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« e i r » e r r i i l c » i ) c > » ! t I l i c i i säsicn. T» kam auch zu Tätlichkeiten. Vri tinrr Teil- abfiimmung vereinigten sich für die Negierung nur 248 gegen 245 Stimmen. Unsere Getreldebeute in Rumänien. Stockholm, 16. Dezember Nach einer dem Korrespondenten -e« „Berliner Lokal Anzeiger" zugänglich gewordenen Aus stellung der rumänischen Ernte-Ergebnisse für >916 sind nach geringen Abtransporten und Vernichtungen beneil» .60 Prozent der Vorräte den Deutschen in dir Hände ge fallen, und zwar: Weizen 2,5 Millionen, Roggen l Million, Gerste 7,75 Millionen, Mais 8 39 Millionen Hektoliter, tn-grsamt etwa 25 Millionen Hektoliter. (Lin Hektoliter find zwei Zentner.) Die „unglücklichen Fehler" Fournets. Haag, 17. Dezember. Die „Times" hysst, daß di« neuen Kriegskabinette von England und Frankreich die unglücklichen Fehler von Fournet nicht wiederdolen werden. Weiter schreibt da» Blatt, bah die Alliierten ihre ganze Aufmerksamkeit auf Makedonien richten mögen und sich dort nicht eher für sicher halten, bis da« könig-treue gne- chtsche Heer und seine deutschgesinnten Führer nach Olten verbracht worden seien, wo sie keinen Einstich auf die mili tärische Lage ausüben könnten. Frontverkürzung durch die Erfolge in der Dobrudfcha. Sofia, 17. Dezember. Infolge des Vorrückens der Donaü-Armee ist jetzt mit der Dobrudschafront eine gerade Vinte hergeftellt worden. Durch das schnelle Borrückcn der bulgarischen Truppen sah sich Sacharow zum Rückzug gezwungen Der linke Flügel der 9. Armee gewinnt täg lich Rauui. Der Widerstand des Feindes nimmt in dem Matze ab, als unsere Truppen der Linie Braila—Buzau sich nähern. Durch die Fortschritte auf diesem Frontab schnitt wird die ganze Front bedeutend verkürzt. Diese» Manöver ist von grötzter Wichtigkeit für die weiteren Er- Ägnilie. Eine neue englische Postbeschlagnahme. Stockholm, 18. Dezember. Nach Blättermeldungen be schlagnahmten die Englängrr in Kirkwall die gesamte Weihnachtspost des gestern in Göteborg eingetrosfenen schwedischen Amerikadampfer» „Steckholm", insgesamt 750 Pollsäcke. Sarrail erneut am Scheidewege. Sofia, 17. Dkzember. Die Kriegroperationen der Entente auf der ost- und westmakedonischen Front flauten gänzlich ab. Sarrail steht jetzt am Scheidewege. Er kann sein Glück noch einmal mit einer neuen Offensive versuchen. Fristverlängerung für das schweizerische Moratorium. Bern, 18. Dezember. Der Bundesrat dehnte di« Frist für d'e Betnibungrschuwen bis zum 30. Juni 1917 aus. Spaniens Ansicht über das Friedensangebot. Budapest, 17. Dezember. „Az Est" wird aus Madrid gemeldet, datz uedeuteade Politiker Spaniens die Ansicht äutzern, datz die Latentroölker den Frte"en wünschen, datz jedoch England ihnen eine solche Stellungnahme nicht ge stattet. Der Minister des Aeußern erklärt im „Opinion", durch den Friedensvorschlag seien Frankreich und England in eine schwierige Situation geraten. Der Präsident de» Abgeordnetenhauses gab der Ansicht Ausdruck, datz die Entente, falls sie das Angcbot als ungeeignet zum Beginn vo» Verhandlungen ablehne, eine grotze Verantwortung auf stch lade. Wettervorhersage. Meist trüb, keine wesentlich- Temperaluränderung, zeit weise Niederschläge ! Prinzessin Joachim von Preußert. Dem Prinzenpaar Joachim von Preußen wurde be kanntlich in den frühen Morgenstunden des 18. Dezember «in Sohn geboren. Der jugendliche Vater des neugebore nen Hohenzollernsprossen ist der jüngste Sohn unseres Kaiserpaares, er steht im 26. Lebensjahre. Seine Ge mahlin, die unser Bild darstellt, geborene Prinzessin Marie Auguste von Anhalt, ist 19 Jahre alt. Seine Ehe schloß das Prinzenpaar nm 13. März d. I. durch Kriegs- tramma. -t- Geschäfts aufsicht zur Abwendung des Konkurses. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 15. De zember eine Verordnung über die Gejcha tsaufsicht zur Abwendung des Konkurses verabschiedet. Die Verordnung, die am 28. d. M. in Kraft tritt, eröffnet iin Zusammen hänge mit einer Neuregelung der Gejchästsaufsicht den in folge des Krieges zahlungsunfähig geworbenen Schuldnern ole Möglichkeit eines den Konkurs abwendenden gericht lichen Zwangsvergleichs. Die amtliche Begründung zu der Verordnung wird im Reichsanzeiger veröffenilia-t werden. (W. T.-B.) Dao Abzeichen für die Zivildienstpflichtigen. Nach der Veröffentlichung eines Generalkommandos wird ve- ^absichtigt, allen Personen, die zur Zivildienstpflicht heran gezogen werden, ein Abzeichen zu geben. Es besteht in einer Armbinde in den Farben des zuständigen Bundes staates mit dem Dienstslempel des die Binde ausgebenden Generalkommandos. Außerdem erhält jeder Zivildienst- pslichlige einen schriftlichen Ausweis der militärischen Dlenlliielle als Ertennunasseicken. Aus aller Welt. -s- LebensnMtellontroNe in England. Das „Al- gemeen Handelsblad" in Amsterdam meldet aus Lon don : Der Lebensmittelkontrolleur Lord Deoonport sagte im Oberhaus, daß sich aus sta tistischen Angaben allmählich ersehen lasse, wie groß die im Lande vorhandenen Lebensvorräte seien. Er werde trachten, die Lebensmittel so zu ver- teilen, daß die Gelegenheit der Versorgung für alle gleich sein werde, und daß alle einen genügenden Anteil erhalten können, nicht mehr und nicht weniger. Ferner sagte er, daß der Verbrauch von Genußmitteln, die eigentlich Luxusartikel und infolgedessen nicht not- wendig seien, z. B. der Mißbrauch, der mit Zucker ge trieben werde, eingeschränkt werden müsse. Man sehe noch immer alle möglichen kostbaren Zuckerbäckereien, < während viele Menschen überhaupt keinen Zucker er- hallen könnten. Das müsse und werde aufhören, denn eine allgemeine Einschränkung des Verbrauchs sei not- wendia- Die vergebliche Offensive unserer Aus dem Großen Hauptquartier wird uns ge- schrie, en: ImSommerlSIK versuchte die Entente den Sieg zu erringen. Ihre Mittel waren fol gende: Im Westen: Der Aushungerungskrieg Eng lands zur See und sein Druck auf die Neutralen; die englisch-französische Durchbruchsoffensive an der Somme, unternommen mit den gewaltigsten materiellen und menschlichen Kräften, die je auf einem Schlachtfelde ver einigt waren; die mit außerordentlicher Ueberlegenheit geführte italienische Offensive am Isonzo. Ich Osten: Der wilde Ansturm russischer Massen zwischen Pripjet und den Karpathen, der Eintritt Ru mäniens in den Krieg und dessen Einmarsch in Sieben bürgen, zur Umfassung des südlichen Flügels unserer Ostfront. Im Südosten: Die Versammlung russisch-rumä- nischer Kräfte in der Dobrudscha zum Vormarsch gegen Bulgarien und auf Konstantinopel, verbunden mit der großen Offensive Sarrails von Saloniki her. Fürwahr ein gewaltiger Plan: Angriff auf die Mittelmächte vom Kanal bis Salo- niki und vom Pripjet bis zum Schwarzen Meerl In Kleinasien und seinen Nebenländern fanden, dem Kriegsschauplatz und der Jahreszeit entsprechend, bisher nur untergeordnete Kämpfe statt. Oie Lage Ver MittelmSchle erschien nicht leicht. Die Aushungerungspolitik Englands wirkte erschwerend An der Somme, bei Verdun und am Isonzo traten örtliche Rückschläge ein. Die grotze russische Offensive hatte anfänglich Erfolge. In Siebenbürgen waren die verbündeten Truppen nicht allzu stark, in Ma zedonien war die Lage nicht voll gefestigt. Dank der er- folgreichen Tätigkeit unserer O-Boote und der Mißernte in vielen Weltgegenden sühlten England, Italien und Rußland empfindlich die Not. Unsgehörtdiereiche Ernte Rumäniens. Die Douerschlach» an der Somme ist gewonnen. Sollte eine zweite Schlacht entbrennen: die Front ist fest. Am Isonzo wirken unsere O-Boote auf den Verbindungs linien der Entente nach Saloniki erfolgreich. In Maze donien sind die rücksichtslos durchgesührten feindlichen An griffe der letzten Tage blutig gescheitert. Unter unge heuren Verlusten brachen die russischen Anstürme südlich des Pripjet und in den Karpathen zusammen. Wir ge wannen die Schlachten, stehen dort fest. Das ru mänische Heer, zuerst in der Dobrudscha, dann in Siebenbürgen besiegt, ist vernichtend geschlagen. Wir haben in der Walachei glänzende Siege errungen. Alle erneuten Entlastungsangriffe der Russen sind abge- wiesen. Unsere Front hat sich verengt und schließt sich zwischen dem Schwarzen Meer und der Ostsee. Der gewaltige Plan der Entente hat nicht zum Erfolge geführt, wir sind die Sieger. ° Das Friedensangebot des Vierbundes. Von GeneralleutnantFrhrn. v. Freytag-Loringhoven, Chef des Stellvertretenden Generalstabes der Armee. Unter den vielen neuartigen Erscheinungen dieses Welt krieges ist die Massenpsychose bei unseren Gegnern eine der seltsamsten. Bis auf vereinzelte Stimmen reden bei ihnen Presse und leitende Staatsmänner bis aus den heutigen Tag «ach Niederlagen und Mißerfolgen ohne Zahl. die ihrer Streitmacht widerfuhren, von nichts als Sieg und stellen Forderungen, die in schroffstem Gegensatz zu ihrer militärischen und wirtschaftlichen Lage stehen. Das Friedensangebot unseres Kaisers und seiner hohen Ver bündeten wird an der Aufnahme, die es finde», erkennen sgssen, inwieweit die großen Worte, die unler« Leinde im Munve sichren, nur einer dämmernden Erkenntnis ihrer' Niederlage entspringen, die sie zu verdrehen bestrebt sind, oder ob sie den Ausdruck einer immer noch bestehenden Hoffnung aus den Enderfolg ihrer Sache bilden. ' > Unser Allerhöchster Kriegsherr stellt es denn auch Heer und Flotte gegenüber als zweifelhaft s hin, ob das mit dem Friedensangebot verbundene Ziel erreicht werden wird, Wenn daher der Reichskanzler am 12. Dezember jeine Reichstqgsrede mit den Worten schloß: „Wir wollen furchtlos und aufrecht unsre Straße ziehen, zum Kampfe entschlossen, zum Frieden bereit", so gilt für Heer und Flotte auch jetzt nur das eine, das „Furchtlos und aufrecht, zum Kampfe entschlossen". Die deutschen Soldaten zu Lande und zu Wasser und mit ihnen das deutsche Volk wissen, daß je fester dieses eiN« Ziel im Auge behalten wird, desto eher auch den Gegnern die Bereitschaft zum Frieden kommen muß. Mögen diese am rumänischen Feldzuge erkennen, welche Siegeskraft uns und unseren tapferen Verbündeten noch innewohnt, an der vaterländischen Hilfsdienstpflicht, daß hinter dem Heere das gesamte deutsche Volk steht. „Dem Feinde standhalten und ihn schlagen" wird unser Heer, wie sein Kaiser es von ihm erwartet, sicherlich. Unsere Volkskraft ist mit Nichten erschöpft. Die Stel lungen unserer Armeen werden täglich fester, ihre tech nischen Mittel, ihre Munition wachsen zu bisller noch nicht erreichter Höhe. Wollen unsere Feinde in frevelhaftem Wahn neue tzekalomben von Menschenleben vor unseren Stellungen einer Krlegsweise darbringen, die nach dem Urteil eines gefangenen englischen Offiziers keine Ä Taktik mehr ist, sondern nur Menschenschlächtetei; unsere tz Heere werden ihnen nicht nur nicht weicht», sondern ihsttn Ä noch weit größere Verluste bereiten als bisher. Wofitik sie weitere Schiffsverluste tragen, unsere Unterseeboote werden überall zur Stelle sein, sie ihnen zuzufllgen. Au» 4 solchem großen, stolzen, siegesgewissen Empfinden htttu» , A ist das Friedensangebot des Vierbundes im Sinne reinstev Menschlichkeit erfolgt. Das psychologische Moment. Während im feindlichen Lager jetzt auch der Teil der . Presse zu Gehör zu kommen scheint, der sich auf den Standpunkt stellt, man dürfe sich dem Friedensan - ? gebot vesDibtbuNVes gegenüber nicht grundsätz lich ablehnend Verhalten, rast der andere, der Unter dem siändlgest Einfluß der Kriegshetzer steht, unentwegt weitet. Es hieße aber seinen Aeußerungen eine zu große Ehre antun, wollte man im einzelnen auf sie eingehen; liegt ihnen doch die alte Behauptung zugrunde, daß die Deut schen eigentlich nichts weiter als ein großer Volt von Verbrechern seien. So sagt die Londoner „Pakts Mall Gazette", es wäre besser gewesen, Bethmann Hollweg hätte in seiner Note die Berufung auf Gott und auf die Menschlichkeit fortgelassen. Er hätte sich lieber dahin ausdriicken sollen, daß die Deutschen „zuschauvengewordene Schurken- seien, die jetzt einsähen, daß sie Leben und Freiheit ver wirkt hätten. Von dieser Tonart ließen sich noch Un zählige andere Stimmen anführen, sowohl aus der eng lischen, wie aus der französischen Presse. In merkwürdigem Gegensätze dazu steht eigentlich die italienische Presse. Dort vertreten die den jetzigen Staatslenkern nahestehenden Blätter allerdings den Standpunkt, daß das Angebot kaum ernstlich gemeint sei und deshalb abgelehnt werden müsse. Andere Blätter erkennen aber ohne weiteres die Wichtigkeit des Friedensangebotes an. Eines nennt es sogar den „gefährlichsten Schlag, den - Deutschland in diesem Kriege den Alliierten versetzt habe. Wie das gemeint ist, erfährt man aus einem andern, das K hervorhebt, Deutschland habe sich „den psychologisch H günstigsten Augenblick" ausgesucht. Man fürchtet eben, daß Deutschlands Schritt geeignet sein könnte, Lie Einigkeit unter den Alliierten ernstlich zu bedrohen. Durch diese Befürchtung scheint auch die ablehnende Haltung des fran- H zösischen Ministerpräsidenten Briand wesentlich bedingt zu sein. H Ob ein solches Ziel, den Ring unserer Feinde zu zer- sprengen, wirklich durch die Vierbundsuote erreicht werden ' sollte, tst kaum anzunehmen. Denn dazu braucht es erst eines solchen Schrittes nicht. Haben wir doch allerlei Anzeichen dafür, daß die Emigkeit unserer Feinde eine rech» problematische ist, die bisher nur durch die Unfähigkeit aufrechterhalten wurde, das Schicksal zu wenden, und durch das Bewußt sein, daß man sich in ein gefährliches zweckloses Abenteuer eingelassen hat. Man braucht nur die Parlamentsver handlungen, namentlich in Italien, genauer zu verfolgen. Dann wird man finden, wie unzufrieden jeder der „Alliierten" mit seinem Bundesgenossen eigentlich ist. Auch die jüngsten Verhandlungen in der französischen Kammer und im französischen Senat bieten ja schließ lich das gleiche Bild, ganz zu schweigen von den ständigen Umwandlungen in den obersten Stellen unserer Feinde, aus denen ja aus allen Ecken und Enden die Ratlosigkeit herausspricht. Charakteristisch ist auch das lange Schweigen Rußlands, wo sich immer mehr die Ansicht Bahn zu brechen scheint, daß England mit den russischen Interessen ein freventliches Spiel treibe. Wurde in England dock kürzlich eine Stimme laut, di« ^da forderte, man solle Rußland, wenn sein Festhatten an steinen besonderen Kriegszielen den Alliierten hinderlich stein sollte, einfach fallen lassen. Aus alledem ersieht man, datz die Uneinigkeit im Lager unserer Feinde gar nicht erst hervorgerufen zu werden braucht. Wenn man sich auch jetzt gegen den Friedensgedanken immer noch wehrt, so tun es die Macht haber nur, weil > die Furch» vor der Wahrheit sie abhält. Dieser Krieg wird sicher, ob er jetzt ob' »später beendet wird, der Entente den Garaus machen» Wenn man sich auch vielleicht noch einmal aus einen ge» meinsamen Entschluß einigen sollte, dann kommt später das doch, was der Mailänder „Secolo" soeben aussprach, jeder der Ententestaaten müsse es sich überlegen, ob er den Krieg auf eigene Faust fortsetzen oder vielleicht auch aus eigene Faust Frieden schließen wolle. -