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sie kein.m unangenehm sein kann. Ob nicht vl« leicht der Gedanke bei Mison milsprach, daß ein« U terbrrchung der Unterhaltung, wie sie jetzt eingetreten lst, orrMteden werden muh, das tjt eine and»« Frage Jedenfalls muh anerkannt werde«, daß Wlson nur gut« Abrichten hatte. Man darf Wilion» Eat als ei« Anzeichen betrachten, daß unter den neutralen und den kriegsührendkn Völkern das deutsche Angebot sebr starken W «derhall fand v 46 verloren? veilin, 22. Dezember Nach hierher gelangten Meldun gen fall da« deutsche U-Bobt 46 von feindlichen Srestre t kräften int Meerbusen von Bircaya zum Zinken gebracht worden sein. Line amtliche Meldung liegt hier noch nicht vor. In 24 Stunden 16 Schiffe versenkt. Aus Bertin wird unte'M 22. D-zember bertchlet: Nach den in den letzten 24 Stunden hier «ingetrossenea Ntch. richten haben unsere O-Boote 16 Schilfe mit zusammen 22 060 Tonnen v-rtentt. davon lO feindliche. Eine inoffizielle Friedenskonferenz soll nach einer Stockholmer Meldung in Kopenhagen durch die dort beglaubigten Gesandten der Kriegführenden unter Hinzuziehung von Neutralen abgehalten werden. Dadurch solle die Möglichkeit offizieller Verhandlungen ohne An sehen der Haltung Englands geschaffen werden. In Stockholmer maßgebenden Kreisen wird der Frieden als näher bevorstehend angesehen, als inan allgemein annimmt. WetkrvoryerfaKe Meist trüb, wärmer, zeitweise Niederschläge. Feldwirtschaft. Die Kohl- oder SleckrübS. Nachdruck «erboten. Wäbrend in früheren Jahren seitens der Häussraüen die Kohl- oder «Steckrübe unbeachtet blieb, uNd in den Fällen, wo sie einmal auf dem Tisch erschien, der Gälte sowohl als auch die Kinder verächtlich die Nits« rÜiNPften, weil sie eben meinten, die Pflanze sei wohl als Viehsutter gut genug, aber ungeeignet zur menschlichen Nahrung, hat der Krieg mit all seinem vielen Leid, das auch den Daheimgebliebenen nicht erspart blieb, und den Sorgen um das tägliche Brot auch der Kohl- oder Steckrübe zu Ansehen verhalfen, und es ist ihr gleich so vielen anderen Pflanzen ergangen, über die man einstmal hinwegsah. Und in der Tat ist die Kohlrübe in derselben Weise zur menschlichen Nahrung geeignet wie zum Beispiel die Kartoffel. Ihr Geschmack ist ein ganz vorzüglicher, vorausgesetzt, daß man Mitte Juli pflanzt und im Herbst erntet. Eine frühere Pflanzung empfiehlt sich nicht, da im April und Mai gepflanzte Kohl rüben später leicht holzig werden und in «samen schießen. Hann aber ist es mit ihrem Wohlgeschmack aus. An den Boden stellt die Steckrübe keine großen Ansprüche, am besten sagt ihr Kärtvffelboden zü. Bon reichlicher Dün gung will sie gleichfalls nichts wissen. Am zweckmäßigsten dürfte es sein, abgeerntete Frühgemüsebeete für den er wähnten Zweck zu benutzen. Diese Beete werden erneut gegraben und leicht gedüngt. Aus diese Weise wird Man schöne, dicke Früchte mit viel Fleisch erhalten. Für die Aufbewahrung ist zu beachten, daß die Rüben kühl und trocken lagern müssen, jedoch von Frost nicht heimgesucht werden können. Als Aufbewahrungsorte kommen Keller oder ErdWietsn in Betracht.G. Viehzucht. Fehlgeburten tn der Viehhaltung. (Nuchbruck verboten.) Fehlgeburten sind in der Viehhaltung doppelt unan genehm. Nicht nur das Neugeborene ist verloren, auch das Leben des Muttertieres ist gefährdet. Außerordent lich mannigfaltig sind die Ursachen des Verfahrens und leider häufig auch auf ungenügende Sorgfalt in der Pflege zurückzusühren. Schläge auf den Bauch, überhaupt rohe Behandlung der Tiere, Anschlägen der Wagendeichsel, Ntederstürzen oder Drängen mehrerer Tiere zum Stall- elngana. Erkältunaen. kerbeiaefüdrt durch das Lieaen aus Geflügelzucht. Sei Vee Taubenzucht häufig vorkommenbe Fehler. (Nachdruck verboten.) Manche Laiidwirte wollen Nutzen aus der Tauben zucht ziehen, ohne irgendwelche Aufwendungen dafür zu machen. So wird z. B. selten für Blutauffrischung ge sorgt, und doch ist diese für Tauben ebenso nötig als für die Aufzucht anderer Nutztiere. Alle Jahre sollten einige kräftige große Täuber angeschafft werden, wie Koburger Lerchen, Strasser oder Luchse. Diese garantieren Neben dem besseren Körpergewicht auch eine größere Fruchtbar keit. Solches allein genügt aber noch nicht für eine nutz bringende Zucht, man muß auch dafür sorge», daß ge eignete Taubenschläge vorhanden sind. Freistehende Taü- benhäuser und Schlage auf Böden und Speichern sind tn den meisten Fälle» zu kalt. Ani besten ist es, wenn der Taubenschlag unter der Decke des Kuhstalles ange bracht und der Ausflug durch el» Oberfenster oder den oberen Teil einer Stalltür bewerkstelligt ist. In einem solchen warmen Schlage ist die Taube viel mehr geneitzt zum Brüten, Nnd man kann das ganze Jahr hindurch junge Tauben haben. Daß auch im Taubenschlage Rein- lichieit herrschen muß, ist ebenfalls vielen Landwirten noch immer nicht einleuchtend. Meist beschränkt man sich aus ein- bis zweimaliges Ausdüngen jährlich. Däß dabei aber den brütenden Tauben das Ungeziefer lästig wird uiid sie deshalb die Nester verlassen, ist doch wohl nickt zu verwundern. Auch ist der Fütterung noch mehr Alts- merksaMteit zu schenken, als es bisher noch üblich ist. Im Winter, wo auf den Feldern nichts mehr zu finde» ist, muß die Fütterung reichlicher sein; denn aus nichts wird; nichts. Wendet der Landwirt etwas mehr Liebe und Aufmerksamkeit auf die bisher vernachlässigten Tauben, so wird et sehen, daß, besonders bei den heutigen Preisen, auch die Taubenzucht einen ganz erklecklichen Reingewinn abwirft. Ms. gefrorenem Bodeft, da« Tränken mit eiskaltem Wasser oder Verzehren gefrorenen oder bereisten Futter«. Auch ungeeignete« oder verdorbene« Futter trägt öfter die Schuld, al« män gewöhnlich attniMmt, z. B. Anfüllung de« Bauches Mit verdorbenen,, viel leicht gar schimmeligem Futter oder mit Giftpflanzen, Berzehren von Mit Schimmelpilzen behaftetem Heu und Stroh, ranzig gewordene, verschimmelte Oelkuchen, Mutter korn u. dgl. Des weiteren geben zum Verwerfen Veran lassung: starte Blutverluste mit nachfolgenden Schwäche- zuständen, übermäßige Köhlensäureanhäufungen, wie bei spielsweise Blähungen infolge ungegorenen Heues. Auch! da« vielfach gebräuchliche vollkommen überflüssige und öfters noch dazu roh ausgeführte Untersuchen auf die Trächtigkeit hat ebenso wie die Angst infolge plös^i kicher starker Geräusche zum Verwerfen geführt. Wenn Fälle vorkommen, däß die Tiere aus einem im Stall' befindlichen Brunnen getränkt werden, dess u Wasser Mit Jauche Vermischt oder wo schimmlige Ueberbleibsel vom Dreschplatz hineingewörfen wurden, dann braucht man sich freilich über ein Verwerfen nicht mehr zu wun dern, ebensowenig darüber, daß mangels genügender Desinfektion der StäUräume in solchem Fall das Ender gebnis das seuchenhafte Verwerfen in geradezu erschrecken der Form ist. Es ist döck klar, daß nach dem Werfen für größte Reinlichkeit zü sorgen ist. UM eine Ueber» tragung zu verhindern, sind schort alle Teile der Nach geburt zu entfernen. Bei jauchigen Ausflüssen werden den Tieren Einläufe Mit desinfizierender Flüssigkeit ge geben. Bewährt hat sich eine Lösung von 20 Gramm Lysol auf 10 Liter Wasser. Hat MaN so mit Umsicht alle seine Maßnahmen ge troffen, so wird man nUr in den seltensten Fällen den Verlust eines seiner wertvollen Tiere zu beklagen baden. Hacker. - „Bas könnte schon so kommen", antwortete sie nach denklich. »Als ich meinen ersten Mann verlor, glaubte ich anfangs, ich konnte oas Unglück gar nicht verwinden. Aber nach ein paar Monaten war der Kummer schon viel ^^Das mei»°"lch auch, Frau Larsen, und da ist's Euch gewiß angenehm zu hören, daß es jetzt schon vier Mo- nate — nein — beinahe schon fünf Monate her ist, daß Knut gestorben ist. Heute macht's Euch sicher nicht mehr so großen Kummer, als wenn Ihr die Nachricht damals er,ayren hättet." „ ' . O. Dahlberg. Die Anwendung künstlicher Düngemittel auf den Wiesen vor dem Vinter. (Nachdruck verboten.) Vel der Düngung der Wiese denkt man zunächst an Jauche und Kompost. Die wirksamsten Düngemittel sind aber nicht immer die nötigsten. Oft seufzt die Wiese sehr nach Mineraldünger. Der Mangel desselben ist oft die Ursache eines schlechten. Erträgnisses, vor allem einer zu geringen Heuernte. Einige Meterzentner Thomasschlacke, Kainit, Knochenmehl, im Herbst gegeben, könnten oftmals sehr gute Dienste leisten. i Bei der Düngung der Wiesen mit mineralischen Dünge mitteln handelt es sich jedoch nicht allein darum, der Wiese eine Düngung für das nächste Jahr zu geben, sondern ihr einen Vorrat für mehrere Jahre einzuver leiben. Diese unumgänglich nötige Hilfsdüngung mit Mineralstoffen wendet man am besten auf den fünften oder sechsten Teil der Wiesenfläcke an und kehrt im sechsten Jahr wieder auf das erste Stück zurück. Man sollte sich gewöhnen, die Wiese ebenso schlagfertig zu düngen, wie dies bei der rationellen Fruchtwechselwirtschast für den Acker nötig ist. Därtzm müßen wir auch auf der Wiese mit der langsam, aber stetig nachwirkenden Phosphorläure, der Thvmasschiacts, sowie niit der teilweise tn den Unter grund gelangenden Pbosphorsäure des Knochenmehles düngen. Die meisten Wiesenböden haben einen moorigen, stark humosen Charakter, und daraus erklärt sich auch die günstige Wirkung des Kalkgeyalts der Thomasschlacke. Der Kalk als Düngemittel verdient eine besondere Be achtung, erwirkt nicht nur bodenverbessernd, sondern auch befördernd auf die Ausnützung künstlicher Düngemittel seitens der Pflanze. Bei der erstmaligen Anwendung von Thomasschlacke und Kainit darf die Menge nicht zu gering bemessen sein, zudem bei richtiger Anwendung gar nicht zu befürchten ist, daß di« Ausgaben dafür größer sind als der Wert des mehr geernteten Futters. Auf ärmere» Böden empfiehlt es sich, mindestens 800 Kilo gramm Kainit auf den Hektar anzuwenden. Die beste Zeit zu dieser Düngung ist der Spätherbst oder der Winter, weil dann die reichlichen Niederschläge das Eindringen der Pflanzennährstoffe in den Boden, so wie deren Lösung beschleunigen. Im Frühjahr findet dann die erwachende Vegetation Phosphorsäure und Kali tn Lösung vor- Schon im ersten Jahr ist die Wirkung einer solchen Düngung ritte sichtbare und der Graswuchs ein erheblich besserer. Riesel- und Wässerwtesen bedürfen der mineralischen» namentlich der Kalidüngung viel weniger als nicht be wässerbare Wiesen. Die Düngung der Wiesen mit Mineral stoffen hat noch den großen Vorteil, daß durch sie die Gräser einen höheren Gehalt an verdaulichen Protein stoffen bekommen. Man fand, daß auf gedüngten Wiesen der Proteingehalt neun Prozent gegen drei Prozent auf nicht gedüngten Wissen betrug. Thomasschlacke und Kainit können in vermengtem Zustand ausgestreut wer den, doch soll das Vermengen erst tags vorher geschehen, weil sonst eine zementartige Erhärtung des Gemischs ein tritt. Manche Wiese ist so kali- und phosphorarm, daß eine einmalige Düngung ost gar nicht genügt, meist liegt da nicht der Schwerpunkt in der Düngung, sondern in einer Melioration, und zwar muß für Wasser gesorgt oder in Ueberfluß vorhandenes Wasser weggeschafft wer den. Die Hauptursache der Unwirksamkeit der Kaliphos phatdüngung oder einer zu geringen Ertragssteigerung ist in vielen Fällen auf den zu geringen Kalkgehalt zurückzuführen, weshalb der Kalkzufuhr direkt oder indirekt ein Hatiptciügenmerk zu schenken ist. Ueber- große Nässe vereitelt freilich die Wirkungen der Düm gung, insbesondere verschwinden hierdurch die Klee pflanzen und andere Gemüfearten. Die Düngung mit Kaliphosphaten bleibt deshalb auch häufig ohne Wirkung, weil Man Vicht für das Oeffnen der Wiesen narbe durch Eggen und Skarifizieren sorgt. Das Skari- fizierett der Wiesen, d. h. der Gebrauch der Messeregge, muß im Herbst vor dein Ausstreuen des Düngers statt finden; sie bat dieselbe Bedeutung für den Graswuchr wie die intensive Bearbeitung des Ackers für die Hack- stüchte. Im Herbst kann Man mit der Wiesennarbe viel grau samer umgehet! als ttn Frühjahr, wo man nur die Egge ättwenden darf. Immer aber soll Mineraldünger nur auf «ine skarifizierte oder geeggte Wiese gebracht werden. Außer der empfohlenen Düngung kann noch Holzasche mit Erfolg im Herbst für Wiesendüngung benützt werden. Die Erkenntnis der Nützlichkeit solcher Wiesendüngungev wird aber nicht allgemein werden, wenn nicht alle Landwirte aus ihren Wiesen Versuche machen, wodurch ihnen die Erfolge dieser Düngung vor Augen geführt werden. Wer auf seiner Wiese einige breite Streifen oder Flächen eggt oder skartfiziert, dieselben teils düngt, teil« Nickt düngt, der wird bald erkennen, daß die Düngung und Pflege der Wiesen sehr nützlich ist und zu größeren und sicheren Erträgen ,'ührt. F. Kö. Vie tzühnerdiphtheritts rafft alljährlich ganze Bestände dabin. Sie entsteht meist durch Erkältung infolge schroffen Temperaturwechsels oder infolge naßkalten Wetters. Bei hochwertigen Tieren kann mau manches Mal nach eine Heilung erzielen, denn es werden mancherlei Präparate empfohlen, von denen viele jedoch kurzerhand abzulelme» sind. In manchen Fällen ist — bei sorgsamster Pflege — ein Erfolg nicht unmöglich. Minderwertige Tiere solle» sofort geschlachtet werden, da das Fleisch derselben, wenn die Krankheit erst im Ent stehen begriffen ist, noch genießbar ist. Bereits zu stark abgemagerte oder verendete Tiere müssen tief vergraben oder verbrannt werden. Stallungen, Freß- nnd Trink- geschirre sind sauber zu reinige» und zu desinfizieren. Der Lausplatz muß ebenfahs desinfiziert, oder noch bester! Vermischtes. Eine Anekdote von Goethe. Napoleon I. soll nach einer Unterredung, die er mit Goethe hatte, bekanntlich ausgerufen haben: „E'est un komme!" Aus diesen Ausspruch war Herr Eckermann noch viel eitler, als der große Dichter selbst. Sich bewundert und von allen geehrt zu sehen, verschmähte jedoch Goethe keineswegs; es mußte dies nur von Personen ge schehen, die ihm selbst beachtenswert schienen. Einmal in dessen ärgerte sich der Herr Geheimrat doch gewaltig, weil ihm von einer Gesellschaft, un deren Achtung ihm gar nicht besonders viel gelegen sein konnte, keine Huldigung dargebracht wurde. Russen lagen zu Weimar im Quartier, und die Offiziere derselben kneipten abends meist in dem ersten Gasthaus. Da fiel es Goethe plötzlich ein, auch einen Abend in diesem Kreise zu verbringen. Gedacht — getan. Die damals schon etwas steife Exzellenz betrat den tabakdurchräucherten Raum, aber, o WunderI niemand erhob sich, niemand beachtete ihnl Im Gegenteil, die Eisbären schwatzten weiter, lachten und sahen den ernsten Ankömmling ziemlich unverschämt an. Was war da zu machen? Goethe verließ die unartige Gesellschaft und begab sich noch zur späten Stund« ins Schloß. Eine Stunde später öffnete sich plötzlich weit die Türe des Gast hauses, und der Großherzog in russischer Generaluniform Arm in Arm mit Herrn v. Goethe, der ebenfalls in großer Uniform und mit russischen Orden bedeckt war, betrat das Gastzimmer. Die erstaunten Offiziere sprangen ehrfurchts voll von ihren Eigen auf, und um diese schritt ist der Runde herum das stolzblickende Paar. Goethes Eitelkeit war befriedigt. Seltsamer Zufall. Als Franz Liszt sich im Jahre 1885 in Antwerpen aufhielt, verlebte er mit dem Violoncellisten Seiväis, dem Maier Eoppieters und dem Pianisten Zarembski einen äußerst genußreichen Abend. Kurz bevor man sich trennte, letzte sich Zarembski an den Flügel und spielte mit wun derbar melancholischem Ausdruck den Chopinsche» Trauer marsch. Als man ihm Vorwürfe machte, daß ein solches Stück sich für einen so herrlichen Tag doch nicht Signe, «ntgegnete Zarembski düster: „Sie irren, alle Feste enden sol" — Und er hatte wahrgesprochen; denn am nächsten Tage erhielt Liszt celegraphisch die Nachricht, daß ihm ein teurer Verwandter gestorben war, während ein Schwager Servais^ bei einer.Kahnpartie ums Leben kam. Bon den drei Künstlern aber, die an jenem Abend um Liszt ver sammelt waren, erreichte kein einziger das Jahr 18äö. Der zartfühlende Matrose. , Als der Dreimaster „Martha" nach seiner fünfzehn- fmonatlichen australischen Fahrt kurz vor dem großen .Kriege im Hamburger Hafen vor Anker ging, wurde der Matrose Peter Iesjertz von der übrigen Schiffsmannschaft imit der Aufgabe betraut, die Frau des Matrosen Knut Larsen aufzusuchen, um ihr in schonendster ForM die Nachricht oün dem vor einigen Monaten an Bord des Schiffes erfolgten Tod ihres Mannes zu überbringen. „N'morjen, Frau Larsen", sagte Peter Jejsertz, als «r in das Wohnzimmer der Frau trat. „Ist Knut Larsen zu Hause?" „Knut?" fragte die Frau überrascht. „Mein Knut? Nein, der ist nicht hier. Ist das Schiff denn auge- kommen?" „Natürlich ist es. Und Knut Larsen ist noch nicht hier? Das ist zu dumm. Es wird ihn, doch nichts zu- gestoßen sein?" „Was soll ihm zugestoßen sein?" fragte ängstlich Frau Larsen. ' „Einem Menschen kann allerhand zustoßen", erwiderte der zartfühlende Peter Iesfertz. „Er kann über Bord fallen, oder er kann das gelbe Fieber kriegen, oder sonst fwa». Aber es ist ein Trost, wie der alte Hansen immer sagt/ daß die Zeit jeden Kummer heilt." * „Was meint Ihr denn eigentlich damit, Peter Iesfertz?" sagte Frau Larsen. „Ich meine, wenn dem Knut wirklich was passiert wäre, dann würdet Ihr Euch »ach einigen Monaten nicht Mehr so drüber gcume» wie heute. Meint Ihr nicht auch, Frau Larsen?"