH- schlag. — Eingesandt,!« . redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 50 Pf. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Donnerstag den 8. Februar 1917 abends ^velßerktz - Zeitung* «scheint täglich mi. Aus- «ahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- aeben. Preisvierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei- Monatlich 1 M. 20 Pf„ kinmonatlichKOPf. Ein» TaMMU M AUUl fir HpMMt, SchMtkrg ll.U ANlSÄltlt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit ächtseitlgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. zekne Nummern 10 Pf. Me Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Inserat« werden mA 20 Pf., solche aus unser« Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. dre SpaltzeW oder deren Naum berech- Dkppoldiswalde, am 7. Februar 1917. Der Stadtrat UorAMare »mS Mder« Drucksachen f. Gemeinde- und andere Behörden liefert in AMäentsprrchender Ausführung die Buchdrnckerei Earl Sehne, Dippoldiswald« mit zur Zeit der und der Ernte in der land wirtschaftlichen ArhUt ke,ne Verzögerung eintritt- Es sind iroesse umgehend Vorkehrungen daher im wohlgeme Lc'wlss and Süchstsche». Dippoldiswalde. Zugsverkehr. Die Zeitum'-tände erfordern es, daß die Betriebrkräfte der Eisenbahn, nament lich die Zugs kraft der Lokomotiven in möglchst weitem Matze für den Güterverkehr nutzbar gemacht werden. Da her müfsen Lokomotiven dem Personenverkehr entzogen werden. Um aber die Einziehung weiterer Personenzüge möglichst zu velmeiden, mutz die StaalseisenbahnVer waltung jetzt die Verwendung von Vorspannlokomotioen bedeutend ein schränken und dazu auf verschiedenen Linien die Züge mit weniger Wagen als bisher verkehren lassen. Aus dem gleichen Grunde können bis auf weiteres Vor- und Nachzüge zu fahrplanmätzigen Zügen nur noch in be sonders dringendkn Ausnahmesällen adgelassen werden. Bei itäikerem Verkehr wird sich unter diesen Umständen «ine Uebersüllung der Züge nicht immer vermeiden lassen. Einzelne Redende werden, wmn sie es nicht vorziehen, einen späieren Zug abzuwarten, mit Stehplätzen vorlieb nehmen müchn. Es darf erwartet werten, datz die Fahr- gäske der No.wendigkeit dieser Maßnahmen Rechnung tragen und den Beamten bei der Abfertigung der Züge keine Schwierigkeiten machen. — Tagesordnung für die 2. Sitzung der Stadtver ordneten Freitag den 9 Februar 1917 abends 8 Uhr. a) Öffentliche Sitzung: 1. Kenntnisnahme vom Verkauf der KirsLbäume an der Reichstädter Strotze, 2. Richtigsprechung der 1915 er Sparkassenrechnung, 3 ein Pachtübertragungs- gesuch, 4. Engabe der Schützengesellschaft, Abhaltung der Jahrmärkte betreffend, 5. Landessammlung für den Ver ein Heimatdank, 6. Eingabe der Hnndebesitzer, Hundesteuer betreffend, d) Nichtöffentliche Sitzung. — Die Versorgung der Landwirtschaft mit den not wendigen Maschinrn und Geräten, aber noch mehr die R parotur der bereits vorhandenen mutz mit besonderem Nachdruck ins Auge gefotzt und beschleunigt werden, da- Boden rinverleibt, wo sie sich auflösen und zersetzen und dadurch den Boden an Humus bereichern. Der Land mann sagt daher mit Recht: „Der Schnee düngt." Im großen Haushalte der Natur ist eine dichte Schneedecke auf ungefrorenem Boden auch insofern noch von Wichtig keit, weil sie, allmählich abschmelzend, eine reichliche und nachhaltige Durchfeuchtung des Erdbodens im Gefolge hat und dadurch den für Aufbau und Ernährung der Pflanzen, sowie für den Bedarf der Menschen notwendigen Wasser vorrat sichert. — Zur Schließung der Schulen in Sachsen erläßt das Ministerium des Kultus und des öffentlichen Unterrichts folgende Verordnung: Nachdem der Mangel an Heizstosfen sich weiter erhrblich gesteigert hat, werden alle Schulver- Wallungen im Geschäftsbereiche des Ministeriums hierdurch ermächtigt, den Unterricht auszusetzen, wenn und so lange dies durch die Verhältnisse unbedingt geboten ist. Kurz« Anzeige ist in jedem Falle bezüglich der Volksschulen an die Bezirksschultnspektion, hinsichtlich der höheren Schulen an das Ministerium zu erstatten. Niederpöbel. Am 10. Februar d. I. begeht der frü here Gemeindevorstand Herr Carl Aurel mit seiner Ehe gattin Emilie geborene Oelschlägel in Niederpöbel das Fest der goldenen Hochzeit. Beide Eheleute erfreuen sich noch ihrer körperlichen Frische. Herr Aurel war volle 36 Jahre Gemrindevorstand und hat während dieser Zeit gern für da» Wohl seiner Gemeinde gearbeitet, so datz ihm noch heute Dank zu bringen ist. Er steht im 80. Lebens jahre. ' Glashütte. Am Montag dieser Woche wär es Herrn Stratzenmeister a. D. Ferdinand Klemmer und dessen Ehefrau vergönnt, das goldene Ehejubiläum bei bestem körperlichen Wohlbefinden zu begehen. Der Schatten de, Krieges lagerte allerdings auch über diesem seltenen Festtage, denn 6 der Söhne, Schwiegersöhne und Enkel weilen im Felde bezw. sind zu Kriegsdiensten ein gezogen. Luchau bei Glashütte. Nach 21 jähriger ersprießlicher Tätigkeit als Gemrindeoorslans unseres Orte» trat bei Be ginn dieses Jahres Herr Bernhard Irmer von diesem Amte freiwillig zurück. An seine Stell« wurde durch den hiesigen Gemrinderat der Gutsbesitzer Herr Emil Müller hier als Vorstand unserer Gemeinde gewählt und am 24. Januar von der Kgl. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde in Pflicht genommen. Burkhardtsdorf. Da die Darrelnrichtung, die die hiesige Landwirtschaftliche Bezugs- und Absatz. Genossen schaft im vorigen Herbst errichtete, fortgesetzt viel Aufträge zu erledigen hat, ist eine Erweiterung be schloßen worden, die sofort in Angriff genommen wer den soll. zu tiessen, daß bereits jetzt olle landwirtschastlichen Ma- schiren usw. für die Frühjahrsbestellung instand gesetzt werden, da später mit einer schnellen und sachgemäßen Instandsetzung nicht mehr gerechnet werden kann. Bewandten Umständen nach sind auch die Fabriken land- wiitschastlicher Maschinen gehalten, andere Aufträge erst nach Erledigung der für die landwirtschaftlichen Maschinen erforderl chm Arbeiten auszuführen, da letztere Arbeiten al, besonder» dringlich stets den Vorrang vor anderen Arbeiten haben. Wo diese Instandsetzung auf Schwierig, leiten stößt, ist die^ der Königlichen Amtshauptmannschast Dippoldiswalde sofort zu meiden. — Saa 1 en und Schne«. Für die Kulturen draußen bedeutet die weiche Schneedecke, die jetzt alle freien Gefilde in fast gleichmäßiger Höhe zudeckt, «inen wahren Segen; denn die Wintersaaten hatten bi» Anfang Januar schon stark getrieben und hätten unter d«n scharfen Frösten der lktzten Wochen, wenn nicht die ruhigen Schneefälle vor- ausgegongen wären, die eine von Tag zu Tag immer dichtere schützende Decke darüber ausbreiteten, leicht Schaden nehmen können. Jetzt aber ruhen nun Saaten, Wiesen und Gartenkulturen wohl geborgen unter der weichen, wä menden Hülle; denn di« Schneedecke schützt gegen das Entweichen der Bodenwärme. Zudem bringt der reichliche Schnee für die Fluren auch ein vortreffliches Düngemittel, denn eine große Me, ge erdiger Staubteilchen, auch pflanz, lichen und tierischen Ursprung«, die in der Lust enthalten sind, gelangen mit den Schneeflocken zur Erde — eine länger lagernde Schneedecke wird ja schließlich ganz schwarz gefärbt von ihnen. Sie werden beim Abschmelzen dem Bnol-x INilok- untt 8oIGon- Msnlsan gelangen Sonnabend den 10 Februar d. I. im Rathaussaale zur Ausgabe und zwar für den I. und III- bvLii-I« vanmihGsg« von Iv—> 212 VIsi* und für den II. und IV. von 212 I Ukn. kniok, knoupon ns«. Zum Verkaufe gelangen: Grieß — Abschnitt 0, 90 x pro Kopf — durch Anders, Grahl, Freiberger Straße, Niemand, Scheibe und Marlin Schmidt. Graupe» — Abschnitt I», 75 e pro Kopf — durch Grahl, Mühlstraße, Hamann, Hegewald, Kosmann und Wolf. Gerstengrütze — Abschnitt Q, 100 g pro Kopf — durch Konsumverein, Kretzschmar und Mende Haferflocke» — Abschnitt k 45 e pro Kopf — durch Johannes Richter und Thomschke. Sago — Abschnitt 8, 35 x pro Kopf — durch Hermann Richler. Serftenmehl — Abschnitt 1°, 450 s pro Kops — durch sämtliche Verkaufsstellen. Stadtrat Dippoldiswalde, am 6. Februar 1917. Dresden. Die wichtigste Vorlage, mit der sich der demnächst zusammentretende Landtag zu beschäftige« haben wird, ist der Gesetzentwurf für ein Kohlenregal ix Sachsen, der nunmehr im Königlichen Finanzministerium sertiggestellt und ven mitbeteiligten Ministerien des Inner« und der Justiz zur Rückäußerung und Begutachtung über» mittelt worden ist. Es handelt sich um einen stattliche» Band, an dem ein hervorragender Beamter de» Finanz- Ministeriums unter der Oberleitung des Ministerialdirektor« Geh. Rats l)r. Wahle allein über vier Wochen gearbeitet hat. Das ganze Gesetz bedeutet einen einschneidenden Ein griff in die gesamte Berggesetzgebung Sachsen», weshalb auch die Vorarbeiten und Erörterungen bis zur Fertig stellung des gegenwärtigen Entwurf» geraume Zelt in Anspruch genommen haben. Wenn sich die beiden er- wähnten Ministerien und andere in Frage kommende Stellen und interessierte Kreise zu dem Entwürfe geäußert haben, wird dieser an da» Finanzministerium zurückgegebe« werden und dort nochmals durchgearbeitet, worauf er dann den Ständekammern zugehen wird. Bei dem Amfange des wichtigen Stosses dürfte dies immer noch eine geraume Zeit in Anspruch nehmen, so daß mit einer Einberufung der Kammern vor dem Osterfeste kaum zu rechnen sei« wird. Ob die Kammern dann den Gesrtzentwurf sofort verabschieden oder ihn einer Zwischendeputation überwrisr«, läßt sich natürlich zurzeit noch nicht sagen. Line gewiss« Beschleunigung der Angelegenheit ist jedoch notwendig, da da« im November 1916 von beiden Kammern be schlossene sogenannte Sperrgesetz nur dis mit Oktober d. I. Gültigkeit hat. Dohna. Wegen der großen Kälte und um Kohlen zu sparen, fällt auch in unserer Stadtschule der Unterricht bis aus weiteres aus. Kamenz. Der Rat hat zur össentlichen Wärmehall« die — Weinstube des Ratskellers bestimmt. Leipzig. Die schon seit Jahren angestrebt« Ver schmelzung der Leipziger Straßenbahnen soll jetzt ver wirklicht werden. Nachdem die sächsische Staatrregirrung und die Leipziger Stadtverwaltung ihre Zustimmung da zu gegeben haben, werden demnächst die Aktionäre zu dem Einigungsplan Stellung nehmen. Chemnitz. Ein Chemnitzer Bürger, der nicht genannt sein will, hat aus Freude darüber, daß zur Niederzwin- gung Englands der unbeschränkt« U-Bootkrieg eröffnet worden ist, dem Verein Heimatdank für die Stadt Chem nitz und dem hiesigen Zweigverein vom Roten Krenz 30000 M. zu gleichen Teilen gestiftet. Annaberg. Der Frauenverein beging am Sonn tag di« Feier des 1 OOjährigen Bestehens. Schwarzenberg. In gemeinschaftlicher Sitzung des Rates und der Stadtverordneten wurde die Errichtung eines Kinderheime» für die Stadt Schwarzenberg in Verbindung mit dem hiesigen Frauenveretn, sowie die Uebnnahme der Kosten für die Ueb-rführung der Aus stellung „Mutter und Säugling" der Dresdner Volksbor»- gesellschast nach Schwarzenberg beschlossen. Auf Anregung des Bürgermeister» Hoppe wurde ferner in einer gut be suchten Versammlung ein Verkehrsoerein für unsere Stadt begründet. Falkenstein. Vor dem hiesigen G-richt hatte sich ei« tzandwerksehefrau F. zu verantworten, die vor einig« Zeit drei ihrer Kinder in der Wohnung eingeschlosse« und sich dann entfernt hatte, um Bi-Iorgungen zu mache«. Während ihrer einftündtgen Abwesenheit machten sich die Kinder am Ofen zu schaffen, wobei die Kleider des einen Feuer singen und das Kind so schwere Brandwunde» erlitt, daß es ihnen erlag. Die Mutter wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einer Woche Gesängnis verurteilt. L Ehrentafel Ans ser VerluMsts Nr. 383 der König!. Sächf. Armee. Bellmann, Alfred, Naundorf, l v. Gretzschel, Richard, Börnersdorf s. Liebscher, Erwin, Hermsdorf, l. v. Neuhäuser, Emil, Hänichen, I. v. Richter, Kurt, Hartmannsdorf, l. v. Ritter, Mar, Ulffz. (Horn ), Quohren, verw. und vermißt.