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, :r Landwirtschaftlicher Produktionszwang? Der Mriegsausschuß für Konsumenteninteressen teilt mit: t,Iandwtrtschastsmintster Freiherr v. Schorlemer empfing riestern eine Abordnung des Kriegsausschusses für Konsu« fnenteninteressen, bestehend aus den RetchStagSabgeordne« -len GieSberts. Prof. Zimmermann, Dr. Höfle, Becker und Richter. In dreistündiger Aussprache, an der auch Unter« itaatSsekretär Frhr. pon Falkenhausen tetlnahm, wurden jtte Fragen des möglichst umfaflenden Anbaus landwirt schaftlicher Produkte und einer gleichmäßigen Verteilung §»er hauptsächlichsten Nahrungsmitteln in Stadt und Land «örtert. Die Besvreckuna führte zu'weitgehender Ueber- lelnstimmung betr. die zu ergreifenden Maßnahmen.* —-' Ueber die Art dieser Maßnahmen verlautet nichts. In § den Kreisen, die dem Konsumenten-Ausschuß nahestehen, ! ^wird das Verlangen nach Einführung des landwirtschaft- Hltchen Produkttonszwanges mit Nachdruck verfochten. > H s Kleine Kricgsnachrichten. ! Tie sozialdemokratische Wiener Arbeiterschaft veranstaltete am Donnerstag abend eine Friedens- Versammlung, in der Victor Adler der sicheren Ueberzeuguna Ausdruck gab, daß das Jriedensangiebot der Mittelmächte eine Initiative war, die gewirkt hat, und daß sich trotz allem, was in Petersburg und Parts gesagt wurde, seine Wirkung verstärken wird. Bahnfprengrmg hinter der - - Front. / Eilte verwegene FU^ ' -' Im ,,Berliner Lok.-Anz." be^ > Fkieger- ' leutnant über seinen Flug hinter v üNische 4 Front, wo er mit seinem Begleiter, einem Vizefeld, f Webel, eine glänzende Bahnfprengung auf der sehr i wichtigen Strecke Ploe st i — Buzan Vvi.brachte. Wir flogen von Urlati in 100 Meter Höhe zunächst 7 am Par Cricovul entlang, bis wir die Bahn Ploesti- ; Buzan unter uns sahen. Tann flogen wir an der H Strecke entlang nach Osten und versuchten zunächst zwei, mal östlich Cringul zu landen. Diese Absicht mußten wir aufgeben, da das erste Mal Maisfelder, das zweit« Mal starker Verkehr die Landung verhinderten. Wir waren beide Male nur wenige Meter über dem Boden. Es gelang uns dann, unmittelbar am Bahn damm zwischen Haltepunkt Jnotesti und Punkt 130 , glatt zu landen. Ich sprang rasch aus der Maschine, nahm die Sprengladung an mich und lief an die Bahn, s Einen Sprengkörper legte ich an die Telegraphen leitung, die sieben anderen an die Schienenstöße des einen Gleises. Sie auf einer größeren Strecke zu verteilen, war nicht möglich, da von der Straße etwa >30 Leute bis 50 Meter Entfernung auf mich zuliefen. - Won einem Bahnwärterhäuschen lief ebenfalls ein Be samter, gedeckt bis auf 20 Schritt, an mich heran, ein ^einzelner Mann näherte sich auf 10 Schritt, lief dann ; aber weg. Vizefeldwebel Haß machte mir die Ent- Mündung der Sprengkörper erst dadurch möglich, daß »er mir vom stehenden Flugzeug aus die von allen Ä Seiten aus mich zukommenden Leute und Bahnarbeiter ; durch Maschinengewehr-Feuer dürftig vom Z Leibe hielt. Ich lief dann zurück und sprang in die z Maschine. Im selben Augenblick gab Vizefeldwebel Haß j Gas, und wir starteten glatt. Als wir vielleicht 10 ? Meter hoch waren, erfolgte die Ditonation. Ter Bahn ibeamte war, wie Vizefeldwebel Haß inzwischen beob- i achtete, an die Sprengkörper herangelausen und be itrachtete diese. Er ist dann wohl bei der Explosion auf Ain die Lust geflogen. Die Wirkung der Explosion aus Ader Bahn und an dem Telegraphenmast, der 8—10 Lei stungen trug, wurde deutlich beobachtet, die Strecke Hist meiner Ansicht nach auf beiden Gleisen für min- ^destens 25 Meter völlig unterbrochen. Eine genauere ^Feststellung war mir nicht möglich, da wir sofort in Wie Wolken kamen. « --- Aus aller Wett. — §8 Geständnis des Zigeuners Ebender. Der vor einigen Monaten an der holländischen Grenze festgenom mene »nd dann von der holländischen Regierung nach Deutschlaird ausgelieserte Zigeuner Hermann Ebender hat gestanden, am 5. Februar 1912 im Walde bei Fulda den auf einem Dienstgange befindlichen Förster Romanns aus Riesig bei Fulda erschossen zu haben. Als Mittäter sind seine beiden Brüder Wilhelm und Ernst verdächtigt, von denen der erstere sich ebenfalls in Haft befindet, wäh rend der andere noch eine ihm zuerkannte Zuchthausstrafe zu evrbüßen hat. Ein weiterer ^rrrder des Mörders ist im Fahls'1909 in Hanau hingerichtet worden; er hatte einen Gendarmen meuchlings erschossen. ** Eine halbe Million erschwindelt. In verschiede nen großen Städten des Nheinlandes, so in Aachen, Köln, Düsseldorf, wandte sich ein Mann, der sich Husa renoberleutnant Hellermann nannte, an große Firmen der Lebensmittelbranche und erbot sich, ihnen durch seine guten Beziehungen bedeutende Mengen von Le bensmitteln zu beschaffen. Er gab die Waren aber nur waggonweise ab und stellte stets die Bedingung, daß der Kaufpreis, der für den einzelnen Waggon 120 000 bis 130 000 Mark betrug, bei einer Bank hin terlegt werden müsse. In mehreren Fällen hat Hel lermann auch derartige Geschäfte abgeschlossen, die Waren aber nicht geliefert. Tagegen fertigte er falsche Frachtbriefe über die verkauften Waren an und ließ sich daraufhin die hinterlegten Summen auszahlen. Auf diese Weise hat der Betrüger etwa eine halbe Million Mark erbeutet. Nachdem es ihm ge lungen war, auch eine Firma in Düsseldorf auf diese Weise um einen erheblichen Betrag zu bringen, er folgte die Anzeige bei der Kriminalpolizsi. Diese stellte fest, daß Hellermann dort in einem Hotel ge wohnt hatte, aber am Tage vorher abgereist war. Die Spuren führten nach Berlin. Tie Polizeibehörden Groß-Berlins nahmen sofort umfangreiche Nachforschun gen nach dem Betrüger vor, und der Schöneberger Militärkrtminalpatrouille gelang es, festzustellen, daß Hellermann in einem Hotel am Zoologischen Garten einen Tag lang gewohnt hatte. Von dort aus hatte er ein Telegramm nach Bonn abgesandt, in dem er bei einer dortigen Firma Kleidungsstücke bestellte. Dieses Telegramm wurde ihm zum Verhängnis, denn an Hand dieser Depesche konnte ermittelt werden, daß Hellermann sich nach Greiz gewandt hatte. Tort wurde er d enn auch ermittelt und fest genommen. ** Bergwerkskatastrophe. In dem Hildebrand- schacht der „Gottessegengrube" bei Antonienhütte brach infolge einer Explosion ein Brand aus, dem eine größere Anzahl von Bergleuten zum Opfer fiel. Nach den bisherigen Feststellungen sind 12 Bergleute ge tötet worden. Zwei wurden schwer verletzt in das nahe liegende Spital gebracht. Unter den Verunglück ten befanden sich 10 Familienväter. Tie Ursache des Unglücks ist darauf zurückzuführen» daß ei» Wagen mit 10 Transportgefätzen, in denen sich flüssige Luft befand, umstürzte. Einer der Arbeiter näherte sich unvorsichtiger Weise mit einer unversicherten Gru benlampe der auSrinnenden Flüssigkeit, wodurch eine Explosion bestand, die den Brand hervorrief. Der Betrieb der Grube ist nicht unterbrochen. " Ausbreitung der Tollwut. In den Regierungs bezirken HtldeSheim und Hannover hat sich die Toll wut in sehr erheblicher Weise ausgebreitet. Es wur den auch Menschen von den tollwutkranken Hunden gebissen. ** Ansgebrochener Bär. Am zweiten Weihnachts feiertage kam im Königsberger Tieroprien infolge einer Fahrlässigkeit des dort seit 18 Jahren beschäftigten Wärters Bank der große braune Bär ins Freie. Er tötete den Wärter durch einen Prankenschlag, der die Schlagader des Beines zerriß, und verletzte den zur Hilfe herbeigeeilten, erst seit einigen Wochen im Tier zarten beschäftigten Hilfswärter Ribb tödlich. Ter öär wurde dann von einem herbeigeeiltcn militä rischen Posten erschossen. " Geheimschlächterei. Eine Geheimschlächterei wurde von der Polizei in der Nähe von Vluyn bei Moers entdeckt. Es sind dort Schweine und Kälber geschlachtet worden, deren Fleisch dann zu Wucherprei sen nach Duisburg verkauft wurde. § ** Berhäugnisvolles Spielzeug. Einige Tagte vor Weihnachten wurde in Beckum das Thnamithäuschen im alten Klasbergschen Steinbruch erbrochen. Dabei wur- oen L,o .»luo «spren^svp unv einige Rolle» Zünd schnüre gestohlen. Tie Untersuchung ergab die nx glaubliche Tatsache, däß der Einbruch von vier Schul den ist, die sich diese gefährlichen Gegenstände zu« knaben in« Alter von 10—14 Jahren auSgefllhrt wor- Kriegspielen verschaffen wollten. " Immer wieder die Zigeuner. Bei Landau hatte sich in einem Gehölz eine Zigeunerbande, bestehend ans zwei Männern, vier Weibern und fünf Kindern, nieder gelassen. Sie bettelten und stahlen in der Umgegend. Die Gendarmerie wollte daraufhin einschreiten und verlangte die Papiere. Die Bande griff darauf die Gendarmen an. Als einer der Zigeuner dem Gen darmen das Gewehr zu entreißen suchte, gab der Gen darmeriewachtmeister einen Schuß ab und traf einen der Zigeuner tödlich. Tie übrigen Mitglieder der Ba»be wurden docufhin sestgenommen. * Verständiger Gemeindebeschluß. 136 kinder-j reichen Familien mit mehr als 7 Kindern wurden zu Weihnachten in Duisburg durch den Oberbürgermeister! eine städtische Ehrengabe überreicht. . , Kleine Kriegsnachrichten. I vor französische Lebensmilleldittator yeeriak beab sichtigt, wie „ProgrLs de Lyon" uütteilt, infolge der Knappheit aller Lebensmittel das Kartensystem! nach deutschem Muster auf ganz Frankreich aus- ? zudehnen. Paris und einige andere große Städte Haden bereits Zuckerkarten; jetzt sollen Karten für Brot, Fleische und Fett folgen. — Eigenartig, wie Deutschland in den „Kulturländern Schule macht. -s- Kohlensparsomkeil in Statten. Nach Mitteilung, des italienischen Verkehrsminisieriums werden zur Kohlen») ersparnis eine große Anzahl P e r s o n e n z ü g e, auch,' solche nach dem Auslands, fort fallen. Die statt«- nischen Bahnen werden dann täglich nur noch 120 000 Kilo meter fahren, während sie vor Ausbruch des Kriege» auf 206 000 Kilometer täglich kamen. * Der ^norwegische Forschungsreisende RoaüH ' Amundsen hält sich augenblicklich in Amerika auf»! wo er Wasserflugzeuge für seine Nordpolexpedition, anzukaufen beabsichtigt, die ein norwegischer Fliegers begleiten soll. H —" tk. Deutschland als Erzieher Englands. „Deutsch land - Englands bester Freund'." Unter dieser Uebev- schrift schreibt P. A. Baile, Anwalt am Obersten Ge richtshof in Neuseeland und Verfasser des Buches „Er wache, England!", in der Newyvrker Wochenschrift „The Independent" vom 20. November unter anderem ftL« i gendes: „Tie Deutschen sind Englands beste Freunde, i Sie haben im Laufe von zwei Jahren mehr dazu g« !tan, die sozialpolitische Gesetzgebung bei uns - zu fördern und das englische Denkvermögen anzitt , regen, als sonst in einem Jahrhundert der normales 1 Friedensentwtcklung möglich gewesen wäre. Da ist zu- ! nächst einmal die Frauen frage. In diesen letz« ' ten zwei Kriegsjahren hat sich die englische Frau , eine Machtstellung errungen, um die sie seit fünfzig Jahren mit allen möglichen Agitationsmitteln ver geblich gekämpft hat. Und sie wird, wie jeder Englän der weiß, diese Vorteile nie wieder aufgeben. We« hätte in England vor dem Kriege von der Ber« staatlichung der Eisenbahnen zu reden ge« / wagt? Jetzt ist sie beinahe durchgeführt, mit einem i FcberLr'ch. Wer hättc den Mut gelabt, sich -'n olS 1 Trinksitten des englischen Bürgers zu mischen- s Jetzt hat man ihm, sehr zu seinem und seiner Fcv ! milie Vorteil, den Alkoholgenuß beschränkt, und et - sieht ein, daß es so gut ist. Hätte ein Engländer je . ! sich träumen lassen, daß ihm eine so weitreichende Art von Staatssozialismus aufgezwungen werden könnte! wie er sich jetzt in den staatlich überwachten und staat« lichen Munitionsfabriken darstellt?" — Ter Bieder« hätte noch hinzufügen können, daß Deutschland da allerdings noch sehr weitreichende Aufgaben hat. Wer s lehnt das von den beiden Kulturstaaten Deutschland und Frankreich längst durchgeführte metrische System in Maßen, Gewichten usw. beharrlich ab? Wer quältS ,s seine Bevölkerung weiter mit einem unsinnigen und r unbequemen Münzshstem.dem Pfund-System? Wer Hai 4 noch immer einen jeder Vernunft hohnsprecheüden Ther« s mometer? England, das seiner Meinung nach ruh» s turell so hochstehende England!! . , Alien ihren lieber« Kunde», Freunden und Bekannten wünschen ein ItsiMMlichesmtsMr. Bäckerei Nieder stauend ms. Allen werten Kunden, Freunden und Bekannten zum Jahreswechsel ein ztstM MlHicknWr! Dippoldiswalde. Hmm Wrfe Nii Fm. HM«ns WOMMM. Allen werten Gästen, Freundin und Bekannten die herzlichsten Neujahrswilusche senden Familie l. Nass, Glashülter Straße 15 l O, ist zum I. April ab zu vermieten. Anton Glöckner. Schone, miuüre, madige Moknung zu vermieten mit sämtlichem Zubehör. Obertorplatz 186, Ecke Dresdner Str. I. Otage wegen Versetzung zum l 4.l0l7 anderweit zu vermieten. Rödel, Naundorf Tal 33d, bei Schmiedeberg. Die in meinem Hause befindliche herrschaftliche Wohmg ist sofort zu vermieten. Rvivkvl, Fabrikbesitzer M srmWe Wohnung sl. Etage) sür I . April zu vermieten. A. Dittrich, Bahnhofstraße ly p. 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