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Donnerstag den 14. Dezember 1916 abends 82. Zahlt ang Rr.A0 Die ^vtttzerktz - Zeitung" erscheint täglich mi.Äus- nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- aeben. Preisvierteljähr- sich 1 M. 80 Pf., zwei- Monatlich 1 M. 20 Pf., rinmonatlich KOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. WchtritzWtmg -TMeitW uiü Achtr siir MMOt, SMeberg v. ll. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und de« Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Untei-Haltungsbeilage. Nir die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird leine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. werden pM 20 Pf., solche aus unser», Amtshauptmannschast mit 1b Pf. die Spaltzeu» oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Sette (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zette 40 bez. 'KPf. - Tabellarisch« ^milLiylplizierteJnserat« r Meutsprechendem Auf- schlag Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spctltenzeile bO Pf. Kußgvkvl. Die Zimmerpolier,stau Ida Elisabeth Mittag, geb. Müller in Dresden. Kron- prinzenstraße 39 Eg, hat beantragt, ihren Mann, den am 3. Juni 1887 in Bären klause bei Kreischa geborenen Zimmerpolier Theodor Richard Mittag, der zuletzt in Bärenklaus« bei Kreischa gewohnt, al» Angehöriger der bewasfneten Macht de« Deut schen Reiche« an dem Kriege gegen Frankreich teilgenommen hat und während de« Kriege« vermißt worden ist, für tot zu erklären. Der genannte Theodor Richard.Mitlag wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 2. F-brüar 1917 vormittag» 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Ausgebotstermine zu melden, da sonst seine Todeserklärung erfolgen wird. An alle, die Auskunft über Leben oder Tod Mittags zu erteilen vermögen, ergeht die Ausforderung, spätestens im Ausgebotstermine dem Gerichte Anzeige zu machen. Dippoldiswalde, am 12 Dezember 1916. 8 u 74/16. Königliches Amtsgericht. ttatenßlovsten sind gegen Abschnitt V der Lebensmittelkarte (160 g 14 Pf) in folgenden Berkauf»- stellen erhältlich: Konsum Verein, Nirwand, Hermann Richter, Johannes Richter, Scheibe und Thomschke. Stadtrat Dippoldiswalde. Rn»?-, Lutten- u. lAikestmsi'stsn- Kusgakv Sonnabend den 1«. d. M. vormittags von 10 bis 1 Ahr im Rathaussaale. Stadtrat Dippoldiswalde. Formulare und andere Drucksachen für Gemeinde- und ander« Behörden liefett in zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckerei von Carl Sehne, Dippoldiswalde Svlttvltt tteo „MvikvnttL-Lvttung" in» Großes Hauptquartier, 13. Dezember 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Außer zeitweilig lebhafterem Artill-rieseuer im Somme- und Maargebiete, sowie nächtlichen Patrouillenzufammen- stößen bei allen Armeen keine größeren Kampfhandlungen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des General-Feldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Nichts Wesenltcher. Front des Generalobersten Erzherzog Josef. In den Wald-Karpathen vielfach eigene erfolgreiche Pairouillenkämpfe. An der siebenbürgischen Ostfront wiesen auch gestern deullche und österreichisch-ungarische Truppen Angriffe der Rulsen im Gyergyö-Gebirge und beiderseits des Trötosul- tales ab. Dem weichenden Gegner nachdrängende Auf klärungsabteilungen stellten erhebliche Verluste des Feindes fest und brachten Gefangene zurück. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen. Der Feind, der sich, durch russische Kavallerie ver stärkt, an der stark angeschwollenen Janonica nochmals gestellt hatte, ist wieder in vollem Rückzüge nach Nord- osten. Die Donau- und 9. Armee dringen auf der ganzen Front nach. Bei Buzau gewannen wir erheblich Ge lände und machten dort upd im Gebirge wiederum 4000 Gefangene. Makedonische Front. Nach den Niederlagen der letzten Tage herrscht Ruhe an der Lerna, Struma und Külte. Der Erste General Quartiermeister. Ludendörff. Lokales MV SäHsWes^ Dippoldiswalde. Der Armenausschuß beschloß gestern abend, auch in.diesem Jahre eine Kollektiv.Gratu- latton zu veranstalten. Die Herren Stadtrat Gietzolt und Bezirksvorsteher Arnold haben wieder die Mühe des Aurtragens und Einsammrln» der Listen übernommen. Sie rechnen dabei bestimmt auf die Mithilfe der Herren Gastwirte insosein, als diese die Listen ihren Gästen vor- legrn. Duich «ine Spend« lösen die Einzeichner bekannt- lich Empfang und Absendung von Glückwünschen ab. Der Ertrag wird wieder zur Beschaffung von Feuerungs material für bedürftige Einwohner verwendet — Der Landesauslchuß der Vereine vom Roten Kreuz bringt auf» Neue in Erinnerung, daß zur Erleichterung und Beschleunigung sowohl der Nachforschung nach Ver mißten wie auch de» Verkehrs mit deutschen Kriegs und Ziotlgefangenen im Aeinderlande Auskunft», und Orts- stellen in alten Teilen de» Königreich« Sachsen bestehen. Die Bevölkerung sri nochmal» darauf hingewtesen, sich der Vermittlung dieser Stellen im Bedarfsfälle zu bedienen, besonder» ober alle ihr etwa zugehenden Nachrichten über neue oder geänderte Abreisen von Kriegsgesangenrn der nächsten Auskunft»stell« mitzutrilen. Namentlich letzterer ist von größter Wichtigkeit für den zum Wohle unserer Gefangenen arbeitend«« Fürsorgedienst. Außer der amt lich«» Stelle de» Nachwetsbureau» der Königlich Sächst- ' sehen Krirgtminllterium» Drerden-N, Köntgstraße 15, be findet sich auch eine Auskunftsstrlle in Dippoldiswalde bei Herrn Bürgermeister Jahn. Ehrentafel Au« der Verlustliste Nr. 369 der Köntgl. Sächs. Armee. Leutert, Otto, Ruppendorf, birh. verm, ist verw. i. Gefgsch. Liebscher ll, Hugo, Gest., Oberstauendorf, bish. » verm , i. Gefgsch. Reichel, Hellmuth, Spechtritz, I. v, b. d. Tr. Steinich, Arno, Cunnersdorf, l. v. Zimmermann III, Karl, Dippoldiswalde, bish. verm., i. Gefgsch. 1 Glashütte. Die hiesigen Bäckermeister zeigen ihrer Kundschaft an, daß sie, wenn sie bis zum 15. Dezember kein Weizenmehl zugeteilt erhalten, gezwungen sind, vom 16. ab die Weißbrotbäckerek bis auf weiteres einzu stellen. Dreschen. König Friedrich August ist am Mitt woch früh vom westlichen Kriegsschauplätze wieder in Dresden eingetroffen. Sporbitz. Die Dresdner Mühlenbau-Anstalt und Maschinenfabrik Gebrüder Seck wird im kommenden Frühsahr hierselbst eine große Zwrigfabrik ihres Unter- nehmens errichten, die etwa N/2 Millionen Mark kosten wird. Dittmannsdorf bei Nossen. Ein hiesiger Urlauber hatte velbotenerweise eine Handgranate aus dem Felde mit nach Hause gebracht. Während er sie einigen Be- kannten zeigt« und erklärte, explodierte sie. Der Krieger trug außer einigen leichten auch sehr schwere Verletzungen an den Händen davon. Die übrigen Anwesenden hatten verschiedene Wunden und sämtliche Fensterscheiben flogen hinaus. Der Soldat sieht nach seiner Heilung im Lazarett einer schweren Bestrafung entgegen. Mittweida. Die städtischen Kollegien genehmigten in gemeinschaftlicher Sitzung einstimmig eine wesentliche Erhöhung der städtischen Einkommensteuer, und zwar von 165 o. H. auf 190 v. H des Normalsatzes. Der Haushalt- plan für 1917 forderte dazu noch ganz erhebliche Ve- schränkungen in den Ausgaben.' Leipzig. Der Rektor der Universität Leipzig gibt am Schwarzen Brett folgendes bekannt: Durch das Jnkraft- tret^ de» Zioildienstgesttzes vom 5. Dezember 1916 sind die akademischen Kreise, wie mir mehrfache Anfragen er wiesen haben, beunruhigt. Ohne die Frage berühren zu wollen, ob die Universitäten überhaupt in den Bereich dieses Gesetzes fallen, will ich heute nur feststellen, daß an eine Schließung der Universitäten nicht gedacht wird. D-e Vorbereitungen zur Durchführung de» Gesetzes werden sich noch so lange hinziehen, daß die Vorlesungen des laufen den Semesters ruhig werden zu Ende geführt werden können. Etwaige freiwillige Meldungen von Seiten der Studierenden wären znrz«it noch verfrüht, jedenfalls aber bitte ich diejenigen, die solch« beabsichtigen, sich an da» Rektorrat wenden zu wollen." Chemnitz. Hier wurden von der Polizei 2 Burschen im Alter von 17 und Ü8 Jahren festgenommen, die in s Zwickau bei einem Einbruch über 100 Kilogramm Schweizer käse geftshstn und in einem Reisekorb hierher geschickt hatten, wo er beschlagnahmt wurde. Ein sechzehnjähriger Bursche aus Grüna kam gleichzeitig wegen Hehlerei in Hast. Ein 26jähriger Maurer aus Zwickau, der zu der Dirbesbande gehörte, war schon vorher verhaftet worden. Kirchberg. Wegen Unterschlagung verhaftet wurde hier der Schuhmachermrister Weller, der in den letzten Jahren al» Kassenbote de» Sparvereins von den Wochen- briträgen der Mitglieder, di« er einzukassteren hatte, nach und nach mehr al» 6000 M. unterschlagen hat. Meerane. Der Meeraner Klub in Philadelphia sandte 3000 Mark al» Kriegsnothilfe für bedürftige Fa milien hier. Glauchau. Die hiesige Kriegsküche ist neuerdings zur Selbstmästung von Schweinen übergegangen. Die Küche erfreut sich derart starker Inanspruchnahme, datz eine Erweiterung des Betriebes in Aussicht ge nommen ist. Klingenthal. Durch Rundschreiben der Vereinigten Brauereien ist den Wirten von hier und Umgegend mit geteilt worden, daß für nächste Zeit die voll« Bierlieferung nicht mehr innegehalien werden kann. Auch au» anderen Bezirken des Vogtlandcs kommen Klagen der Braueseieu, da erst die Heererlieferungen berücksichtigt werden müssen. Die Einbrauung stärkerer Bier« dürfte auch noch in Fort fall kommen. Bischofswerda. Bewußtlos aufgrfunden wurden am Sonntag in der Kirche zu Goldbach 3 Personen, welche sich um 7 Uhr nach dem Morgenläuten in das Innere der Kirche begeben halten, um auf das 2. Läuten zu warten Durch ausströmende Kohlengase aus dem Ofen wurden sie betäubt. Wegen der Gasgefahr konnte am genannten Tage der Gottesdienst nicht gehalten" werden. Am gleichen Tage wurden im nahen Großdrebnitz kurz nach 7 Uhr früh in der Kirche eine Frau mit ihrem 10 Jahre alten Knaben, ebenfalls durch Kohlengase be täubt, bewußtlos aufgefunden. Trotz der Schwere der Fälle waren bei allen Personen Wtderbelebungversuche von Erfolg. Die Ursache soll auf ungünstige Witterung zurückzuführen sein, weil in den Essen die Stickluft nicht abziehcn konnte. Letzte Nachrichten. Joffre des Oberbefehls enthoben. Paris, 13. Dezember. Amtlich wird gemeldet: General Nivelle ist zum Oberkommandierenden der Armeen im Norden und Nordosten ernannt worden. General Gonrand ist als Nachfolger Lyautey« zum Generalresidenten Frank reichs in Marokko ernannt worden. Italien in Englands Schuldknechtschaft. Unser treuloser früherer Bundesgenosse Italien hat btt England die Behandlung gefunden, die es mit seinem „heiligen Egokmu»" in so reichem Maße verdient hat. Italien» Kredit bet England ist so gering, daß e» bedeu tende Mengen Gold aus seinen Notenbanken herau-ziehe« und in England hinterlegen mußte. Glkichzeitig zwang England Italien, 150 Millionen Gold, dir zur Deckung der Staattkassenscheine im Staat« schätze lagen, bei der Bank von England zu hinterlegen. Damit hat England seinem treulosen Bundesgenossen den Kredit genommen, der mit dem Goldbesitze verknüpft war. Osfenbar traut