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England den Italienern nicht mehr. Sonst würde es Ihnen nicht solch« beleidigenden »«M-nn-en vorschrelden bei Anleihen, die Italien dach nur im Interesse England» «mfnehmrn muht«. Ob wähl di« Maliener batd «insrhin weiden. daß si« sich durch ihre« Treubruch bedtngungrio» in di« Hände de» englischen Völker Würger« begeben haben? Mitleid gebührt ihnen nicht, denn ihnen widerfährt nur, am» sie hundertfach verdient haben. An Italien wird zur Wahrheit da» olle Sprichwort: Untreue schlägt den eigenen Herrn. Eine neutrale Silmme über V-Deutschland. Amsterdam, 18. Dezember. Da» „Allgemeine Handels- blad" schreibt zu der glücklichen Rückkehr der „Deutschland": Da» darf eine glänzende Leistung de» Kapitän» und seiner Mannschaft genannt werden, welche nun schon zum zweiten Mole da« O-Boot durch den Atlantischen Ozean und zu rück gebracht haben, ohne daß e» den Wogen oder der auf die Jagd machenden Flotte zum Opfer fiel. Auch Briand will weiterkampfen. Kopenhagen. Rach einer hiesigen Pariser Drahtmel- düng richtete Lloyd George an Briand ein Telegramm, worin er seinen unerschütterlichen Entschluß, den Krieg bi» zum siegreichen Ende weiterzufahren, amsprach, worauf Briand in einem Telegramm an Lloyd George die g'eiche Versicherung abgab. 55 Tage auf freiem Meer. Berlin. Eine» unirrer kürzlich von einer Unternehmung in den Hafen zurückgekehrten Unterseeboote ist nicht weniger «II» 55 Lage unter weg» gewesen, ohne einen Hasen an- gelausrn oder sonst Unterstützung empfangen zu haben. Diese bisher wohl kaum für möglich gehaltene Höchst leistung von Personal und Material ist umso bemerkens werter, als das Boot wiederholt mit schwerem Witter zu kämpfen hatte. Zum Friedensantrag. Budapest. Der „Pester Lloyd" berichtet au» Wien: Das Wesen unseres Friedensangebotes ist so, daß di« Rote mit Recht seststellen darf, sie werde nach der Ueber- zeugung unserer verbündeten Regierungen die geeignete Grundlage für die Herstellung eine» dauerhaften Friedens bilden. Wird der Friedensschritt den erwünschten Erfolg haben? Wir haben für den Frieden das Aeutzerste getan, wo» je ein Sieger um des Friedenswillen getan hat, Der ganze bisherige geschichtliche Bei lauf hat die Tatlache zur Regel gemacht, daß immer der Besiegte seinen Ueber- windrr ersuchte, es mit dem Kampf genug sein zu lassen. Mit stolzer und starker Hand bricht der Bierbund diese Regel. Er darf diesen ungewöhnlichen Schritt tun, weil selten noch in der Geschichte die Frage, auf welcher Seite dir Ueberlegenhett und oer Steg liegen, so deutlich und unabänderlich, wie in diesem Kriege war. Der Vierbund darf diesen Schritt erst recht in diesem Augenblick, in den Tagen unseres glanzvollen Siege» in Rumänien tun. Stark in dem Bewustlein seiner Unbesiegbarkeit verzichtet der Bierbund auf den Triumph, daß sich der Gegner aus drücklich als geschlagen betrachtet und erspart ihm den ersten Schritt, der sür den Unterlegenen vielleicht die bitterste Demütigung ist. Der Bierbund hat vor aller Welt geredet. Auch der Vieroerband wird vor aller Welt antworten. « 192 feindliche Kriegsschiffe vernichtet! Berlin, 13. Dezember. Mit dem kürzlichen Untergang der „Susfren" ist die Zahl der seit Kriegsbeginn s.itens der Kriegrslotten unterer Feinde verlorenen Schiff« und Fahrzeuge, einschließlich Unterseeboot, aber ausschließlich Epeziallchiffe, Hilfskreuzer und für Hilfszwecke eingestellten Schisse und Fahrzeuge der Handelsmarine, gestiegen auf 192 von zusammen 744 600 Tonnen. An diesen Ver lusten ist beteiligt: England mit 123 Schiffen usw. von 563 200 Tonnen, Frankreich mit 29 Schiffen usw. von 53 900 Tonnen, Italien mit 20 Schissen usw. von 63 600 Tonnen, Rißland mit 16 Schissen usw. von 54800 Tonnen,. Japan mit 4 Schissen usw. von 9100 Tonnen. Serbiens Reue. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Budapest: Laut dem Sofioter „Utro" erklärte der serbische König Peter gegenüber dem italienischen Kammerdeputierten Cosolatto, Serbien hätte schon 1914 dem österreichisch-ungarischen Uliimatum willfahrt, wenn nicht Rußland mit der Ver- sicherung, seine Heere würden die Monarchie binden und die serbische Armee, käme nur als letzte Reserve zur Ver wendung, zum Krieg gedrängt hätte Der schwächste Moment meines Lebens, so sagte König Peter, war, als die Entente uns aufforderte, den Anschluß Bulgarien« durch Abtretung von Makedonien zu erkaufen. Inzwischen haben wir uns davon überzeugt, daß die Entente Serbien mit leeren Versprechungen hinhäl». Die Zukunft wird ein Licht wersen auf den Betrug des kleinen schwachen Serbien durch di- großen Lntentestaaten, besonders durch Enaland. Die griechischen Truppenzusammenziehungen. Genf, 14. Dezember. Rach Meldungen Pariser Blätter au» Athen wird di« Zusammenziehung griechischer Truppen in Thessalien eifrig fortgesetzt. An der griechischen Seite der von Sarrail festgesetzten sogenannten neutralen Zone trefsen die Griechen starke militärische Vorbereitungen.. - . Rücktritts — des gesamten österreichischen Ministeriums. Wien, 14. Dezember. Ministerpräsident v. Körber und mit ihm das ganze Kabinett hat demissioniert. Der Rück- tritt ist angenommen worden. Körber» Nachfolger ist der frühere Handelsministrr vr. v. Spitzmüller. Die Sobranje-Sitzung am 12. Dezember war ein« »er denkwürdigst«» s«it 8« stehe« de« bulgarischen Reich«». Bor Erö snung überreichte Ministerpräsident Rado»lawow den Abgeordneten, di« an der Deutschlandreise teilnahmen, die ringetrossenen Hohm deutschen Ordenmurzelchnunaen. Woher weiß man das? » Basel, 14. Dezember. Agen« Hava» beeilt sich, die Meldung au» Washington zu verbreiten, daß die dortigen offiziellen Kreise der Ansicht sind, Deutschland sei nicht in der Lage, den Frieden auf einer sür die alliierten annehm baren Grundlage abzuschließen. > Wle immer! Neuyork. Londoner und Pariser Blätter machen den Versuch, gestützt auf einen au« dem Zusammenhänge ge- rissenen Satz einer Rede Wilson»^ die er an Liberty Day gehalten hat, den Eindruck zu erwecken, al» ob Wilson sich für die Alliierten erklärt hätte. Der vollständige Satz besagt aber, daß Wilson nicht von seinem bisherigen Standpunkt drr Neutralität abgewichen sei. Ein Londoner Berichterstatter drahtet nach Amsterdam, au» Anlaß de» deutschen Frie- densangebot» habe ein telegraphischer Gedankenaustausch zwischen dem allen und nruen Kabinett stattgefundrn. Englische Friedensbedingungen. Dem „B.T." wird au» Rotterdam gemeldet: Die liberale Zeitung „Daily Chronicie" schreibt in einem Kommentar über Deutschland» Frieden»vorschlag: Wir fühlen alle einen menscheuliebenden Abscheu vor dem Krieg, wie ihn jetzt Deutschland kundgibt; aber wir haben damals mit größerer und handgreiflicherer Aufrichtigkeit, als Deutschland jetzt zur Schau trägt, danach gestrebt, den Krieg zu verhüten, als Deutschland ihn absichtlich entfesselte. Deutschland kann jeden Tag Frieden haben, wenn es sich bereit er klärt, unser« Bedingungen anzunehmen. Wir sind bereit, sie zu nennen, wenn Deuischland nach ihnen fragt. ^Wir für unseren Teil haben immer betont, daß die Haupt- bedingung die Auslieferung der deutschen Flotte und völlige Entwafsnung der Zeniralmächte sein soll. Ablehnende Haltung der italienischen Blatter. Lugano, 13 Dezember. Die italienischen Blätter be antworten die Erklärungen der deutschen Reichskanzler» In ablehnendem Sinne. So bemerkt „Popolo d'Jtalta": Der Reichskanzler bietet einen preußischen Frieden an, den die freien Völker nicht annehmen könnten und auch nicht annehmen würden. Das italieniiche Volk antwortet mit einem „Niams". Der Krieg muß bis zum Endsiege durchgesührt werden, andernfalls eine schwere Knechtschaft der Völker harren würde. — „Prooinzia da Tomo" sagt: Der Feind bietet einen Frieden, den keiner der Verbündeten annehmen könne, ohne sich zu entehren — Der „Secolo" sagt, daß die ganze Bedeutung des deutschen Vorschlages nur darauf hinauslaufe, den Bieroerband zu täuschen, ohne daß es ihnen gelingen wird. Die Lage könne genau erst nach Bekanntgabe der deutschen Friedens bedingungen beurteilt werden Es sei das erste Mal in der Weltgeschichte, daß eine sich siegreich glaubende Mächtegruppe den Frieden anbietet. Tauchbootkreuzerkrleg und Seeschiffsversicherung. Amsterdam, 14. Dezember. Das Wirken der deutschen O-Boot« hat in Enaland zur Folge gehabt, daß die See- versicherungrprämien stark gestiegen sind. Sie haben seit Beginn de« Krieges di« Höchstnotierungen erreicht. Für Frachten der Vereinigten Staaten nach England betrug die Versicherungsprämie vor 14 Tagen 2 o/g. Nun be trägt sir 5 o/o. Für Frachten von und nach den Mitei meerländern stieg die Prämie von 21/2 o/g auf tz 0/0, nach vielen anderen Gebieten bis zu 7 und 8 0/0. Für Schisse welche mit Bannware befrachtet sind, kann bei Lloyd» überhaupt leine Versicherung abgeschlossen werden. Die Höchstprämie wird für Schisse verlangt, welche Le- bensmittel nach Großbritanien bringen. Die russische Regierungskrisis. Stockholm, 14- Dezember. Die Regierungskrise dauert in Petersburg noch immer an. Die nach Stürmer» Rück- tritt bestehende Spaltung innerhalb des Kabinetts ist durch die letzten Dumasitzungen noch verschärft worden. Zur ersten Gruppe gehören Trepow, Bark, Schumajew und Grigorewttsch, die unbedingt für ein Nachzeben der Duma gegenüber sind. Die ander« Gruppe, an deren Spitze Protopopow steht, hält ein Entgegenkommen in Anbetracht der erregten Stimmung der Bevölkerung sür oesährlich. In gut unterrichteten Petersburger Kreisen wird Proto- popows Stellung auf di« Dauer als unhaltbar bezeichnet. Trepows Stellung wird dagegen als gekräftigt angesehen. Da» Verbleiben beider Minister gleichzeitig im Kabinett ist auf die Dauer undenkbar. 7^^ - Japan ententemüde? Unter Vorbehalt meldet der „Sailer Anzeiger": Au» privater, bisher als s ets wohlunterichtet erwiesener Qurlle, wird mitgeteilt, daß Japan im Begriff stehe, sich von der Entente loszureißen. Der Grund soll darin liegen, daß di« Ent«Me sich geweigert habe, bestlmmie Forderungen Japan» zu erfüllen, während umgekehrt Unterhandlungen mit Deutschland zum Ziele geführt hätten. Der letzt« Ministerwechsel in Japan und der Umstand, daß di« ja- panisch«» Munitionslieferungen nach Rußland aufg«hört haben, sowie gewisse andere, außerhalb de» Kriege« lie gende Tatsachen, lassen die Meldung nicht unwahrschein lich erscheinen. Bisher 20S norwegische Dampfer versentt. LhrPtanla, 11. Dezember. Die heute berichteten «ter verfenst«« norwegischen Dampfer einbegriffen, beträgt die Anzahl der im Dezember birher versenkten is. Sell B«glnn sind jetzt -mau 200 norwegisch« Dampf« verform, deren Versicherungswert sich auf 270 MMionm Marl beläuft. Auszeichnung eines Dippoldiswalder HelmattSmpfers. Landsturmmann Willy Strauß, 2. Kompanie. l8. Infanterie-Regiment 192. au» Dippoldiswalde, erhielt für Tapferkeit vor dem Feinde da« Eiserne Kreuz 2. Klasse. Wettervorhersage. Zeitweise ausklarend, kälter, mellt trocken. Ein Veukerekord unserer Anlerseeboote. Dle Liste unserer erfolgreichen Unterseebootkomman« danten ist, so schreibt, uns unserer Marinemitarbeiter, neuerdings durch den Namen des Oberleutnants zur See Steinbrück vermehrt worden, der erst kürz lich mit dem Orden kour Is merit« ausgezeichnet worden und nunmehr von seiner Fahrt zurückgekehrt ist. Gr Hal auf seiner letzten Fahrt nicht weniger als 22 Fahrzeuge mit zusammen 14 000 Tonnen verfentl. Mit Liesen 22 Schiffen haben unsere braven Unterseeboote am 6. Dezember einen Rekord von versenkten Schiffen erreicht, denn an diesem einzigen Tage fielen nicht weniger als 38 feindliche Schiffe unseren Untersee booten zum Opfer. So bringt der Wettstreit unsere» tapferen Unterseebootkommandanten sich stets steigernde Erfolge hervor. Erst vor wenigen Wochen hatten wir Gelegenheit, die Taten eines Kameraden Steinbrücks, des Kapitänleutnants Lothar v. Arnauld de la - PerriS re, zu bewundern, des Kommandanten von „v 35", der ebenfalls zu unseren erfolgreichsten V-Boot< führern gehört. Er hatte in dreivierteljähriger Tätigkeit nicht weniger als 126 Schiffe mit 270 000 Tonnen versenkt, wovon auf eine einzige Fahrt 91000 Tonnen fielen. D e r G e s a m t w e rt des von ihm versenkten feindlichen Schiffsgutes belief sich aus nahezu eine halbe Milliarde Mark. Noch in aller Erinnerung ist auch die Meldung eines holländischen Blattes, wonach Ende September von einem einzigen deutschen l7-Boot innerhalb 24 Stunden 22 feindliche Schiffe zum Sinken gebracht worden waren. Ivas diese Zahlen bedenken wollen, erkennt man klar aus der Gegenüberstellung zu dem Beuteertrag der ersten zehn Monate des Jahres, der sich auf mebr als 1800000 Registertonnen stellte. Bei solchen Leistungen kann man es nur zu gut begreifen, daß sich in den leitenden englischen Regierungs krisen ernsteste Besorgnis wegen der Zukunft bemerkbar macht. Nach den Versicherungen im Parlament wäre allerdings die englische Industrie demnächst in der Lage, die Bedürfnisse an Munition und sonstigem Kriegsmaterial für sich und seine Bundesgenossen aus eigener Kraft zu befriedigen. Um so ungünstiger liegen die Verhältnisse auf dem englischen Lebenamittelmarkke, der bekanntlich fast ausschließlich von der Ueberseezufuh» abhängt und dem durch die sich mehrenden Erfolg« unsere» Unterseeboote ein verhängnisvolles Schicksal droht. Diese Feststellung kann uns mit um so größerem Stolze erfüllen, als sie mit der Tatsache zusammenfällt, daß sich gerade in diesem Augenblick die Aussichten der Mittelmächte auf weiteres Durchhalten infolge der großartigen Siege unserer Waffen in Rumänien glänzend verbessert haben. England mag weiterhin glauben, daß es die See „beherrscht"; Tat» fache ist jedenfalls, daß da» Ziel der englischen Politik. uns durch Aushungerung zu einem unvorteilhaften Frieden zu zwingen, völlig illusorisch ist, und daß umgekehrt das meerbeherrschende Albion den gegen uns gerichteten Pfeil seiner Aushungerungspolitik auf sich selbst gerichtet sieht. Das ist freilich ein Erfolg, der uns nur angenehm sein kann, um so mehr, als von den Ver legenheiten Englands seine Bundesgenossen aufs emp findlichste mitgetroffen werden. Auch in der Beute des Oberleutnants zur See Steinbrück waren wieder 11 Schiffe, die mit Kohlen nach Frankreich und Italien unterwegs waren. Gerade in diesen beiden Ländern macht sich seit der Besetzung der nordfranzösischen Kohlenreviere durch die Deutschen der Kohlenmangel recht empfindlich bemerk bar, und wenn besonder» in Italien in der letzten Zeit vielfach eine ouflehnende Haltung gegen England zu beobachten war, so ist dies nicht zuletzt dem Umstande zu verdanken, daß sich das italienische Volk mitten im Winter ohne die versprochene englische Kohle behelfen soll. Au» aller Welk. Französische Mißstimmung gegenüber England. Wie „Temps" meldet, liegt eine der wichtigsten Ur>achen Ler jetzigen entsetzlichen Lransportkrtse in Frank reich darin, daß die englischen Truppen eine» sehr großen Teil des französischen Wagen materials hinter der Front benutzen. Der „Temps" „glaubt zu wissen", daß sich nunmehr die englische Re gierung verpflichtet habe, 10 000 Wagen aus dem eng lischen Eisenbahnbestand in kürzester Frist nach Frankreich zu schaffen; außerdem soll England eine gewisse Anzahl Lokomotiven versprochen haben. 7s- Explosion in einer französischen Fabrik. Eine Fabrik in Msrignac bei Bordeaux, die Leuchtkugeln für Flugzeuge herstellte, wurde durch eine Explosion voll ständig vernichtet. -h wirbelstürme. Auf der Insel Sardinien wüteten riesige Wirbelstürme, die außergewöhnlich große Ver heerungen anrichteten. Ob und wieviel Menschenleben da» Unwetter gefordert hat, steht noch nicht fest..