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> hei»rich cd »tzks, Oln unlerr leldglauen Jung«.) Nur mcht eifersüchtig. Humoreske von Adolf THiebe.. . (Nachdruck verboten.) Wo gehst du hin? Was machst du 'da? Bitte sage es mir! Wann kommst du wieder? Mit solchen und anderen Fragen.verstand es Elfriede, ihren Mann, mit dem sie erst einige Jahre verheiratet war, fortdauernd zu belästigen.. Der Arme hatte keine Ruhe, seine .Gattin wurde von der Eifersucht geplagt, und sie plagte ihn dafür wieder. An die kleinsten Dinge klammerte sich diese Leiden schaft, werden ihr ja, wie schon Shakespeare singt, „Dinge leicht wie Luft, Beweis so stark wie Bibelsprüche". Oskar Bunge neigte nun in Wahrheit gar nicht zu Extravaganzen, aber -es steckte in ihm eine Dosis Schalk haftigkeit, und da machte es ihm denn bisweilen Spaß, zu beobachten, wie seine Frau ihn zu kontrollieren suchte. Oftmals aber wurde die Sache Loch lästig, und Oskar sann daher auf Abhilfe. 'Sein Beruf als Prokurist erleichterte dem eifer süchtigen Frauchen zwar ihre Aufgabe, denn sie kannte ja seine Geschäftsstunden, in seiner freien Zeit aber durfte er nicht einen Schritt aus dem Hause gehen, ohne daß sie ihn mit zahlreichen Fragen über das Wohin? Bis wann? und Mir wem? bestürmt hätte. Hier und da hatte Oskar doch das Bedürfnis, sich mit anderen Männern zu unterhalten, und La machte ihm das Jnquisitionstribunal, das seine Gattin einsetzte, immer Unannehmlichkeiten. Nein, das mußte einmal geändert, sein Frauchen mußte kuriert werden! Eines Nachmittags hatte Elfriede wieder einmal trüben Gedanken nachgehangen. O diese Männer! Da hatte ihr soeben eine Freundin unter dem Siegel der Verschwiegenheit eine gräßliche Geschichte mitgeteilt! Ihr Mann, ebenfalls Kaufmann, war kürzlich von seiner Urlaubsreife zurückgekchrt und saß nun wieder zu Hause bei seiner Frau. Sie tändelte mit ihm und zog ihm dabei den Ring ab, den er am Zeigefinger trug. Ein weißer Haurstreifen war sichtbar geworden, und Lie Gattin hatte gerufen: „Sich doch, wie verbrannt du bist!" Nun, der Gatte hatte sich aus seinem Urlaub auch eifrig im Freien getummelt, und so hakte der Ring den kleinen Hautstreifen geschützt. Neugierig zog nun die junge Frau buch seinen Ehering vom Goldfinger, aber — o Entsetzen — hier war die Haut ebenso gebräunt wie auf Ler Hand: Der Gatte hatte während der Reise Len Ehering im — Portemonnaie getragen. An diese Erzählung ihrer Freundin dachte Elfriede, und ihr Herz verdüsterte sich. O Liese Männer! War ihr Oskar treu? Einigen Trost fand sie-nun in dem festen Vorsatz, seine Schritte noch eifriger als bisher zu beobachten, damit er nicht wie ein unbehütetes Schäflein in dieser Welt herumirrte. Am Wend hatte das Ehepaar das Abendessen ein genommen, als Oskar Plötzlich sagte: „Du entschuldigst, liebe Elfriede, aber ich muß dich heute allein lassen!" Wo gehst du hin, lieber Oskar?" „Ser nicht so neugierig, Kleinel" sagte Oskar lächelnd. „Eine notwendige Besprechung —" „Mit wem?" siel Elfrrede eifrig ein. „Das ist zunächst ein Geschäftsgeheimnis!" „Du willst es mir nicht Hagen?" schmollt« die Gattin. „Ist nicht gerade nötig, ich'habe eine geschäftliche Besprechung vor, über die zunächst nichts verlauten soll." „Ader mir darfst du es -och sagen!" . , „Nein, liebe Kleine, auch dir nicht! Up- nun lasse mich, in Frieden damit, denn so schmeichelhaft es auch für mich ist, daß du ein so reges Interesse an meinen Schritten nimmst, so verlangt es doch das Geschäftsin teresse, zunächst auch dir nichts zu sagen!" Elfriede gab ihren Widerstand auf, aber sie nahm sich fest vor, hinter „seine Schliche" zu kommen. Sie legte im Nebenzimmer einen unauffaligen Hut und Umhang zurecht und beschloß, ihm — nachzugehen. Oskar merkte hiervon vorläufig nichts — wenigstens tat er nicht dergleichen —, und nach einiger Zeit nahm er Hut und Schirm und verabschiedete sich von seinem Frauchen, das auch weiter keine Einwendungen machte. Langsam ging er die Treppe hinab, und ebenso langsam schritt er auf der Straße dahin. Elfriede setzte eiligst den Hut auf, nahm den Um hang um, rief dem Mädchen zu, sie käme gleich wieder, und eilte die Treppe hinab zur Haustür hinaus. Richtig: dort ging er; sehr eilig schien er es nicht zu haben! Nun folgte sie ihm, der an seinem Hellen Hut leicht kenntlich war, durch mehrere Straßen. Von Zeit zu Zeit schien es ihr, als wende er sich um, aber er mußte sie doch nicht bemerken, denn er beschleunigte: seine Schritte keineswegs. Wo mußte er nur hingehen? Nun ging es schon aus der Stadt heraus, und beide gelangten in weniger belebte Straßen. Hier mußte sie nun schon vorsichtiger sein. Allmählich beschleunigte Oskar seine Schritte, so daß sich Elfriede anstrengen mußte,- um ihm zu folgen. Was hatte er nur da draußen zu suchen? Mit Mühe folgte die junge Frau; aber nur um feinen Preis nachlassen! ' Oskar ging jetzt eilig dahin durch lange Straßen und kam in eine Vorstadt. ' Auch diese durchschritt er und gelangte in einem gewaltigen Bogen in einen anderen Vorort, während Elfriede keuchend folgte. Un endlich lang kam ihr die Wanderung vor, und als nun Oskar, stramm marschierend, nach stundenlanger Wande rung wieder der Stadr zustrebte, waren die Kräfte.seiner ,Verfolgerin beinahe erschöpft. Nun war er wieder in der Stadt angelangt. Was sollte nur das alles heißen, hatte er denjenigen oder — entsetzlicher Gedanke — diejenige, mit der er.sich ver abredet, nicht getroffen? Fast schien es so, denn der Gatte näherte sich dem Stadtteile, in dem seine Wohnung lag. Dem Umsinkcn nahe, folgte ihm Elfriede, immer näher kam er dem Hause, und La — das war aber doch zu seltsam — da trat er zuletzt in dieses ein. Was nun.tun? Elfriede ruhte sich ein wenig ans.und beschloß, ihm bei ihrer ^Heimkehr etwas von einem Besuch zu.erzählen, den sie bei einer Freundin gemacht habe. Als sie eintrat, saß Oskar in Gedanken versunken mit finsterer Miene am Tische. Er wandte sich nicht um und erwiderte auch ihren Gruß nicht. Verlegen trat Elfriede auf ihn zu und wollte ihm die Hand reichen. „Rühre mich nicht an!" murmelte er da, und stieß ihre Rechte zurück. „Wo bist du gewesen?" „Bei Bertha Mucke —" „Das ist nicht wahr!" rief Oskar. ,Du 'gehst abends stundenlang allein aus, ohne mir vorher ein Wort zu sagen! Treulose! Mit uns ist es aus!" Denkspruch. kr ist «rdr, üu deutschen Helden, «st «rmselen viel von da 2ukunlt. Ml baden langst geMHIt, dah mr eine, neuen Test de- distlen. ^evt melken um, daß kir im komme» ist. Id« äs» meiste awaNen wil von euch, denn ihl lew dar welkreu, der Neuen, die träge, eine, neuen Leit. - . .