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l8ht< g«fall«nttt Mfreiien Emil Fletsch» aus Naundolf. Nüthchittag« 5 Uhr AbendMeihksotttodttNst. Echellerßlltt. Dormsttltg» r/r 9 Uhr Beicht« und heb lig» Abendmahl. Bormittckh« - Uhr Pttdigtgaitttdienst. Äotmitlaas t/rll Uhr Killdettzottebdiellst. SchWiedeberg Vormittag« 9 Uhr Predigtgoilesdienst: Pfarrer Virtner. Nachmittags 5 Uhr Abendmahlsgotte»- dienst: deiselbe. -chöttfeld. vormittag» 9 Uhr Lelegottesdlenst. Seifertdorf vormittags 9 Uhr Predtgtgotleodienst mit anschlbhender Gedächtnisfeier für Kurt Atbtn Börrnrrt. vormittag» l/2ll Uhr Kindergotresdienft. Nachmittags 2 Uhr Abenbmahl»gottesdienlt: Pastor Pangritz Oelsa. Letzte Nachrichten. 1700V Tonnen Kohlen versenkt! Berlin. In der Zeit vom 28. November bi« 8. De zember wurden von unseren Unteiseebooten vor der fran- zöstscheri Kanal- und Atlantik-Külte u. a. Kohlenladungen im Gesamtbetrag von 17000 Tonnen englischer nach Frankreich bestimmter Kohle und ein engliicher Dampfer mit 6000 Tonnen Kriegsmaterial von Neuyork nach Frank reich versenkt. Verzweifelte Lage des rumänischen Heeres. Laut der „Neuen Zürcher Zeitung" wird der „Stampa" au« Park gedrahtet, dem rumänischen Heer« fei e» unter dem Druck der nachletzenden Verfolger unmöglich geworden, den ursprünglichen Rückzugsplan zu verwirklichen. Statt nach Nordosten marschiere dar Heer unmittelbar gegen DjttN, indem tt die nach Lernawodt, führende Eisenbahn benutze. Der Druck der den Weg nach Norden versperren den 9. deutschen Armee sei so stark geworden, dass kein an derer Rück ugsweg mehr übrig bleibe; aber auch dieser schon durch zahlreiche natürliche Hindernisse erschwerte Weg sei aus» äußerste bedroht. Den bei Tutrakan und Silistria über die Donau gesetzten bulgarischen Krästen dürste es nur zu leicht möglich sein, das rumänische Heer jetzt der art einzuengen, daß ihm nichts Mehrals ein verzweifelter Dvrchbruchsoersuch nach Norden übrig bleibe. Die Rettung hange einzig noch von dem rechtzeitigen Eintreffen russi scher Verstärkungen ab. Der Umsang der Beute in Bukarest. „Az Est" meldet: Welche große Beute in Bukarest gemacht wurde, geht daraus hervor, daß die ganze Ein- richtung des Arsenals unversehrt in die Hände der Sieger siel, ebenso eine modern eingerichtete Kanonen- fabrlt 35 v-Boots-Opfer in zwei Tagen. Kopenhagen, 14. Dezember. Wie die „Berlingske Tidende" berichtet, meld'» ein kürzlich heimgekehrter däni scher Kapitän, daß im Kanal im Lause zweier Tage 35 Schisse versenkt wurden. Die Engländer scheinen diesen Verhältnissen aanz machtlos gegenüberzustehen. Paris verharrt ablehnend. Bern, 14. Dezember. Der Pariser Berichterstatter der „Neuen Zürcher Zeitung" meldet, der deutsche F iedens- vorschlag habe nur diejenige Wiikung gehabt, das allge meine vertrauen aus den Sieg der Alliierten zu steigern. Es wird als geschickter Schachzug betrachtet, der dazu be stimmt sei, die deutsche Regierung zu decken. Amerika wünscht die Beraubung Deutschlands. Neuyork, 13. Dezember. Unter den Direktoren der neuen Friedensgesellschast befinden sich Jacob Schiff, Ver treiber französischer Anleihen, James Spryrr und Oswald Villar, Verfasser zahlreicher deutschfeindlicher Artikel. Das Ziel dieser Friedensgesellschast ist die Rettung der inter nationalen Finanz und die Beraubung Deutschlands um seine Siegesfrüchte. Die rumänische Königsfamille auf der Flucht. Stockholm. Die Familie des Königs von Rumänien, die sich gegenwärtig in Kiew aufhält, wird, wie der „Djen" erfährt, die Stadt in nächster Zeit verlassen und in einer anderen russischen Stadt, coraussichtlich in Odessa, Woh nung nehmen. Briand lehnt ab. Nach Havas Meldungen aus Paris hat Ministerpräsi dent Briand in der Kammer folgende Erklärung zu dem deutschen Friedensangebot abgelegt: Sie haben die Rede Bethmann Hollwegs gelesen. Ueber den Tert, den ich nicht besitze, kann ich mich nicht auslassen. Ls ist jedoch zu bezweisein, ob diejenigen, deren Vermittlung verlangt wird, die Ausgabe aus sich nehmen, welche das vertrauen Bieler erschüttern muß. Ich werde der Kammer später osstzimll den genauen Wortlaut mittrilen, e» ist jedoch meine Pslicht, da» Land jetzt vor einer össentlichen Ver- gistng zu bewahren. Briand ermahnte dann zur äußer sten Vorsicht gegenüber dem deutschen Angebot und suhr in seiner Rede fort: Man macht un» den Vorschlag, über den Frieden zu verhandeln, während Belgien, Serbien und di« franzö- siichen Gebiete besetzt sind. Mit undeutlichen und wagen Ausdrücken mit feilen Worten sucht Deutschland bei un ruhigem Gewissen und Herzen in den Ländern, die über so viele Tote trauern, Eindruck zu machen. Briand be spricht dann einzelne Stellen der Rede de, Reichskanzlers und schließt seine Erklärung mit den Worten: Ueber ein solche» Dokument muß man noch Nachdenken und untersuchen, was e» bezweckt. Ich habe da« Recht, von dieser Tribüne au» zu erklären, es ist ein Manöver, durch welche» man versucht, die Verbündeten zu entzweien, ihr Gewissen zu beunruhigen und die Völker zu demoroli- sirren. Die französische Republtck wird unter solchen Um- sliMden nicht« weniger tun, al« seinerzeit der Nationale Part«, 14. Dezember. Di« französisch« Kamm« bat mit 314 gegen 165 Stimmen «in Vertrauensvotum Pir di« Regierung angenommen ! Eine Truppenschau des Kaisers im Elsaß. Berlin, 14. Dezember. (Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser hielt in Begleitung de« Kronprinzen am 13. De zember in der Nähe von Mühlhausen i. E. eine Truppen schau ab. Die letzten Berfolgungskämpfe in Oft-Siebenbürgen. Budapest, 15. Dezember. „Az Est" erfährt au« Sofia; Die letzten Berfolgungskämpfe mit den russisch-rumänischen Truppen waren in Ost-Siebenbürgen von Erfolg begleitet. Die rumänischen Divisionen flohen vor un« her, und am Predeal- und Altschanz-Paß wurden viele Gefangene ge macht. In den Süd-Karpathen ist nur noch der Bodza- Paß in rumänischem Besitz Die Verantwortlichkeit fällt auf den Bierverband. Zürich, 15. Dezember. In der Schweizer Presse und Oefsentlichkeit wird der Friedensvorschlag nach wie vor lebhaft besprochen. Ueberwiegend äußern sich die Blätter aller ParteirtchtüNgen dahin, daß die Verantwortlichkeit für eine weitere Fortsetzung de« Krieges auf den Bieroer band fallen müsse. Auch in England bleibt Stimmung gegen das Angebot. Lugano, 14. Dezember. Der Londoner Vertreter des „Corriere della Sera" drahtet seinem Blatte, daß die Stimmung der politischen Kreise Englands, der Klub» und der Börse gegen das Angebot gerichtet sei. In einer Der- sammlung erklärte Rudyard Kipling, Deutschland gewinnt Schlachten, aber England gewinnt den Krieg. Die Entwicklung der Ereignisse in Griechenland. Budapest, 15. Dezember. Mit höchster Spannung er- wariet man in Sofia die Entwicklung der Ereignisse in Griechenland. Laut Athener Meldungen fanden zwilchen kleineren griechischen Truppenteilen und französischen De tachement» blutige Zusammenstöße statt. Wettervorhersage. Zeitweise aufklarend, keine wesentliche Temperatur änderung, keine erheblichen Niederschläge. Vermischtes. s Leibniz. Am 14. November 1716 starb Leibniz, der Gründer der preußischen Akademie der Wissenschaften. Sein Ziel bei diesem Unternehmen war die Stärkung des deutschen Geistes. Dazu rechnete er, so führt Tesch-Köln in der Sprachecke des „Allg. D. Spracho." aus, die Pflege der deutschen Sprache. In den „Unvorgreislichen Gedanken" schreibt er: „Der besondere Zweck und das Vornehmen dieser Anstalt wäre auf die Teutsche Sprache zu richten, wie nämlich solche zu verbessern, auszuzieren und zu untersuchen sei." Er verlangt, daß „einige hohe Per- sonen und vornehme Siaatsbediente und sonst an Geist, Gelehrsamkeit und guten Gaben ausbündige und hierin wohlgesinnte Leute in ein Verständnis desfalls treten mögen." Er klagt, man habe Frank reich gleichsam als Muster aller Herrlichkeit aus geworfen: „Unsere jungen Leute haben ihre Heimat nicht gekannt und deswegen alles bei den Franzosen be wundert, dadurch haben sie ihr Vaterland nicht nur bei den Fremden in Verachtung gesetzt, sondern auch selbst verachten helfen. Sie haben Deutschland der französischen Mode und Sprache unterwürfig gemacht." In feiner „Ermahnung an die Teutsche" spricht er über die fremd- wörtelnden Gelehrten das scharfe Urteil: „Sagen sie, daß sie nach vielem Nachsinnen und Nagelbeißen kein Teutsch gefunden, so ihre herrlichen Gedanken auszudrücken gut genugsam gewesen, so geben sie wahrlich mehr die Armut ihrer vermeintlichen Beredsamkeit als die Vortrefflichkeit ihrer Einfälle zu erkennen." Leibniz will kein „Puritaner" sein, wohl aber den „Mischmasch" in der Sprache beseitigen, der „abscheulich überhand genommen" hat. Er nennt es „ewig Schade und Schande, wenn unsere „Haupt- und Heldensprache" zugrunde gehen sollte. In der Abhand- /lung Uber die beste Vortragsweise des Philosophen spricht er die Ueberzeugung aus, daß unsere Sprache ein Pro bierstein für den Gedanken sei; was sich in gutem Deutsch sagen lasse, daran sei etwas; wo die deutsche Sprache versage, da sei es auch mit dein Gedanken schlecht bestellt. Diese Aeußerungen zeigen, daß das Ziel Leibnizens dem des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins nahe verwandt war: Liebe und Verständnis für die Muttersprache zu wecken, den Sinn für ihre Reinheit, Richtigkeit und Schön heit zu heben und auf diese Weise das deutsche Volks- bewußtsein zu kräftigen. Gemeinnütziges. Vie kupserkaltmischnng. Nachdruck verbalen. Unter den vielen Bekämpfungsarten im Obst- und Weinbau spielt die Kupfer-Kalkbrühe, die sich gegen manche Krankheiten ausgezeichnet bewährt hat, eine große Nolle. Ueber das Vermischen der Brühe selbst besteht aber noch vielfach eine gewisse Unklarheit. Zunächst ist eine Kupfer vitriollösung herzustellen. Eine solche in Iprozentiger Stärke gewinnt man, indem man in 100 Liter Wasser 1 Kilogramm Kupfervitriol löst. Dieses geschieht ain besten so, daß man am Abend vor dein Gebrauch ein Säckchen mit dein nötigen Quantum Kupfervitriol in einen Bottich mit der entsprechenden Menge Wasser bänat und die Nacht über löien läsit. Dann ist diese Lösung NM KalNMlch zu neutraitfieten. Letztere gießt Man so lange in die Vitriollüsung, bis dies« Neutral nt, d. h. bi» der Augenblick gekommen tst,^in dem das weiße Phenolphtäleinpapier schwäch rot, das rote Lackmus- Papier sthwüch blau, und das gelb« CurguMapapier schwach braun wird. Bor dem Gebrauch ist die Mischung tüchtig umzurühren. Der flockige Niederschlag der Kupfer-Kalts- brühe wird Kristallmiich genannt und oerliert bei längerem Stehen an Haftfähigkeit. Es ist darum angezeigt, dis Lösung nur frisch zu benutzen. Muß di« Brühe wegen eingetretener ungünstiger Witterung längste Zeit stehen- ! bleiben, so fetzt man auf 100 Liter etwa SO—100 Gramm Zucker zu, den man in gelöstem Zustande beigibt . G. Fischer. Die militärische Lage im Augenblick unseres Friedensangebotes. Veber die augenblickliche Kriegslage in dem bedeut» (amen Zeitpunkte unseres Friedensangebotes wird uns von unserem militärischen Mitarbeiter geschrieben: Der Zeitpunkt des Friedensangebotes der verbündeten Zeniralmächte konnte nicht günstiger gewählt werden, als nach unserem hervorragenden Siege in Rumänien und nach unserer standhaften Abwehr der französisch-englischen Sommeoffensive und der russischen Angriffe auf der ge samten Ostfront. Diese drei Faktoren bestimmen im wesentlichen unsere gesamte militärische Lage und offen baren auf feder Fron» unsere militärische Aeberlegenheit. Im Westen haben wir nach Eroberung von ganz Belgien und den wirtschaftlich wichtigsten Teilen Ostfrankreichs feit mehr als zwei Jahren eine Frontlinie gegen all- verzweifelten Anstrengungen eines sich auf die Massen- liefenmgen an Kriegsmaterialien der ganzen Welt stützen den Gegners siegreich gehalten. Die Blüte der französischen Manneskraft ist auf den Schlachtfeldern vor Verdun und der Somme in den vergeblichen Versuchen der gegneri schen Heeresleitung, uns wieder aus Frankreich hinaus zuwerfen, dahingeopfert worden. Das stolze England mußte, nachdem es sich zuerst in geschickter Weise den tat sächlichen Pflichten als Verbündeter der Entente entzogen hatte, im Laufe dieses Jahres ebenfalls im vollen Um fange seiner Volkskraft Truppen auf den westlichen Kriegs schauplatz werfen, um das dahinsiechende Frankreich wenig stens in etwas zu entlasten. Aber auch die englischen Versuche, uns die Initiative des militärischen Handelns auf der Westfront durch die so großzügig geplante Sommeoffen sive zu entreißen, scheiterten unter den furchtbarsten blu tigen Opfern und legten dem Lande selbst in schnelle» Steigerung außergewöhnliche, dort nie gekannte Verpflich tungen auf, um den wachsenden Bedarf seines Feldheere» an Menschen und Kriegsmaterial zu decken. Im O ste u waren es während des ganzen Sommers die ungeheueren Angriffe des Generals vrusfllow, f die es ohne Scheu vor den furchtbaren Menschenopfern versuchen sollten, unsere großen Ländergewinne in Polen uns wieder zu entreißen, und im Norden durch einen erneuten Einfall in unsere ostpreußischen Provinzen sowi« im Süden durch eine Wiederbesetzung des dank der Tat» kraft vom Feinde wieder befreiten Galiziens Faust pfänder in die Hand zu bekommen, die uns sowohl mili« tärisch wie auch wirtschaftlich knebeln sollten. Als schließ lich es der Entente gelungen war, Rumänien in den Krieg zu kreiden, zeigten sich die großen Reserven, die trotz aller angespann ten Kämpfe des Sommers den Zentralmächten noch zur Verfügung standen, im vollen Umfange. Nach dem kläg lichen Scheitern des rumänischen Einfalles in Sieben bürge n begann jener atemlose Siegeslauf, der mit de« völligen Niederzwingung Rumäniens, mit der Besetzung seiner Hauptstadt und seiner wichtigsten Eisenbahnknoten punkte, schließlich der ganzen Welt die ungeheuere Ueber- legenheit unserer unter dem meisterhaften Befehl eines Hindenburg, Mackensen, Falkenhayn g» führten Truppen offenbarte. Die anderen Kriegsschauplätze, speziell der italienische und der mazedonische, konnten dank unserer Verteidigungskraft ebenfalls in keinem Momente des Weltkrieges eine entscheidende Bedeutung für den Verlauf der allgemeinen Operationen erlangen. So erfolgt tatsächlich das Friedensangebot der verbündeten Herrscher der Zentralmächte aus dem stolzen und sichere« Gefühl des Sieges heraus, das den Armeebefehl des Kaisers in so gerechtfertigtem Selbstbewutztsein einleitet.. . Aus aller Welt. -s- Zur Nahrungsmitteln»! in England. Nach einer verspätet aus Neuyork eingetroffenen Meldung sagte der dort aus England angekommene Sir Alfred Booth, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Cunard-Linie, Eng land fei jetzt weit mehr über die h o h e n Lebens mitte lpreise in Aufregung, als über irgend etwas anderes. Eier kosteten in London einen Dollar das Dutzend (also das Stück etwas über 40 Pfennige), Brot 21 Cents der Laib, die Preise anderer Lebensmittel stän den in einem entsprechenden Verhältnis. Es sei möglich, daß die Hotels und Restaurants in London und anderen Städten auf Anordnung desLebens- mitteidiktators geschlossen werden würden. -f- 12S94 Mitglieder des englischen yochadel» ge» falle». Nach dem eben erschienenen englischen Adels kalender „Dod s Peerage" find 12 6S4 Mitglieder de» Hochadels gefallen. Explosion infolge eines Anschlages? Am Montag abend ereignete sich jn der Fabrik der Aetna Chemical Co. in Fort Pitt eine Explosion. Drei Personen wurden ge tütet. Eine Person wurde unter dem Verdacht der Mit schuld an dem Anschlag verhaftet. Die Polizei sucht nach weiteren Mitschuldigen. Riedergebrannt. Die Fabrik der Quäker Oats To. in Peterboro in Ontario wurde durch ein Feuer zerstört. 4 Personen sind ums Leben gekommen, 12 werden ver mißt, 15 sind verwundet. Der Schaden beträgt k Mil lionen Mark.