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L»r dem Hause stand der Wirt mit dem Bedienten vom Schloß. Letzterer hielt einen Brief an Herrn Adolf Funke in der Hand. Des Wirtes Gesicht drückte Erre- gnng aus. „Ich sage dir, hier ist kein Funke,« sagte er E ganz gereizt. „Aber der Herr hat mir's doch gesagt." „Ein Herr Schmidt mit seinem Sohn wohnt hier, sonst niemand." „Run, das ist eben der Adolf Funke." Die beiden stritten sich hin und her, bis Adolf, dex Grund ihrer Uneinigkeit erratend, dazwischen trat und den , Dries als sein Eigentum forderte. Er nahm das Schrek- ben, las es und reichte es seinem Sohne. Die beiden Männer tauschten bedeutsame Blicke aus. „Warten Sie ein paar Minuten," sagte Adolf zum Diener, ich will gleich antworten." Söderströms Brief war kurz und lautete folgender maßen: „Ich bitte Sie, den jungen Mann, den Sie Ihren Sohn nennen, zu mir aufs Schloß zu schicken. Hochach tend Peter Söderström." „Du gehst doch? fragte Adolf seinen Sohn. „Ja natürlich," sagte dieser, vergnügt lachend, „wa rum soll ich mir denn den Spaß nicht machen?" „Mein Sohn wird sich erlauben. Sie heute zu be suchen." beantworte Adolf den Brief, „und ich selbst werde mich spätester gleichfalls einfinden." „Es ist besser, wir kommen nicht auf einmaml," mein te er zu seinem Sohn. Der Diener und der Wirt unterhielten sich wieder eifrig, als sich Adolf mit dem Briefe näherte. „Nein, das hätte ich nicht für möglich gehalten," sagte der Wirt ganz ärgerlich. „Mich wundert, daß er sich hier sehen läßt." „Vielleicht läßt ihm das Gewissen keine Ruhe." „Der junge Mensch sieht prächtig aus." „Das ganze Ebenbild seines Vaters." „Wessen Ebenbild?" fragte der Diener. „Ach ja, ach so, ich weiß es selbst nicht." „Pst," machte der Diener, denn Adolf stand jetzt vor ihnen. „Geben Sie den Brief Jbrem Herrn," sagte er kurz und wandte sich wieder zum Gehen. „Herr," rief ihm der Wirt nach, „nein, die Ueber- raschung ist zu groß." „Wir haben uns beide verändert," bemerkte Adolf x, lächelnd, „Hätte ich das geahnt," fuhr der Wirt fort, „so hätte ich Ihnen nicht so viel vorgeschwatzt." - „Sie liebten es immer, ein wenig zu plaudern." „Ja, ja, Herr Funke, ich wollte Sie nicht kränken, — aber man sagt —" „Ich glaube es," fiel Adolf ernst ein, „man wird bald etwas anderes sagen." „Er sieht nicht aus, als ob er an Gewissensbissen litte," überlegte sich der Wirt, „ja, ja, 's ist eine sonder bare Welt, ich werde nicht klug daraus." Mit seltsamen Gefühlen schritt Adolf kurz darauf durch die Felder nach dem Hause seiner einstigen Braut. Eine große Sehnsucht nach ihr hatte ihn erfaßt, als er hörte, daß sie ihm trotz der Intrige ihrer Eltern alle die Jahre hindurch die Treue bewahrt hatte. „Ob sie mich noch kennen wird?" fragte er sich, — „ach, ich glaube, ich bin sehr gealtert." Und zü derselben Zeit näherte sich Johann klopfen den Herzens der Wohnung von Olga Söderström. 6. Kapitel. Im Schloß. Frau Söderström geriet ganz außer sich, als sie von dem Unfall ihrer Tochter hörte. „O, mein Kind," rief sie und rang noch nachttäglich die Hände, „welch ein glücklicher Zufall, daß du so wun derbar gerettet wurdest." Frau Söderström betrachtete alles als Zufall und Fügung. „Er hat dich während des Rittes aus dem Sattel gehoben?" fuhr sie fort. Das ist ja fast unglaublich. Und daß er wirklich Dein Vetter ist? Hast du dich auch gewiß nicht verhört?" „Nein, sicherlich nicht Mutter." „Daß ein Söderström einen so häßlichen Namen so lange getragen hat! Na, Ende gut, alles gut, wie froh wird dein Großvater sein." „Das fragt sich," meinte Olga und blickte nachdenk lich vor sich nieder. — „weißt du, er hat Hans sehr gern! Wo er jetzt nur sein mag?" „Aber Olga, hach du ihn denn immer noch nicht ver gessen? Denke nur, der Sohn eines Pächters." „Das tut gar nichts, Mutter, Hans ist ein ehrenhafter Mann, ich werde ihn stets lieb behalten." „Ich wünschte, mein Kind, du hieltest dich etwas mehr an die Rücksichten unseres Standes." „Aber, Mutter, sage selbst, was soll das für ein Un terschied sein? Hans bleibt eben Hans, wie er auch sonst heißen möge. Ehe man seine Herkunft kannte, hast du ihn auch geschätzt." „Das kommt jetzt nicht mehr in Bettacht; daß er eines Pächters Sohn ist, ändert alles. Aber ich will mich heute nicht mit dir herumstteiten, Olga, mefn gelieb tes Kind! Du hättest dein Leben einbüßen können." „Aber ganz gewiß, Mutter." „Siehst du, ich hatte gleich recht, als ich ihn für den Erben hielt." „Das ist wahr, — aber — ich kann es immer noch nicht glauben." Fru Söderström lachte ungläubng und fächelte sich die Stirn mit ihrem parfümierten Taschentuch. Zwei Stunden waren seit dieser Unterhaltung ver gangen, als sich Johann bei den Damen melden ließ. Man firhrte ihn ins Wohnzimmer. Dem jungen Mann war ein wenig befangen zu Mute, er hatte so wenig in Gesell schaft verkehrt und fürchtete nun, einen Verstoß zu be gehen. Frau Söderström war überrascht daß er so früh kam. Sie sagte zu Olga: „Du mußt dich ihm widmen, bis ich fertig bin; ich komme so schnell ich kann." Olga begab sich unverzüglich ins Wohnzimmer, doch klopfte ihr das Herz nicht wenig. Johann ging ihr entgegen und drückte ihr die Hand so warm, daß ihr das Blut ins Gesicht stieg. „Es ist sehr freundlich von Ihnen, daß Sie uns auf suchen," sagte sie verlegen; „meine Mutter wird gleich hier sein, sie freut sich, Ihnen danken zu können." „Ich kam nicht des Dankes wegen," sagte er, gleich falls errötend. „Bitte, erwähnen Sie das nicht mehr. Aber hoffentlich hat Ihnen das Abenteuer nichts ge schadet?" „O nein, ich denke, morgen werde ich gar nichts mehr spüren." „Sie werden Wohl so bald nicht wieder reiten." „Das hängt davon ab, ob mir mein Großvater wieder einen Pony schenkt; gleich kann ich ihn nicht darum bitten." Johann verlor allmählich seine Blödigkeit. Er be saß die Fähigkeit, sich leicht in alle Lagen zu finden und stets schlicht und natürlich zu bleiben. Seine Liebe zu Olga wuchs mit Macht; er hatte am Tage zuvor ihr Aussehen bewundert, aber heute entzückte ihn die an mutige Art, mit der sie sich ihrer Häuslichkeit bewegte. Noch ehe Frau Söderström sich blicken ließ, hatte er bei sich beschlossen, Olga zu seinem Weibe zu machen. Er war sehr wohlhabend und konnte ihr alle Genüsse des Lebens verschaffen. So bedurfte es in dieser Hinsicht keiner Bedenken. Von Standesvorurteilen hatte er keine Ahnung; dergleichen kannte man in Australien nicht, dort galt der Wert des Mannes, nicht sein Name. ^Fortsetzung folgt.» du» VM deri »e» wai »u. den mir Hri »un Ne »hi der Heu däe rwu SLe Har uut Zie ze« je» Erz «eu wir der »Ui teul Bu leyi wer zug gen ma Fai sch« <Ari i»ri s» ich» st« geb Gri der der dea k» st« ncw tu terf atz» dec tn Mir lieg neu die Btt die .... - ->' - — —-—— — —.— —....———- -