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MHeritzMlMg Nr. 25 Mittwoch den 31. Januar 1917 abends 83. Jahrgang Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserat« werden nM 20 Pf., solche aus unser« Amtshauptmanuschaft mit 15 Pf. die Spaltzett« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nun von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarisch, undkomplizierteJnserat, mit entsprechendem Aus schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di, Spaltenzeile 50 Pf. Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei- Monatlich 1 M. 20 Pf., rmmonatlich KOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post- boten, sowieunsereAus träger nehmen Bestel lungen an. TMeitW O WM ßr MMMt, WWerg L L Amlöölüü für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht And den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Die /tveitzeritz. Zeitung" erscheint täglich mi. Aus nahme der Sonn- und Auf Grund des § 27 der Bekanntmachung über Säcke vom 27. Juli 1916 — RGBl. S. 834 — werden folgende Aussührungsbeftimmungen erlassen: 1. Die örtliche Zuständigkeit der Behörden regelt sich nach der Ministerialverord- nung vom 27. Juli 1915. Nr. 10 ll 8 la. 2. Zur Anordnung der Eigentums-Uebertragung nach 8 13 jener Bekanntmachung ist die Behörde zuständig, in deren Bezirk« die Säcke aufbewahrt sind. 3. Die Untersagung des Handels mit Säcken nach 8 25 Absatz 1 der Bekannt machung steht der Behörde zu, in deren Bezirke sich der Sitz des Betriebes, beim Fehlen eines solchen der Wohnsitz oder Aufenthaltsort des Cackhändlers befindet. 4. In der Entscheidung, welche die Untersagung des Handels mit Säcken (8 25 a. a. O.) ausspricht, ist gleichzeitig sestzusetzen, daß der Betroffene die baren Auslagen de« Bersahrens, insbesondere die Kosten für die oorgeschriebenen öffentlichen Bekannt machungen zu tragen hat. 5. Die zuständigen Behörden haben die Betriebsuntersagungen und die auf Be schwerden gegen sie getroffenen Entscheidungen sofort der Reichs-Sackstelle in Berlin V/, Lützowslrahe 89/90, mitzuteileu. Eine Abschrift loder Durchschlag) ist dem unterzeich neten Ministerium einzusenden. Dresden, den 26. Januar 1917. Ministerium des Innern. i - In Ergänzung von 8 7 der Verordnung über da» Schlachten; vom 20. Dezember 1910 (G- u. V . Bl S. 748) wird hiermit bestimmt, bah beim Schlachten von Schweinen in öffentlichen Schlachthäusern und in polizeilich genehmigten Schlächtereien das Ein dringen von Brühwasser in die Lungen der Schweine durch geeignete Vorrichtungen (Rachenkolben, Luftröhrenklemmen) zu verhindern ist. Diese Verordnung tritt am 15. Februar 1917 in Kraft. Dresden, den 20. Januar 1917. Ministerium de» Innern. Lebensmittel. In den letzten Tagen sind Teigwaren (Nudeln), Grietz, Gerstengrütze, Hafer- flocken und Sago verteilt worden. Ferner wird den Gemeinden demnächst etwas Gerftenmehl zur Abgabe ohne Brotmarken überwiesen werden. Dis Weiterverteilung sämtlicher Lebensmittel geschieht, insoweit nicht schon erfolgt, durch die Ortsbehörden. Dippoldiswalde, am 30. Januar 1917. Mob. Reg, ll. Der Kommunalverband. Eier. Es wird erneut darauf hingewiesen, daß im hiesigen Bezirke mir 80lvdo ?0»OV0V Lior Lukksuton dürfen, die «inen von der Amtshauptmannschast nach dem 17. Sep. tember 1916 ausgestellten LulksuksodM besitzen uuck sied der Amtshauptmannschaft gegenüber vorMvdtot drdva, willäostous ckio SLUta der von ihnen aufgekauften Eier au «los ä« dokauutoll 8smmol8tsIIou adrullokoru. Als krak für die von den Aufkäufern au älo 8»wmo!8tvUv udgoUokott» Eier wird von jetzt ab 27 ?kooo1gs kür cka» 8tüek (statt bisher 25 Pf) kastgosotrt. Die Veräußerung der suckoroa ALUto an ihre dlskorlgsu Luuüau, jedoch nur soweit sie im hiesigen Bezirk wohnen, zu dem seither üblichen Preise und gegen Eier karte bleibt auch fernerhin vLodgoisssoo. Bei Unzuverlässigkeit wird den Aufkäufern sofort dis Auskausserlaubnis entzogen. Im übrigen bleibt die Bekanntmachung vom 17. September 1916 unberührt. Dippoldiswalde, den 30. Januar 1917. Nr. 4627 2 Mob. ll. Der Kommunalverband. Suttvnvsnsongung. Vom 5. Februar d. I. ab wird auf Anordnung des Königlichen Ministeriums des Innern auch im hiesigen Äommunalverbande die Landesfettkarle an Stelle d« seitherigen Butterkarte etngrsührt. Damit wird gleichzeitig die zeither gewährte Wochen» kopfmenge von 90 § auf 62>/2 g — >/8 Pfund Butter oder sonstiges Speisefett herab gesetzt. Mehr als 621/2 g darf künftig auch von den Butterhändlern an die Privatkunde« nicht abgegeben werden, während dem von den Gemeinden anzuzeigenden Wochen- bedarfe statt bisher 90 g künftig 621/2 8 zu Grunde zu legen sind. Die letzten 2 Abschnitte der gegenwärtigen Butterkarlen werden hiermit «in- gezogen. Sie sind bei Entnahme der Landessettkarten an die Ortsbehörde abzuliesenr. Auf die eingezogenen Karten darf keinesfalls mehr Butter oder Fett entnommen bez. abgegeben werden. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden mit Gefängnis bl« zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10000 M. oder mit einer dieser Strafen bestraft. Vippoläkwtückv, am 30. Januar 1917. Nr 175 6r -- Aornn»unalvvr»I»«nr>. Geschäftszeit beim Stadtrat. Die im 1. Stockwerke des Rathauses gelegenen Geschäftsräume des unterzeichneten Stadtrats bleiben bis auf weiteres für den Verkehr mit dem Publikum Montag», Dienstags, Donnerstag, und Freitags nwvkmiiiüsg» gsmvklasmen. Bezugsscheine für Web-, Wirk-, Strick, und Schuhwaren werden nur noch Werk tags vormittags von 10 bi« 12 Ahr, Bezugsscheine für billiges Sohlenleder an Minderbemittelte nur Montags vormittags von 10 bis 12 Ahr ausgestellt. Dippoldiswalde, am 25. Januar 1917. Der Stadlrat. - Lokales und Sachliches Dippoldiswalde. Daß man bei der gegenwärtigen Kälte, insbesondere in gegenwärtigen Zeiten, scharf acht- haben mutz auf die Wasserleitungen, sei nicht nur den Haus besitzern, sondern auch den Wohnungsinhabern in Er- innerung gebracht. Die Hausfrauen möchten nicht unter- lassen, ihre Vorräte von eingekochtem Gemüse, Konserven oder Gelee in den oft sehr kältezugänglichen Speisekammern aufmerksam zu beobachten, daß sie nicht dem Frost zum Opfer fallen; denn unter heutigen Verhältnissen wäre es geradezu eine Sünde, wenn irgend etwa» für die Versor gung und Ernährung Nützliches durch Unachtsamkeit ver derben würde. Riederfeauendorf, 30. Januar. Heute vor 25 Jahren brannten hier Wohnhaus und Scheunengebäude de» Guts besitzer» Ernst Moritz Dittrich nieder. Nahezu 65 Jahre lang war unser Ort von Feuersbrunst verschont ge blieben. Maren. Am Sonntag fand hier wieder ein« Gedächtnis feier statt für den jungen Krieger Otto Wenzel von hier. Dem Gefallenen zu Ehren wurde ein Kranz am Altar . niedergelegt. In stiller Wehmut gedachte man des jungen Helden, der in kurzer Zeit nach seinem Bruder Paul Wenzel > den Heide tod erlitt. Poffendorf. Am.Geburtstage de» Kaisers hatten der Kirchturm und mehrere Häuser de» Orte» Flaggenschmuck angelegt. In den Schulen der Parochie fanden Kaiser- Geburtstagsfeiern, b stehend in Ansprachen und Gesängen statt. Im Gottesdienste am Sonntag vormittag hielt Herr Pfarrer Nadler eine gedankenreiche Predigt über dar Schriftwort Matth. 8, 23-27 und gedachte in seiner Ausführung in von hohem Patriotismus zeugenden Worten, die ihren Eindruck nicht verfehlten, unseres geliebten Kaiser- An die Predigt reihte sich recht würdig ein mehrstimmig vorgetragener Kinder«,sang: „Segne den Kaiser" an Am Feftgottesdirnste beteiligten sich äuch die Militäroerein« von Hänichen und Possendorf. — In der Nach» zum Dienstag trat wieder starker Schneefall ein, der die passierbaren Weg« nach den Ort- Sächsische Staatsangehörige in autzersächstschen Truppenteilen. Preutzen. Fleischer, Martin, Reichstädt, ins. Unfall l. verl, b. d. Tr. Roth, Georg, Frauenstein, bish. verm., i. Gefgsch. Schäfer, Gustav, Possendorf, l. v. Uhlig, Otto, Dippoldiswalde s. Frenzel, Otto, Schmiedeberg f. Ehrentafel MMeMMiMrM Au« der Verlustliste Nr. 380 der König!. Sächs. Armee. Eichler, Albin, Löwenhain, l. v. Holzmüller, Arno, Lauenstein, l. v, b. d. Tr. Jähnig, Rudolf, Gefr., Frauenstein, schw. v. Kadner, Rudolf, Gefr„ Schmiedeberg, I. v. Kempe, Bruno, Schönfeld, I. v. Kempe, Emil, Burkersdorf, I. v. Kirsten, Georg, Utffz., Georgenfeld, erneut !. 0. Maune, Johannes, Gefr., Kipsdorf, bish. verm., i. Gefgsch. Richter Vlll, Arthur, Niederfravendorf, l. v. Rietzschel, Friedrich, Döbra, schw. v. Seidel III, Georg, Quohren, l. v. Voigt, Arthur, Ntedersrauendorf, bisher verw., ist verw. u. verm. schäften wieder sperrt« und so d«n Verkehr von neuem erschwerte. Dresden. Wie nunmehr feststeht, wird der Land tag erst im März einberufen werden, doch dürfte die Tagung eine längere Dauer beanspruchen entgegen den Meldungen einiger sächsischer Blätter. Dresden. Die sonst in Chemnitz tagende Konferenz von Geistlichen und Lairn evangelisch lutherischen Bekennt nisses tagt im Reformaiions-Jubiläumsjahre am 13. und 14. F'bruar in Dresden und steht unter dem Zeichen diese« Jubiläums. Freiberg. Von der Strafkammer de« Kgl. Land gerichls hier ist der Pferdehändler Loui» Robert Augustin in Döbeln wegen Kriegswuchers zu 5000 M. Geldstrafe verurteilt worden. Im Falle der Uneinbringlichkeit tritt an Stelle von je 15 M. ein Tag Gefängnis; außerdem wird der «erlügende Teil des Urteils im Döbelner An zeiger veröffentlicht. Blasewitz. Die Einkommensteuer soll nach einem Be" schlusse des Gemeinderates auch im laufenden Jahre nur in der bisherigen Höhe von 80 Prozent der Staalssteuer erhoben werden. In Dresden wird der doppelt hohe Betrag erhoben, ein Beweis, in welch guter finanzieller Verfassung sich die Gemeinde Blasewitz besindet, die vom Stadtgebiete eingeschlossen ist. - Regis. Wie dem „Bornaer Tageblatt" gemeldet wird, wurde durch den Gendarmerie-Wachmieist» und den Htlst- gendarm in Regi» im Betriebe des Bauunternehmer» Pieper in Breitingen ein Raubmörder namens Henryk Andeirz festgenommrn. Anders; hat bei Warschau eine» Raubmord verübt und hat sich hier unter dem Name« Stanislaus Kosakowsky aufgehalten. ———— Leisnig. Gestohlen wurden in einer Nacht der ver gangenen Woche aus zwei verschiedenen Gutshöfen i» Dürrweitzschen zwei Treibriemen im Werte von je 450 Mark, der eine 8 Meter und der andere 7 Meter lang, beide 10 Zentimeter breit. In derselben Nacht wurde« au» einem dritten Guirgrhöst noch 5 Kaninchen gestohlen Die gestohlenen Sachen waren in Scheunen und Schuppens untergebracht, die nicht verschlossen waren, eine Nachlässig