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WeWtzMung Dippoldiswalde. Mit achtsettigom „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stells und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Die ^MUHerltz. Zeitung" erscheint täglich mi. Äus- «rahme der Sonn» und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausae» geben. Preisvierteljähr, sich 1 M. 80 Pf., zwei» Inserate werde« M 20 Pf., solche aus unseW AmtshauptmannschaM mit 15 Ps. die Spaltz«« oder deren Naum berech net. Bekanntmachung«^ auf der ersten Seite (nm von Behörden) die z»v«t- gespaltene Zeile 40 be«. 35 Pf. — Tabellarische nndkomplizierteJnseraU mit entsprechendem 'Auf schlag. — Eingesandt, i« redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. «inmonatlich 60 Pf. Eln- zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post» SZ2 V M AHtigtl str HpOiDOe, SchMeberg ll. ll. AmlÄIE für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dienstag den 23. Januar 1917 abends Nr. 18 Lokales vnd Sächsisches. Dippoldiswalde, 23. Januar. Gestern konnten di« Herren Bezirksoorsteher dl« Zinsen der Fehrmannstistung verteilen. Als Empfänger kommen laut Testament zwölf alte, würdige Bürger in Frage. — Heute Dienstag abend findet eine Sitzung des Kriegshilfsausschusses statt. — Landsturmmann Albert Schubert, Tischler meister, wohnhaft aus hiesiger Wassergasse, zurzeit in Rußland, erhielt die Friedrich-August-Medaille in Bronze. — Herr Hauptmann Weife, Landgerichtsrat in Frei» berg, vorher Amtsrichter beim hiesigen Amtsgericht und Mitglied des hiesigen Stadtverordneten »Kollegiums, be findet sich nach eingegangrnen Privatmitteilungen in eng lischer Gefangenschaft. — Die Beschälstation Dippoldiswalde wird vom l. Februar bi» 19. Juli mit den 4 Hengsten Flandern, Gide, Carolus und Eber besetzt sein. — Zum Willkomm-Prozeß wird dem „Freiberger Anzeiger" mitoeteilt, daß der ehemalige Bankdirektor Willkomm deshalb seine Revision beim Reichsgericht zu rückgezogen hat, um die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragen zu können. — lieber die Borschristen de» am 1. Oktober 1916 in Kraft getretenen Rtichrgesetzes über einen Warenumsatz- stempel herrscht vielfach noch große Unsicherheit. Nament lich folgender Unterschied wird häufig übersehen: Stempel marken sind nur dann zu verwenden, wenn für eine Waren-, lleserung im Betrage von mehr al» 100 M, die nicht im Be triebe eines inländischen Gewerbes erfolgt, im Jnlande Zahlung geleistet wird. Für die in der Stadt Dippoldis walde und wohl auch in den meisten anderen Gemeinden des Bezirks den Gewerbetreibenden bereits behändigten Anmeldeoordrucke sind keine Stempelmarkn zu verwenden, sondern auf Grund der Anmeldungen über den Gesamt betrag der erhaltenen Zahlungen — nicht der Ueberschuß ist steuerpflichtig — ist dl« Abgabe bei der Steuerstelle bar oder durch Kontoüberweisung (Giro) oder Scheck ein- zuzahlen. In Zweifelsfällen wende man sich stets an die zusiändige Steuerstelle. Zuständig ist, von den staatlichen Betrieben und den selbständigen Gutsbezirken abgesehen, in allen Städten mit revidierter Städteordnung (wie Dippoldiswalde) der Stadlrat (die Stadtiteuereinnahme), in d«n übrigen Städten der Bürgermeister und in den Landgemeinden der Gemeindevorstand. Die Nebenzoll- ämler hoben also mit der Warenumsatzsteuer nicht» zu tun, weshalb auch Anmeidevordrucke nicht bet diesen, sondern nur bei den Gemeindebehörden (Stadtrat, Bürgermeister, Gemeindevorstand) zu entnehmen sind. Die Einreichung dieser ausgefüllten Anmeldevordrucke hat bis Ende Januar bei der Gemeindebehörde zu geschehen. Mit der Anmel dung ist die Abgabe bei der Eteurrslelle bar einzuzahlen. Ueber den Begriff Gewerbrbetrieb und über die Steuer- Pflicht der verschiedenen Gewerbetreibenden werden wir in einer der nchsten Nummern weitere Mitteilungen bringen. Kreischa. Im HKIigen Erbgerkcht fand am Sonn abend, den 20. Januar die dtesfährige Hauptversammlung de» Gebirgs- und Verkhrsverrins der Ortsgruppe Kreischa u. Umg. statt. Der Borsttzende, Herr Schuldirektor Meißner, begrüßte die Teilnehmer und gab einen interessanten Jahrr»bericht. Nach der Rechnung,ablag, erfolgte die Wiederwahl der ausscheidenden Vorstandsmitglieder Man beschloß, den öffentlichen Weg, der über den Willsch nach Hirschbach führt, auszubessern, Wegweiirr zu erneuern und drei neue Bänke oufzustellen Die Wllischbaude wurde auf weitere drei Jahre an Herrn Werner verpachtet. Man besprach die geplanten Morgen- und Abendwanderungen und bestimmte für Mitte Februar einen Vortragsabend. — Der Gtblrgsoerrin zählt 90 Mitglieder, wovon 29 im Felde sind. Maren. Die beiden von der hiesigen Lehrerschast mit den Schulkindern am 15. und 16. d» Mts. veranstalteten Unterhaltung,abend« habt» dank dr» überaus zahlreichen Lewche» eine Einnahme von über 300 Mark erbracht. Diete Summ« soll mit zur B«schaffung «ine» Lichtbilder- apporate» für hiesige Schule verwendet werden. Dresden. König Friedrich August beabsichtigt am Freitag den 2. Februar der Stadt Leipzig «inen Be such zu machen. Nach dem hierfür ausgestellten Plan er folgt di« N» kauft in Letpzig-Havplbahnhof vormittag» in der 9. Stunde. Es findet Kin Empfang statt. Der König wird da» Friedrich-August-Kinderschutzhau«, die Chirurgische Klinik der Universität, das Augusteum, die Frauenhoch, schule, rin Lazarett und einige Beranstaltungen besuchen und gegen s/4 9 Uhr abends die Rückreise nach Dresden antreten. Leipzig. Hier sind wieder einmal falsche Einmark scheine aufgetaucht, die sich anscheinend schon längere Zeit im Berkehr befinden. Sie unterscheiden sich von den echten durch dünneres Papier und den blasseren Farbendruck; das Papier enthält nicht das den ganzen Schein füllende Wasserzeichen, das die Form eine« Musters hat und das man deutlich erkennt, wenn man den Schein gegen das Licht hält. Der Untergrund der Nachbildung ist nicht gemasert, während er bei den echten Scheinen ein deut lich erkennbares Linienmuster darstellt. Zugleich wird erneut wieder auf die noch im Verkehr befindlichen falschen Zweimarkscheine aufmerkam gemacht. Ihr wesent liches Erkennungszeichen ift das Fehlen des farblosen, links unten befindlichen Prägestempels. Leipzig. Auf dem Hauptbahnhof haben in der letzten Zeit die Reifegepäckdiebstähle ein« außerordtntliche Häufung erfahren. Wie das Poitzeiamt festgestellt hat, fällt ein großer Teil dieser Diebstähle der Schuljugend zur Last. Schulpflichtige Jungen pflegen sich durch Lösen einer Bahnsteigkarte Zugang zu den Bahnsteigen zu ver- schasfen und machen sich dort, unter dem Borgeben, Ge päck tragen zu wollen, an die Reisenden heran, um dann mit dem ihnen übergebenen Rrisegut bei der ersten sich bietenden Gelegenheit im Gedränge zu verschwinden. Auch in den Wartesälen werden zahlreiche, sorglos bei seite gestellte Gepäckstücke durch die jungen Diebe ent wendet. Leider scheuen die Burschen auch nicht davor zurück, das Gepäck unserer Feldgrauen zu stehlen, nament lich wenn sie in diesem Nahrungsmittel vermuten. Reichenbach t. B. Ueber 80 000 M. Betriebsverlust hatte im abgelaufenen Geschäftsjahre die Ueberlandzentrale Reichenbach. Die Abnahme im Stromoerkaus gegenüber 1914 beträgt 22,1 o/g. Aus Anlaß dr» schlechten Abschlusse» nahm die Ueberlandzentrale bet der hiesigen städtischen Sparkasse ein Darlehen von 100 000 M. auf. Plauen. Ein Verband der vogtländischen Ziegen- zuchtvereine wurde hier auf Anregung des Direktoriums des Landwirtschaftlichen Kreisvereins im Bogtlande ge gründet. Zittau. Vollständig unterbrochen waren am Sonn- abendmorgen alle Fernsprechleitungen von hier nach Dresden, Bautzen, Löbau, Herrnhut und Neustadt t. Sa. Schuld an diefen Betriebssiörungen sind die Rauhfrost- biidungen und der nachts bei 10 Grad Kälte herrschende Nordoststurm. Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 24. Januar 1917. Dippoldiswalde. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Musikalijche Abendandacht als Vorfeier von Kaisers Ge burtstag: Pasior Mosen. — Freiwillige Gaben zum Besten der Kriegshilfe. BSrenfels. Abends >/2 8 Uhr Kriegsbetstunde im Schwesternheim. v«lsa. Abends >/2 8 Uhr Kriegsbetstunde. DDdtsdoif. Abend, 8 Uhr Jungfrauenoerein. Donnerstag den 25. Januar 1917. Hennersdorf. Abends 7 Uhr Kriegsbetstunde Johnsbach. Abend» >/2 8 Uhr Kriegsbetslunde. Kreischa. Abend« 8 Uhr: III. Krtegsbetitunde. Oelsa. Abends 8 Uhr Christlicher Jungmädchenbund. Possendorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Pfarrer Nadler. Reinhardtsgrimma. Keine Kriegsbetstunde. Freitag den 26 Januar 1917. Abend« 8 Uhr Frauenverein. Vermischtes. * Die Uhr al» Schicksakermittkr. Wenn die Ange hörigen Bermißler in Beachtung der sächsischen, preußischen, bayrischen und württembrrgischen SonderIijttn„Un«rmittrlk Heeresan gehörige, Nachlaß- und Fundsachen" die Uhr- od»r Reparaturnummer der Uhr de» betreffenden Soldaten beim Uhrmacher feststellen und den in den Sonderltsten genannten Stellen angrben, so kann da» Schicksal manche» Vermißten aufgeklärt werden. Nähere» siehe ISchs sch« Verlustliste 362 vom 25. November 1916 und 377 vom 16 Januar 1917. 83. Jahrgang Letzt« Nachrichten. Für 5 Millionen Mark Perlen versenkt. Mit einem in den letzten Tagen von einem deutsche« Unterseeboot versenkten englischen Dampfer sind, wie der „Daily Erpreß" erfährt, für 5 Millionen Mark Perle«, die von Indien nach Europa gebracht werden sollte«, verloren gegangen. E« handelt sich um eine besondem große und schöne Kollektion, die bei Lloyds mit ihre» vollen Wert versichert war. Die Versicherungssumme ist bereit», nachdem festgestellt wurde, daß eine Bergung der Perlen vollkommen unmöglich ist, an die Etgentümer aus gezahlt worden. Die Arbeit der neuen „Möwe". Bern, 21. Januar. Laut dem „Wit Parlsien" Hecht es in Washington, die amerikanischen Versicherungsgesell schaften hätten durch die neue „Möwe" bereits 10 Millionen Dollar Schaden erlitten. Ein neuer deutscher v-Boots°Typ? Kopenhagen, 22. Januar. Aus Amsterdam wird ge meldet: Bei dem letzten Auftreten der deutschen U-Boote ist konstatiert worden, daß die Deutschen jetzt einen ganz neuen Typ verwenden, der mit einer Geschwindigkeit von 46 Kilometer in der Stunde über Wasser und 28 Kilo meter unter Wasser geht. Lloyddampfer „Gneisenau" im Antwerpener Hafen gehoben. Berlin, 22. Januar. Bald nach Kriegsausbruch »« der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Gneisenau", der im Hafen von Antwerpen lag, von unseren Feinden ver senkt worden. Jetzt ist „Gneisenau" wieder ans Tages licht gebracht worden und damit das letzt« Hinder«i» der Schiffahrt in dem Hasen durch den Erfolg deutscher Technik und unermüdlicher Arbeit beseitigt worden. Die französischen Sozialisten wollen nicht mehr mitmachen. Berlin, 22 Januar. Wie die „Vossische Zeitung" aus London berichtet, hatten die englischen sozialistischrn Führer Besprechungen mit Parteivertretern des Auslandes, um ihre Stellungnahme zu einer eventuellen intx- nationalen Beratung festzulegen. Hierbei ließen mehrere Parteipolitiker durchblicken, daß an dem mißglückten Verlauf der Friedens-Bewegung hauptsächlich di« ge heimen Bereinbarungen des sranzösiichen Ministerpräsi denten mit England schuld seien. Die sozialistische Partei Frankreichs wird diesen Zustand nicht mehr lange mit- machen. Deutsche Gefangene müssen englische Granaten ins Feuer schleppen. Berlin. Der Kriegeberichterstatter de» „Berliner Tage blattes" m ldei vom westlichen Kriegsschauplatz: Seit die Engländer vor Transloy stehen, müssen deutsche Gefangene den Druck der schlimmsten Zarangsmaßregeln, Granate« an die feindlichen Geschütze heranzuschleppen, über sich er gehen lassen. Auch diese Handlungsweise schreit noch Vergeltung. Nur 3VV0 Mann dürfen im nördlichen Griechenland bleibe». Amsterdam. „Times" melden aus Athen: Die Mist von 14 Tagen, innerhalb welcher die Fortschasfung grie chischer Truppen nach dem Peloponnes stattfinden muß, hat am Sonnabend begonnen. Nur 3000 Mann dürfen nördlich der Landenge bleiben. Die Gendar merie muß auf Normalsiärke zurückgesührt und jede Kanon« sowie jede» Maschinengewehr spätesten« Ur dieser Woche sortgeschasst werden. G-Hc es so weiter, so könne noch in dieser Woche die Seesperre aufgehoLen und die Rückkehr der Berbandsgesandten ermöglicht werden. Das Zarenreskript an Galizien, da« von letzterem selbst ausgearbeitet worden sein so», stellt sozusagen sein Regterungeprogramm dar. Diese Form wurde gewählt, um dem neuen Kabinett einen besonderen Nimbus zu geben. Die Erplosion in London. Lugano, 22 Januar. Der Londoner Bertreter de» „Lorriere della Sera" meldet, daß die Erschütterung »*n dtt EXploslon mehrere Meilen vom llnsallort der anschetneod in Woolwich und in der Nähe Woolwichs liegt, zu der-