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Irr deutiche Schlachtenbericht. I Große« Hauptquat.r, 26. Januar 1917. (WTB.) Westlicher Kriegsschauplatz. I Heeresgruppe Kronprinz. I Auf dem Westufer der Maas stürmten tm W- litt des Generals der Infanterie von Francois mr dem Befehl des Generalleutnants von dem Borne lährte westfälische und Teile badischer Regimenter, Usam unterstützt durch Artillerie, Pioniere und Mt- tzverfer, die französischen Gräben auf Höhe 304 11600 Meter Breite. Im Handgemenge erlitt der md blutige Verluste und ließ rund 500 Gefangene» mt 12 Offiziere und 10 Maschinengewehre in un- Ir Hand- Nachts setzten die Franzosen zum Gegen- Iriff an, der mißlang. I Seitlich der Angriffsstelle führten Unternehmun- I aM Toten Mann und nordöstlich von Avocourt zum lünschten Ergebnis. ' OestNcher Krleasschavplatz. iFront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. I Tie Kämpfe an der Aa brachten auch gestern I angreifenden ostpreußischen Divisionen vollen Er- k durch Besitznahme weiterer russischer Stellungen derseits des Flusses. Auf dem Ostufer scheiterten sle feindliche Gegenstöße. 500 Gefangene wurden gebracht. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph. I Im Berecker Gebirge wurden tm Casinu-Tal An ife mehrerer rumänischer Kompagnien zurückge- Isen. ecresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen^ Nichts Neues. Äiazevonische Front. Bei Buejucktas an den Hängen des Moglena-Ge- ges schlugen bulgarische Truppen einen Vorstoß ser- mer Kräfte ab. Ter Erste Generalauartiermeister: Ludendorff. desterreichischer Kriegsbericht. Wien, 26. Januar. Amtlich wird verlautbart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Am Südflügel der Heeressront des Gen.-Ob. Erz- szog Joseph winde im Casinu-Tal ein rumänischer wstoß zurückgeschlagen. Einer unserer Flieger schoß t 23. d. M. bei Campolung ein russisches Flugzeug Luftkampf ab. Sonst bei den österreichisch-ungari- en Streitkräften nichts Neiles. salienischer- und südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Begebenheiten Ter Stellvertreter des Chefs des Gcneralstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. Der Krieg zur See. Die solide Bauart der deutschen Zerstörer. Tie „Daily Mail" schreibt über das lc,ßte See secht: Tie solide Bauart der deutschen Zerstörer mellt daraus, daß der „V. 69" über Wasser lieb, obwohl er auf kurze Entfernung von Ge- hossen durchbohrt und außerdem gerammt worden . Tas Schiff hätte nach allen Regeln untergegan- n sein müssen. KMaemeine Krteqsnachrichten. Vie englischen Arbeitersekretäre gegen den Frieden. Ter Kongreß der Arbeiterpartei in Manchester evt- mied mit 1498 000 gegen 6^6 000 Stimmen dagegen, vß gleichzeitig mit der Friedenskonferenz ein inter- vtionaler Sozialistenkongreß abgehalten werden soll, ler Kongreß nahm mit 1086 000 Stimmen gegen P4 000 Stimmen den Vorschlag, eine Arbeiterkonfe- tnz der Alliierten abzuhalten, an. Außerdem verwarf tr Kongreß mit 1 697 000 gegen 302 000 Stimmen eine lesolution, in der sofortige Friedensvorschläge ver engt werden. — Man wird sich hüten müssen, diese Kundgebung als eine Auslassung der Arbeiterschaft an- usehen. Tie Vertreter der Arbeiter sind bei diesen longressen meistens Gewerkschaftsbeamte, die sich „höhe- lm" Einflüssen nicht entziehen können. Verwundete Kriegsgefangene in Norwegen Wie die Kopenhagener „Nationaltidende" aus Nor egens Hauptstadt Chrtstianta meldet, teilt das norwegische lerteidigungsministerium mit, daß die Vorbereitungen für e Aufnahme kranker und verwundeter KriegS- efangener kn Norwegen beendet sind. Frankreich habe rs norwegische Angebot abgelehnt, weshalb Norwegen nur mischen, österreichischen und russischen Kriegsgefangenen astfreundschaft erweisen werde. Friedensfreunde in Fauch« ertränken. s Tie edle Kulturfeele Italiens zeigt sich wieder nmal in schönsten Taten. Ter ehemalige Deutschen- eund Gilottt ist in Rom etngetroffen. Tas unter eng- schem Geldeinflusse stehende Blatt „Popolo d'Jtalia" lrdert die Nation zur Wachsamkeit auf. Ter Bandit »n Tronero und seine Freunde, die Freunde der pches, wollen sich aufs neue des Parlaments be richtigen. Man müsse sie in der Jauche ertränken. Wachsende Einsicht in Amerika. Tie Zeitungen des nordamerikanischen Westens be- wteilen iekt die Antwortnote der Entente an Wil son sehr viel weniger günstig als die Zeitungen lm Osten der Union. Besonders bemerkenswert ist ein Leit artikel des „Cincinnati Enquirer", der sagt: „Tie neutrale Welt besitzt jetzt die offizielle Mit teilung, daß die Entente den Krieg nicht führt, um die Zivilisation zu retten und um das unerträgliche System einer militärischen Regierung zu stürzen; vielmehr handelt es sich, wie ehedem, um einen Raub zug zum Erwerb vou Laud. Die Zeitung erörtert die territorialen Ansprüche der verschiedenen Ententelän der und weist darauf hin, daß .die Entente, indem sie vorgibt, den Frieden Europas aufrecht zu erhalten, danach strebt, die deutschen Armeen zu entwaffnen. Dabei findet man aber bei der Entente nirgendwo das Versprechen, daß sie auch ihrerseits entweder zu Wasser oder zu Lande zu demobilisieren beabsichtigt. Ter Artikel schließt - Es ist erfrischend, daß man endlich einmal die langatmigen und sentimentalen Redens arten über einen Krieg zur Verteidigung des Chri stentums und über die Opfer der Entente für die Freiheit nicht mehr zu hören braucht. Was wir sehen, ist der altmodische Krieg um der Eroberung Willem Sonst würde Italien in,7 t an dem räuberischen Un ternehmen teilnehmen, noch würde sonst Rumänien mit Rußland gemeinsame Sache machen, das wahnsinnig ist vor Freude über die erhoffte Verwirklichung seines jahrelangen Traumes der Kontrolle Konstantinopels. Der Stu m bricht los. Was geht in Rußland vor? Nach eifern Telegramm der „Nya Taglight Alle- handa" aus dem nördlichen Schweden zirkulieren dort Gerüchte über Ereignisse in Rußland, die von der anderen Seite der schwedisch-finnischen Grenze stam men. Danach sollen sich in den letzten Tagen sowohl in Finnland wie auch in Petersburg selbst verschiedene Unruhen ereignet haben. Was an diesen Gerüchten Wahres ist, läßt sich noch nicht beurteilen. Di- Koylenkrawalle in Paris. haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Es hat auf dem Transportmlnisterrum eine Beratung stattgesunden. Man beschloß, aus den städtischen Kohlenreserven täg lich, während der grüßen Külte, die 17 Grad erreicht, erne Kohlenvertetlung an Händler zum Weiterverkauf vorzunehmen. Donnerstag sand die erste Verteilung von Ivo Tonnen statt. Viel geholfen hat das aber nicht. Am selben Tage zog hinter teeren Kohlenwagen demonstrierend, eine nach vielen Taufenden zählende Menge, meist aus Klein bürgern mit Frauen und Kindern bestehend, von der Place de la Repuvlkgue über die große Oper zu den Ministerien. Friedensbewegungen in Amerika im Wachsen. Tie Londoner „Times" meldet aus Washington, daß Wilson die Abhaltung einer Friedenskonferenz tm Haag wünsche, auf der Pläne für einen dauer haften europäischen Frieden erörtert werden sollen. Die Friedensbewegung in Amerika sei tm Wachsen. Ihre hauptsächlichsten Beweisgründe sind, daß der Krieg unentschieden endigen wird, daß Deutsch land liberaler werde, daß der Militarismus der Alli ierten tatsächlich sich von dem deutschen Militarismus im Grunde nicht unterscheide und für Amerika eigent lich weit gefährlicher sei als ein starkes Deutschland, mit dem die Vereinigten Staaten vorteilhaft zusam mengehen können. Explosionswirkuug über 6 Kilometer. Uever die gewaltige Explosron in London werden dem „Nieuwe Rotterdamschen Courant" von zuver lässiger Sette noch ernige bemerkenswerte Einzelheiten nntgetetlt: Der Gewährsmann des Blattes befand sich, als die Explosion stattfand, an der Themse, ungefähr b Kilometer von der Unglücksstelle entfernt. Wenige Minuten vor 7 Uhr abends verbreitete sich über der Stadt plötzlich eine beängstigende Lichtererscheinung, und darauf erfolgte sofort eine Explosion, wie er sie noch niemals erlebt hatte. Die Explosion er folgte in Silvertown an der Themse, wobei zwei che mische Fabriken, eine Fabrik, rn der Dynamit und andere scharfe Explosivstoffe hergestellt wurden, sowie die Gebäude der Gaslight Coal Company in die Luft flogen. Die Explosion hatte zur Folge, baß b»e Gas- favrrt in Wollwich, die ungefähr « Kilometer entfernt gelegen ist, durch die Erschütterung empor gehoben wurde, in Brand geriet und völlig zerstört wurde. Die Erschütterung hat auf ganz London Einfluß aus- geuvl, so war sie ve»>plelswel>e aus der Carrmgcross- Statton, die ungefähr 15 Kilometer von der Unglücks stelle entfernt liegt, so stark, baß kein einziges Fenster ganz geblieben ist. 1V0OOO Fensterscheiben. „Daily Mail" meldet, daß nach Schätzung eines Sachverständigen durch die Explosion in London im ganzen lOOOOO Fensterscheiben zertrümmert wur den. Ter Schaden wird dadurch vergrößert, daß gro ßer Mangel an Glas herrscht und der größte Teil der Glaser einberufen ist. Jedenfalls wird es viele Monate dauern, bevor der Schaden wieder herge stellt werden kann. Zu Hunderten mußten die Fen ster mit Brettern zngenagelt werden. Kohlennot in Nortocgc». Ter infolge der englischen Kohlensperre einge- trctene Kohlenmangel macht sich, abgesehen von der Handelsschisfahrt. der es an Bunkerkohlen fehlt, vor allem auch im Lande selbst auf allen Gebieten immer mehr fühlbar, zumal bei dem ungewöhnlich stren gen Winter. Ter Lokalschiffahrtsverkehr ist einge schränkt, ebenso der private Verbrauch von Gas und Heizmitteln, für die Höchstpreise festgesetzt worden sind. Tic norwegische Presse nimmt in immer schärferer Sprache gegen den englischen Truck Stellung, als einen! Versuch Englands, Norwegen „gefügig" und seinen Kriegszwecken dienstbar zu machen, indem es Nor wegen seine „Abhängigkeit" vor allem durch absicht lich verursachte Entbehrungen fühlen lasse. Ein englischer Schachzng gegen Wilson. . Wie sehr den Engländern der starke moralische Erfolg des Präsidenten Wilson ungelegen kommt, zeigt folgende Meldung aus Kanada, der räumlich größten -nglischen Kolonie: „Wie die Morntng Post aus Ottawa vom 23. Zänuar meldet, ist im kanadischen Senat eine Resolution ilügeöracht worden, wonach neutrale Mächte von )en Friedensverhaudlungen ausgeschlossen wer- wrr foklen." O- Wilson wird sich dadurch nicht irre machen lasse«. , Llus aller Welt. — Die Errichtung eines bayrischen Handels ministeriums beantragt die außerordentliche Voll versammlung des bayrischen Händelskammertages in riner Eingabe an die Regierung. — Dem Präsidenten des Reichstages Dr. KaemPf ist der Kronenorden 1. Klasse verliehen worden. Japan. ; Reuter meldet aus Tokio, daß das japanische Abgeordnetenhaus aufgelöst wurde. Am 21. Januar war nach englischen Blättern ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung eingebracht worden. Die französische Kammer hat sich mit 289 gegen 187 Stimmen für die Abhaltung einer Geheimsitzung entschieden, um die gegen den Ministerpräsidenten Bri- rnd gerichteten Interpellationen Ferry und Abrami iiber die Ereignisse in Griechenland zu erörtern. Dieser Tage wurde in der Kammer eine Inter pellation Alexandre Blanc öuf Abschaffung der poli tischen Zensur erörtert. Blanc erklärte, die Blätter, >ie die Regierung kritisierten, würden beschlagnahmt and verboten. Die liberale Behandlung, die Briand per Regierungspresse angedeihen lasse, solle auch den ibrigen Blättern gegenüber angewandt werden. Die Interpellation wurde schließlich vertagt. :: Zur ländliche» Arbeiterfrage hat kürzlich iv einer Rede in Dresden der frühere Vorsitzende des Bundes der Landwirte Frhr. v. Wangenheim sich fol gendermaßen ausgesprochen: „Tie Landwtrtschaftskammern und Kreistage wer den wir später so ausbauen, daß wir den landwirt schaftlichen Arbeiter als vollberechtigtes Mitglied auf- nehmen. Nicht Kampf gegeneinander, sondern gegensei tige friedliche Verständigung." Unerhörte Geschichte. Dem Budapester Blatt „Niclocz Oral Ujsag" zw folge stellte die Preßburger Grenzpolizei fest, daß im Jahre 1915 bereits nach der italienischen Kriegserklä rung sowie im Jahre 1916 mehr als 80« Waggon Getreide aus Ungarn nach Italien geschmuggelt wor den sind. Tie Bande, die bereits verhaftet werde» konnte, betrieb den Schmuggel mittels gefälschter Frachtbriefe über die Schweiz. ! H Jungviehmärkte vom 24. Januar: Friedrichs felde bet Berlin: Auftrieb: 864 Schweine, 1835 Fer kel. Es wurden gezahlt im Engroshandel für Läufer schweine, 5-6 Monate alt, 70-105 Mark, Pölke, !S bis '4 Monate alt, per Stück 45-70 Mark, Ferkel, H bis 13 Wochen alt, per Stück 22—45 Mark, 6-8 Woche« alt, per Stück 1S-22 Mark. — Lehrte: Auftrieb: 3260 Ferkelu nd Läuferschweine. Preise: 6—8 Wochen alte Ferkel 1. Qual. 20-36 Mark, 2. Qual. 15-20 Mark, 8-12 Wochen alte, 1. Qual. 35-45 Mark, 2. Qual/ 30-36 Mark, 3-4 Monate alte, 1. Qual. 55-7S Mark, 2. Qual. 45—55 Mark. Handel sehr flau. Preis» rückgang. Trctz geringen Auftriebs viel Ueberstand. - Hnsum, 25. Jan. Ferkel 20-45 Mark pro Stück!.. Tendenz: langsam. Norwegen. * Teuerung in Norwegen. Ter kommunale Ver- proviantterungsrat in der norwegischen Hauptstadt Christiani« beschloß, dem Proviantierungsdepartement vorzuschlagen, ein Ausfuhrverbot auf alle Holzarten zu erlassen, damit das Holz als Brennholz für den inländischen Verbrauch zur Verfügung stehe. China. i * Japan hat gegenüber China seinen Willen durch- fesetzt. Tas „Reich der Mitte" unterwirft sich löb lich: China bewilligt angeblich alle Forderungen, die n der japanischen Note vom 5. September 1916 aufge- ltellt worden waren. Japan will jedoch trotz des siche ren Protestes Chinas seinen Anspruch auf die Po- iizeistationen dem Protokoll einverleiben unv inßerdem seine Wünsche über die Anstellung von Ja-> wnern als militärische Ratgeber und Instrukteure auf- icnommen wissen. tt Deutsche Siegcstrophäe» in — Australien Wenn wir das Wrack unserer „Emden" als Trophä, aufstellen würden, so hätte das Sinn, denn es zeigte daß .ein einzelnes deutsches Schiff die englische ge rühmte Seeherrschaft zu brr.Heu imstande war. Stab dessen will nun Australien umgekehrt dieses Wrach das es mit vieler Mühe von den Kokosinseln i« Indischen Ozean, wo es seit November 1914 gelegenj nach Australien geschleppt hat, als Zeichen der unge. broch enen See Herrschaft dort aufstellen. — Spot» ten ihrer selbst, und zwar recht gründlich! ick Afscn, »le Predigten halten. Es dürfte wenig be« annt sein, daß es Affen gibt, die in ihrer Art tadellose vortragSrcdner sind. So erzählt Margrove, der Verfasser :incr Geschichte Brasilien, eine Menae Einzelheiten von.