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u»d darauf je 540 Zentner Kartoffeln geerntet, da» ist «in Zehntel de« ganzen für die Gemeinde benötigten Mtlmtum». GMHni«. visondel» schwer geprüft durch den Krieg wurde grau verwitwete Reicherdt, die nun ihren vierien Svhn für da» Vaterland hingab. Dieser Tage traf dt« Mchricht ein, daß der Soldat Otto Hermann Reicherdt, . Dchmterie-Regiment l7l, 9. Kompanie, den Heldentod k «litt. An». Tin dem Uhrmacher A. Hahn hier gehörender f Schaukasten, welcher Uhren und Schmucksachen im Werte von l 100 Mark enthielt, ist von Dieben entwendet worden. OelwUtz i B. Für acht Mitglieder des hiesigen Stadt- L wrordnelentolleginm» muhten am 29 und 31. Januar Stell- ! »ertreterwahlen stattftnden, weil das verfaslungsmähig au» Ll Personen bestehende Kollegium durch Ausscheiden von «ehr al» einem Drittel der Mitglieder beschlußunfähig ae- v worden war. Die Wahl, welche bei sehr geringer Be- - teUtgung vor sich ging, bracht« in der Zusammensetzung der vier Abteilungen keine Veränderung. Es wurden fünf Angehörige der Ordnungsparteirn und drei Sozialdemo kraten gewählt. Bautzen. In Ringenhain kam der frühere Gemeinde- Vorstand Kunath sen. beim Oelen der Maschinenteile der Mühle seine» Sahne» in da» Triebwerk der Räder. Auf seine Hilferufe eisten Leute herbei und suchten ihn zu be freien, doch hatte er so schwere Verletzungen erlitten, dah . «r alsbala darauf verstarb. Greiz. Die Kohlennot Hal sich nun auch in unsrer Stadt in recht empfindlicher W ise geltend gemacht. Drei Bürgerschulen müssen von Mittwoch an den Unterricht ausfalirn lassen, weil es nicht möglich war, die für die Heizvng nöligen Brennstoffe hrrbeizuschasfen. Im Gym- «asium und in einer Bürgerschule wird vorläufig noch Unterricht erteilt. . Vermischtes. * Für kinderreiche Familien. Den Schwierigkeiten, denen kinderreiche Familien beim Mieten von Wohnungen begegnen, hat der Magistrat des ostpreutzischen Städtchens Ragnit mit einem Federstrich ein Ende gemacht. Er hat einfach verordnet: „Hauswirte, welche die Aufnahme kinder reicher Familien verweigern, sollen bei der Lebensmittel versorgung durch die Stadt leer ausgehen, auch ist die Veröffentlichung ihrer Namen vorgesehen." Auf diese Weise, Widerspenstigen den Brotkorb höher zu hängen, könnte «an jetzt eigentlich alle» erreichen. " Rheinischer Frohsinn im Felde. Ei» persönliches Erlebnis heiterer Art scl iidert «in Offizier, der an der Westfront kämpft: „Zn ,en Leuten", schreibt er, „die da vorn« im Graben gar nichts zu suchen haben aber doch immer kommen, gehörte auch unser Diot'ionspsarrer. Durch s«k..en unverwüstlichen rheinischen Humor hat er manche gedrückte Stimmung in überiprudelnde Heiterkeit verwalt- bett. Wieder einmal war er vorne, als die Franzosen eine gewaltige Sprengung lwlietzen, die sie mit dem üblichen Minenzaubrr schwersten Kaliber» begleiteten. Alles was abkömmlich ist, sucht in iolchen Augenblicken natürlich seinen „tzrldenkeller" auf. Im Nu war der Graben leer. Unser Pfarrer sand sich in dem Grabenlabyrinth nicht sofort zu recht und irrte auf der Suche nach einer schützenden Be hausung umh'r. Da rust ihm einer, der sich sicher geborgen hatte, aus der Tiefe zu: „Der Pfarrer steht in Gottes Hand, Was braucht v-r einen Unterstand! ' , Wie freute sich der Pfarrer, datz seine Jungs so viel von ihm gelernt hatten." Kirchen-Nachrichten. Sonntag den 4. Februar 1917 tvepwagesimä) Dippoldiswalde. Borm. Tert: Matth 20, l — 1b Lied Rr. 435. Nachm.Tert: Matth 5, 1 — 12. Lied Nc 613. vormittags 8 Uhr Beichie und heilige» Abendmahl in der Sakristei: Pastor Mosen. Bormiltags 9 Uhr Predigtgottes dienst: Pastor Mosen. Vormittags 11 Uhr Gottesdienst im Wetltnsltsl: Pastor Molen. Abends 6 Uhr Predigt- gottrsdienft: Pfarrer Gilbert-Schellerhau. Börlas. Nachmittag» 2 Uhr Gottesdienst in der Schule. Hennersdorf. Vormittags 9 Uhr Lesegottesdienst. Iohusbach. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdtenst. Nachmittags 1 Uhr Unterredung mit den Jünglingen. Abends 8 Uhr Jangsrauenoerein. Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottrs- dienst Vormittags II Uhr Kindergottesvtenst. Nach mittage 3 Ubr Taufgotte»dienst. Oelsa Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. _ Reichstadt. Vormittags 9 Uhr Predigt-Lesegottes- rienst. Gab «darf. vormittags >/29 Uhr stilles Abendmahl, vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdtenst. Vormittag» >/2lI Uhr Kindrrgottesdlenst. Schellerhau. Vormittags >/2 9 Uhr Beichte und hei lige» Abendmahl. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienft. vormittags 1/211 Uhr Klndrrgottesdienst. Schmiedeberg. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdtenst: Pfarrer Birkner. Nachmittags 5 Uhr Abcndmahlsgottesdienst: derselbe. Schönfeld. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst. Seifersdorf vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdtenst. Gemeindeverband»-Sparkasse Schmiedeberg. Erpedtttanrtage: An allen Wochentagen bl» Freitag von 8 bl» t und 3—5 Uhr Sonnabend» von 8 -2 Uhr Sparkasse zu Seifersdorf. Nächster Erprdltlonstag Sonntag den 4. Februar 3-ü Uhr. Sparkasse z» Höckendorf. Nächster Erpedltlonstag: Sonntag den 4. Februar nachmittag» V-Z—6 Uhr. Letzte Nachrichten. Auszeichnung eines Dippoldtswalder Kriegers. Sergeant Georg Stephan, Sohn de» früheren „Stern". Wirte», erhielt jetzt zur Frirdrlch-August-Medaille in Silber noch das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Amerika und die A-Boote. Rotterdam, 31. Januar. Nach Meldungen aus eng lischen Quellen wird die amerikanische Regierung einen greifbaren Fall obwarten, bevor sie entscheidet, daß die Handelsschiffe kriegführender Nationen berechtigt sind, ein deutsche» O-Boot auzugreif-n. Farbe bekennen! Die „Kölnische ZUtung" schreibt unter der Ueberschrift „O-Boote heraus!": Bleibt Amerika dem Wege getreu, den e» seit seinem früheren Notenwechsel mit uns einge schlagen hat, dann mutz es uns jetzt zustimmen, datz wir den Bernichtungswilten unserer Feinde, der aller Mensch lichkeit Hohn spricht und auch Amerikas feierlich verkün dete Ideale in den Staub zerrt, mit allen jenen Mitteln entgegentreten, zu deren Anwendung wir schon längst berechtigt waren, die wir nur aus Rücksicht auf Amerika nicht gebraucht haben. Sollte Amerika wider Erwarten sich anders entscheiden, so würde auch das an unserem Vorgehen^ nicht» mehr ändern Erwarten uns neue Feinde, nun so ist auch unser Schwert um so viel schärfer ge worden, und wenn die erprobten Männer, die es bi» jetzt so siegreich geführt, mit festem Vertrauen in die Zukunft blicke», so scharen wir uns mit ebensolchem Vertrauen um sie. So mögen die Neutralen Farbe bekennen. Wir kämpfen für Menschlichkeit und Freiheit, unsere Feinde für Aus rottung und Knechtschaft. Wem Menschlichkeit und Frechtil mehr sind al» schöne Phrasen, der mutz mit uns sein: wer auf die Seite der Ausrottung und Knechtschaft tritt, darf sich nicht wundern, wenn er von unseren Streichen mit getroffen wird. Aus Buenos Aires wird gemeldet: Minister des Neubern Carlo Becu ist zu rückgetreten. Ernste Beurteilung in Schweden. Stockholm, 2. Februar. In der Form von bemerkens werter Ruhe, inhaltlich aber von grober Sorge erfüllt, äußert sich die heutige Presse über die deutsche V-Boois- verordnung. „Stockholms Dagblad" meint, Deutschland habe diesmal seine Maßnahmen so gut vorbereitet, daß von einem Bluff keine Rede sei« könnte. Namentlich die nordischen Länder befänden sich jetzt zwilchen Hammer und Ambos, und ee stehe zu erwarten, daß Vie drei skandi navischen Länder gemeinsam die aufgestiegene Gefahr be raten würden. Schlithung der Kopenhagener Börse zur Panikoerhütung. Kopenhagen, 1. Februar. Man erwartet hier für morgen die Schließung der Kopenhagener Börse, um eine Panik zu vermeiden. Man befürchtet, daß viele Besitzir der Aktien von Schiffahrts-Gesellschaften ruiniert werden könnten. Der Wortlaut der Note ist hier erst 2 Uhr nachts bekannt geworden. Anläßlich der deutschen Blockade erklärung wurde ein geheimer Mmisterrat abgehalten. Morgen soll eine geheime Sitzung oes Reichstages statt- finden. Aus Holland. Dus von der holländische» Regierung vorläusig er lassens Verbot der Ausfuhr aus den hollä difchen Häfen- bezieht sich aus alle neutralen Schisse. Da» Verbot er- folgte in der Annahme, daß es möglich sein werde, später die Fahrstraße anzugeben. In Madrid machte di« amtliche deutsche Verfügung über den O Boot krieg in den poltiischen Kreisen gewaltigen Eindruck. Der Eindruck in der Schweiz. Bern, 2. Februar. Die deutschfeindliche „Neue Züricher Zeitung" erklärt, die Zentralmächte verlangten diesmal mehr al» eine stillschweigende Duldung ihrer O Boots kriegführung Sie nötigten durch ihr Anerbieten den Präsidenten geradezu, sich gleichsam zum Mitschuldigen ihrer Kriegsmethode im Blocks bekämpf zu machen. — Die ,.Züricher Post" meint, daß dt« Ve-schärsung der englischen Blockade gegen Deutschland offenbar stark dazu beigetragrn habe, daß die deutsche Regierung sich entschloffen hat alle Mittel im Seekrieg zur Anwendung zu bringen. Amerika soll helfen. Die „Daily New» " find das einzir« englische Blatt, das sich mit der O-Boot-Blockade beichäsligt Es über- schreibt seinen Arkikel „Die schwarze Flagge" und sagt, diejenige neutrale Macht, mit der die kriegführenden Mächte es hauptsächlich zu tun hätten, sei Amerika. Es würde überraschen, wenn Amerika sich sgegen Deutschland« neue Schandtaten gleichgültig zeigte. Als einzigen Ausweg bezeichnen «» die schwedischen Reeder, wenn es der schwe dischen Regierung gelinge, mit Delttschiand ein Ueb^rein- kommen zu treffen, welches die Frist für die Heimkehr der gegenwärtig aus dem Ozean oder in englischen Häfen sich aushaltenden Schisse verlängert. Gewaltige Verluste könnten dadurch vermieden werden. Schweden benötig« 200000 Tonnen Getreide and Futtermittel, die sonst aas- bleiben würden, um so mehr, als keine Garantie bestehe, daß England nicht diese Schisse samt der Fracht beschlag nahmt. Alle Zufuhr«», besonders von S einkohlen, sind nunmehr durch die Tauchbootblockade zum Aufhören ver urteilt. Großer Rückgang Ler französischen Anbaufläche. Vern, 1. Februar. In Frankreich find zum Herbst mit Weizen 4276990 Hektor gegen 5034 5 lO Hektar im Vorjahre, mit Roggen 827840 Hektar gegen 920975 Hektar, mit Hafer 650590 Hektar gegen 685300 Hektar bestellt worden. Bei Mengekorn und Gerst« übersteigt dagegen die Aussaat dirjenige des Vorjahre« um N600 Hektar. Kulls. D«r englische Premierminister Lloyd Georges erklärt« einer Abordnung von Berg-, Transport- und Eisenbahn- arbeiten,, daß vorläusig nicht die Absicht bestehe, Kuli» zu beschäftigen. Die Regierung müsse j.doch auf alle Schwierigkeiten vorbereitet sein und die Freiheit haben, Maßnahmen zu ergreifen, die nötig seien, um den Krkg zu einem siegreichen Ende zu bringen. In Ler gestrigen Sitzung des ungarischen Magnatenhauses erklärte der rumänisch« Bischof Dimstrieff Ratu feierlich, datz die ungariändtschen Rumänen nicht „erlöst" sein wollten. Wir klammern uns, so sagte er, an unser Vaterland, für welches unsre Brüder seit Jahrhunderten gekämpft haben, und sind überzeugt, daß dl« Entwicklung de» ungarischen Rumänenvolkes auch in Zukunst durch die heilige ungartiche Krone gesichert ist. Holland und die Blockade der Entente. Amsterdam, 2. Februar. Die holländischen Blätter sehen die Lage al» sehr ernst an. „Nieuwe Rotterdam- schr Courant" bedauert den neuen v Bootkrteg im Namen der Menschlichkeit und meint, der O Boock, iea könne kaum den Frieden heranbringen. Wir die Deutschen durch dt« Authungeiungspolstik, so würde auch die Bevölkerung der Ententeländer dadurch zum Durchhaiten ausgestachelt. Finstere Tage brächen für Holland an. Deutschland tue jetzt England das, was England schon lange Deutjchland antat. Den Erfolg der Konferenz in Petersburg bezweifelt „Libre d'Parole", weil man nicht w'isr, mtt wem die drei Missionen konferieren werden. In Paris be fürchtet man die völlige finanzielle Beschlagnahme Ruß land» durch England, weil an der Konferenz der frisch geadelte L,ra Reselstoke tetlnimmt, der geriebenste Ge- fchästsmann Englands. Die Mailänder Presse sagt, englische Kreise wünschten Ssaßonow als Botschafter nach Landon, weil er unter den russischen Slaatsmännern die englische Expansions politik am meisten begünstigt. Wettervorhersage Zeitweise aufklarend, kälter, meist trocken. ' — Ter Reichsanzeiger veröffentlicht einen kaiser ¬ lichen Tankerlaß in Anknüpfung an die Glückwünsche zum Geburtstage des Kaisers. ' — Am 1. Februar 1917 tritt eine HöchstPrelSVeiS ordnung für Zink in Kraft, in der für Zink je nach Lem Feingehalt, auch für umgeschmolzenes Zink, Alt-» zink und drrgl., und für Zink in Erzen Höchstpreis« festgesetzt werden. A Keldpostadressen. Nach einer Veröffentlichung Ler Heeresverwaltung werden, aber erst vom IS. Fe« vruar 1S17 ab. die Vorschriften über die Adressierung Ler Feldpostsendungen an Druppcnangehvrige dahin ab- geändert, daß in den Aufschriften jegliche Angabe« Aber Kriegsschauplatz, Armee, Armeegruppe oder Armeeabteilung, Armeekorps, Division und Btt- aade Wegfall t. Tie Angabe eines höheren Sta bes darf nur bei der Adresse von Angehörigen dieser? Stäbe erfolgen. Tie Feldadressen dürfen daher künftig im allgemeinen außer dem Nmen und Dienstgrad! des Empfängers nur die Bezeichnung des Truppen-^ lteils bis z«-n auswärts enthalten. sÄ Giftmkst^. Ude Frauen, " In London wurden vier »Personen (drei Frauen- irechtlerinnen und ein Mann mit religiösen Skrupeln) unter dem Verdacht, einen Anschlag geplant zu haben; verhaftet. Ter „Daily Sketch" meldet, Laß' .drei Frauen und ein Mann unter der Beschuldigung verhaftet wurden, daß sie den Premierminister mit Gist aus dem Wege räumen wollten. ? ' Ä»ch et« N-Boot-Sieg. Im Oktober erließ Norkegen eine Bc.. .. .imachung; die allen U-Booten da- Anlaufen eines norwegi schen Hafens verbot. Es war die Zett der deutschen U-Boot-Ersolge im Eismeere, und varum betrachtete man allgemein den Erlaß als gegen Deutschland gerichtet. Er stellte etwas Neues dar, weil bis dahin alle neutralen Staaten den deutschen Handels U-Booten uneingeschränkt die freie Ein- und Aus fahrt gestatteten und auch den Kriegs-U-Booten in Seenot und im Falle der Beschädigung die Einfahrt und den Aufenthalt für eine bestimmte Zeit nicht verwehrten. Deutschland erhob sofort Einspruch gegen die norwegische Note, und die alsbald einsetzendeN langen Verhandlungen mtt Norwegen haben jetzt da-i hin geführt» daß Norwegen den angefochtenen Er-i laß zurückgezogen und einen neuen bekannt ge^ geben hat, der sich ganz den von Amerika» Hollan« usw gegebenen U-BootS-Nerkehrbesttmmungen an- «schließt..^.,.