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mit seiner Gattin uns Proben seiner staunenswerten Fertig, leit vorsühren, au» den Gebieten alter und neuer Magi«. Umrahmt werden die Vorführungen sein von Liedern zur Laut« der auch hier schon beliebten Konzettlängerin Gerda Renz, Dresden, und Klaviervorträgen. In Anbetracht de» guten Zwecke» ist rin reger Besuch erwünscht Mare«. Ein frecher Diebstahl wurde hier vor einigen Tagen ausgeführt. Au» einem seit einigen Tagen unbewohnten Wohnhaule wurde ein ringemauertrr Wasch- kessel heraurgerissen und gestohlen. — Am Donnerstag abend gegen '/2l0 Uhr wurde hier wieder «in dreisier Einbruch verübt. Ln Ein brecher war durch ein Stallfenster in den Stall des Herrn Wirtschaftsbrsitzrr» Boden eingelliegen. Um au» dem Stall ln die Wohnräume zu gelangen, wollte der Ein brecher die Tür, welche zur Hausflur führt, aufbrechen. Durch das Geräusch erwachte Herr Boden und wollte nun im Stall nachsehen, ob ^in Stück Vieh los wäre. Al» er die Tür aufmachte, trat ihm ein Einbrecher mit .ausgerüstetem Handwerkszeug entgegen und schlug auf Herrn Boden los, sodaß er einige blutende Wunden erlitt Al» darüber die Angehörigen zu Hille kamen, floh der Einbrecher. — Den Heldentod erlitt am »5. November der im Infanterie-Regiment Nr. 182 dienende Soldat Paul Neubert von hier im Aster von 2l Jahren, Sohn des Herrn Schirrmeister« Neubert. Ehre seinem Andenken ! Dresden. Entgegen der von der Presse verbreiteten Mitteilung, daß das Vermächtnis de» Wirkt. Geh. Rat» vr. Lingner, da» Schloß Tarasp im Engadin betreffend, vom Grotzherzog von Hessen angenommen sei, erfahren die „Dreedner Neuesten Nachrichten" an zuständiger Stelle, daß eine Entscheidung bisher überhaupt noch nicht getroffen worden ist. Bekanntlich war das gleiche Ver mächtnis vom König r on Sachsen unter Anerkennung der hochherzigen Gesinnung des Erblasse» kürzlich abgelehnt worden. Brandi». In voriger Wochenahm im hiesigen „Rats keller" ein junger Mensch, der sich al» l)r. Prziroda, Mu- fikschriftstrller au» München, ausgab und dieAbsicht äußerte, hi r ein Wohltätigkeits-Konzert vornehmen Stils zu ver anstalten, Wohnung. Während mehrerer Tage lebte er al» angeblicher Doktor und Ritter des Eisernen Kreuzes im „Ratskeller" sehr opulent auf Kredit, bi» er am Tage vor dem anberaumten Konzert plötzlich unter Hinterlassung einer bedeutenden Zechschuld spurlos verschwand. Zwei Kriminalbeamte stellten fest, datz Prziroda ein fahnen flüchtiger früher Konleroatorist aus Dresden sei, der weder promoviert noch das Eiserne Kreuz erworben, in Berlin und Dresden sich doppelt verlobt und seinen Bräuten Be träge von llOO bzw. 700 M. abgeschwindelt hat. Der Schwindler ist bereits in Dresden auf eine Anzeige einer betrogenen Braut hin festgenommen. Klingenthal. Der frühere Gemeindevorstand von Klingenthal Grüner hat gegen die Gemeinde Klage auf Pensionszahlung angestrengt. Bernsdorf, 30 November. Die rechte Hand abgestanzt hat sich hier in dem Emaillier- und Stanzwerk von Hecker L- Sohn ein 19 jähriges Mädchen beim Stanzen von Mund ringen für Gasmasken. Meerane. Wie von hier mitgeteilt wird, beruht die von uns angezweiselte Mitteilung, daß hier Rindfleisch markenfrei zu haben sei, aus Wahrheit. Allerdings kostete diese, Fleisch 3,30 M. das Pfund und ist jetzt nicht mehr zu haben. (Sonderbar bleibt die Sache doch. Anderswo darf sich das kein Fleischer erlauben, weil es verboten ist. Warum gerade in Meerane? D. Schrift!) In Auerbach wird die Besteuerung der Ünver- heirateten, der über 30 Jahre alten Ledigen, Verwitweten und Geschiedenen vom 1. Januar 1917 an erfolgen. Mittweida. Am Donnerstag abend wurden vnn der Polizei zwei Frauen aus Chemnitz festgenommen, die eine große Anzahl Läden der Stadt geplündert hatten und im Begriff waren, mit der Beute dir Heimfahrt anzutretet-n. Chemnitz. Schrecklich verbrannt durch eignes Ver schulden hat sich in einer hiesigen Fabrik ein Mädchen. Dasselbe leuchtete mit einem Streichholz an ein Benz n- fatz, wodurch dasselbe explodierte und das bedauernswerte Mädchen lebensgefährlich am Oberkörper und am Kopfe verbrannt wurde. Mittweida. Wegen Abgabe von Vollmilch ohne Marken wurde die Frau eines Landwirts au» der hiesigen Umgebung mit einer Geldstrafe von 60 M. belegt. Die gleiche Strafe erhielt aus Rochlitz eine Frau, die Butter teilweise ohne Karte und teilweise über den Markenwert hinaus abgegeben halte. Zwickau. Die hiesige Strafkammer verurteilte den Fabrikanten Ernst Hugo Hupfer aus Bockwa, der beim Verkauf von Garnen sich der übermäßigen Preissteigerung entgegen der Verordnung vom 23. Juli 1915 schuldig ge macht hat, zu 1000 M. Geldstrafe. Bautzen. In der letzten Stadtverordnrtensitzung wur den sofortige Maßnahmen gegen den Kohlenmangel ver langt, der so schlimm ist, daß, wenn nicht sofort Abhilfe kommt, demnächst verschiedene Bäckereien schließen müssen und Brotmangel die Folge ist. Letzte Nachrichten. Wie Portugal die deutschen Schiffe verwendet. Der Mailänder Berichterstatter der „Neuen Zürcher Zeitung" meldet: Portugal wird, mit acht in den portu giesischen Häfen be chlagnahmten großen deutschen Schissen «inen besonderen Schiffahrtdienst zwischen Lissabon md brasilianischen Häsen einrtchten, um die Verproviantierung der BIerverband»staaten zu erleichtern. Zur Verteilung der in Lissabon eingetrosfenrn Waren werden Zweigltnien nach England, Frankreich und Italien orga nisiert. Sachsen für Beibehaltung der Sommerzeit. Bor einiger Zeit hatte der Bundesrat bei den bunde» staatlichen Regierungen ein« Rundfrage veranlaßt über die Erfahrungen mit der Sommerzeit. Die sächsisch« Re gierung hat sich in einem an di« zuständige amtliche B«rliner Stelle gerichteten Gutachten für die Wiederholung der Sommerzeit im nächsten Jahre ausgesprochen. Neue Seebeute. Berlin, 1. Dezember. (Nichtamtlich) Ein«» unserer Anterseeboote traf dieser Tage vorder Themsemündung ein dort treibende» havarierte, englische» Flugzeug. Die Be satzung, 2 englische Offiziere, wurden zu Gefangenen ge macht und das Flugzeug vernichtet. , Die Aufsicht auf glückliche Nachrichten! Frankfurt a. M,. 2. Dezember. Au» Berlin läßt sich die „Frankfurter Zeitung" berichten, daß an Stellen, die sonst über die Aussichten und Absichten der leitenden Staatsmänner in den verbündeten Ländern unterrichtet zu sein pflegen, man die Worte des bulgarischen Minister präsidenten Radorlawow, «r Hosse, daß in einiger Zeit die verbündeten Regierungen glückliche Nachrichten bekannt geben können, nicht sicher zu deuten vermag und nur auf Vermutungen angewiesen ist, die im allgemeinen dahin gehen, daß Radoslawow auf Irgendwelche Folgen des wahrscheinlichen Zusammenbruches angelpielt habe. England und Frankreich bedauern. Haag, 1. Dezember. Amtlich wird gemeldet: Nach Mitteilung der niederländischen Gesandten in London und Paris haben die britische und französische Regierung den Niederlanden wegen der Beschießung des Untersee bootes „K. I" durch ein französijches Patrouillen - Fahr- zeug und einen britischen Hilfskreuzer ihr Bedauern aus gesprochen. Englische „Richtigstellungen". Haag, 2. Dezember. Zu der vom englischen Gesandten in Stockholm aurgegebenen Richtigstellung, datz England von Schweden niemals verlangt habe, Kriegsmaterial nach Rußland durchzulassen, stellt der „Nteuwe Courant" im Haag, der die Quelle dieser Meldung war, folgendes fest: Die Forderung lautete nicht dahin, Kriegsmaterial durch- zulassen, sondern daß für alle Sendungen aus Amerika und England nach Rußland lediglich die Papiere geprüft werden sollen (aber nicht der Inhalt der Frachtstücke). Daraus ist natürlich zu schließen, daß in den Sendungen, die vielleicht für Klaviere deklariert wären, Maschinen gewehre und Munition enthalten sein würden. Somit wäre die Weigerung Schwedens auch gegen diese Forde rung voll berechtigt gewesen. 46 000 Quadratkilometer rumänischen Bodens besetzt. Aus Basel wird gemeldet: Deuhche, österreichisch-unga rische und bulgarische Truppen haben bis Ende November in Rumänien schon «in Drittel des Landes in Besitz ge nommen, und zwar annähernd 46000 Quadratkilometer, davon 12 500 in der Dobrudscha und 33 500 in der Walachei und in den Karpathen, welche Fläche sich aber täglich vergrößert. Verschwundene russische Millionen. Stockholm, 1. Dezember. Von den für die russischen Flüchtlinge bestimmten Geldern sind nach einer Meldung des „Utro Rossij" mehrere Millionen Rubel spurlos ver schwunden. Nach den amtlichen Angaben des Ministeriums des Innern wurden vor einiger Zeit 45440000 Rubel für die Flüchtlinge bewilligt und angeblich auch gezahlt. Ein großer Teil dieses Geldes ist jedoch niemals in die Hände der Flüchtlinge gelangt. Eine Granate in ein italienisches Generalstabsquartier. Lugano, 2. Dezember. Während der Schlacht von Monastir fiel eine Granate in eine italienische General- stabrgruppe, wodurch der kommandierende General Petiti getötet, ein weiterer General, sowie ein Stabsoffizier leicht verletzt wurden. Protopopows Rücktritt bevorstehend? H Stockholm, 2. Dezember. Dem „Rußkija Wjedomosti" zufolge wird allgemein Piotopopows Rücktritt erwartet, da er in letzter Zeit bei der Spaltung de» Kabinett» an Stürmers Seite war. Der Dumablock betrachtet Stürmer» Rücktritt als einen großen Dumasieg, demgegenüber eröff nete Trepow, daß Stürmers Rücktritt bloß zufällig mit den Ereignissen in der Duma zusammenfalle. König Konstantin bleibt unerschütterlich. Lugano, 2. Dezember. Der Pariser Berichterstatter de» „Lorriere della Sera" bestätigt, datz die griechische Reser vistenliga die Fortführung der Kriegsmaterial» au» Athen gegen Norden fortsetzt. Der König bleibt uner schütterlich. Die Begründung der Salonikier Kriegserklärung an Deutschland. Genf, 2. Dezember. Die Salonikier provisorische Re gierung erließ nunmehr die offizielle Kriegserklärung an Deutschland und Bulgarien. Die Kriegserklärung er- innert in der Begründung an die deutsche Propaganda in Griechenland, an di« Verletzung griechischen Gebietes durch di« Bulgaren, an di« Versenkungen griechischer Schiffe durch deutsche O Boote und schließlich an die Tat sache, daß di« erst«» Einheiten de» griechischen Revolution»- heerr» alsbald mit d«n diutsch-bulgarischen Tiupprn zu- jammenstoßen werden. Eln politischer Streik in Stallen. Lugano, 1. Dezember, ««rüchtwrise vrrlautit, d«r ita- lirntfch« S«tz«rstrrik habe politischen Hintergrund. Der Streik soll sich auf ganz Italien ausgebreitet haben, war bedenklich, tnnrrpolitischr Folgen haben kann, wenn e» nicht gelingt, ihn bi» zu Beginn der Kammertagung An fang Dezember brlzulrgen. Italienische Bestürzung über die Cinschrünkung der englischen Kohlenlieferungen. Lugano, 1. Dezember. In Italien verursacht die Mit- teilung der englischen Regierung an da« Ministerium ln Rom, wonach England ab sJanuar nicht mehr in der Lage sei, Italien di« bisherige Kohlenmeng« zu liefern, größte Entrüstung. Die Ergebnisse der Luftangriffe auf England. Karlsruhe, 2. Dezember. Die von Lntenteseite bediente Neue Korrespondenz meldrt laut „Zürcher Taaesanzelger", die Nachforschungen nach den Leichen der Besatzung der beiden Zeppeline wären vergeben», sowohl die Urberreste der beiden Luftschiffe, al« auch die Besatzungen sind in den Fluten verschwunden, bevor die Rettungsschiff« an Ort und Stelle «intrasrn. Bald nach dem verschwinden de» Lustschisfer, das auf der Höhe der Küste von Norfolk gegen 7 Uhr in« Me«r gestürzt war, landete ein engli- scher Flieger. Sofort stürzte die Menge auf ihn und trug ihn im Triumph durch die Straßen, wobei die Menge ihm zujubelte, während alle Sirenen im Hafen ertönten. Die gleiche Korrespondenz bemerkt noch, daß der letzte Zeppelinangrifs der 41. war, der auf die Insel ausgeführt wurde. Vom 12. Januar 1915 bi« zum 23. September 1916 verursachten dir Zeppeline in England insgesamt 1282 Opfer, davon 374 Tote und 908 Verwundete. (Die Zahlen sind unzweifelhaft nicht zuverlässiger als die übrige englische Berichterstattung. Wettervorhersage. Keine wesentliche Aenderung. Ferkeln»artt z« Dippoldiswalde vom 2.jDezember. Von den aufgetriebenen 30 Ferteln wurden 24 oertaust zum Preise von 30-65 M. pro Vaar. Dreihundertjahrfeler des Erzherzogshutes von Niederösterreich. In stiller, vornehmer Abgeschiedenheit, im Prunk schreine der geistlichen Schatzkammer des Chorherrenstiftes zu Klosterneuburg vollendete dieser Tage die niederüster- retchische Landestrone, der Erzherzogshut von Nieder österreich, das dreihundertste Jahr seines Bestandes. Der Erzherzogshut besteht aus einer goldenen, achtzinkigen Krone mit zwei gekreuzten Bügeln, deren Durchschnitts punkt ein großer, kugelförmiger Saphir schmückt, der ein mit Perlen und Edelsteinen verziertes Kreuz trägt. Die Krone sitzt auf einem rotsamtenen Hute mit Hermelin krempe. Sein Stifter ist Erzherzog Maximilian, ein Sohn Kaiser Maximilians II., der im Jahre 1587 zum polnischen König gewählt wurde, aber auf den Thron zugunsten seines Gegners Johann Sigmund Wasa von Schweden verzichten mußte. Am Leopoldsfeste 1616 überreichte Maximilian dem Propste von Klosterneu burg ein silbernes Brustbild des heiligen Leopold, geschmückt mit einem prachtvollen Crzherzogshute, milder ausdrücklichen Bestimmung, dieses Weihegeschenk für alle Zeiten zu be wahren. Liese Crzhcrzogskrone wurde bei den Erbhul digungen durch die nieoeröiterreichiicken Stände dem 'Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag 2 Uhr von Buschmühle au» statt. Todesanzeige. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend entschlief im Kreis - Krankenhaus Dessau an einer Blinddarmentzündung unser lieber, guter hoffnungsvoller Sohn, Bruder und Bräu tigam kWsM Ingenieur in Dessau im Alter von 27 Jahren. " Buschmühle Schmiedeberg, Dessau und Göttingen. L. Lruwpott und Frau Ick», geb. -chirschuh, Kurt» VoaR«, geb Krumpolt, Rl»» üruwpoH, Jäger beim Kar- palhenkorp», üuckolk krumpolt, Krankenwärter in einem Kriegslazarett, «ax Vaocklar, LLtNo v«K»att, ak Braut, nebst Ellern.