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Schließlich erinnern die Regierungen an den all gemein anerkannten Grundsatz über die Seesperre, wo nach ein neutrales Schiff nicht aufgebracht werden kann,, wenn es sich eines Versuches, die Sperre zu brechen, enthält und wonach es im Falle seiner Aufbringung entsprechend den allgemeinen Vorschriften vor ein Prt- sengertcht gebracht werden mutz. Deshalb protestieren die Negierungen in aller Form gegen die vom Deutschen Reiche und Oester reich-Ungarn getroffenen Maßnahmen und machen alle Vorbehalte hinsichtlich etwaiger Verluste an Menschen leben und materieller Schäden. Rnßlanv unter englischer Vormundschaft. England braucht russisches Kanonenfutter, Ruß land braucht englisches Geld. Bei diesem Schacher sind ste sich in die Haare geraten. England fordert für den Pump: 1. Kontrolle der Verwendung des Geldes durch englische Agenten; 2. Aenderuug der inneren Politik Rußlands nach englischen Wünschen; 3. Besetzung der russischen maßgebenden Re gierungsstellen durch Männer, die der englischen Regierung genehm sind. Gegen diese „Selbstlosigkeit" seines intimen Freun ds hat Rußland natürlich allerlei einzuwenden. ' ' I . ' ! * * . I * kleine Kneqsnachrichlen. > Ter bisherige amerikanische Botschafter Gerard im Berlin ist aus der schweizerischen Bundeshauptstadt Bern nach Parts weitergereist. Im französischen Senat wurden die Anträge betr. Verbot des Alkoholverkaufs in der Armeezone und Vctr. Bestellung aller noch nicht bebauten Ländereien Krankreichs mit großer Mehrheit angenommen. " Wie amtlich mitgeteilt wird, beschloß das eng lische Handelsamt, alle Kohlengruben für die Dauer -trieges unter staatliche Verwaltung zu stellen. Wilson das große Fragezeichen. V Es ist etwas absonderliches um die amerikanische ^Präsidentenwahl. Im November werden vom Volk nach .allgemeinem Wahlrecht die „Wahlmänner" gewählt, die den Präsidenten zu wählen haben; diese treten aber erst -am ersten Montag im folgenden Januar beim Gouver neur ihres Staates zusammen und geben ihre Stimme ab. Die Gouverneure senden die Ergebnisse sogleich "nach Washington; und dort wird am zweiten Mittwoch Lde Februar das endgültige amtliche Wahlresultat in «feierlicher Auszählung vor dem Senat ermittelt und be- ilannt gegeben. Die Wahlmänner sind nicht rechtlich an ihre Partei- Parole gebunden; so ist es gesetzlich möglich, daß der eine oder andere sich eines besseren besinnt und gegen die Par teiparole anläust. Seine Partei würde natürlich diesen Verrat durch wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Boy kott zu rächen suchen. Aber in wild erregten Zeiten wie jetzt, bei einer ununterbrochenen Reihe von entscheiden den großen Ereignissen ist trotzdem ein solcher Seiten sprung nicht ausgeschlossen. Der vierzehnte Februar war diesmal der für die Union so wichtige Tag. Von da an erst ist Wilson in un zweifelhaftem Besitze seiner neuen Präsidentschaft. Seit «dem Wahlkampf bis heute hat er nicht klar und deutlich gehandelt. Er ist der Mann der Friedenspartei, dem Oemokratischen Parteiprogramm mit dessen starkem Frie- idenseinschlag dankt er seine Wahl. Man weiß nicht, was man an ihm hat; man wußte es nicht vor der Wahl, am wenigsten während des Wahlkampfes. Nach der Wahl Lollzog er einige zweifelsfreie, Nare Maßnahmen zugun- Uen des Friedens, insbesondere durch die Friedensnote. «Jetzt aber setzt eine dem Frieden ungünstige Politik ein durch seine drohende Haltung gegen Deutschland und den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu uns. Tatsäch i I l s ! ! i ! i i j ! j i i ! ! > s lich glaubt heute die Union am Rande des Krieges zu i stehen. Widerspruch regt sich gegen den deutschfeindlichen ! Kurs von allen Seiten. Da zeigt sich nun das Volk so unklar wie sein Präsident. Und Herr Wilson selbst kommt, wie es scheint, ein wenig i zur Besinnung und läßt die Faust sinken, die er drohend gegen uns geballt. Er zieht nicht die letzte Konsequenz > seiner drohenden Worte und Gebärden. Halb und unent- ' schieden ist alles, was er tut und nicht tut. Er billigt die « Bewaffnung der amerikanischen Handelsschiffe, verwei- ! gert aber den Reedern jenen militärischen Schutz und die ! Schadenersatzgarantien, die sie danach für ihre verwöge- , nen Sperrbruchfahrten zu erwarten hätten. Er berät sich mit Bryan, dem energischen Verfechter der Friedensidee, eben dem Manne, dem er seine Wahl verdankt, und der s im ersten Teil des Krieges, als Löilsons Neutralitäts politik etwas rätselhaft wurde, sein Amt als für die Außenpolitik verantwortlicher Staatssekretär an Mister Lansing weitergab. Mehr noch: Herr Wilson, der so rasch und eigenmächtig den Abbruch der diplomatischen Be ziehungen mit Deutschland vollzog, wird gar langsam, bedächtig und schwankend und erklärt, die weitere Ent wicklung ganz dem Parlament überlassen zu wollen. In zahlreichen Friedensversammlungen protestieren viele Amerikaner gegen seine kriegdrohcnde Politik. Das ! Kabinett steht nicht mehr geschlossen hinter ihm; die Mehrheit ist gegen die scharfe Tonart. Die Neutralen ha- ! ben ihm die Gefolgschaft versagt. Es ist offenbar: man hat Angst drüben vor dem Krieg mit uns; und er hat selber Angst gekriegt. Wird er noch in zwölfter Stunde zur Besinnung kommen? Oder war sein ganzes SSbelraffeln nur Pose, nach dem Grundsatz: Hilft es nicht, so schadet es auch nicht!? War - die Kriegsdrohung nur ein Schreckschuß, bestimmt, uns ; einzuschüchtern? Fast scheint es so. Warum bricht er die s Beziehungen zu Oesterreich-Ungarn nicht ab, das doch den > deutschen U-Boot-Krieg auch billigt? Vielleicht, um sich « ein Hintertürchen offen zu lassen? ! So unsicher, uferlos, ziellos scheint seine jüirgste Frage- s zeichenpolitik, und so allein steht er, von einem Großteil des Volkes verlassen, von den Neutralen abgewimmelt, r daß ihm ein Ausweg willkommen sein mag. Was wird geschehen, wenn Wilson endgültig wieder- s gewählt ist? Wird er sich in Gegensatz zu einem großen s Teil der Amerikaner stellen, oder dem Einfluß seines s Parteifreundes Bryan nachgeben? John Bull zerrt ihn zum Krieg. Bryan wirkt ener- - gisch für den Frieden. Wer ist der Stärkere? r Uns kann es letzten Endes gleichgültig sein. Denn der Allerstärkste — sind wir. Kdf. Amerikanisches Kriegs-Kabinett. Ter Pariser Herold meldet aus New Bork, die Negierung habe die Absicht, dem frührercn Kriegsmi nister Garrison und dem General Leonhard Wood, der in den letzten zwei Jahren eine große Propa ganda für die militärische Vorbereitungen der Union entfaltete, Ministerposten anzubieten. Es ist schon kürzlich Wilsons Absicht gemeldet wor den, im Kriegsfälle ein Koalitionsmknisterium mit starken Mannern wie Root und Roosevelt zu bilden. Amerikanische Sozialis-cn gegen den Krieg. In Newyork haben Friedenskundgebungen stattge- gefunden, wobei deutsche Lieder gesungen wurden. Am 12. Februar wurden in Washington verschiedene Frie denskundgebungen von Deutsch-Amerikanern abgehalten. Der sozialistische Bürgermeister von MinnaPoltS ta delte Wilson wegen des Abbruchs der Beziehungen and forderte die Arbeiter auf, sich im Kriegsfall zu veigern, die Waffen zu ergreifen. Aus aller Welt. Eingefrorncs Benzol explodiert leicht. Bei Auftauen eines eingesrornen Fasses Benzol explodier dieses auf dem Rittergute in Penz. 15 Personen wu den mehr oder weniger verletzt. Ein Teil davon muß in das Krankenhaus. ** Wie die Griechen Kaisers Geburtstag feierte Ueber eine stimmungsvolle Kaisergeburtstagsfeh im Görlitzer Griechenlager wird nachträglich berichte „Fünf deutsche Soldaten, die infolge der Abspe rung des Lagers letzteres nicht verlassen durften, ri steten sich am Vormittag des 27. Januars zur Fen des Geburtstages ihres obersten Kriegsherrn, als ihne vom griechischen Platzkommandanten die Aufforderun übermittelt wurde, sich gegen 10 Uhr bei der Kapelle: baracke einzu'inden. Vor der kleinen Kirche hatte die griechische Militärkapelle, sowie sämtliche Reg menter mit ihren im Lager anwesenden Offiziere Aufstellung genommen. Kurz darauf erschien der grh chische Pope in vollem Ornat. Der Platzmajor führt führte die fünf deutschen Soldaten in die Kapell Nun begann der Gottesdienst. Der Geistliche sprac und sang eine Art Liturgie, aus der man öfter di Worte „Konstantin", „Germanski" und „Wilhelm" ve, nahm . Nach diesem Akt hielt der Pope eine länger Rede auf den deutschen Kaiser. Als er geendet, ergrif auch der Major das Wort. Gleichfalls auf griechisc eine zündende Rede haltend, die mit einem Hoch ar den deutschen Monarchen schloß. Begeistert stimmte die vielen Hundert griechischer Soldatenkehlen in ei dreifaches „Urrah" ein, während draußen die Kapell die deutsche und griechische Nationalhymne spielte. — Claire Metternich-Balentin unter Kuratel. Au Wien wird gedrahtet: Die Schauspielerin „Gräfin Claire Metternich-Valentin wurde unter Gerichts- Gc schäftsaufsicht gestellt. Die Passiven betragen 50 00 Kronen, denen Aktiven im Betrage von 30 000 Krone gegenüberstehen. Die Schuldenlast soll auf Ausgabe zurückzufüyren sein, die die Künstlerin in Ausübun ihres Beruses gemacht hat. — Die Heirat mit der s. Z. so eigenartig bewährten Abkömmling des alte Geschlechts hat ihr also wenig geholfen. - ' " —- — .„m, ... Revolution auf Cuba. Nachdem der amerikanische Revolutionsgeneral un -Präsident Carranza die nordamerikantsche Regierung durch seine Aufforderung, die Kriegslieserungen an dt? Kriegführenden einzustellen, und durch die beigefügtk Drohung, andernfalls die Union'anzugreifen, so aller liebst verhöhnt, und geschreckt hat, widersetzt sich nw auch die im spanisch-amerikanischen Krieg von bei Vereinigten Staaten unterworfene Insel Cuba seh energisch dem Herrn Wilson. Staatssekretär -ansin; warnte laut einer Reutermeldung die Bevölkerung vo Kuba in einer Note und sagte, daß die amerikanisch Regierung keine aus der Revolution hervorgegangen Regierung anerkennen könne. Die große Warnung lie aber die bösen Cubaner kalt und ungerührt. Wi „Petit Paristen" aus Washington meldet, ist der Ausstand gewachsen zur Revolution. Die genannte französische Zeitung umschreibt die fatal Neuigkeit sehr schüchtern, indem sie sagt: „Das ameri kanische Staatsdepartement habe erfahren, daß auf Cub< eine gewisse revolutionäre Tätigkeit herrsche. Selbstverständlich stellt das französische Blatt di „boches" als den Sündenbock hin und faselt von , „deutschen Machenschaften." Man kennt diese beliebte Lügenmethode der Entente Armer Bruder Jonathan! Ach, man will auck hier schon wieder anders, als Herr Wilson will. A Zu unserem, goldenen Ehejubiläum sind wir von nah und fern, von unsern lieben Kindern, Geschwistern, Enkeln und anderen Verwandten, von den werten Nachbarn und Be kannten, wie auch von unserer lieben Heimotgemeinde Jvhnrbach durch Wort, Schrift und Geschenke in über aus reicher Weise geehrt und erfreut worden, sodaß e» uns drängt,allen den herzlichsten Dank auezuspnchen. Jvhnrbach, am 15. Februar 1917. UÜ ssuMslMs, geb. Jungnickel. Möbliertes Zimmer gesucht (möglichst mit Mittag,tisch). Off. unter „Zimmer" in die GelchSstsst d. BI Einen Geschirrsührer und einen Schneidemüller jucht zum baldigen Antritt Buschmühle..Schmiedeberg. Am Montag den 19. d.M. weide ich in meiner Stallung zu Hainsberg v^iginsl OsNniesisvkes vielr hochtragend und frischmelkend ourstellen und bitte um Besichtigung. Aufträge zur späteren Lieferung n hm<zu billigsten Preisen entgegen. Umirrsbm^g i. 8«. S. ^eiepliron e Kn»? verrder», Vn. 88. Schlachtps-rde lauft zu höchsten Preisen P.8ithtr,°L""^^ Telephon 97. Eigne Schlächterei. Tronrportwag. sof.z.St. Kaukßungvr» LRüvIrlrsIK zum Baurn und Düngen empfiehlt Buschmühle. Schmiedeberg. Irmußü jederzeit und zahlt anständige Preise » LK^IüvI», Deuben, Telephon 74. , vr.vuüod'» läsul- klmvlcuum»««!' entkernt im diu jecken bleck, ä 40 ?k. del llorwLUUb0MWLt»80d bleianten-OroAerie. Mehrere Ag-Wn sind zu verkaufen Vasthof Sadisdorf. Stsy« „Li, «dandstund»". HeWWe Zuchtkuh steht zum Verkauf. Sadisdorf Rr. 32. 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