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Plaveu i B. In Hirsts Stadt sind seit drm 14. D«z«mb«r üb« d«i Zentner Speck und Fett beim städtischen Schlachthose sür die Hindtnburgspend« abgeliefert worden. Such Geld wurde gespendet. Im Bezirk der Amtshaupt- Mannschaft Plauen wird gleichfall» eifrig gesammelt. Ins gesamt sind bereit» über 20 Zentner Fletsch waren zusammen- gekommen. Klingenthal. Der hiesige Frauenverrin beging am Montag die Feier seines 50jährigen Bestehen» durch einen Festaktu» in der neuen Schulturnhalle und ein Festkon- ,«t im Gambrinus. Beim Feftaklus wurden dem Ju- btlverein bare Zuwendungen von insgesamt 1805 Mark gemacht. vermischtes. ' Der Landfturmmann Anton Kukopczyk. In der ^Champagner Krirgszeltung" erzählt der Kriegsfreiwillige Alfred Hein folgende Anekdote: Der Landslurmmann Anton Kukopczyk aus Brzrzlna in Oberschlesien bittet den Herr« Hauptmann um Urlaub. Grund? „Kiendtaufe, Här Hauptmann! ' 14 Tage Heimalsurlaub genehmigt. Zwei Monate darauf bittet der Landsturmmann Anton Kukopczyk aus Brzezina in Oberfchlefien wieder den Herrn Hauptmann um Urlaub. Grund? „Krickstrauhung, Här Hauptmann!" „Nanu?' „Stiemt schont, Här Haupt mann. Löst sich mirr Barburka keine Ruhä, pieroni!" 14 Tage tzeimatsurloub genehmigt. Sechs Monate dar auf bittet der Landslurmmann Anton Kukopczyk aus Lrzrzina in Oberschlesien den Herrn Hauptmann wieder um Urlaub. Grund? „Kiendtaufe, Här Hauptmann!" De» Herrn Hauptmann» Mundwinkel zucken. 14 Tage Heimatsurlaub genehmigt. Drr Landslurmmann Anton K^apeiyk auq Brzrzina in Oberfchlesien kommt zurück und bittet gleich wieder um Urlaub. „Rrraus!" „Här Hauptmann, «» sich Scheidungsklagge, is nich mein Kiend, pieronte!' „Genügen diesmal fünf Tage?" fragt der Herr Hauptmann lachend, daß ihm die Tränen kommen. „O ja, halt sich Barburka schont Keile genug gekriegt, pteronie!' . Letzte Nachrichten. Eine zweite Erplojion in London? Das Reutersche Bureau meldet amtlich unter dem 23. Januar aus London: Heute morgen 10 Uhr fand eine neue Arplolion in einer Munitionsfabrik statt. Getötet wurden bngesamt 60 Personen, während 72 schwer und 330 leicht «erlegt wurden. Bon den Getöteten sind 44 Männer, I t Frauen und 14 Kinder. Englische Ablösung an der französischen Front. Karlsruhe. Wie d-r „Zürcher Tagesanzeiger" meldei, beginnt di« französilche Kampffront an der Somme jetzt 2 Kilometer nördlich von Peronne. Die Engländer haben Vonchaoevne« in ihre Front einbezogen. Die englische Ablösung umfatzt somit ein Frontstück von 10 bi» 12 Kilometer, erscheint aber angesichts der unzweifelhaft vor handenen englischen Kräfte wie auch hinsichtlich der Wirkung in bezug auf di« Freimachung der französischen Kräfte recht unbedeutend. Ueber 1VVV Opfer eines rumänischen Eisenbahnunglücks. Bern. „Progre, de Lyon" meldet aus Jassy, daß nach amtlicher Mitteilung bet dem Eisenbahnunglück von Cmrra 374 Personen umgekommen und 736 verletzt wurden, da von 300 schwer. Ueber 15VV Russen gefangen. Berlin, 24 Januar, abends. (Annlich) Deutsche An griffe beiderseits der Aa entrissen den Russen beträcht lich Gelände. Bisher sind über 1500 Gefangene ein- gebrach«. 469 Tote und Verwundete bei der Londoner Erplosion. Landon, 24. Jan. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Amtliche Verlustliste von der Lrplo ion in der Ost-Londoner Munitionsfabrik: Männer tot 44, schwer verwundet 10, leicht verwundet 155, Frauen tot II, schwer verwundet 34, leicht verwundet 102, Kinder tot 14, schwer ver wundet 10, leicht verwundet 71. Die Unglücksstätt« ist sorgfältig durchsucht worden,- man glaubt, dah diese Liste vollständig iit. Die russische Opposition droht mit der Revolution. Stockholm, 23 Januar. Die Opposilionspresse in Rußland sührt zurzeit eine sehr heftige Sprache gegen die Regierung, wie man sie seit langem in Rußland nicht mehr gewöhnt war. „Rjelsch" droht ossen damit, daß man in Rußland eine Revolution in weit größeren Um fang als die im Jahre 1005 noch während d s Kriege» zu erwarten habe, wenn dl« Forderungen der liberalen und fortschrittlichen Partei keine Berücksichtigung finden würden. Entweder die Duma oder die Gewalt der Straße: in diesem Satz fassen die Kadetten die gegenwärtige pol tische Lage zusammen. Im übrigen geißeln die russischen Zeitungen mit harten Worten die Anarchie, die im Ministerium de» Innern herrscht. „Djen" hat eine Lille der Bizeminister aufgestellt, die in den letzten zwei Monaten im Ministerium d« Innern tätig gewesen wrren. Es geht daraus hervor, da- nicht weniger al» 27 Männer von Rang und Namen während dec letzten 8 Wochen zu Bizeminlstern berufen nnd wieder entlassen worden sind. Auch Italien lehnt Wilson ab. Lugano. DI« Kommentare der italienischen Press« zur Botschaft Wilson» verbergen unter ironischer Höflichkeit di» glatte Ablehnung de» „Frieden« ohne Sieg". .,Carrier« della Sera" betont «ntschi«den Europas Mündigkeit. „Jdea Nazionale" erklärt «ine Zukunft nach Wilson» Rezept für große Völker sür unannehmbar. Schlechte Aufnahme der vierten Kriegsanleihe. Die Ausnahme drr vierten italienischen Kriegsanleihe in der italienischen Presle ist mehr al» kühl. Luzatti weiß in einem Artikel des „Corriere della Sera" zur Empfeh lung nur zu sagen, daß Italien im Falle einer Nieder lage schlimmere Sklaverei zu erdulden hätte als die Juden von Babylon. — Btzeichnend ist, daß nach Ankündigung der Kriegsanleihe sich da» Goldagio auf 32 Prozent ver schlechterte. Ein Grubenunglück in England. Amsterdam, 24- Januar. Nach einem Reuterbericht sand in einer der Fvnshun-Kohlengruben «ine Lrplosion statt. Bon de« 1188 Arbeitern werden 1000 vermißt. Abschluß des Ausgleiches zwischen Oesterreich und Ungarn. Wien, 25. Januar. Der zwanzigjährige Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn ist gestern zum Abschluß gekommen. Wilsons Erscheinen im Senat, eine amerikanische Sensation. Köln, 25. Januar. Der Washingtoner Berichterstatter der „Kölnischen Zeitung" meldet durch Funkspruch unterm 23.: Der Senat war sehr überrascht, al« er am Morgen erfuhr, daß Wilson zwei Stunden später über die inter national« Angelegenheit ein« Ansprache an den Senat halten würde. Kein Präsident hat sich jemal» vorher an den Senat gewandt. Die vielen Botschaften Wilsons wurden stets in gemeinsamen Sitzungen beider Häuser verlesen. Der sür heute angrkündigte Bortrag wirkte da her wie eine allererste Sensation. Die Nachricht davon wurde sehr streng geheimgehalten, da nicht einmal die Zeitungen etwa» davon erfuhren außer drr oollgedrängten Repräsentantenkammer, da fast das gesamte Hau» in den Senat herüberkam. Da» Interesse vertiefte sich, als der Bortrag zu enthüllen begann, war beabsichtigt war. Die Demokraten, Wilsons Anhänger, offenbarten alle Zeichen von Genugtuung, während di« Republikaner sehr miß- stimmig blickten, insbesondere Lodge und seine Anhänger. Senator Lorah verließ ostentativ die Kammer, während Lodge das Teppichmuster und den Decktnentwurf studierte. Die Adresse wurde in tiefem Schweigen angehört, wa» die Sc ne um so «indrucksvoller machte. Jeder stand unter dem Eindruck, daßer kein solchepochemachendesTreignis mit so weit reichenden Möglichkeiten jemals im Senat erlebt habe. Einige Republikaner äußerten ihren Widerspruch gegenüber drm genauen Tert wie dem Inhalt, aber etwa ein halbes Dutzend repuplikanischer Senatoren vereinigten ihren Bei fall mit dem der Demokraten. Biele betrachteten die Rede als eine Unterstützung der deutschen Meinungen, aber die Freunde der Alliierten lasen au» ihr heraus, daß Deutsch land Elsaß und die Türkei aufgeben und Konstantinopel Rußland lassen müsse, um ihm freien Zugang in ,di« See zu verschaffen. Polen mü se völlig frei werden. Man be greift auf allen Seiten, daß drr Vorschlag, Amerika durch Vertrag oder sonstwie bei Abmachungen mit fremden Nationen zu verpflichten, die tiefgehendsten Fragen und den bemerkenswertesten Streit seit dem Bürgerkriege im Kongreß Hervorrufen wird. Di« Frage entsteht, ob drr Präsident die Nation zu solchem Vorgehen verpflichten kann, oder ob selbst der Kongreß sich siwrit von der herkömm lichen amerikanischen Politik entfernen kann, ohne dazu durch einen Zusatz zur Gesetzgebung ermächtigt zu sein. Der Name der zweiten „Möwe". Amsterdam, 25. Januar. Nach einem Bericht der Exchange Telegraphen Company aus Buenos Aires ist der Name der zweiten „Möwe" „Vineta'. Der Kapitän der „Radnoshire" erklärte mit Bestimmtheit, daß die „Vineta" von «tnem zweiten Schiff begleitet war, wa» die Ver mutung erweck«, daß ein aufgebrachtes Fahrzeug ebenfalls in ein Marodeur-Schiss (!) umgewandeli wurde. Der Kapitän drr „Netherbyhall" sagte in einem Interview, daß er, als er den Marodeur sichtete, ununterbrochen Notsignal« ausschickte, bi» «in Schuß über den Bug seine» Schisse» ihn zwang, die Hilferufe einzustrllen. Lr sagt, da» feind liche Schiff hält, außer Geschützen auch Maschinengewehre an Bord gehabt. Wichtige Debatten in der französischen Kammer. Basel, 24. Jannar. Wt« Haoa» mittelst, wurde mit Rücksicht auf die Wichtigkeit d«r Debatirn, die diese Woche in der französischen Kammer zu erwarten sind, die Ta gung der interalliierten Parlamente, die auf den 28. Januar in Rom anberaumt war, aus ein spätere» Datum verlegt. Die Kriegsereignifse in Persien. Stockholm, 24. Januar. „Rjetsch" berichiet von neuen Gefechten der russischen Truppen mit Anhängern der Bachtiarenführer in der Nähe von Jspahan Dl« Blätirr drohen, fall« di« Bachtiar«» w«it«re Angriffe gegen Jipa- Han beabsichtigen, würden di« Russen vor keinen örtlichen tzinderniilen zurückschrecken, um die Aufrührer zu strafen. Die Bevölkerung, die innerlich der russtichen und englischen Mission ihre Loyalität versichert, beherberge feindliche Agenten. Wettervorhersage. Zeitweise heiter, wärmer, meist trocken. ' Sächsisches. Drerde«. Verschieden« sächsische Plätt« brachten vor «inig«n Tagen die Mitteilung, daß di« Einberufung de« sächsischen Landtage» bereit« Mitte Februar d. I. zu er warten sri. Wie di« Sächsische Politische Landeskorre spondenz von maßgebender Stelle erfährt, ist bi« jetzt «in Termin für dl« Einberufung der beiden Kammern noch nicht festgesetzt worden. Auch find bi» jetzt noch keinerlei Vereinbarung«« mit dem Präsidium der beiden Kammern und dem Königlichen Gesamtmtnlstrrium getrosfen, sondern «« haben lediglich einige vor läufige Verhandlungen stattgefunden. Da zwischen drm Zusammentritt de« Landtages und der Fest setzung des Tages der Einberufung immer noch eine ge wisse Zelt liegen muß, um die zahlreichen im Felde stehen den Mitglied» der beiden Kammern rechtzeitig zu be urlauben und die anderen notwendigen Boraibeiten zu erledigen zu denen auch u. a. die Beurlaubungen der Be amten de« Bureau» und de« Königlichen Stenographischen Landesamtes gehören, so dürfte mit einer Einberufung der beiden Kammern vor März nicht zu rechnen sein. Auch dürfte die Tagung nur kurz sein, da lediglich «i« Nach- tragsrtat, sowie die Beschlußfassung über ein Kohlenregal und die Erledigung einiger Anträge und Petitionen auf der Tagesordnung stehen. Leipzig. Von manchen Geschäften ««den als Ge- schäftrempsehlungen us«p. unsere« 20-Marl-Scheinen und anderrn Geldscheinen ähnliche Nachahmungen, sogenannte „Blüten" in letzter Zett häufig verwendet Vom Leip ziger Polizeiamt wird darauf aufmerksam gemacht, daß nicht allein di« Herstellung, sondern auch di« V»br«itung "dieser sogenannten „Wüten" strafbar ist. «par»afsa z» Dippoldiswalde, DepeMstonr-Stunden: Sonntag»: nur am letzten Som tag des Monats von V-2—'/»4 Uhr, an allen Wochentagen o» dl» 12 Uhr und 2 bl« >/,S Uhr, Sonnabend» unvnierbroch-n vo< bl» 2 Uhr. Sparkaffe zu Höckendorf. Erpeditionstage: Bis 3l. Januar täglich nachmittags >/-3—6 Uhr. AlterLumsmuseum. Geöffnet: Sonntags von 11—12 Uhr im Rathause. Volks-Bibliothek in Dippoldiswalde " Bürgerschule (altes Gebäude, pari, links). Jeden l. Wochen tag abends 7—8 Uhr geöffneet. Gedenket der hungernden VögN Schickt die eißeritz-Zeitung" ins Feld! tf. Bom englischen Blufs^haratter. Ter Direktor Iber Landesverstcherungsanstalt Berlin Tr. Freund, hat kürzlich die Ansicht vertreten, die englischen Friedens--' bedingungen mit ihren tollen Plänen besonders gegen ihren Verbündeten seien ein Bluff. Tas entspreche schon dem englischen Charakter. Capitain Marryat, dessen Seegeschichten seit hundert Jahren von der eng lischen Jugend verschlungen werden, sagt in der Ge schichte des „Peter Simple" recht vielsagend: „Nur sür eine einzige Art der Lüge gibt es eine Entschuk- digung, nämlich wenn man lügt, um den Feind zu hintergehen. Tann ist Lügen unsere Pflicht, und dann! mutz man lügen, bis man schwarz im Gesicht wird." tf. Hochwasser-KriegSPoft. Ter Krieg stülpt alles! um. Sogar in Verkehrsmittel werden die modernen Menschen wieder erfinderisch. Ter „Limburgische Courier" berichtet, daß in Maastrlcht ein Paket mit in deutscher Sprache abgefaßten Ausrufen an deutsche Soldaten, sich gefangennehmen zu lassen oder zu desertieren, ausgefischt wurde. Aus einer Wendung in den sonst in gutem Teutsch abge- saßten Aufrufen kann man ersehen, daß sie französischer Herkunft sind. TaS Paket wurde vermutlich oberhalb von Verdun in die Maas geworfen und ist infolge des Hochwasser» Unbemerkt bi» nach Limburg ge schwommen. i Volkswirtschaftliches. . H Billige Kanarienvögel. Ein Handelszweig, bei dem ein Preisrückgang zu verzeichnen ist, ist die Har zer Kanarienvogelzucht. In der Gegend von Uslars Alfeld, Salzderhelden und Kreiensen hatte sich vor dem Kriege die Kanarienvogelzucht zu großer Blüte ent wickelt und bildete einen gewinnbringenden Nebener werb, wurde doch ein Kanarienhähnchen mit 7 Marl bezahlt. In diesen Tagen kamen wieder Tausende der beliebten Vögel an die Händler zur Ablieferung. Trotz der teuren Futterpreise wurde aber das Stück nur mit st Mark bezahlt. Ter Grund ist, daß Amerika, das Hauptavfatzgebiet, ftir die Ausfuhr gesperrt ist. '