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Sonnabend de» 16. Dezember 1918 abends 82. Zahlt ang Rl. 292 -Z .8 L s L 4 'S L N 8 K e L L 8 s s L »r Herr Vorsitzender Nestler «röfsnete mit begrüßenden Worten die Versammlung und gedachte in ehrenden Worten der im November d. I. gefallenen treuen Mitglieder Paul Neubert und Artur Kunze. Hierauf wurde beschlossen, den im Felde stehenden Mitgliedern nach Weihnachten wieder Liebesgaben zu schicken. Nach Erledigung verschiedener Bereinsangelegenheiten schloß der Vorsttzrnb« die Der» sammlung. Dresden. Die städtischen Kollegien haben beschlossen, nach Friedenrschluß eine 75-Millionen-Anleihe auszu nehmen. Der Krekausschuß der Kreishauptmannschast ' Dresden hat eine grundsätzliche Genehmigung hierzu erteilt. Dohna. Auch hier ist nun die Errichtung einer Volks küche in die Wege geleitet worden. Es werden die Räume der zurzeit stillstehenden Schmiede am Bahn Hofe, deren Besitzer im Felde steht, dazu hergerichtet. Geyer. Ein frecher Einbruch wurde in der im be nachbarten Hermannsdorf fast in der Milte des Dorfes gelegenen sogenannten Teichmühle verübt. Dem Besitzer der Mühle, Herrn Mai, wurden etwa 1000 M. in Bar geld entwendet, außerdem fielen den Dieben Sparkassen bücher im Betrage von 1500 M. in die Hände. Zwickau. Zu der Frage, ob im Jahre 1017 Er gänzungswahlen für die städtischen Körperschaften vorge nommen werden sollen, hat der Rat beschlossen, solche weder für das Rats- noch für das Stadtverordnetenkollegium stattfinden zu lassen. Hohenstein-Ernstthal. Bon den zur Hebung der Milchversorgung angekauften fünf Schweizer Kühen haben infolge Erkrankung bereits zwei Tiere notgeschlachtrt werden müssen. Jetzt will man abermals drei solcher Kühe kaufen. Buchholz. Unsere Stadtverwaltung hat beschlossen, um den Gasverbrauch in den Haushaltungen möglichst etnzuschränken, bei einem Mehrverbrauch von 25 bis 30 Kubikmetern Koch- und Leuchtgas pro Monat jedes weitere Kubikmeter mit 50 Pf. zu berechnen. Oberwiefental. Infolge des starken Schneefalle-bessern sich die Aussichten auf rin Sportweihnachten täglich. Der ganze Gebirgrkamm liegt im tiefen Winterkleids und im Sonnenschein prangt bereits das ganze Landschastsbild in herrlichen Rauhfrostgebilden. Unser Städtchen rüstet sich zum Empfange der Wintersportler und in der Stadt wie auf den Bergen und Unterkunftrhüttrn ist schon eine sehr große Anfrage, was einen sehr regen Verkehr zu Weih nachten und Neujahr verspricht. Auch unsere Stadtoer« tretung hat sür di« Berpslegung nach Möglichkeit Sorge getragen. Bautzen. Die Stadtverwaltung plant, da ersahrungs- gemäß viel Kleingeld in den Familien namentlich der platten Lande» zurückgehalten wird, die Errichtung von örtlichen Sammelstellen sür Kletngeldmünzen, von wo au» die Münzen der Reichsbankanstalt zur ausgleichenden Ver teilung zugesührt werden sollen. Auch sind die Schulen angewiesen, in diesem Sinn« ausklärend zu wirken. 8 L« LZ Vsksnnimsvkung, betreffend die Entrichtung des Warennmsatzstempels sür das Kalenderjahr 1916 F Auf Grund des § 161 der Aussührungsbestimmungen zum Reichsstempelgesetze werden die zur Entrichtung der Abgabe vom Warenumsätze verpflichteten gewerbe treibenden Personen und Gesellschaften aufgefordert, den gesamten steuerpflichtigen Betrag ihres Warenumsatzes im Kalenderjahre 1916 sowie den steuerpflichtigen Betrag ihres Warenumsatzes im vierten Viertel des Kalenderjahres 1916 bis spätesten« zum Ende des Monat» Januar 1917 der zuständigen Steuerstetle schriftlich oder mündlich anzu melden und die Abgabe gleichzeitig mit der Anmeldung einzuzahlen. Die zuständigen Eteuerstellen sind . s) je für den Bezirk ihrer Gemeind« die Stadträte der Städte mit der revidi«rten Etädteordnung, die Bürgermeister der übrigen Städte und die Gemeindevorstände der Landgemeinden, b) für die selbständigen Gutsbezirke in den hauptzollamtlichen Bezirken Bautzen, Chemnitz, Dresden II, Leipzig ll, Plauen, Zittau und Zwickau diese Hauptzollämter, Staatsanwaltschaft übergibt. Strenge Strafe ist die Folge. Dann ists zu spät. Beachte also jedermann die gesetzlichen Vorschriften. Die Verhältnisse machen das zur zwingen den Notwendigkeit. Treten Veränderungen in der Haus haltung ein, verläßt z. B. jemand den Ort, so melde man das an gehöriger Stelle und lasse sich auf keinen Fall verleiten, die Nahrungsmittel für die verzogene Person weiter zu beziehen. Ebenso melde man, wenn z. B. Kinder ein Alter erreichen, mit dem eine Erhöhung der Brot- menge oder eine Verminderung der Milch eintritt usw. Man verlange nicht von den überlasteten Beamten, daß diese alles das selbst wissen müssen, und man gehe, zur Warnung sei es gesagt, nicht von dem Gedanken aus, daß es nicht so genau darauf ankomme. — Soldat Richard Lang vom Infanterie-Regiment Nr. 103 (Gartenstraße hier wohnhaft) erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. — Wir weisen auch an dieser Stelle nochmals darauf bin, daß beim morgenden Bormittagsgottesdienste die erste Gastpredigt, und zwar von Herrn Pfarrer Arland in Glaubitz, gehalten werden wird. — Gestern Freitag nachmittags! gegen 4 Uhr über- flog vom Osten her wieder ein Doppeldecker unsere Stadt. — Am Donnerstag abend kurz nach 6 Uhr war nach Osten zu ein herrliches in lebhaft grünem Lichte strahlen de» Meteor zu sehen. — Der Turnverein Dippoldiswalde (der alte Verein) will im Januar einen Familienabend« abhalten. Hausdorf. Au» dem Reinerträge unseres 2. vater- ländischen Theaterabends, der Ende Oktober und Anfang November hier auf Veranlassung und unter Leitung des hiesigen Lehrers stattsand, konnten am Sonnabend den 9. Dezember unseren 50 Kriegern recht hübsche Weihnacht», kistchen hinausgrlandt werden. War der Reinertrag des 2. vaterländischen Theaterabends, wie es bei dem vtrlsei- tigen Programm auch nicht anders zu erwarten war, ein recht guter, so wurden die Mittel zum Packen für unsere Weihnachtsklstchen durch freiwillige Spenden, die der Lehrer von Hau» zu Hau» rinsammelte, in erfreulicher Weise noch erhöht In hochherziger Weise haben Herr Rittergutsbe- sitz« Bütiner auf Schloß Maren und Herr Hoflieferant Robert Böhme, Zigarrettenfabrik Kto» in Dresden, durch Spenden von Wein und Zigarretten zur Füllung unserer Eoldatenkisten beigetragen. Bon dem Reinertrag des 1. vaterländischen Theaterabend«, der zu Pfingsten 1916 ebenfalls unter Leitung des hiesigen Lehrer» stattsand, konnten an acht unbemittelte Krteperfamtlten 135 Zentner Kohlen nach der Familienkopszahl und Bedürftigkeit in Höbe von 15 bi» 24 Zentner verabreicht werden. Zu Weihnachten, Neujahr und Hohneujabr wird nun vom hiesigen Lehrer ein 3. vaterländischer Theaterabend ver anstaltet werden, dessen Reinertrag wiederum der Kriegs- Hilfe zugute kommen soll. Maren. Am Dienstag ab«nd hielt der hiesig« Turn- vrrrin (D. T) «ine Versammlung im Vereinslokal ab. 88 8«? Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Es ist fast erstaunlich, mit welcher Gleichgiltigkeit von manchen Leuten die gesetzlichen Be stimmungen über die Nahrungsmittel-Versorgung auf die leichte Seit« genommen werden. So waren z. B. bi» zur Einführung der Scheine viel mehr Leute in die Fleischer- kundenltsten eingetragen, al» Einwohner vorhanden sind. Ebenso übersteigt die Brotkartrnzahl dte der Einwohner. Da werden z. B. die Brotkarten von Familienangehörigen, - die den Ort verlassen haben, weiter benützt und immer wieder erneuert, bi» — ja bi» die Behörde dahinterkommt und ten Fall — es gibt leinen anderen Weg — der c) überdies für die selbständigen Gutsbezirke in den Hauptzollamtsbezirken Anna berg und Freiberg da« Hauptzollamt Chemnitz, in den Hauptzollamtsbezirken Dresden l, Meißen, Pirna und Schandau da» Hauptzollamt Dresden II, in den Hauptzollamtsbezirken Grimma und Leipzig l das tzauptzollamt Leipzig 11, <in dem Hauptzollamtsbezirk Eibenstock da» Hauptzollamt Plauen. Als t steuerpflichtiger Gewerbebetrieb gilt auch der Betrieb der Land- und Forst wirtschaft, der Viehzucht, der Fischerei und des Gartenbaue», sowie der Berg- werkbetrieb. Beläuft sich der Jahresumsatz auf nicht mehr als 3000 M., so besteht eine Ver pflichtung zur Anmeldung und eine Abgabepflicht nicht. Wer der ihm obliegenden Anmeldung-Verpflichtung zuwiderhandelt oder über die empfangenen Zahlungen oder Lieferungen wissentlich unrichtige Angaben macht, hat «ine Geldstrafe verwirkt, welche dem 20fachen Betrage der hinterzogenen Abgabe gleich kommt. Kann der Betrag der hinterzogenen Abgabe nicht festgestellt werden, so tritt Geldstrafe von 150 M. bis 30000 M. ein. Zur Erstattung der schristlichen Anmeldung sind Vordrucke zu verwenden. Soweit solche den Anmeldungspflichtigen noch nicht zugestellt sind, können sie bei den Steuer- stellrn kostmlos entnommen werden. Steuerpflichtige sind zur Anmeldung ihres Umsatzes verpflichtet, auch wenn ihnen Anmeldungsvordrucke nicht zugegangen sind. Dresden, den 8. Dezember 1916. Königliche Generalzolldirektion Großes Hauptquartier, 15. Dezember 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Front des deutschen Kronprinzen. Aus dem Westufer der Maas versuchten die Franzosen in dreimaligem Angriff umsonst, die ihnen vor kurzer Zeit auf der Höhe 304, südöstlich von Malancourt, entrissenen Gräben zurückzunehmen. Oestlich de» Flusses setzten sie nach starker, weit ins Hintergelände schlagender Feuervorbereitung zu mehk- maligem Angriffe an. Am Messerrücken scheiterte das Vorgehen der Sturmkollonnen in unserem Abwehrseuer. Auf den Südhängen vor Forts Hardaumont kam der Angriss in unserem Zerstörungsfeuer nicht zur Entwicklung. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des General-Feldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Nördlich der Bahn Zlozow — Tarnopol drangen deutsche Truppen in die russischen Gräben und brachten 90 Gefangene zurück. Front de» Generalobersten Erzherzog Josef. Die gestrigen Angrisfe der Russen an der siebenbürgi- schen Ostfront hatten zumeist den gleichen Mißerfolg wie die der Vortage. Aus einer Höh« gelang es dem Gegner, Fuß zu fassen. Heeresgruppe de» Generalfeldmarschalls v. Mackensen. Brennende Dörfer zeigen ten Weg durch die Große Walachei, den,der Russe auf seinem Rückzüge genommen hat. Unter ungünstigen Wegeverhälinissen wetteifern die verbündeten Truppen in der Ebene, den Gegner nicht zu längerem Halt kommen zu lassen. Im Gebirge leistete der Feind in befestigten Stellungen Widerstand. Sie wurden durchbrochen. Buzau ist genom men. 4000 Gefangene konnte die 9. Armee gestern und vorgestern al» Ergebnis melden. Bei Fetesti haben starke bulgarische Kräfte dte Donau überschritten. Makedonische Front. Die Teilvorstöße bei Paralowo und Gradisnlca <beider- seit« des östliche-, Cernalaufee) brachten dem Feinde ledig lich Verluste. Patrouillen. Geplänkel in der unteren Struma-Niederung. Der Erste General Quarliermeister. Ludendorff. L8 Höchstpreise für Schweine und Spanferkel. Für Schweine mit einem Gewicht unter 70 Kg sowie für Spanferkel darf der Höchst preis der Schlachtklasse von 70—80 kg Lebendgewicht, also 85 Mark für den Zentner gewährt werden. Dresden, den 7. Dezember 1916. Ministerium des Innern. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhnltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Nedakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unsere« Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) di- zwei gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 50 Pf. Die «Weiheritz - Zeitung» erscheint täglich ml. Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. 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