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83. JshLHang Dienstag den 30. Januar 1917 abends Nr. 24 Ml Inserat« werden nM 2V Pf., solche aus unserm Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltze» oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nutz von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserat« mit entsprechenden» Aus schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 60 Pf. Die Melherktz - Zettung" erscheint täglich mi. Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr- iich 1 M. 80 Pf., zwei- monatlich 1 M. 20 Pf., emmonatlich VOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. AllePostanstalten.Post- boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. , TUHeitW M UzM str H-MskMe, SßMekril LÜ Amtsblatt flr Lie Königliche Amtshanptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat z« Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird Seine Garantie ü ernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. tcilte Stach rorf- nicht > am lMgec iieppt tlgen, hrung ihrige , der einem varan :t de- ußenl rnd o iweifs »mehr e sie Von f die >wan- IretS- i an- » an- » der Men Preise zen, Be- »merS »gen, chnete konat) Großes Hauptquartier, 29. Januar 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des General-Feldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern Nördlich von Armentieres griffen die Engländer in drei Wellen die Stellung des bayrischen Infanterie- Regiment» Nr. 23 an, da» den Feind verlustreich zurück- wies. Westlich Comfromelles, östlich von Neuville St. Baast, auf dem Norduser der Ancre und nördlich von Vic sur- Aisne blieben Unternehmungen feindlicherStreifabteilungrn ohne Erfolg. Südwestlich von Le Transloy wurde ein englischer Posten aufgehoben. Front des deutschen Kronprinzen. Auf dem Wcstufer der Maas herrschte tagsüber rege Kampstätigkcit. Morgens versuchten die Franzosen ohne Feuervorbereilung überraschend gegen die am 25. Januar gewonnenen Stellungen auf Höhe 304 vorzubrechen. In unserem sofort einsetzenden Feuer fluteten sie zurück. Don Mittag an lag starke 'Artilleriewirkung auf unseren Grüben. Es erfolgten nach heftigen Feuerwellen noch drei französische Angriffe, die sämtlich erfolglos zusammen- brachen. Die braven westfälitchen Infanterie-Regimenter Nr. 13 und 15 und das badische Reserve-Infanterie.Regi- ment Nr. 109 hielten in zäher Verteidigung den eroberten Boden, von dem trotz hohen Einsatzes von Menschen und Munition kein Fußbreit von den Franzosen zurückgewonnen werden konnte. In den Vogesen brachte ein Erkundigungevorstoß neun Gefangene ein. Nach starker Feucrvorbereitung drangen an dem Hartmannsweiler Kopfe Slurmtrupps des württemberyischen Landwehr Infanterie-Regiments Nr. 124 in die sranzö'i chen Gräben und kehrten mit 35 Gefangenen und einem Maschinengewehr zurück. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des General-Feldmarschalls Prinzen Leopold von Baysern. An der Aa schränkte unsichtiges Wetter und Schnee treiben die Gefechtstätigkeit ein. Die bewährten osmanischen Truppen des 15. Korps schlugen an der TIota Lipa russische Angriffe zurück, die nach heftigem Feuer mit starken Massen einsetzten. An einer Stelle säuberte schneller Gegenstoß den eigenen Graben. Im Nachdrängen wurde dem Gegner eine Anzahl Gefangener abgenommen. Deutsche Stotzlrupps holten an der Narajowska aus der russischen Stellung 9 Gefangene. Front des General-Obersten Erzherzog Josef. Im Mestecanesti Abschnitt unterhielt der Feind nachts staikes FeUer. Zwei Angriffe der Russen schlugen fehl. Von der Heeresgruppe v. Mackensen und der make donischen Front ist nichts Besonderes zu berichten. Der Erste General Quartiermeister. Ludendorff. ZokMs AÄ Sächsisches, Dippoldiswalde. Die Landes-Kollekte für die Hetdenmtssion, gesammelt am Epiphanias-Fe t — 6. Januar 1917 — hat in hiesiger Ephorie ergeben: 701.— Mark, als Dippoldiswalde 77.—, Altenberg 13.—, Zinnwald 5.—, Bärenstein 9 —, Börnersdorf 14.—, Breitenau 23.—, Burkersdorf 13 —, Dittersbach 8 50, Dittersdorf 5.—, Döbra 4 —, Frauenstein >8.-, Fürsten- Walde 3 50, Fürstenau 3.—, Geising 18 50, Glashütte 25 —, Hartmannsdorf 12 —, Hennersdorf 5.—, Schönseid 3.—, Hermsdorf 10.—, Höckendorf 7.—, Johnsbach 17.—, Kreischa 160.-, Lauenstein 6 —, Liebenau 5 —, Nassau 48.—, Oelsa 6.—, Possendors 35.—, Pretzschendorf 24 —, Rechender 7.—, Reichstädt 17-, Reinhardtsgrimma 20.—, Ruppendorf 9 —, Sadisdorf 9.50, Schellerhau 40.—, Oberbärenburg —.— (war kein Gottesdienst), Schmiedeberg 6—, Kipsdorf 9.—, Seifersdorf 6.— Mark. — Der Eis Hub hält heute Dienstag abend eine Seneralmrsommlung ab. — Wie wir hören, hält der Turnverein Dippoldis walde anstatt drs geplanten Fomilienobends nunmehr am 4. März einen öffentlichen Unter Haltung,abend ab, in w Ichem außer dem lurnerischrn Teil auch noch andere Darbietungen, insbesondere aber ein gutes Theater- stück in mehreren Akten, geboten werben soll. Der Rein gewinn soll der Liebesgabenkasse des Vereins zum Besten für die braven Feldgrauen zuflteßen. Wir wünschen dem Verein in Anbetracht des guten Zweckes im Voraus schon ein volles Hau». — In der Nacht zum heutigen Dienstag hat uns der Himmel Schnee in einem Maße heruntergeworfen, wie seit langer Zeit nicht. Gut war es nur, daß der Schnee bei völlig ruhiger Luft fiel, so daß Verwehungen wohl kaum eingetreten sein werden. — Zurzeit schneit es noch weiter. — Der bedeutende Schneefall scheint weiterhin doch bedeutende Störungen verursacht zu haben, denn heute Dienstag fehlte beim Frühzuge die gesamte Post; alle Zeitungen waren ausgebiieben. — Die Beseitigung des englischen Maßes für Nähmaschinengarne, das seit langem erstrebte Ziel, ist end lich erreicht. Das Verdienst gebührt dem preußischen Kriegsministerium, das die Freigabe des für die Näh fadenfabrikation erforderlichen Baumwollgarnes an die Bedingung geknüpft hat, daß nach Ablauf einer gewissen Uebergangszeit nur noch Packungen zu 10 Spulen so wie Vielfache davon in Verkehr gebracht und nur noch Aufmachungen von 100 Metern und Vielfachen davon hergesteM werden. Eingeforderte Gutachten haben aus nahmslos die vorgeschlagens Neuerung und deren Beibe haltung nach dem Kriegs empfohlen. Reichstädt. Auch hier wurde der Geburtstag unseres allverehrten Kaisers festlich begangen. Am Sonntag fand in der Kirche ein Festgottesdienst statt, bei dem in be geisternder Weise Herr Pfarrer Wächter, Ruppendorf auf Grund von 1. Tim. 2 V. 1 und 2 unsre Pflichten in dieser schweren Kriegrzeit an» Herz legte. Der Kirchenchor sanu: „Das Dankgebet" o. Kremser. Am Nachmittag fand im Schusterschen Saale die Schulfeier statt, zu der Herren des Schulvorstands und Eltern und Freunde der Schule sich eingefunden hatten. Herr Kantor Brückner sprach über das Schillersche Wort: „Was du «erbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen!" und zeigte den Kindern das Erbe: das neue, herrliche, deutsche Reich, das vor 47 Jahren erstritten und jetzt verteidigt wird von unsern tapferen Soldaten und wie wir auch daheim durch Ent behren und Fürsorge für des Reiches Fortbestehen Kriegs anleihe und deutsche Zucht und Sitte das Erbe erhalten mülsen. Passende vaterländische Gedichte und Gesänge seitens der Schulkinder schlossen die Ansprache ein Schönfeld. Am 28. ds. Mts. fand von der hiesigen Schuljugend in der „Schmiede" ein Familienunterhattung'" adend statt, der einen Nachklang von Kaisers Geburtstag bilden sollte. Durch freiwillige Gaden wurden für unsre heimatlichen Krieger 120 M. eingesammelt, ein beredtes Zeugnis von der Opserwilligkeit und vor. dem treudentschen Geiste unsrer kleinen Gemeinde. Allen Gebern nochmals herzlichsten Dank! Kreischa. Eine eindrucksvolle Kaiser-Geburtstagsfeier veranstaltete am Sonnabend den 27. Januar das hiesige Sanatorium im Saale des Erbgerichts, die von Seiten der Feldgrauen, der Kurgäste und einiger Ortsbewohner sehr gut besucht war. Fräulein Störmer-Dresden, eine Vor- tragskünstlerin mit weichem, sympathischen Organ, brachte stimmungsvoll zeitgemäße Dichtungen in Ernit und Humor zu Gehör, und Fräulein Möllrr-Krigar Dresden bot rein und seelenvoll bei vollendeter Koloratur Arien und Lieder, auch Sänge zur Laute. Im Mittelpunkt des Festabends stand die treffliche Festrede des Herrn Sanitätsrat Or. Krapf, der mit hoher Begeisterung die großen Erfolge unseres Heeres pries, die wirtschaftliche und militärische Lage Deutschlands und unserer Feinde kennzeichnete, unseren herrlichen Kaiser eierte und ihm «in donnerndes „Hurra!" weihte, worauf >ie Festoersammlung „Deutschland über alles" sang. Im 2. Teil der Feier gelangte nach einem komischen Gesangs duett, das allerliebst und effektvoll vorgetiagen wurde, ein reizendes Lustspiel: „Papa hals erlaubt" von Moser zur Aussührung. Die Rollen waren vorzüglich besetzt, die Damen und Herren des Sanatoriums spielten flott und gewandt, Frau Sanitätrrat Or. Kropf erntete bei offener Szene sü> mischen Beifall. Am Piano saßen die Herren Dir. Meißner und Or. meck. Krantz. Dresden. Aus das Glückwunschtelegramm des König» an den Kaiser ist nachstehende telegraphtiche Antwort er gangen : Sr. Maj. König von Sachsen, Dresden. Meinen herzlichsicn Dank für Deine Glückwünsche zum heutigen Tage. Boiler Zuversicht zu dem Held-nmut unserer Streit. krükte ,u Lande, Luft und Wasser und den bewunderungs würdigen Opfersinn des deutschen Volkes sehe ich de« «ntickeidungbringenden Ereignissen des neuen Lebensjahr« entgegen und hoffe zu Gott, daß er unseren Waffe« weiteren Sieg verleihen und dem Vaterlande wie der Welt nach dem von unseren Feinden freventlich herauf- beschworenen Völkerrtngen wieder friedliche Zeiten schenken werde Dir und deinem tapferen Sachsenvolk sende ich wärmsten Gruß. Wilhelm. Chemnitz. Am Sonnabend ist hier die Verschmelzung von iwei großen Fabrikunternrhmungen vollzogen wor- den Die Oskar Schimmel L To-Aktiengesellschaft, die im ^ahre 1897 mit einem Aktienkapital von 2750000 M. aegründet wurde und in den ersten 10 Jahren ihre» Bestehens eine Durchschnittsdioidende von 8,4 Proz. zahlte, deren Aktien aber seit dem Geschäftsjahr 1913/14 ohne Rente blieben, ist durch einstimmigen Beschluß der Gene ralversammlung in den Besitz der Sächsischen Maschinen fabrik vorm. Richard Hartmann übergegangen. Di« Ak- tionär« erhalte.» für 9000 M. Schimmel-Akiien 6000 M. Hartmann-Aktien. Ferner wurde den Schimmel-Aktto- nären noch dos Bezugsrecht für die anläßlich der Kapi talserhöhung der Sächsischen Maschinenfabrik auszugebende« neuen Aktien zugebilligt. Chemnitz. Die von den Stadtverordneten in deren letzter Sitzung angeregte, vom Kriegsfürforge - Ausschutz bereits ins Auge gefaßte Gewährung von Rentenzuschüsse« als widerrufliche Teuerungszulagen an bedürftige Krieger- witwen aus Kriegsfürsorgemittsln wurde vom Rat der Stadt dem Kriegssürsorgeamt zur Ausführung übertragen. Des weiteren beschloß der Rat der Stadt eine gemein schaftliche Vorstellung der städtischen Kollegien an die Staatsregierung wegen Uebernahme dieser Teuerungszu lagen aus das Rich. - netzte MchrtchteN. Aus dem rumänischen Hauptquartier meldet die „Times": Einer der kommandierenden Generäle teilt mit, daß die rumänische Front verstärkt werde und die Reorganisation des Heeres in vollem Gange sei. Wenn das Wetter nicht die Operationen verhindere, würden be reits morgen Tausende neuer Mannschaften ins Feld ge schickt werden. Die Soldaten würden inzwischen modern ausgerüstet und alsbald eine stattliche Hilfe des Heeres der Alliierten bilden. Zu neuen Untersuchungen reisten drei Mitglieder des französischen Kammerausschnss« nach Saloniki ab. In der Jahressitzung der Handelskammer tn Konstantinopel hielt der neue amerikanische Botschafter «ine bedeutsame Rede. Er erklärte, daß nach Frledensschluß, drn Präsident Witson herbeizuführen auf das allerernstette bestrebt sei, den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Vereinigte« Staaten von Nordamerika und der Türkei sich neue große Möglichkeiten bitten würden. Neue Verkehrswege nach der Türkei würden erschlossen werden. Der Botschafter wiederholte mit Nachdruck, daß der Frieden allen Nattone« di« Freiheit der Meer« bringen müsse. Al» Bewei» der Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 31. Januar 1917. Dippoldiswalde, Abends 7 Uhr Kriegsbrtstunde: Pastor Mosen. Oelsa. Abends 8 Uhr Christlicher Jungmänner- verein. . Reichstädt Abends 1/2 8 Uhr Kriegsbrtstunde. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Jungfrauenverein Schellerhau. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde im Pfarrhause. Sehsrsdorf. Abends 1/2 8 Uhr Kriegsandacht mit an schließender Abendmahlsfeier. Donnerstag den 1. Februar 1917. Kreischa. Abends 8 Uhr: 112. Kriegsbetstunde. Possendorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Pastor Schneider. Reichstädt. Abends l/28 Uhr Jungmädchenabend im niederen Gasthofe. Freitag den 2. Februar 1917. Sadisdorf. Abends l/28 Uhr Kriegsbetstunde. Abend« l/2 9 Uhr Frauenverein.