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r 7. 4.! > schaute den Vorstellungen derselben mit lebhaftem In teresse zu. Eines Tages unterhielt er sich mit dem Meister eines solchen Instituts und ließ sich von ihm Und den Sturm befohlen. ES ist 8 Uhr 27. Tle Sturmtrupps sind sprungbereit im Graben. Ter Pio- «ieroffizier schließt das Kabel an die Zündbatterie. 8 Uhr 30! Majestätisch, himmelhoch steigt am fer schwärmen die Sturmtrupps über das Feld — hier wird der Film zum lebendigen Gefechtsbericht, ein Blatt LeS künftigen Generalstabswerkes. ! TaS blutige Finale rollt sich ab — in hin- und Herzuckenden Bildern. Wid vor der roten Wand einer Feuersbrunst die geschwinden Gestalten deutscher Stürmer — überall hier und da — die ungeheure Sprengwolke brandet noch di den Lüften — ein jäher weißer Strahl fegt voraus über die feindlichen zertrommelten Gräben. . . . ! § Wie feurige Schwerter riesiger Streiter mähen sie über i die feindliche Stellung." Da sage noch einer, das deutsche Schrifttum habe nicht aus den großen Anregungen der Kriegszeit ge- - wattige Kräfte geschöpft! I tf. «esShrttcheS Werkzeug. Charles Nodier, berühm ter Schriftsteller und Mitglied der Akademie, hatte großes Vergnügen an den Martonneten-Theatern und das Nein« Instrument zeigen, „pratique" genannt, wel ches der Spieler in den Mund nimmt, wenn« r den Pulcinell sprechen lassen will. Um nun zu versuchen, ob er damit nicht auch die Stimme des neapolitanischen Helden hervorbringen könne, steckte er es in den Mund Mit dem Resultate seines Versuches zufrieden, gab er es dem gefälligen Manne wieder, indem er tbe- das Instrument sehr künstlich ausgedacht aber so klein ser, daß man Gefahr liefe, dasselbe .hinunterzuschlucken. - „Allerdings, mein Herr", ant wortete dec Künstler; „aber das schadet nicht im Ge ringsten. Dieses da, weiches sie soeben versucht haben. ist schon acht bis zehn mal hinunter- seschluckt worden." > Ein musikalisches Ereignis war in Danzig das Konzert d es einarmigen Pianisten Hermann Paschke. «^sE^derlor im November 1914 durch eine feind- «che Kugel den rechten Arm. Unter Anleitung des Ungarischen einarmigen Grafen Zichh ging er an seinen alten Beruf heran. In einer kurzen Zeit brachte er «s zu einer überraschenden Fertigkeit der ihm ge- vliebenen lttlken Hand, so daß seine jetzige Technik allgemeine Bewunderung findet. tk Lie russische Volksseele im Urteile eines — Nüssen. Tie russische Volksseele mag manchem von ' uns ein Rätsel sein; das Verhalten der Russen wird von vielen unter uns kaum begriffen werden, und die Verbündeten der östlichen Halbasiaten mögen immer hin manches für deutschen Bettug erklären, was in deutscher Sprache über die Russen erschienen ist. Einen klassischen Zeugen können sie nicht mundtot machen, den wir jetzt für unsere Anschauung anführen wollen, nämlich Nikolaus Gogol, der im zweiten Bande seines humoristischen Romans „Tote Seelen" einen bankrotten Gutsbesitzer sagen läßt: „Wir haben doch auch eine gewisse Bildung, haben die Universität besucht, und wozu taugen wir? Was habe ich zum Beispiel gelernt? Verstehe ich es denn, zu leben? Eher habe ich mein Geld für allerhand Luxus und überflüssige Finessen auszugeben gelernt. Und ich kenne bloß solche Tinge, die einem Geld kosten. . . Aber glauben Sie nur nicht, daß das daher kommt, weil ich einen schlechten Un terricht genossen habe. Durchaus nicht, der Unterricht war nicht schlechter als der meiner Kameraden. Zweien oder dreien von ihnen hat er auch genützt, aber viett leicht nur deshalb, weil sie auch ohnedies gescheit und begabt genug waren, die übrigen haben für nichts Interesse, als wie man seine Gesundheit ruiniert und anderen Leuten ihr Geld abnimmt. Bei Gott, wissen Sie, was ich glaube? Mitunter kommt es mir fast so vor, als ob der Russe ein verlorener Mensch l ist. Wir wollen alles und können nichts. Alles ver schieben wir auf morgen, dann nehmen wir uns vor, ! ein neues Leben zu beginnen und strenge Diät zu halten; ja Prosit, noch am selben Abend schlägt man sich den Bauch so voll, daß einem die Augenlider zusinken und man die Zunge kaum bewegen kann — dann sitzt man da wie eine Eule und glotzt die an dern Leute an — wahrhaftig, und so sind wir alle!. Wir sind gar nicht zum Vernünftigsein geboren. Ich glaube nicht, daß es vernünftige Menschen unter uns gibt. Selbst wenn ich mit meinen eigenen Augen sehe, daß ein Mensch ein geordnetes Leben führt, Geld ver dient und erspart, dann traue ich ihm trotzdem nicht. Lassen Sie ihn erst einmal alt werden, früher oder später fällt er doch dem Teufel in die Krallen und bringt seinen letzten Heller durch. Und so sind wir alle: die Gebildeten wie die Ungebildeten. Nein, es fehlt uns eben noch etwas, ich weiß freilich selbst Nicht recht, was es ist ..." — Nun, Gogol kannte seine Landsleute zur Genüge. l tk Lie Ausstellung im — Eisenvahnzug. Wie man aus Newhork schreibt, hat die Regierung der Vereinigten Staaten mit der vor einiger Zeit durchge- kührten Absicht der Ausstellung im Eisenbahnzug die besten Erfahrungen gemacht. Tas Verdienst für diese Neuerung gebührt einer Eisenbahngesellschaft, die für diese Zwecke ein Dutzend Wagen zur Verfügung stellte, skie erste dieser Ausstellungen wurde im vorigen Mai -u Washington eröffnet; als „Safety First Exposition" reiste sie dann durch die Staaten; in weniger als dinem Monat waren Pennsylvania, Ohio, Indiana und Virginia durchquert; überall hielt sich die Eisenbahn- jaussteNung nur einen bis zwei Tage auf, selbst in kroßen Städten wie Philadelphia, Cincinnati oder Bal timore. Ter Zustrom der Beschauer war ganz unge heuer. In einem Wagen wurden Gegenstände der öf- sentlichen Gesundheitspflege gezeigt, Modelle von Ap paraten, statistische Karten und dergleichen. So erfuhr inan, wie die Regierungsmaßnahmen gegen Seuchen, Irenen Typhus. Cholera usw. wirkten. Ueber vernunft- geüläße Ernährung, über Sterblichkeit usw. klärte ein anderer Abschnitt lauf, um wieder einen Abschnitt über Rettungswesen zur See, wie in Bergwerken zu veran schaulichen; dann kam das „WheathZr-Bureau", die Wetterstation, um den wohltätigen Einfluß der Wet tervoraussage für das öffentliche Wohl zu beweisen. Schließlich wurden auch noch Einrichtungen zur Ver teidigung der bürgerlichen und staatlichen Sicherheit, gezeigt. Man sah, wie die Forstverwaltung in Flo-e rtda gegen die Waldbrände einschreitet, wie Oedlandi urbar gemacht wird. Und ganz zum Schluß kamen das Kriegs- und Marineministerium zu Wort, um den Ame-I cikanern zu beweisen, daß ihr Vaterland gegen An griffe von außen gesichert ist. Man sah da einen Häu fen von Modellen, von Großkampfschtffen, Panzertür-,' men, Feldgeschützen und Schiffskanonen, Torpedo- und Unterseebooten, und' was der menschliche Zerstörung^ geist sonst noch , an Bosheiten erdacht hat, um anZ ^»greifen und zu verteidigen. " tk Wenn das Eis die Watten deck«. Aus Wyk auf Föhr wird berichtet: Gegenwärtig bevölkern die Rot- oder schwarzen Gergäuse in großen, wolkenähn lichen Schwärmen die Ränder der Tiefen, Lehen, Gaten und Lohen, um hier Nahrung zu suchen. Allmählich' erheben sie ihre gewaltigen Stimmen, und weithin hört man ihre Zänkereien und Beratungen, so daß sie der Volksmund nicht selten als die Geister der edlen, freien Friesen bezeichnet, die klagend ihre versunkenen Lande umschweben. Wennd as Eis die Watten deckt und vom Heben und Senken des Wassers Risse und Spalten bekommt, sind Adler und Krähen schnell bereit, einen lohnenden Fischfang zu betreiben, der auch nicht ohne Deschrei und Lärm abgeht. Im Nebel erscheinen sie in ihren Sprüngen und Bewegungen als in kritischer Lägi nach Hilse rufende Meuschenkinder. Nahen sich indessen irregeführte menschliche Netter, so erheben sie sich in die Luft. Bei tiefen Ebben werden nach anhaltendem Ostwind nicht selten Muschelbänke bloßgelegt, deren Inhalt, die Miesmuschel, während des Weltkrieges als Volksnahrungsmtttel Bedeutung erlangt hat. Tann sind hier die Krähen geschäftig. Sie können zwar die Mu schel mit dem Schnabel nicht öffnen, aber sie fliegen mit dem Schalentier hoch und lassen es auf Steingeröll fallen. Tie Schale zerspringt dann, und die hungrigen Vögel verspeisen das Tier als Leckerbissen. Soziales. Teuerungszulage an die Altpensionäre. Tie Ober-Postdirektionen sind vom Reichs-Postamt ermäch tigt worden, den bedürftigen Beamten im Ruhestand und den bedürftigen Hinterbliebenen von Beamten und Ruhegehaltsempfängern »im laufenden Rechnungsjahre nach Darlegung der Einkommensverhältnisse eine ein malige außergewöhnliche Kriegsunterstützung bis zum Betrage vo 100 Mark zu bewilligen, wenn das Ge samteinkommen des im Ruhestand lebenden Beamten weniger als 2500 Mark oder das der Witwe — und zwaro hne Waisen- und Erziehungsgeld — weniger als '1200 Mark beträgt. Personen mit unversorgten Kin dern werden dabei besonders berücksichtigt. Volkswirtschaftliches. H Auktionen im Kriege. Oeffentliche Versteige rungen, die im Frieden als ein vorzügliches Mittel galten, im offenen und freien Spiel von Angebot und Nachfrage die sachgemäßen Preise herzustellen, haben sich im Kriege, wo das Angebot ost fehlt und die na türliche Knappheit die Nachfrage einseitig anspornt, als Werkzeug stärkster Preistreiberei entpuppt. Es ist notwendig geworden, diese Verkaufsform immer wei ter einzuschränken, sie schließlich selbst im Seefisch handel, der sich ihrer früher mit Vorliebe und Erfolg bedient hat, durch eine planmäßige Bewirtschaftung zu verdrängen. Aufs gründlichste hat Hamburg mit den in seinem großen Handel weitverbreiteten Ver steigerungen gebrochen. Es hat bestimmt: „Unter Er weiterung des bestehenden Verbots des auktionsweisen Verkaufs von Lebens- und Futtermitteln wird die Ab haltung von Aktionen von Gegenständen des notwen digen Lebensbedarfs aller Art verboten. Ausnahmen § unterliegen der Genehmigung der unterzeichneten De putation. Zuwiderhandlungen werden nach 8 17 des Sundesratsbeschlusses vom 25. September 19!5 mit Ge fängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft." — Dagegen häufen sich in letzter Zeit seitens der Produzenten, insbesondere der Landwirte, die Zeitungsanzeigen, die Ver-* käufe auf dem Wege der Versteigerung ankündi- zen. Tas entspricht dem Bestreben nach möglichst direk ten Geschäftsbeziehungen. Soweit etwa bei diesen An zeigen und der Wahl dieser Verkaufsart der Wunsch maßgebend ist, einen über den normalen und zulässi- zen Hinausgehenden Gewinn zu erzielen und hinzu- nehmen, liegt ein folgenschwerer Irrtum vor. Denn mch der auf diesem Wege erzielte übermäßige Gewinn iällt unter die Preiswucherordnung und ist Strafbar. Feldwirtschaft. Vie veobachtung der Kartoffelmieten. Ausgangs des Winters erfordern die Kartoffelmieten eine ständige Beobachtung. Sobald die Kälte nachläßt und das Thermometer nur noch nachts geringe Külte an zeigt, müssen die Eindeckungen in ihrer Stärke vermindert werden. BeimOeffnen der Mieten finden sich nicht selten, i gerade nach der Sonnenseite zu, viele in Fäulnis geratene Kartoffeln, wap seine Ursache in den durch die Sonnen- ! bestrahlung hernorgerufenen Temperaturschwankungen ! hat. Je größer diese sind, desto leichter gelieren dort ! die Knollen, um bald in Fäulnis überzugehen. Es ist i also nicht ratsam, die Mieten so anzulege», daß die Sonnenstrahlen auf eine Seite der Miete vrnll s auffallen; es empfiehlt sich vielmehr, sie an Plätzen errichten, wo zur Mittagszeit Schatten füllt, oder die g ! keine Sonne bekommen, nur sind sie dann vor stark, ! Luftzug zu schützen. Im Freien befindliche lang am legte Mieten werden desbalb vorteilhaft ihrer Länge m von Norden nach Süden zu angelegt, und der Süds! wird durch eine Hecke aus Reisig vor zu starker Bestr, lung geschützt. Bleiben die Kartoffelmieten im Frühja zu lange mit einer zu dicken und deshalb luftundur lässigen Decke versehen, so leiden sie unter dem Ln mangel und faulen besonders gern dort, wo grüß, Feuchtigkeit vorhanden ist. Es wäre desbalb auch falsch, i Tiefe einer Miete ohne Rücksicht auf die Feuchtigkeitsverhö nisse anzulegen. Vielmehr müssen die Mieten bei sicher, Grundwasserstande sogar erhöht angelegt werden. Es ist d, halb beim Einmieten immer zu bedenken, daß der Grun wasserstand bei den meisten Grundstücken im Winter und z Ligen Frühjahr wesentlich höher ist als im Sommer. L Beobachtung hat sich ausgangs des Winters deshalb l sonders auch darauf zu erstrecken, und die Kartoffeln sh den Mieten sofort zu entnehmen, wenn der Grundwass, stand wider Erwarten zu hoch steigt und in die Mi, dringen, oder wenigstens seine schädlichen Einflüsse a den Inhalt der Miete ausübcn könnte. Ist im Lai des Winters im Keller Platz geschafft morden, und Hand, es sich um ejnen für die Kartoffelaufbemahrung gut Keller, so sind die Mieten alsbald zu leeren. I. P. sucht Stellung in Landwirtschaft. Näh. b Seifen Nr. 10. Für Rnmdei», geistig etwa» zurückge blieben, wird für Ostern leichte Stellung al» Pfrrdejunge oder dergleichen gesucht. Wenig Lohn, jedoch gute Behandlung Be dingung. Angebote an Pfarrer Trink», Sadisdorf, Bez. 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