Volltext Seite (XML)
-Mäßigen und für nicht von der Wajsersteuer betroffene UInehmer den Preis des Waffe» von 20 avf 25 Pf. für Mil Kubikmeter zu erhöhen, trat» das Kollegium gleichfalls einstimmig bei. IwkcklM. Der Rat der Stadt hat beschlossen, wäb- r«ld der Fortdauer de» Kriege» einzelne Teile unseres soeUberÜhmten Stadtparker zum Gemüseanbau zu oer- »<ndrn. Außerdem werden verschiedene Baustellen un- eMMich an Pachtlustige zum Kartoffel- und Gemüje- MVau abgegeben. Hohenstein-Ernstthal. Die Glätte und das ost unterlassene Streuen von Sand oder Asche Hai hier ein Dpfer gefordert. Aus der abschüssigen Schulstraße kam der Kolonialwarenhändler Emil Otto zu Fall und erlitt I« schwere Verletzungen, daß nach einigen Tagen der Lod rinlrat. — Im Neustädter Gemeindehause ist ein Jugendheim «richtet worden, das am Freitag «öffnet wurde. Eri«»itscha«. Die städtischen Kollegien haben be schlossen, 600000 M. Darlehn für Gemeindezwecke und 500000 M. Darlehn (Z. Kriegsanleihe) für Kriegsmatz- «ahmen aufzunehmen. Luga». Infolge des Kleingeldmangels hat der Hiesige Tteinkohlenbauverein sich oeranlatzt gesehen, fortan bei der Lohnzahlung den über die volle Mark hinaus- Wehenden Betrag in Kleingeld. Lrsatzmarken aus Metall, die viereckig, gelocht und mit der Firma versehen sind, ««»zuzahlen. Die Geschäststreibenden > des Oites und die öffentlichen Kassen haben sich bereit erklärt, diese Mleingeld-Trsatzmarken an Zahlungsstatt anzunehmen. Letzte Nachrichten. Die neue englische Kriegsanleihe. Rotterdam. „Rieuwe Roiterdamsche Courant" meldet ««»London: Bonar Law habe in einer Rede in Glasgow mit Zwangsmahregrln gedroht, falls die Kriegsanleihe mißglücken sollte. Eine wichtige Besprechung der englischen Regierung. London, 19. Januar. In Downingstreet wurde heute «drgen unter dem Vorsitz von Lloyd George eine «ichtlge Besprechung abgehalten, in der über di« Ver teilung des vorhandenen Männer-Materials brraten morde. Eine Berbandskonferenz in Petersburg. Lugano ,,Corriere della Sera" entnimmt dem i.Utro MW" di« Meldung, daß eine Konferenz nach Petersburg drussen worden sei. Ihr Beratungschema sei die Lin- KHrang des Ziviidienstes in allen Ländern des Zehn oerbande». Norwegen bekommt keine Kohlen. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Christiania: Die „Seeschiffahrts-Zeitung" meldet: Die norwegisch - englische Krise ist unverändert. Norwegen bekommt keine Kohlen, die norwegischen Schiffer kein« Funker. Im ganzen sind 50 Schiffe bereits aufgelegt. Mehrere Gaswerke und O«Vere Betriebe Norwegens haben bereits die Arbeit ein geschränkt. Die Gaspreise sind zum Teil Um 50 Prozent «höht wordcn. Die „kommende große Offensive". Wie der „Züricher Tagesanzeiger" berichtet, wäre es verfrüht, aus den gegenwärtigen Unternehmungen auf französischer Seite auf den Beginn der kommenden großen Offensive zu schließen. Man dürfe es für ausgeschlossen betrachten, daß die Offensive schon im nächsten Monat losgchen werde, da die kurze Zeit seit der Beendigung der Sommeschlacht nicht ausgereicht haben dürfte, um die Zahl der Geschütze und Munitionsoorräte derartig zu er höhen, wie sie für eine erfolgreiche Offensive nölig sei. Immerhin gehe aus den gegenwärtigen Vorbereitungen hervor, daß von irgendeiner Seite durch eine vorzeitige Teiloffensive ter Plan des Gegners gestört w«de. Das Proviantschlff der „neuen Möoe". Haag. Im Zusammenhang mit dem neuen deutschen Kaperschiff erinnern „Daily News" daran, daß die deutsche Bark „Tinto" vor etwa einem Monat mit einer großen Radung Nahrungsmittel, lebendem Vieh und Ausrüsiungs- gegenständen den Hasen von Calbuco in Chile verlassen Hat und in der Richtung aus Kap Horn gefahren ist. Da» Blatt meint, twß diese» Schiff wahrscheinlich als Proviant- schiff des neuen Kaperschiffes dient. Schwere Verluste der Russen bei Dünaburg. Nach Petersburger Meldungen berichtet die Rigaer Zeitung „Sinas": Die lettischen Truppen hätten bei den letzten Angrifsskämpsen bei Dünaburg außerordentlich schwere Verluste erlitten. Eine Anzahl Bataillone gerieten in flankierendes Maschinengewehrseuer der Deutschen wo durch die Bataillone durchschnittlich meh« als zwei Drittel ihres Bestandes verloren, während von einzelnen Ba taillonen nicht mehr al» dreißig Mann zurückblieben. England will dle griechische Handelsflotte „pachten". Bern. Nach einer Meldung des „Secolo" aus Athen beabsichtig! die englische Regierung, die gesamte griechilche Handelsflotte gegen Pachtzahlung zu requirieren. Die g,i«chisch« Regierung sei darüber beunruhigt und bean spruche für die Versorgung des Lande» mit Lebensmitteln «in« g«nüg«nde Anzahl von Schtss«n zur eigenen Ber- fögvng. Französische Befestigungen an der schweizerischen Grenze. Rach dem Berner „Buno" werden, an der französisch. ' schweizerischen Grenze weitere militärische Maßnahmen getroffen. Bei Montancy sind gegenwärtig 200 franzö sische Soldaten mit Schanzarbeiten beschäftigt, um di« Südflanke de» Mont Terrible zum Schutz der Clos du Doub» zu befestigen. Die Berghöh« Tantillon, die Morteau beherrscht, wird ebenfalls stark ausgebaut und befestigt. Es scheint auch, daß elektrische Kabel gelegt werden, um die Dralhoerhaue überall mit Starkstrom zu laden. Großfürst Nikolaus erkrankt. Budapest. Nach verbürgten Nachrichten aus Peters burg ist Großsürst Nikolai Nikolasewitsch in Tislis an einer Lungenentzündung erkrankt. Sein Zustand soll nicht un bedenklich sein. Russischer Kriegshaushalt von 16'2 Milliarden Rubel. Berlin. Wie man der „Kreuz-Zeitung" au» dem Haag mitteilt, ist der ruisische Kriegshaushalt sür 1917 auf 16500 Millionen Rubel veranschlagt Hiervon soll dir Hälfte durch die Üblichen bisherigen Anleihen, die andere aber durch ein« groß« Losanleihe aufgebracht werden. Scharfe Gegner Briands Im Heeresausschutz. Bern. Die vom parlamentarischen Heeresaurschuß in Paris ernannten Armeekommissare sind nach der hier vorliegenden Lifte meist scharfe Gegner de» Kabinetts Briand. Die Zunahme der Trunkenheit im englischen Heer. Bein. Wie „Matin" aus Hazebrouck erfährt, haben die englischen Militärbehörden infolge Zunahme der Be trunkenen bei den englischen Truppen in FrankrM den Verkauf und Vertrieb von Alkohol im gesamten Bereich des Heeres und der Gebiete, welche der englischen Ver waltung unterstehen, vom >5. Januar ab untersagt.' Grotze Unterschleife in Rußland. Der „Lokal-Anzeiger" meldet aus Budapest: Peters burger Meldungen zufolge sind in dem von der Tochter des Zaren geleiteten Tatjana-Wohltättgkeitsfond» Unter schleife in Höhe von mehreren Millionen Rubel entdeckt worden. Zahlreich hochgestellte Persönlichkeiten und tzos- bramte sollen kompromitint sein. Tausende chinesischer Arbeiter in französischen Fabriken. Ein chinesischer Mitarbeiter des ,New Statesman" schreibt: In französischen Fabriken seien jetzt 5000 chine sische Arbeiter tätig. Die Arbeitsverträge, die auf 5 Jahre lauten, können jedoch französischerseitr nach 3 Jahren als ungültig erklärt werden. Die Chinesen haben das Recht erhalten, nach Ablauf des Vertrages in Frankreich oder in französischen Kolonien zu bleiben. Weitere 20000 Chinesen werden folgen. > Russische Truppentransporte nach Frankreich. Nach Schweizer Korrefpondenzmeldungen von der russischen Grenze lassen verschiedene Anzeichen daraus schließen, datz augenblicklich wieder russische Truppentrans porte nach Frankreich im Gange sind. Vermutlich scheinen sie zunächst für die Westfront und nicht für Saloniki be stimmt zu sein. Bisher schätzte man die Stärke der russischen Truppen, die auf ter Ueberfahrt da» Nordkap passiert Haden, auf etwa eine Division. Die von zahl reichen Zerstörern begleiteten Transportschiffe lausen ver mutlich den französischen Hasen Brest an. Also wieder nichts! Bern. Di« leitenden französischen Kreise glauben, wie man hier weiß, nicht mehr an einen vollen Wafsensieg der Alliteiten, hoffen aber neuerdings auf eine Aushun gerung Deutschlands während der nächsten Monate. Da gewinnen zwei Aussätze des „Journal de Grnsve" beson dere Bedeutung, die, wie das Blatt sagt von einer hoch gestellten, wohlunterrichteten schweizerischen Persönlichkeit stammen und auf Grund zuverlässigster Angaben den Stand der Ernährungsfragr Deutschlands seststellen wollen. Die Artikel kommen zu dem Schluß, daß die Getreide- Vorräte ausreichen; was die Kartosseloorräte betreffe, so sei es nicht erlaubt, aus eine wirklich« Notlage zu schließen Auch besitze Deutschland, bevor es zum äußersten komme, in seinem Vieh eine letzte Reserve. Nichts rechtfertige die Annahme, daß die vorgesehenen Getreide- und Kartosfel- rationen während der kritischen Zeit der Frühlingsmonate nicht mehr geliefert werden könnten. Fest stehe, daß die Ernährung Drutjchlands bis zur nächsten Ernte gesichert sei. Noch heute gelte: Die Waffen und nicht der Hunger werden in diesem furchtbaren Kriege emschriden. Hierzu sagt die „Frankfurter Zeitung", zweifellos werde diese Auslassung des , Jou nal de Geneoe' in Paris m d London einigermaßen nachdenklich stimmen. Eine französische Mintsterlalabteilung für die Ententeoberleitung. Lugano, 2l. Januar. Aus Paris wird gemeldet: Da» Kriegsministertum setzte ein« Spezlalableilung unter Ge neral Hallonin, dem Adjutanten des Generalstabschef», ein. Diese Spezlalableilung wird sich mit d:r Ausarbei tung der vorbereitenden Pläne für die Oberleitung ber Entente beschäftigen. — Aus dieser Meldung ist klar er sichtlich, daß die berühmte Einheltraktion der Bier- verbandsheere noch nicht einmal aus dem Papier ausge arbeitet worden ist. Der versenkte spanische Damper „Maruel" war mit Eisenerz nach England umerweg». Die Lage in Rußland ist ernst, sagt der „Az Eft': Täglich finden Ansammlungen statt Die krleg»seindliche Bewegung wächst. Aus Petersburger Spitälern zurückgekehrte Soldaten erzählten, in den ruf- sischen Städten sei di« Polizei vermehrt worden zur Unterdrückung der Bewegung. In Petersburg sei sie so gar mit Maschinengewehren ausgerüstet. In französischen Marinekreisen dauert di« Erregung über die Tätigkeit des deutschen Kaperschiffes fort. Ein Fachkritlker fordert die Entsendung besonder» ausgerüsteter Schiffe, um Jagd auf die Kaper schiffe zu machen. Furchtbare Wirkung der Beschießung von Galatz. Wien, 22. Januar. Aus Sofia wird berichtet: Nach Berichten von Fliegern warten di« südlichen Fort» von Galatz sowie die westlich der Stadt, seinerzeit gegen di« Russen errichteten Befestigungen von der deutsch, bulgari schen Artillerie furchtbar zugerichtrt. Auch die Hasenan lagen von Galatz, die zum größten Teil noch unter Ar- tillrrieftuer stehen, haben schwer gelitten. Ein englischer Transportdampfer gesunken. Haag, 22. Januar. Au» Rotterdamer Schiffahrt»- krelsen verlaulet, daß in der Nacht zum 19. Januar draht los« Hils-signale im Kanal aufgefangen wurden. Es handelt sich um einen englischen Transportdamps« mit 1800 Soldaten, der auf eine Mine gelaufrn und im sin- lenden Zustande war. Versenkung des englischen Linienschiffs „Cornwallis". Berlin, l9 Januar. (Amtlich.) Einer unsrer Unter- seeboote, Kommandant Kapitänlrutnant Hartwig, hat am 9 Januar 60 Seemeilen südöstlich von Malla das durch leichte S.rettkräfte geftche te englische Linienschiff „Korn- wallts (> 4 200 Tonnen) durch Torprdoschuß versenkt. Sparkasse zu Höckendorf. Erpedltionstage: Bis 31. Januar täglich nachmittags V-3—6 Uhr. Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Nächster Lrpedltionstag: Mittwoch den 21 Januar nachmittags von / Um. W KSr HoNandreifenve. Die niederländische Regierung! hat angeordnet, datz von jetzt ab die Pässe aller Ausländes die von Deutschland aus nach den Mederlanden reisen, mir dem Sichtvermerk eines niederländischen Konsuls versehen sein müssen. . > ! j ! ' ! ! " Bären-Neberfall. Bei Helmsdorf im Eichsfeld vurde ein türkischer Bärenführer von seinem Bären/ »er wahrscheinlich Hunger verspürte, überfallen. Ter ingefallene schlug das Tier mit einem Baumpfahls iot, wurde aber selbst durch die Tatzen des Bäreni lm Gesicht schwer verletzt. Fleisch und Fell des Bären wurden in Mühlhausen verkauft. — Ein ähnlicher Fall ereignete sich jüngst in Leinefelde. Ein Zeichen der Zeit. In München begründete eine Dame der besten Kreise eine sogenannte Tanz,- hochschule. Bei ihrer Eröffnung wurde sie von de» Militärbehörde geschlossen. Tie Namen der Personen; die sich auf diesem Umwege ein Tanzvergnügen glaub-; ten leisten zu können, wurden festgestellt. i In Rußland yo^e Anarchie. Keiner weiß, was Ser nächste Morgen bringt. Ein nach England reisender russischer Journalist hat sich etnem norwegischen Journalisten gegenüber über die Lage in feinem Vaterlands recht unzufrie den ausgesprochen. Gr sagte r ,Kie Situation sei selbst Pir dis russische Regie rung unübersichtlich und mit Stoss für Ueverraschun» gen überladen. Rem politisch herrschen anarchische Zu- stände, es gäbe - keinen festen Hattepunkk ! das Staatsschtff treibe, «S sei unmöglich, zu sagens wohin. Ebenso wisse man nicht, ob ein Mann Her oortrete, der stark genug sei, das Steuer zu ergreifend Rußland verlange die Fortfetzuna de- Krieges, bi» der Steg errungen sei. Tie Lage sei fetzt so, daß das jetzige System bet den wechselnde« Schwierigkeiten des Krieges sich außerstand« gezeigt hab«, den Krieg zu einem glücklichen End« zu Wren. Gegenüber den Feinden, sagte der russische Journalist weiter, ist un« sere Macht schwächer geworden, gegenüber de« inne ren Schwierigkeiten beweist die Regierung in stets, steigendem Grade ihre Unfähigkeit. GS gibt in den ge rade jetzt die Macht besitzenden Kreisen Leute, di« es - ! vorzögen, den Krieg zu beenden, al» da» Systems zugrunde gehen zu ' ,,-n. Tie Zahl dieser Männer st nicht groß, aber mächtig und einflußreiM und die Gegner im Lande sind zahlreicher, als man außerhalb Rußlands sich vorstellen kann. Zeigt es sich letzten Endes, daß es keine andere Wahl gibt, enü; weder den Krieg oder das System aufzuheben, so wird! diese ganze Clique auf jener Seite zu finden sein,' die Lieber einen Separatfrieden haben. Weiter zitierte! der Korrespondent Miljukows Novemberrede. 4 „Am Anncrn herrscht vollkommene Anarchie." H Tie Lebensmittelversorgung sei gänzlich Verfahren. Die! Gerüchte und Berichte, wonach sehr einflußreiche Kreise! an etnem Separatfrieden arbeiteten, mehrten sich stän-1 Kg. Keiner fühle sich sicher, keiner wisse, was der nächste Morgen bringe, es könne Miljukow, Wune auch die Revolution, aber ebensogut auch dor Separatfrie den sein. Ter Journalist meinte schließlich, die Deut--, scheu würden nach Odessa gehen, die Teutschen seien die einzigen, die über die russische Lage Bescheid wis-, fen. Odessas Eroberung würde auf das russische Volk, den gleichen starken Eindruck machen, wie etwa Pe«i tersburgs Fall.", , . .