Volltext Seite (XML)
in voller Harmonie, so schreibt er, zu deu immergrünen Sträuchern und deu bunten Tönen der Landschaft. Roch eineu Schritt weiter, er führt uns zum Bemalen der Marmorstatuen. Lesen Sie Gottfried Kinkels „Tanagra", und Sie werden das Für und Wider verstehen. Zur Ausschmückung des Gebäudes, wenn auch nicht zur Ornamentik, gehören die am Fries immer vorkommen den Zahnschnitte, dann dis kleinen würfelartigen Zapfen, das sogenannte Tränenmeer, alles Nachklänge des Holz baues, dis der glänzenden Schattenwtrkung wegen in den Gteinbau übergingen. Dis häuslichen Geräte waren, was wir bei den unseri gen heutzutage so gern erstreben möchten, stilgerecht; dabei waren sie einfach, bequem und zweckentsprechend. Die Zeich nungen der Stühle, Ruhebetten, der Tische finden wär auf Len griechifchen Vasen. Schränke gab es nicht, da die Gewänder ihrem glatten Schnitt nach besser in Kästen auf- bewahri wurden. In der Küche wurde auf Dreifüßen in glasierten Töpfen gekocht, dabei fehlte es nicht an Schau feln, Feuerzangen usw-, genau nach demselben Muster, wie wir sie selbst besitzen. Die Fußböden waren, wenn Nicht von Mosaik, von Lehm mit kleinen Steinen durch setzt, die Wände getüncht und in reichen Häusern mit bun ten Friesen und Figuren geschmückt. Dis Vorwürfe waren «eist dieselben, wie wir sie an den Gebäuden kennen gelernt haben; nur in der spätrömischen Zett, auch bei den Funden in Pompeji, treten verwickeltere, üppigere, rea listischere Verzierungen aus, tanzende Figuren, größere Dar stellungen aus der Götterlehre, lebhaftere Farben und leidenschaftlichere Bewegung. Dasselbe ist bei der Vasenmalerei zu beobachten. An fangs besteht die Malerei aus glatten Linien, die in der Grundfarbe des Tons aus dem farbigen aufgetragenen Grund hervorstechen. Dann werden die Muster reicher, bis schließlich in der höchsten Blütezeit von dem glän zend schwarz erscheinenden Grunde sich die Figuren, Dar stellungen aus der Götter- und Heldensage, in der ausge sparten gelblichen oder rötlichen Grundfarbe des Tones lebendig absetzen. Um die Wirkung zu erhöhen, sind sie ost mtt weißen und hellgelben Lichtern versehen. tk Das Zerbreche» der Bäum« durch die Kraft vcs Win des. Auf unseren Spaziergängen, oder gar im eigenen Garten, werden wir alle schon vom Wind zerbrochene Bäume gesehen haben. Es sind nicht immer nur kleine und große Aeste, die nach einem Sturm am Boden liegen, sondern oft auch ganz« Baumstämme, die „umgeweht" wurden und . den Weg abspsrren. Eigentlich müßte man sich darüber Wundern, daß die großen starken Mesenstämme, die sich im Sturme hin und her schaukeln, dem Winde nicht Trutz bieten. Die Sämme sinkt wohl stark genug dazu, aber die Wurzeln find noch stärker. Und weil die Widerstands- sähigkett der Wurzeln größer ist als die der Stämme, Wirst de- Wind, wenn auch mit großer Mühe, die Schäfte Stämme) um. Wäre die Widerstandsfähigkeit eine gleiche, würden weniger derartige Schäden entstehen. Man spricht in diesen Fällen vom Windwurf oder Windfall. Am mei sten sind der Gefahr des Windwurfs die flach wurzelnden Bäume, beispielsweise Fichten, ausgesetzt. Aber auch tief wurzelnde Bäume, wie Kiefern usw., brechen leicht. Um dem Windbruch vorzubeugen, sind verschiedene Vorsichts maßregeln möglich. Zn Deutschland ist die vorherrschende sSturmrichtung die aus West und Nordwest. Man wird des halb gut tun, an den vom Sturm am meisten gefährdeten Stellen des Baumbestandes tiefbeastete und festbewurzelte Bäume zum Schutze gegen die der Windgefähr mehr aus gesetzten Bäume aufzustellen. Erstere sind infolge ihres Laubholzes sturmfester. Rechtzeitig eingelegte Loshiebe und Nmhauung der Sturmgefahr bilden anderweitigen Schutz. Uebrigens kennt die Forstwissenschaft kein Mittel, das voll ständige Sicherheit bietet. Unter Loshieben versteht man holzleere Streifen vor den gefährdeten Beständen, damit die Rundbäume sich möglichst gut und früh bewurzeln -Bönnen. Forstassessor W. Fröhlich. Scherz und Ernst. st Künstliches Holz. Vom künstlichen Holz ist schon viel gesprochen worden, aber noch immer herrscht große Un- Äarheit darüber. Fortgeschrittene Firmen verwenden zwar künstliches Holz schon fett langer Zeit und vielfach, wie behauptet wird, mtt großem Erfolg, aber der kleine Hand werksmeister steht ihnen noch hintenan, well ihm akics „Böhmische Dörfer" sind. Es sei daher hier die wichtig^ der vielfach gehörten Fragen beantwortet, die dahin geht, wie man Kunstholzmassen herstellt. Wir werden d««ch noch ausführlich zurückkommen und wollen für heute «c folgendes Rezept geben: Zu 4V Teilen Holzmehl find 28 Teile Sägsspäne, 10 Telle Holzasche und 5 Teile Schiefe«-- mehl zu mischen. Außerdem mische man für sich besonders SO Telle Magnesit und 70 Teile Chlormagnesium, um d«ar beide Mischungen zu vereinigen, in Formen zu gieße» und zu erhärten. Dann hat man künstliches Holz. Haus uud Phosphor-aurs unö kali-ünguog. nb. An Phosphorsäure herrscht bekanntlich jetzt großer Mangel. Jedoch hat dieser Mangel nicht einen derartigen Einfluß, als der Mangel an Stickstoff, da die meisten Böden im Laufe der Jahre mit Phos phorsäure angereichert sind und durch eine Unter lassung bzw. Einschränkung einer Phosphorsäuredün gung die Ernten nicht derartig herabgedrückt werden als durch eine Unterlassung bezw. Einschränkung einer Stickstoffdüngung. Bei der Phosphorsäuredüngung be rücksichtige man, wie bei der Stickstoffdüngung, die Stallmistdüngung. Neben einer normalen Stallmist- düngung hat auf den meisten Böden eigentlich nur die Rübe und eventuell die Kartoffel einen Zuschuß von Phosphorsäure notwendig. Fehlt Superphosphat, welches leider nur in Form von Ammoniaksupsrphos- phat zu haben ist, so wende man auf den besseren Böden als Ersatz das Thomasmehl an und nicht das Knochenmehl, welches auf den besseren Böden nur; mangelhaft wirkt und deshalb den Sandböden zu über lassen ist. Die Kalidüngung ist in üblicher Weise vor zunehmen. Man gebe sie, wenn sie bis jetzt noch nicht stattgesunden hat, sobald als möglich, da durch! eine kurz vor der Bestellung gegebene Kalidüngung, be sonders wenn sie in Form von höheren Kainiigaben erfolgt, Keimung und Entwicklung der Pflanzen be einträchtigt werden, was besonders in trockenen Jah ren unangenehm sich bemerkbar macht. Wenn noch! eine Kalidüngung zu Kartoffeln stattfinden soll, so gebe man diese in Form des 40proz. Kalisalzes und zwar auch auf dem Sandboden, während bei andere» Früchten die Kalidüngung auch jetzt noch in Form von Kainit stattfinden kann. Spinat aus E-el-Lomfrep. ab. Versuche, die Blätter des raschwachsenden Edel- Comfrey als Spinatgemüse zu verwenden, haben vor zügliche Ergebnisse gezeitigt. Und zwar ist diese Pflanze hierfür besonders deshalb wertvoll, weil sie gerade in den heißen Sommermonaten, wo anderer Spinat nur in die Blüte geht, höchst wertvoll, da sie ununterbrochen Blätter liefert. Man nehme aber stets nur jüngere Blätter, die dem Boretsch (Gurkenkraut) ähneln. Derartige Spinatge richte sind sehr nahrhaft und sättigen. Da die Mat ter wie Gurken und Melonen schmecken ,haben die Gerichte einen besonderen Wohlgeschmack, besonders dann, wenn man etwas Blätter des ausdauernden Spi nats (Rumex patientia) beimischt. Edel-Comfreh ist sehr genügsam, wächst in jedem Boden und auch in schattiger Lage. Man vermehrt die Pflanze durch Wurzelstecklinge, von denen der kleinste Teil weiterwächst. Die schönsten Pflanzen lie fern freilich nur die Kopsstecklinge, die man auf 40 bis 50 Zentimeter Wstand aus gutgelockertes Land steckt, und zwar möglichst schon im Februar—März, da der Trieb sehr zeitig beginnt. Aeltere Blätter werden gedörrt, pulverisiert und ergeben ein vorzügliches Beifutter für Geflügel inr Winter, womit die Eierproduktion sehr angeregt und gefördert wird; das Eigelb bildet sich dann stack aus. .