Volltext Seite (XML)
doch soll, wie er schon geschieht, auch weiter ein Teil de,, seiden in ein Sparkassenbuch eingelegt werden. Freudig Argrüßt wurde ein Vorschlag de, Vorsteher«, da« Brgräb- nitgeld zu erhöhen und soll derselbe einer demnächst ein. Mbirufendn Generalversammlung zur Beschlußfassung »orgelegt werden. Neuwahlen wurden de« Kriege» wegen »„gesetzt. — Spart Kohlen! Von maßgebender Stelle wird -«tont, daß es dringend erwünscht ist, daß in allen Haus haltungen, und zwar auch in solchen, in denen noch K»hl«noorräte vorhanden sind, beim Kohlenverbrauch die änßerst« Sparsamkeit geübt wird, da bei der anhaltenden Kält« der Kohlenverbrauch ohnedie« ein gesteigerter ist und die vorhandenen Vorräte insolge der Erschwerung der Zufuhr nicht immer in der erwünschten Weise ergänzt »erden können. Albenrdors. Am Sonnabend sand in der Oberklasse «ine Kaiser-Geburtstagsfeier statt, bei der mit den Kindern der zweite Vers de» Gesangbuch-Liedes 405 besprochen »«de. Dieser Der, war bei der Hochzeit des Kaiser- paar« aus besonderen Wunsch der Braut gesungen wor- d«. Sein Anfang: „Solls uns hart ergehn, laß uns feite stehn" gab Veranlassung, di« Kinder gerade in den jchigen schweren Tagen zur Zusriedenheit, zur Treue und znm Gottvertrauen zu ermahnen. Reinholdshain. Am vergangenen Sonnabend feierte Herr Gutsauszüglrr Trauaott Preußler mit seiner Gattin da, Fest der goldenen Hochzeit. Herr Pastor Mosen gab de» Ehepaar in dessen Wohnung den Segen der Kirche. Schmiedeberg. Die Feier von Kaiser» Geburts tag, die unsere Volksschule am Sonnabend vormittag in d«r Turnhalle veranstaltete, nahm einen recht stimmungs- »allrn Verlauf. Als Gäste hatten sich Vertreter der Ge meinde und des Schulvorstandes, sowie Damen und Herren als Gönner und Freunde der Schule eingefunden. Rach einleitendem Lhoralgesang betrat Herr Schuldirektor Kadner da» Podium zur Begrüßungsansprache, die mit einem begeistert ausgenommenen Hoch auf Ke. Mas. dem Kaiser endete Hieraus hielt Herr Lehrer Wrschke die Festrede. In überaus fesselnder und belehrender Weise Ännzrichnete er ein Bild von den Kampsesmitteln des gegenwärtigen Kri.gr» und drnen der Vergangenheit. Trefflich« Kindergesänge, sowie passende Deklamationen einiger Knoben und Mädchen gaben der Feier die rechte Märze. Mit dem Schlußgrsang eines echt deutschen Liede» klang die erhebende Feier aus. Bärenstein. In den letzten Tagen trafen zirka 400 Zentner Kohlen ein, die von der kirchlichen Krieg-Hilfe schon seit geraumer Zeit bestellt waren. Sie wurden durch die Stadt- und Dorfbe.^rde unter die Bedürftigen der Kirchfahrt »«»tritt Potjcha-prl. Der Gemeinderat hat den seit 18 Jahren dir Geschälte der Gemeinde leitenden Gemeindevorstand Bau mann aus writere 6 Jahre einstimmig wiedergewählt. Dresden. Da» sächsische Kultusministerium teilt eine Anordnung des stellvertretenden Generalkommandos mit, nach der di« Zurückstellung sämtlicher noch im Schuldienste befindlichen garnison- oder arbeitsverwendungsfähig ge musterten Lehrer bi» auf weiteres, längsten» aber auf die Lauer ihrer Kriegsunoerwendungsfähigkeit verfügt hat. Rach Eintritt der Kriegsverwrndungssähigkrit wird diese Zurückstellung ohne weitere« hinfällig. — Der König hat an den Kaiser aus Anlaß dessen Geburtstag« nachstehendes G'ückwunschtelegramm gerichtet: Sr. Majestät dem Kaiser. Großes Hauptquartier. Zum dritten Male während des Weltkriege» beginnst Du morgen ei» neu« Lebensjahr. Wenn das ganze deutsche Volk diese« Tag mit besonders innigen Wünschen und inbrün- Wgen Gebeten begeht, so geschieht es in dem Bewußtsein, dich wir von diesem Jahre wohl noch harte Kämpfe und schwer« Opfer erwarten, aber auch hoffen dürfen, in ihm da» Ziel zu erreichen, um da» wir unter Gottes sichtbarem Beistand bisher gerungen und das wir zu erkämpfen ge- »tllt sind. Bon ihrem Hasse verblendet, haben unsere Heinde Deine Friedenshand zumckgestoßen und damit jede Beücke der Verständigung zerstört. Nun soll das deutiche Schwert den Frieden erzwingen. In der festen Zuver sicht, daß die» Gotte» Wille ist, stehe ich zu Dir mit allen Sachsen im Felde und in der Heimat, stahlhart und fest «ntschl.Isen zu jedem Opfer an Gut und Blut bis zur Guischridung Führe uns zum Siege, wir folgen Dir in »erschütterlichem Vertrauen. Gott aber sei mit Dir und den deutschen Wassen. Friedrich August. — Wie erinnerlich, wurde am 6. Januar die 28 Jahre alte Krankenpslegerin Krille in der Dresdner Heide al» Leiche ausgefunden. Sie lag auf dem Rücken in ihren Mantel gehüllt. Mit ihr hatte, wie sestgestellt wurde, der sahnenslüchtige Soldat Noßky aus Sayda ein Liebes verhältnis gehabt. Er wurde schon am nächsten Tage keftgenommen, leugnete jedoch, da die Krille sich selbst den Lod gegeben haben sollte. Bei der Untersuchung der Leich- wies nun der Schußkanal darauf hin, daß die Tat Selbstmord sein könne. Die Kugel war unterhalb de« Kinne» «»gedrungen und senkrecht nach dem Gehirn htnauf- g»trieben worden. Wie verlautet, wird deshalb die Staats- «Niva»schäft die Anklage auf Mord fallen lassen, doch er wartet Noßky eine Straf« wegen Fahnenflucht vor dem Feinde und anderer Delikte. Aus -er Sächsischen Schweiz. Die Elbübersahrten in Pötzscha Wehlen, Raihen, Königstein, Schandau, Krippen mrd Hirschmühle-Schmilka sind bi» aus weiteres eingestellt worden. In Schöna ist die Dampffähre noch in Betrieb nnd in Pötzscha-Wehlen kann über das Elbei« gegangen »erden. Leipzig. Vom I. Februar ab werden in Leipzig werktäglich nur noch drei Ortsbriefbestellungen und rin« Geldbestellung ausgesührt. In Alt-Leipzig beginnen di« Briesbeltrllungen um 7 Uhr, tl.IO Uhr vormittag« und 4.45 Uhr nachmittag», und die Grldbestellung um 8.15 Uhr vormittags; in den Vororten entsprechend später. Lichtenstein. Um sich ausreichend mit Fleisch zu ver sorgen war einem 57 jährigen Berginvaliden in Hohndorf der Gedanke gekommen, sich der Wilddieberei htnzugeben. Er suchte dieserhalb dl« fürstlichen Waldungen auf und stellte mittel» Drahtschlingen dem Wilde nach. An einem der letzten Tage wurde der Wilddieb jedoch auf frischer Tat ertappt und zur Anzeige gebracht. Planen. Mit der Einführung der durchgehenden Ge schäftszeit bei den städtischen Geschäftsstellen zur Herbei führung von Licht- und Heizungserspornis hat sich der Rat in seiner letzten Sitzung beschäftigt. Da hierdurch manche Unzuträglichkeilen und Verzögerungen herbeiaeführt und auch eine größer« Ersparnis an Lickt und Heizung nicht erzielt würde, beschloß der Rat auf die Einführung der durchgehenden Geschäftszeit nicht züzukommen. Es soll jedoch in allen Abteilungen darnach gestrebt werden, daß die Arbeit nach Möglichkeit in der geordneten Ge schäftszeit erledigt und die Ueberstundm möglichst ver mieden werden. Letzte Nachrichten. Große Erfolge eines Unterseebootes. Berlin, 28. Januar. (Amtlich) Eines unserer Untersee boote hat im östlichen Mittelmeer am 9 Januar einen bewaffneten, oollbeladenen feindlichen Frachtdampfer von zirka 5000 Tonnen, am 15. Januar den bewaffneten eng lischen Tankdampfer „Garfield" (3838 Bruttoregistertonnen) mit einer Ladung Kohlen und Oel von Malta nach Port Said versenkt. Der Kapitän des Dampfers „Garfield" wurde gefangengenommen. Dasselbe Unterseeboot hat am 25. Januar, etwa 250 Seemeilen östlich von Malta, einen östlich steuernden be- wasfneten feindlichen Truppentransportdampfer, der von einem französischen Torpedoboot geleitet wurde, durch Tor- pedoschuß versenkt. Der mit Truppen vollbesetzte Dampfer sank nach lO Minuten. Wieder einer! London, 29. Januar. (Amtlich) Der Hilfskreuzer „Laurenttc" (14 892 Tonnen) ist am 25. ds. Mts. an der irischen Küste von einem deutschen Unterseeboot oder einer Mine versenkt worden. 12 Offiziere und 109 Mann sind gerettet. Zum Seegefecht in den Hoofden. Rotterdam. Holländischen Schisfahrtskreisen zufolge ist in dem Seegifecht an der flandrischen Küste ein eng lischer Zerstörer gesunken und ein zweiter so schwer be schädigt worden, daß auch er al» verloren gelten muß. Der amtliche englische Bericht hat also wieder einmal sehr daneben berichtet. Wilsons „Friede ohne Sieg". Haag. „New York World' weist darauf hin, daß Wilsons Ausdruck „Friede ohne Sieg" nicht bedeute, daß man keine von beiden Parteien gewinnen las, n wollte, sondern daß vielmehr damit gemeint sei, man wolle ver hüten, daß der Sieger mitleidlosen Gebrauch von seinem Siege mache. „World" führt den Bürgerkrieg als Beispiel eine« solchen Friedens ohne Sieg an, wo der Norden den Süden nicht vernichtete. Bekanntlich gibt „World" nicht selten die Meinung W lsons wieder. Entente-Spionage in der Schweiz. Die „Straßburger Post" meldet von der Schweizer Grenze: Bor dem Bundesstcafgericht in Bern werden dieser Tage eine Reihe von Spionageprozessen zur Ver- Handlung gelangen, welche ein bezeichnendes Licht auf den englisch-französischen Nachrichtendienst in der Schweiz werfen. Bor allem ist der Sptonageprozeß des Polizei- Wachtmeisters Drpajselt zu nennen, oer zur Uebrrwachung der Spionage in der Schweiz bestimmt war und dabti selbst zum Spion der Entente wurde. Ein zweiter Fall kommt in Zürich zur Verhandlung. Etwa dreigig junge Burschen sind beschuldigt, sich dem französischen Nachrichten dienst zur Verfügung gestellt zu haben, um bei Krupp in Essen in Arbeit zu treten und dann ihre Beobachtungen den franzöiischen Agenten zu übermitteln Eine gemeinsame Antwort der Entente an Wilson. Genfer Blätter melden au» Paris: „Journal des vebats" kündigt offiziös eine gemeinsame Kundgebung der Entente- Regierungen auf die neue Friedenskundgebung Wilson» an. Di« Verhandlungen zwischen den Kabinetten der Entente seien schon etngeleitet. Englands Nöte. Die Regierung hat beschlossen, die militärische Beur laubung für bestimmte Klassen von Bergleuten sofort auf zuheben, weil die Armee dringend Soldaten gebrauche und der Rückgang der Kohlenaussuhr und der sparsamer« Ver brauch von Kohlen in England eine Einschränkung de» Betrieb,» erlaube. Ferner ist die Beurlaubung von 30000 Landarbeitern aufgehoben worden. Die deutsche Vertretung bei der türkischen Sanitätsausstellung. Konstantinopel, 28 Januar. Zu der in der Nächsten Woche erfolgenden Eröffnung der Ausstellung de« Roten Halbmonde« entsendet das deutsche Rote Kreuz General Kowalk als Delegierten. Frankreich schweigt die neue „Möwe" tot. Rotterdam. Wie aus Paris gemeldet wird, hat di« französische Zensur der Presse verboten, irgendwrlch« Einzelheiten über di« Leistungen der neuen deutschen „Möwe" zu veröffentlichen, während sich Schweizer Blätter, die nach Pari» kommen, um so eingehender damit beschäftigen. Amsterdam, 26 Januar. „Times" melden au» P«r- nambuca: Der erbeutete englische Dampfer „Throdore" mit einer Prisenbemannung an Bord blieb in der Nähe des Kaperschiffe«, während die Bemannungen der anderen er beuteten Schiffe auf da« Kaperlchisf gebracht wurden. Vermißt werden nach privaten Londoner Meldungen im Dezember noch 19 Dampfer (darunter 14 englisch«), über die bisher keine Mitteilungen gemacht wurden. Der Abschluß der schwedisch-englischen Besprechungen wird gemeldet. Die schwedischen Unterhändler seien zurückgekehrt. Man er zählt, «» bestehe Aussicht auf Einigung. Die Regierung schweigt. Bisher könne es sich nur um Vorschläge handeln, die der Prüfung de» Geheimausschusses zunächst untrrlägen. Sicher sei, daß kein Abkommen getroffen werde, da« die schwedische Souveränität beschneide oder die Neutralität angrelfe. Russisches. Stockholm. „Rußkoje Slowo" erhielt dieser Tage au» leitenden russischen Kreisen eine angeblich sorgfältig aus- grarbettete, von 17 hochstehenden Personen unterzeichnet« Denkschrift, worin die durch die Ministerwechsel entstehend« Lage beleuchtet wird. Da» Blatt gibt weiter ein anderer, scheinbar unterrichteten Kreisen entstammende« Gerücht wieder, wonach wettere Aenderungen in der Regierung beoorstehen. So wird die Ersetzung des Landwirtschafts- Minister» Rtttich durch den Gmeralgouverneur von Irkutsk und der Uebertritt Protopopos in das Ministerium des Aeußern angekündigt. Der Finanzminister ist angeblich von seiner Urlaubsreise zurückgekehrt. Drr englischen Ge sandtschaft nahestehende Kreise sollen versuchen, Protopopo gesrllschifilich zu boykottieren. EinuNgarischerEenShrungszuschuhanvesterreich. Wien, 28. Januar. Von informierter Seite wird mit geteilt, daß der Ernährung-Minister Hoefer bei den Be sprechungen in Budapest über die Lebensmittelfragen bei den leitenden ungarisch-n Regierungskrisen großes Ent gegenkommen gefunden hat Ec erzielte Zusicherungen für Getreideüberweisungen, auch eine kleine Erhöhung des Schweinekantingent» wurde von Ungarn an Oesterreich zugestanden. Die norwegische Erklärung zum Konflikt mit England. Christiania, 28. Januar. Die Regierungserklärung über den norwegisch-englischen Konflikt findet bei den meisten Zeitungen eine schlechte Aufnahme, da sie unklar sei und man eine würdigere und energischere Zurückweisung der englischen Anklagen erwartet hätte. Die Zusammenkünfte der Präsidenten der verbündeten Parlamente. Konstantinopel, 28. Januar. Die türkische Presse be grüßt einmütig dir periodisch geplante Zusammenkunft der Parlamentspräjtdenten der verbündeten Länder mit Ge nugtuung. Sie erblickt hierin «ine methodische Vertiefung des Bündnisses der Zmiralmächie. Sehr wichtige Aktenstücke der Entente verloren. Kopenhagen. Die Kopenhagener Geheimpolizei erhielt von dem italienischen Legalionssekretär Cantelant die Mit- teiluna, daß ihm auf dem Wege nach der italienischen Gesandtschaft ein Briefumschlag mit sehr wichtigen Pa pieren, darunter Briefe und Akienstücke über Verhand lungen mit fremder Mächten, abhanden gekommen sei. Die G-h-impolizri versucht, festzutellen, ob di« Schrift stücke gestohlen oder verloren wurden. Cantelani hat eine Belohnung für die Hnbetjchisfung der Papiere gusgesetzt. Eine Einrede Amerikas? Die „Basler Nachrichten" melden aus Pari«: Nach einer M ldung aus Washington beschloß dar amerika nische Staatsdepartement, Deutschland mitzuteilen, es dürft« auch die beschlagnahmten Schiffe nicht in Kaperschiffe umwandeln. Gewaltige Munltions-Explosion in Amerika. Genf. Französische Blätter melden aus Neuyork, in KIngland und Maskall im Staate New Yersey hätten ge- wattige Munitionr-Lxplostonen riesigen Schaden angerichtet. In Ktngland explodierten in einer Fabrik 500000 Gra naten. Drr Schaden beläuft sich aus 85 Millionen Franken. In Maskall entzündeten sich 200 Tonnen Lrplosiostofse, die in die Luft flogen. Wie durch «in Wunden jind keine Menschenleben zu beklagen. Die Begrüßung der Ententefahnen in Athen. Basel, 28. Januar. Haoas meldet au« Athen: Die Begrüßung drr Fahnen drr Alliierten wird «rst am Mon tag staitsinden, weil dar russische Detachement au» Salo niki noch nicht eingetroffen ist. Wettervorhersage. Kein« wesentliche Aenderung. Schickt die „Weißeritz-Zeitung" ins Feld!