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zeichnet man Lie Feuer all- feste, Blink-, Treh-, Fun- , kel-, Wechsel-, unterbrochene Feuer ustv. Der Weste (wenigstens der Weste bekannte) Leucht turm ist der auf der kleinen Insel Pharus bei Alexan dria, welchen Ptolemäus PhilaSelphus von Sostrates ass Knidos erbauen ließ und der um das Jahr 283 v. Ehr. vollendet wurde. Man gab die Höhe dieses Tur mes, der zu d«H sieben Wunderwerken der allen Welt gerechnet wurde, auf 500 Fuß an. Die Kosten des Baues betrugen, wie Plinius berichtet, 800 Talente (4 Millionen Mary. Der berühmte Bau ist erst am An fang des 14. Jahrhunderts verschwunden, doch ist es nicht bekannt, auf welche Weise. Dagegen steht noch ein Leuchtturm, welchen der rö mische Kaiser Trajan erbaute (der Pharus von Lo- runa). Ueberhaupt besitzen mehrere d« jetzt noch wirk samen Feuertürme ein Atter von 300 bis 400 Jahren, so der 63 Meter hohe, aus einer Felseninsel in der Mündung der Gironde erbaute Leuchtturm von Cor- douan, ^ssen Laterne 7 Meter hoch ist und bis 50 Kilometer weit leuchtet. Große Berühmtheit hat, der bei feiner Errichtung zu besiegenden Schwierigkeiten halber, der Leuchtturm von Eddystone an der Küste von Cornwall erlangt. Der erste, 1697 von Winstanley hergestellte Bau wurde 1703 vom Meere zerstört, der zweite Bau brannte etwa 50 Jahre nach sein« Herstellung (1755) nieder, ein dritter war nicht hoch genug und erst das vierte Bau werk (von Douglas) erfüllte seinen Zweck, doch kostete seine Herstellung die enorme Summe von 80 000 Pfund Sterling (etwa 1600000 Mary. Weitere berühmte Leuchttürme sind u. a. der von Bell-Roch an der schottischen Küste (37 Meter hoch), ferner der auf'dem Kap von La Heve bei Havre, der einst das mächtigste Leuchtfeuer der Erde (auf 50 Seemeilen sichtbar) enthielt, aber von dem bei Brest stnit 115 Kilometer Sichtwette) noch übertroffen wird. Eines der schwierigsten Probleme hat die deut sche Technik und Wissenschaft durch den Bau des Leucht turmes auf Rothersand in der Mündung der Weser ge löst, ein Werk, das durch die Kühnheit seines Entwurfs und seine Ausführung mit Recht Erstaunen hervorgeru fen und den Ruf der deutschen Ingenieure weit ver brettet hat- Vor allem erschwerte hier die mangelnde Festigkeit des Untergrundes den Bau, da als solcher der sandige Meeresboden selbst dienen mußte. „Zuerst ver senkte man zum Zwecke der Fundamentierung eine Art großen eisernen Kasten, der aber spurlos in den Wellen verschwand. Nun lieferte Baurat Hanckes einen neuen Entwurf, der, durch die Bremer Behörden genehmigt, der Aktiengesellschaft Harkort in Duisburg in Ausfüh rung gegeben wurde. Ter Bau hat nahezu 2VZ Jahre in Anspruch genommen und fast 900000 Mk. verschlun gen .... An Einrammen von Pfählen in den lockeren Grund war nicht zu denken. Man fertigte daher einen gewaltigen Caisson (Kiste) aus Eisenplatten von kreis runder Form, der in der Nacht vom 26. Mai 1883 von zwei Dampfern hinausgeschleppt und einioe Tage spä ter versenkt wurde. Damit ihn die Wellen nicht um stießen, umgab man ihn sofort mit 15 Meter breitem Faschinenwerk, das mit großen Granitblöcken beschwert wurde. Pumpen hoben das Wasser aus dem Caisson, Ler nun im Innern mit Beton gefüllt und durch Lö sung des gewonnenen Bodens immer tiefer versenkt ward, so daß der Boden des Turmfundaments 22 Me ter unter dem Ebbespiegel der Weser liegt. Ter Turm selbst, durchweg aus Eisen und Eisenblech, wurde am 19. Oktober 1885 vollendet und am 1. November des selben Jahres in Dienst gestellt." Wo der Bau von Leuchttürmen unmöglich oder zu kostspielig ist, verwendet man sogenannte Feuerschiffe. Sie werden stark gebaut, um dem Ansturm der Wogen erfolgreichen Widerstand bieten zu können und an den gefährlichen Punkten verankert; Ihr roter Anstrich macht sie weithin kenntlich, rechts führen sie Lichter auf den Masten, deren verschiedene Farben und For men den Schiffen die nötigen Weisungen geben. Neuer dings sind vielfach die sogenannten Scheinwerfer an ihre Stelle getreten, welche die Lichtstrahlen in be- snmmter Richtung weiter zu senden imstande sind. So hat der Mensch allerorten und jeder Möglichkeit der Gefahr vorbeugend und begegnend, den Kampf mR dem gewaltigen Element ausgenommen, ohne freilich bisher als völliger Sieger daraus hervorzugehen. Noch immer ist die Zahl der Opfer jährlich eine bedeutende, und es darf wohl überhaupt als zweifelhaft erschei nen, ob die Wissenschaft jemals durch ihre Hilfsmittel die unbedingte Sicherheit des Verkehrs auf dem Meere zu gewährleisten vermag. Haus und Hof. Die Nachzahlung für Brotgetreide. ud. Bekanntlich D die Nachzahlung von 12,50 refp. 11 Mk. für Getreide, das nach dem 31. Dezember und vor dem 15. Januar geliefert ist, für die Erzeuger bestimmt, so daß der Empfänger einer Nachzahlung, wenn er nicht zugleich der Erzeuger ist, verpflichtet, den Produzenten weiter zu zahlen. Grundbedingung hierfür ist, daß der Produzent das Getreide nach dem 3. Dezember geliefert hat. Hai nun ein Getreidehändler vor dem 31. Dezember das Getreide schon bezogen, so fällt nicht ihm die Nach zahlung zu, da vom Tage der Erwerbung ab das Getreide der Reichs getreidestelle gehört. Um Mißverständnissen vor zubeugen — wie fie sich aus dem Text des Gesetzes leicht ergeben können — hat daher die Reichsgetreidestellc fol gendes Rundschreiben an ihre Kommissionäre erlassen: „Im Verhältnis'zwischen uns und unseren Kommis sionären gilt daS Getreide im vorstehenden Sinne als iE dem Zeitpunkt von uns erworben, in dem der Kommissio när es vom Getreideerzeuger gekauft hat. Nach der Be stimmung des K 1 der „Allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Kommissionäre" kauft nämlick, der Kommissionär! im eigenen Namen und für unsere Rechnung. Es ist hier nach ausgeschlossen, daß ein Kommissionär etwa durch An rauf des Getreides vor dem 1. Januar 1916 und Abliefe rung an uns nach diesem Zeitpunkt den Zuschlag verdient. Der Versuch, diesen Zuschlag durch Verschweigung de3 Zeitpunktes des Ankaufs des Getreides für sich-zu erwer ben, würde eine strafbare Handlung bedeuten. Wir er suchen hierdurch unsere Kommissionäre, uns umgehend' unter Benutzung eines der Fragebogen Auskunft darüber zu geben, wann sie die Getreidemengen, die sie nach ü>em 1. Januar 1916 an uns abgeliefert haben oder noch ab- liefern werden, erworben haben." Nachahmenswert. ub. In der „Hann. Land- und Forstw. Zeitung", de« Amtsblatt der Landwirtschaftkammer, lesen wir: „Es wird für eine beschränkte Anzahl deutsch-russischer Kriegsgefangener Stellung als Knechte in der hannover schen Landwirtschaft und als Handwerker in unsere Dör fern und Landstädten gesucht. Da für die deutschen Kolo nisten das Verbleiben in Rußland nach dem Kriege woU ausgeschlossen erscheint, so ist diesen deutschen Stammes- genossen das Eingewöhnen in unsere Verhältnisse so leicht wie möglich zu machen, damit fie nach dem Kriege nicht nur in Deutschland bleiben, sondern auch ihre Angehöri gen Nachkommen lassen. Diese Leute sollen deshalb nicht als russische Kriegsgefangene, sondern als deutsche Stam mesbrüder behandelt und gelohnt werden. Jeder Unter schied zwischen ihnen und den hiesigen Arbeitern ist tun lichst zu vermeiden. Da das Angebot dieser Leute nur beschränkt ist, sollen in erster Linie die kleineren Betriebe, von denen die Besitzer im Felde stehen, bedacht werden. Meldungen mit Angabe der Größe des HofeS sind an den Arbeitsnachweis der Landwirtschaftskammer für die Pro vinz Hannover, Hannover, Ferdinandstr. 34, zu richten." Splitter. Bon Worten zu Werken ein weiter Weg. * Je mehr Widerstand, Je mehr Fortgang.