Volltext Seite (XML)
ff Die - Die Antwort auf die Friedensnote Wilsons. Basel, l. Januar. Havas meldet aus Paris: Altertumsmuseum. Geöffnet: Sonntag« von 1t—12 Uhr Im Rathaus«. Schulterklappen an Stelle der bisherigen Abzeichen den Namenszug de» erhabenen Chef nach den von Mir ge nehmigten Proben. Das Kriegsministerium hat das wettere zu veranlassen. Dr«ed:n, den 15. Dezember 1916. . Friedrich August. Areiberg. Der König hat den Vorstand des Königl Amtsgerichts Zwickau, Herrn Oberjusiizrat Horst Heinrich Abraham Reinhard von Einsiedel, vom 1. April 1917 an zum Präsidenten des Königlichen Landgerichts Freiberg ernannt. Rohwein. Bürgermeister vr. Wild in Schöneck t. B wurde zum Bürgermeister der Stadt Rotwein gewählt an Stelle des nach Dresden in» Finanzministerium berufenen jetzigen Bürgermeister» vr. Meutzner Grimma. In der letzten Bezirkeaurschubllhung wurde beschlossen, zur Deckung der Zinsen der Darlehne, die der Bezirk für Zwrcke der Familien-Unterstützungen ausge nommen ha^ «ine Bezirkssteurr von 12'/2 vom Hundert einzuheben. Adorf. Am Wrihnachtsheiligenabend, mittags 12 Uhr wurden hier durch private Wohltätigkeit 800 Schulkinder kostenlo» gespeist. Er wurden 2000 Klötze, 3 Zentner Rinderbraten usw. verspeist. Oeknitz t. V. Ji der zweiten Halst« des Januar werden hier Siodtverordneienwahlen oorgenommen, da da» Kollegium zurzeit nicht mehr beschlutzsähig ist. Das ist der Augenblick, da Ungarn seinen neuen Kö nig hat. Gras Tisza richtet sich auf und rust: „Eeljen a Kiralyi!" — Es lebe der König! Der Ruf wandert donnernd fort, die Salven dröhnen. Die Krone wird dann der Königin über die Schulter gehalten. Brausende Eljenruse erfüllten die weiten Räume des ehrwürdigen Domes. Die Königin erhob sich, um mit ihrem Gefolge in die Büro zurückzukehren. Der König auf dem Throne erteilte hierauf einer Anzahl auserwähl ten Kandidaten den Ritterschlag und weihte sie zu Rittern des goldenen Sporns. Sämtliche Ausgezeichneten haben sich an der Front durch bravouröses Verhalten her vorgetan und haben den Ritterschlag in der feldgrauen Uniform empfangen. Danach erfolgte der Akt der feierlichen Eidesleistung, der sich unter freiem Himmel vollzog. Ententemächte werden erst in einigen Tagen Ihre Antwort aus die Anregung Wilsons zugunsten der Wiederherstellung des Friedens b kanntgeben Ein Nachfolger Cadornas? Amsterdam, 2. Januar. Wie die „Morgenpost" au« London erfährt, wird Cadorna demnächst den Oberbefehl an General Porro ablreten müssen. Ermordung des Wundermönches Ra'putin. Genf, 2. Januar. Nach Petersburger Meldungen Pa- riser Blätter tlt der elnslutzretch« Wundermönch Rasputin, der schon wiederholt tot gesagt wurde, einem Mordanjchlag erlegen. Die Petersburger Staatspolizei hält die Einzel heiten dieses Anschlages geheim. Wie der „Matin" ersährt, wird ein vornehmsten russi'chen Familien verwandter Ari- stokcat aus Pinsk, der in der Zarensamisie Zutritt hat, ol» Haupturheber genannt. Protest gegen das Alkoholverbot in Frankreich. Paris, I. Januar. Die Weinhändler und Kognak fabrikanten von Bordeaux und au» dem südwestlichen Frankreich haben eine gemeinsame Eingabe an die Re gierung gerichtet, worin sie gegen das Antt-Alkoholgesetz protestieren, da es den Ruin ihre» Handels und ihrer Familien bedeute und den Glauben an die Gerechtigkeit der Regierung erschüttere. Calais beanspruchen die Engländer. Basel. Auch die Londoner „Momingpost" fordert pnter den Fliedensbedingungen an versteckter Stelle die bauernde Besttzergreisung von Calais durch England. Ins gesamt weitz die „Morningpost" von nicht weniger al« 52 Einzelbedingungen Englands für den Frieden auf dem Kontinenie zu berichten. Ob den Franzosen nun langsam ein Licht aufgehen wird?! D. - Die Kollektiv Gratulation hatte einen Bruttoertrag VO» IIS,50 M. L Schmiedeberg. Herr Schutzmann Mosche beging am U Jahresbeginn die 25jährige Feier seines Dienstantritts in R biiferer Gemeinde und wurde zu derselben von vielen - Seiten ausgezeichnet M Riederfeorlevdorf. MorZscharfchuh aus Niedelsrauen- M darf, Sohn des dortigen Gutsbesitzer» B-uno Zscharschuh, I Inhaber de» Eisernen Kreuzes, wurde zum Unterosftzier ernannt. Dresden. Kaiser W lhelm hat König Friedrich August "den Orden pour le merite verliehen. s Die Krönung in Ofen-Pest. Dresden, 30. Dezember. Das Königlich Sächsische Militär-Verordnungsblatt veröffentlicht folgenden aller höchsten Erlaß: Ich ernenne Seine Majestät den Kaiser von Oester- reich und Apostolischen König von Ungarn, Chef des 6chützen-(Füsilier-)Regiments „Prinz Grorg" Nr. 108 und L la suite des 1. Ulanen-Regiments Nr. 17, auch zum Chef de« letztgenannten Regiment». Zugleich bestimme ich, datz diese» Regiment von jetzt ab die Bezeichnung 1. Ulanen- Regiment Nr. 17 „Karl, Kaiser von Oesterreich und Köniz von Ungarn' führt. Di« Osiiztere desselben tragen aus den Achselstücken, die Mannschaften auf den -s Das junge österreichische Kaiserpaar wurde am S«»-» nabend in der KrönungSkirche von Budapest unter grotzMM; Die donnernden Salutschüsse der Kanonen und das Geläut sämtlicher Glocken feiern den großen Moment. Die Prie ster halten die Hände über die Krone und segnen sie. Der Fürstprimas spricht die Worte der Inthronisation: „Bleibe nun und behalte den Platz, auf Grund der Erbfolge und kraft des Erbrechtes, das Dir von GotteS Gnade übertragen wurde." , . WMWK Des Kaisers Neujahrsgrutz. Berlin, I. Januar. (Amtlich.) Ihrer Majestät der Kaiserin, Potsdam, Neues Palais. Unsere braven Truppen von allen deutschen Stämmen und unsere wackeren Verbündeten haben unter bewährter tatkiäsliger Führung Rumänien bi» an den unteren Hereth vom Feinde gesäubert. Stark« russische Hilfe reichte nicht au» und kam zu spät, die Entscheidung zu wenden. Verheißungsvoll schließt damit das alte Jahr. Dankbar gegen Gott und stolz aus Deutschland» Kraft blicke Ich auf di« rücktiegende Kriegszeit sowie voll Der- trauen in da» kommende Jahr auch weiteren Kämpfen und mit Gottes Hilfe neuen Stegen entgegen. Wir halten durch. Seeflugzeug-Angriff auf den Hafen von Sulina. Berlin, 31. Dezember. (Amtlich) Eln deutsche» See« flugzeug belegte am 29. Dezember die Hafenanlagen, feind liche Schiffe und den Hafen von Sulina mit Bomben und erzielte Treffer auf einem Transportdampfer Stadt und Hasen Sulina liegen in Rumänien an der Küste d«s Schwarzen Meere» am Ausslutz des mittleren der drei Donaumündungsarme (des sogenannten Sulina- Armes). Eisenbahnunglück bei Hamburg. Am 30. Dezember abend» 61/2 Uhr ereignete sich auf der Kleinbahn Goeesthacht—Bergedorf ein Zusammenstoß zweier Züge, bei dem 2 Tote, 7 schwer und 16 mehr oder weniger leicht Verletzte zu beklagen waren. Wettervorhersage Meist trüb, kälter, zeitweise Niederschläge. Wilhelm. Seiner Majestät dem Kaiser, Trotzes Hauptquartier. Wie dankbar und stolz bin ich mit Dir auf unsere bravm Truppen, denen Gott beigrstanden hat, bi» an den Serelh siegreich vorzudringen. Auch im Rückblick« auf da» verflossene Jahr 1916 kannst Du dankbar und stolz sein. Schwer, ja sehr schwer war e». Aber Gott hat bisher durchgrhoifen. Er Helse auch weiter und gebe un» schließ lich den Tieg, der mein Neujahrrwunsch sür Dich. Der Herr erhalte Dich und die Kinder und unser teure» Vaterland. Viktoria. Ablehnung unseres Friedensvorschlages. In einem langathmigen Schiislstück, das alle unsere Feinde gemeinsam erlassen, lehnen sie unsern Friedensvor- schl g ab. Die Verbündeten seien entschlossen, unter Zu sammenfassung ihrer Hilssmittel dem Kriege mit un» nur durch den Steg ein Ende zu machen. Zum Untergang des Panzers „Gaulois". Genf, 2. Januar. Das auf der Fahrt von Korfu nach Salwiki versentle Panzerschiff „Gaulois" beförderte, wie der „Temps" meldet, für Saloniki bestimmte serbische Truppen. Die Auffassung in Wien. Wien, 2 Januar. Zur Antwortnote der Entente liegen nur die Prefsestimmen der Montagsblätter vor, die in der Meinung übereinstimmen, datz die Note durch eine merk- würdige Zaghaftigkeit gekennzeichnet wird, die auf die un geheure Verlegenheit der Verfasser hinweist. Letzte Nachrichten. Französisches Kriegsschiff torpediert! Köln, 31. Dezember. Die „Kölnische Zeitung" meldst von der Schweizer Grenze: Da» französische Marine- Ministerium gibt bekannt: Da« Panzerschiff „Gauloi»" ist am 27. Dezember im Mittelmeer« von einem Unterseeboot torpediert worden. Das Schiss sank in einer halben Stunde. Lank der bi» zum letzten Augenblicke an Bord herrschen den Disziplin und Kaltblütigkeit aller und der raschen Ankunst von PatroMenschlsfen an der Unglücksstelle be trägt die Zahl der Opfer nur 4 Matrosen, welche durch Grplosion getötet wurden. Feierlichkeit zum König und zur Königin von UngaE gekrönt. Die vollzählige Regierung, beide Häuser des un-.; aarischen ReichsrateS waren erschienen. Nach feierlicher,! kn lateinischer Sprache gehaltener Befragung durch den FürstprimaS Dr. Johann Czernoch setzten der FürstprimaSl und der vom Reichstage gewavlie Vertreter deS Palatins Ministerpräsident Graf Stephan Tisza dem König die Krone auf d aA Haupt, wobei der kirchliche Fürst die Worte spricht: Accipe coronam! (Empfange die Kronei) M Var TraueMer bUwohnie, sprach H«rr Lehrer Günther, M her die Uebusührung geleitet hatte, «hrenke Worte. Außer M vhku Kränzen schmückte den Sarg das einfach gezimmerte M Hplzkreuz, da» treue Kameraden aus dem Grabe im Feindes- M lqode Michlet hatten. — Lin günstiges Zeugnis dankbarer Zuneigung zu U Ihren siüheren 8»liorg«rn gab die Kirchgemeinde vurch x . zahlreichen Besuch des Silvester- und des Neujah'sgoite»- " djenpe», um andächtig lauschend die Predigten des Herrn Geh. Konsiltorialrat Hempel und des Herrn Pfarrer Groß- L- mann-Drrsdrn zu hören und zu beherzigen. Das Thema M der «rsten Predigt „Treue um Treue" in Bezug auf Gott und di« Menschen gilt ebenso für da» liebevolle Verhältnis p unsere» früheren Herrn Oberkirchenrat» zu unsrer Kirch- I gemeinde, und die Mahnung de« Herrn Pfarrer Groß N mann: „Nicht Menschen-, sonvern Gottersurcht!" Ist ein I finnig» Neujahrsgrutz, der unsern Blick hoffnungsvoll und zuversichtlich dem neubegonnenen Jahre ins Auge schauen M lätzt. — Am Freitag hielt der Libentmiitelausschuß seine letzt« Sitzung unter Leitung des Herm Stadtrat Schwind ad, der zum zweitenmal Ordre erhielt. Bis zur Wahl A «ine» neuen Vorsitzenden übernimmt Herr Stadtverordneter - Heeger, der den Arbeiten des Ausschusses bisher schon lehr viel Zeit opferte, die Leitung. — Da» selbsthergestelite Sauerkraut kommt nunmehr durch die hiesigen Geschäft« zum Verkauf und zwar etwa» unter dem gesetzlichen Höchst- prrtse. — Am Silv'stertage kamen die Zinsen der Göhler- stiftung (220 M.) durch die Herren Bezirksvorsteher zur ? Verteilung. — Sus der Tagesordnung der am 3. d. M. stattsin- denden Kirchenvorstandssitzung steht u a auch die Wahl de» neuen Pfarrer». Möge sie für unsere Kirchfahrt eine M glückliche und gesegnete sein. k Dippoldiswalde Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat Dezember v. I». 1120 Einzahlungen im Be trage von 147914 Mark 73 Pf, dagegen wurden 445 Rückzahlungen im Betrage von 91334 Mark 45 Ps. Politische Rundscha«. " :: Das Reichspostamt hat angeordnet, daß' die Postanstalten fortan — zunächst versuchsweise >— außer den Zinsscheinen der fünfprozentigen Schuldver schreibungen der Reichskriegsanleihen auch die fälligen Zinsschetne der vom Reiche während' des Krieges ausgegebenen üprozentigen und 4VsProzen- tigen Reichsschatzanweisungen in Zahlung zu nehmen oder gegen bar umzutauschen haben. > Aus der Sozialdemokratie. Nachdem das Reichsgericht die Verurteilung Dr. Liebknechts zu Zucht haus aufrecht erhalten hat, wurde in einer General versammlung der sozialdemokratischen Kreisorganisa tion der Schriftsteller Dr. Franz Mehring als Ver treter der ganz radikalen Gruppe „Internationale" mit 9 von 31 Stimmen zum Reichstagskandidaten be stimmt. Acht Stimmen waren aus einen Vertreter der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft gefallen, 14 aus ejnen Mehrheitsanhänger, die aber von der oppo sitionellen Mehrheit für ungültig erklärt wurden. Meh ring hat jetzt mitgeteilt, daß er die Kandidatur an nehme. — Die offizielle Scheidemannsche Gewerkschafts partei erläßt demgegenüber eine Erklärung, worin er erklärt, die Herbeiführung eines Resultates (d. h. der Aufstellung eines Fraktionsmehrheitskandidaten) tn einer neuen Generalversammlung sei „unmöglich, nach dem die Vertreter der Opposition die bestimmte Er klärung abgegeben haben, daß sie das Mandat lie ber einem Konservativen, wie einem Anhän ger der FraktionSmehrheit" überlassen würden. — Danach ist anzunehmen, daß Dr. Mehring in Spandau- Osthavelland sozialdemokratischer Kandidat bleiben wird. — Ein Kandidat einer bürgerlichen Partei ist noch nicht aufgestellt worden. Früher war der Tischler meister Pauly-Potsdam (kons.) Vertreter dieses Kreises« :: Gegen ausländische Presse-Hetzer gegen Deutsch land verlangte in einer Petition an den Reichstag ein Berliner Rechtsanwalt einen besonderen Pararaphen des Strafgesetzbuches. Der Petitionsausschuß des Reichstages hat dieses Ersuchen jedoch abgelehnt. Er wies daraus hin, datz, soweit das Vergehen von einem Deutschen begangen wurde, es bereits nach dem be stehenden Rechte möglich ist, den Täter zu strafe», sobald er den deutschen Boden betritt. Soweit aber ei« Ausländer im Ausland das Vergehen beginge, wider spräche es allen bisherigen Rechtsgrundsätzen, hierfür im Inland Strafbestimmungen zu treffen. Selbst vor gemeine Verbrecher würde als Ausländer dem Aus land lediglich ausgeliefert, der Politisch Verfolgte daMgon schon vielfach nicht. Der NeichstagsauSschutz.beschloß daher einstimmig, über diese Eingabe zur Tages ordnung überzngehen. -