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Omer, Lille, Camvray unv BalenclenneS gehöre», abzu treten. Bekanntlich wagte Frankreich im Jahre 1870 nicht, Rekruten aus diesen Gegenden gegen Deutschland ins Feld zu schicken, weil man fürchtete, datz diese zu den sprachverwandten Deutschen überlaufen würden, was in der Tat auch in großem Umfange ge- chehen ist. Die Alliierten, die für die staatliche Selbst- tändigkeit der kleinen BvlkerstSmme eintreten, sollten >ie Gelegenheit wahrneümen, die nordfranzüsischsn Blamen Belgien einzuverleiben, wohin sie ge hören. Tiefe» nordfranzösischen Blamen gehört das große nordfranzöktsche Toxtilgebiet, dann ein erheblicher Teil, des französischen Kohlenbergbaues, endlich noch ein gro ßes Stück der Küste, wohl die ganze Küste nördlich des Kanals, also der einzige durch England nicht ab sperrbare Küstenstrich an der Nvrdfee. Ta kann man diese Jnkdnfyquenz der Franzosen verstehen. i Neger znr „Rettung -es menschlichen Geschlechts". Tie französische Kammer nahm einstimmig einen Antrag Diagne an, in dem gegen das deutsche Ver langen Einspruch erhoben wird, daß die farbigen Lruppen von den Schlachtfeldern ausgeschlossen wür den, wo es um das Schicksal des Vaterlandes, der Zivi- sation und der Freiheit der Welt geh«. Tie Unter drückung der Sklaverei rechtfertige den Protest der kolo niale» Deputierten, den diese nicht für Frankreich, sondern für das Ausland abgegeben hätten, um zu bekunden, datz alle Kinder (!!) Frankreichs ohne- Unterschied der Farbe sich erheben, um mit ihm^ das ganze menschliche Geschlecht zu retten. Minister! Viviani schloß sich im Namen der Regierung diesen! Worten an. Auf deutsch heißt das: Frankreich wird in den neuen Kämpfen sich der Schwarzen in ganz befonderem- Umfange gegen uns bedienen. Tie ekelhafte Schmeichelei- dieses Antrages gegenüber den Negern ist übrigens be zeichnend für die Notlage Frankreichs. Tie Franzosen, Vie sonst im Schwarzen nur ein Skück Vieh sahen, das man erbarmungslos niederschießt, wenn es niM parieren will, nennen die Neger jetzt „Kinder Frantz- ceichs"! Tas mutz nach deren Heimkehr nach Afrika das Selbstbewutztsein der schwarzen Rasse ins Unend liche heben und die Macht der Weitzen drautzen er schüttern. österreichischer Kriegsbericht« Ä Wien, IS. Januar. , / .Amtlich Wird verlautbart r Oefillcher Kriegsschauplatz. Ter Feind richtete gestern nachmittag heftige An- Mfe gegen unsere Stellungen zwischen dem Sustta- md Casinu-Tal, die in unserem Feuer restlos schei- erten. —In Wolhynien hat die Gesschtstätigkeit Wis er abgenommen— Nalienlscher Kriegsschauplatz. Im nördlichen Abschnitt der Karstfront brachten lnsere Truppen von gelungenen Unternehmungen gv- zen die feindlichen Vorstellungen 4 Offiziere, 120 Mann US Gefangene und ein Maschinengewehr ein. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Belang. Ter Stellvertreter des'' Chefs des Generalstabs, von Hoefer, Feldmarschallcutnant. A-Boots-FaAen. England schießt unter dänischer Flagge. Tas biedere England, das sich so großmütig zum Beschützer der kleinen Nationen aufgeworfen hat, das n der Pose des Beschützers des Völkerrechts eine Vor- Mellung nach der anderen gibt, dieses selbe England Maßt seine Schiffe unter neutrale« Flagge fahren und in der Maske des Neutralen heimtückische Ueberfälle auf deutsche U-Boote machen. Man lese: „Am 12. Januar 1917 sichtete eines unserer Un terseeboote im Englischen Kanal einen Dampfer und forderte ihn durch Signal auf, zu stoppen und ein Zoot zu entsenden. Es wurden deutlich die dänischen Keutralitätsabzeichen, die dänische Flagge unv die in woßen wettzen Buchstaben aufgemalten Worte: „Kai", Tanmark, erkannt. Nach geraumer Zeit wurde am Bug )es Dampfers ein Ruderboot sichtbar. Der Untersee- wotskommandant glaubte nunmehr, einen harmlosen sänischen Dampfer vor sich zu haben und näherte sich ihm. Plötzlich ließ der nur noch einige hundert Meter entfernte Dampfer seine Maskierung fallen. Die Planken vom achteren Ruderhaus fielen herab, und cs wurde ein Geschütz von zehn -iS fünfzehn Zenti meter Kaliber sichtbar, über dem die dänische Flagge wehen blieb. Gleichzeitig fielen aus mehreren, bis da hin unsichtbar gebliebenen, an der Breiseite oder vorn aufgestellten Geschützen mehrere Schüsse, die in unmit telbarer Nähe des Unterseebootes einschlugen. Es ge lang diesem, durch schnelles Tauchen, sich der Gefahr zu entziehen. Es ist inzwischen einwandfrei festge stellt worden, daß der — tatsächlich existierende — Dampfer „Kai" bis zum 13. Januar 1917 (also einen Tag nach dem Vorfall) in dem englischen Hafen Sun derland gelegen hat. Es kann also keinem Zweifel unterliegen, daß es sich hier wieder um einen jener schamlosen Fälle gehan-! delt hat, in denen englische Dampfer als N-BootSfatz! le» ne»trale Farben und Flaggen i» gröbster Weise- mißbrauchen» um ihre Geschütze gefahrlos auf deutsche in Ausübung des legitimen Handelskrieges begriffene, Kriegsfahrzeuge zum Schutz zu bringen. Daß dieser Dampfer es nicht einmal für nötig gehalten hat, bei Eröffnung des Feuers die dänische Flagge herunter zuholen, sondern unter wehender dänischer Flagge ge schossen hat, setzt der ganzen verbrecherischen Hand lungsweise die Krone auf." Die Angst vor dem N-Bootkriege. wächst in England von Stunde zu Stunde. Ter frühere ostafrikanische Reichskommissar Dr. Peters, der vor dem Kriege in England lebte, hat zwar die Ansicht ausge sprochen, daß England zurzeit für zwei Jahre Getreide vorrätig habe, aber in England selbst scheint man an derer Ansicht zu sein: die radikal-deutschfeindliche „Daily Mail", die Annoncenausgabe des „Times"- Lords Northcliffe, sagt nämlich: „Ter Feind zerstöre Tag für Tag etwa zehnt« tausend Tonnen der Handelsflotte der Alliierten, und die einfachste Berechnung zeige, datz dies im Jahre eine jgewaltige Totalsumme ergibt. Tas Blatt schiebt die ^Schuld auf das frühere AdmiralitätSkollegium. Car son müsse die U-Bootgefahr durch neue Schiffsbauten, durch Bewaffnung der Handelsflotte und durch andere Mittel bekämpfen, deren Geheimnis das Blatt nicht ^enthüllen will. Aber England dürfe Jellicoes Warnung keinen Augenblick außer Augen lassen, daß die U-Boot« ! Mahr jetzt größer sei als in irgendeiner früheren t Periode »es Krieges." ! Allgemeine Krieasnachrichten. Glühende Kohlen auf dem Haupte unserer Gegner sammelt in Anknüp fung an die ostentative Betonung des Nationalitäten prinzips in der vierverbändlerischen Kriegszielnote an Wilson der holländische Professor Kohlbrügge. Er weist im„Nieuwen Rotterdamfchen Courant" darauf hin, daß die von der Entente auf das Programm geschriebene Lösung des Problems der Selbstbestimmung der Ra tionalitäten Folgen haben dürfte, über die sich die Ententemächte nicht ganz klar sind. So wird in Nordfrankretch bis Dünkirchen und Haazebrouk »la misch gesprochen. Trotzdem denkt Frankreich nicht daran, diese nördlichen Departements, zu denen St.- Mißbranch -eS Rote» Kreuzes durch die Engländer. Bei Likovan an der Straße Saloniki—Orljak be enden sich englische Munitionsdepots. Wie Flieger der Heeresgruppe von Below festgestellt und durch photo graphische Aufnahmen im Bilde festgehalten haben, machen dort die Engländer den Versuch, durch einen Mißbrauch des Zeichens der Genfer Konvention über )en wirklichen Charakter dieser Munitionsdepots hin- vegzutäuschen. Ein mächtiges Weißes Tuch ist daneben insgebreitet, das in seiner Mitte das Rote Kreuz seigt. Dabei befinden sich nicht einmal in der näheren oder weiteren Umgebung irgendwelche Anlagen, -die den Gebrauch des roten Kreuzes rechtfertigen könnten. Große Bretterstapel, die längs der Straße auf geschichtet liegen, sind keine Lazarette! Und die Munitionsdepots selbst sind es erst recht nicht! Die Engländer werden sich nicht beklagen können, wenn die deutschen Flieger ihre roten Kreuz-Depots eines Tages mit Bomben belegen, und diese Depots alsdann mit ihrem Inhalt, der ein Munitionsinhalt, kein La zarettinhalt ist, in die Luft fliegen. Lie Note der Rentraken. Ter „Berlingske Tidende" meldet aus Bergen, daß gegenwärtig in Norwegen großer Mangel an Blech > herrsche, da die Zufuhren aus England aufgehört hätten! und auch aus Deutschland nur wenig eintreffe. In-! folgedessen seien die Blechpreise um vier- bis fünf hundert Prozent gestiegen. Es solle eine Einfuhr vereinigung gebildet werden, die, wie man hoffe, die ! Einfuhr von Blech erleichtern werde. ! Tas stolze England zahlt 5-/? Prozent in Amerika. Tie finanzielle Vertreterin Englands, die berüch- ! tigte Firma Morg an u. Co. kündigt die Ausgabe der ! englischen Anleihe von 250 Millionen Dollar - 1 Milliarde Mark in der Form von fünfeinhalbpro- ! zentigen konvertierbaren Obligationen mit dem Ta- tum 1. Februar 1917 an. Von dem gesamten Betrag ! werden 100 Millionen nach einem Jahr fällig, der I Rest nach zwei Jahren. — Um solcher Kleinigkeit willen mutz England bereits in Amerika mit dem Bettelsack herumgehen! - > Mi, sind -«reit. - Tas amerikanische Depeschenbureau „Centtal News' melden, datz der Vertreter der Newyorker „Times- in Berlin, Cyrill Brown, vor einiger Zeit den Kron« Prinzen Rupprecht von Bayern besucht habe; der Kron prinz soll ihm erklärt haben, der Kampf an der Somme sei beendet, aber er könne von neuem begin nen, und dann werden die Engländer sehen, daß dl« Deutschen imstande sind, noch kräftigeren Wider stand zu leisten als vordem. Es habe zwar anfangs kritische Augenblicke gegeben, als die Feinde an Artille rie und Flugzeugen den Deutschen überlegen waren; jetzt sei man aber in jeder Beziehung vollständig a u f alles vorbereitet. — ! veffenMcher Anschlag -es Kaiserlichen Ausruf». Vor einiger Zett hat Bayerns Regierung den Kaiser-Ausruf überall öffentlich anschlagen lassen. Ta» wird auch in Preußen geschehen: Ter preußische Mi nister de» Innern hat am 13. Januar auf telegra phischem Wege angeordnet, den Aufruf Seiner Majestät deS Kaisers und Königs an das deutsche Volk in Stadt itnd Land in Preußen durch öffentlichen Anschlag schleunigst bekannt zu gedeih ! s! - 1-,, Munitionsfabrik-rptoyseet. Zn einer Munitionsfabrik in der Nähe von London ereignete sich eine Explosion. Man fürchtet, oaß e» oavei zahlreiche Tote gegeben hat unv großer Schaben angsrtchtct worden ist. ! I ! Militärzwang für Irland? Die Gefahr für die Irländer, durch die Engländei zwangsweise zum Militärdienst für ihre britischen Bei drücker ausgehoben zu werden, scheint zu wachsen: Tat Parlamentsmitglied Dillon hat feinen Landsleuten aw geraten, sich gegen die Gefahr, datz England JolanH die Dienstpflicht auferlege, zu organisieren. BSr allem die Unionisten in Ulster, welche unter Führung des engkandfreundlkchen Rechtsanwalts und jetzigen Mi nisters Garfon stehen, steuerten auf die Dienstpflicht der Iren hin, doch Irland werde sich niemals der Dienst pflicht unterwerfen. < , Geldcuteiguung in England. ' „ Tie Frankfurter Zeitung meldet au» der holläw- difchen Residenz Haag: Die eng kische Regierung wird, wie eine amtliche Mitteilung besagt, zur Ent eignung eines Teiles der verfügbaren Geldvorräte schreiten. Jeder Besitzer von Geldvorräten, etnerÄ welcher Art und wie groß der Vorrat, mutz sofort der Regierung darüber Angaben machen. l Offenbar handelt e» sich hier um Maßnahme« gegen die Hamsteret von Umlauf-Mittel, nicht um eine kihe hat das wohl nichts zu tun. Für diese wett- etgentliche BermögenSenteignung. Atit der neue« Aw» »et man andere Mittel an: Ter Minister Bonar L«W hat in einer Rede in Glasgow mit ZwangsmaK- cegeln gedroht, falls die Kriegsanleihe mitz- flUcken sollte. > , Mit ZwangSmatzregeln in Gestalt riesiger Steuer«' Wt man ja auch bisher schon nicht gespart. - Politische Rundschau. . — Berlin, 19. Januar.^ :: Irrtum über Kriegsvcrordnunge«. Ter Bundes rat hat beschlossen, dem vom Reichstag angenommenen Entwurf eines Gesetzes, betreffend Auskunftertei lungen über Kriegsverordnungen die Ziv« stimmung nicht zu erteilen. Statt dessen hat der Bun-z desrat eine Verordnung über die Verfolgung von Zu widerhandlungen gegen Vorschriften über wirtschaft liche Maßnahmen erlassen, wonach bei Zuwiderhand lungen gegen Vorschriften, die auf Grund des Pa ragraphen 3 des sogenannten Ermächtigungsgesetzes er gangen sind oder noch ergehen, der Einwand de» unverschuldeten Irrtums über das Bestehen oder die Anwendbarkeit der übertretenen Vorschriften zu gelassen wird. — Ter Direktor am Reichstag Iungheimist zum; Geheimen Regierungsrat ernannt Morden. Weitere Vertagung der Duma. Ter für den 25. Januar festgesetzte Wiederzu- lammentritt der Duma wurde vom Zaren auf.den 27I Februar verschoben. . i Offenbar will die Regierung damit einem Zu» sammenstotz mit der Dum» ausweichen und der Oppo» sition keine Gelegenheit zu einer großen Aktion geben :: Der polnische Staatsrat hat einen Voll- streckungsausschuß, also eine Art vorläufiger Regierung bestellt. — Zur beschleunigten Organisation der Polz nischen Armee wurde einstimmig die Bildung einet Militärkommission beschlossen, die aus dem Kronmarj schall und sechs Mitgliedern besteht. Tie Kommission soll sich mit dem Besatzungsbehörden und dem Legion^ kommando verständigen. - W :: Der Kaiser an den Deutschen ArbeiterkongreK Auf ein vom Ausschuß des Deutschen Arbeiterkongresses an den Kaiser gerichtetes Telegramm ist folgende Antz wort eingetroffen: * „Seine Majestät der Kaiser und König haben da» Gelöbnis treuer Ktiegshilfe im Felde und in der Hetz mat mit Befriedigung entgegengenommen und lassen den christlich-nationalen Arbeiterverbänden herzlich daltz ken! Geheimer Kabinettsrat von Valentini." Kleine Krlegsnachnchken. " Ter Pariser „Temps" meldet, datz zwei Mtlii tärflugzeuge bei Tours zusammengestotzen sind Ter Flugzeugführer wurde getötet, die drei ander» Flieger sind schwer verletzt. > I V ' " In Berlin dürfen für die Tauer des Krieges au! den Straßen auch Ochsengespanne Verwendung finden. . s l , ,'.i / Kleine Nachrichten. * Ter nkederösterreichische Landesausschutz hat dja Einberufung eines Modekongresfes nach Wien sofort nach Beendigung des Krieges angeregt. Tie SchifsSverstcherungen für die Routen nach Süd- ! amerika und Westindien sind von 2V- auf 10 Prozent! gestiegen. . , -1 Nach einer Meldung aus Newyork ist der Buren general Benjamin Viljoen in Mexiko gestorben. iL Strümpfe fitr BesüLstige. Wie die NetchSbekletz' »ungsstelle mtttettt, stehen ihr w nächster Zett größere« Posten von grauen Rtännersocken, grauen Frauen- trümpfen und schwarzen unv grauen Ktnderstrümpfea rur Verfügung. Tiefe Strümpfe sollen durch die Kontz mma»verbände der bedürftigen Bevölkerung zuge- üyrt werve«. » . : i . » H Besserung ver Lebcusmittelversorgnug. Beil einer Beratung zwischen der Regierung und der Tort-, munder Stadtverwaltung wurde erklärt, datz die Herab- setzung der Kartoffelmenge auf drei Pfund lediglich r für 6 Wochen gedacht sei. Auch werde wahrscheinlich' demnächst mehr Fleisch verfügbar sein. Kl. N. , ,