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Viehzucht. Aenderungen iu der Viehhallung. (Nachdruck verboten.) Selbst wenn in den Fütterungsverhältnissen bedeutende Aenderungen zum Besseren eintreten .sollten, was aber wohl vorläufig nicht gerade im Bereiche des Möglichen liegt, wird doch zum Beispiel eine Schweinezucht in dem Umfange wie früher auf Jahre hinaus nicht möglich sein. Leere Ställe aber wird ein mit der Zeit fortschreitender Landwirt sowohl in seinem eigenen als auch im Interesse des Volkes nicht dulden, sondern sich Vieh halten, dessen Fütterung ihm ohne große Schwierigkeiten möglich ist. Im Gegensatz zur Kleintierzucht, die sich überraschend schnell den veränderten Bedingungen des Krieges angepaßt hat, gähnen uns beim eigentlichen Viehzüchter vielfach leere Stallungen entgegen. Weshalb füllt man nun nicht die entstandenen Lücken mit Schafen und Ziegen aus ? Haupt sächlich wokl, weil man diese Tiere nicht als vollwertiges Vieh zu betrachten gewohnt ist. Aber — gerade jetzt, wo wir über eine Heuernte verfügen, die ihresgleichen sucht, sollte man diese Vorurteile ablegen und diesen an spruchslosen Tieren die leergewordenen Plätze einräumen. Ohne weiteres sind die frei gewordenen Ställe nach gründ licher Säuberung zu verwenden. Die Tiere erlangen außer ordentlich rasch Schlachtreife, die Ziegen geben tm Ver hältnis zu ihrer Größe recht beträchtliche Mengen vorzüg licher Milch, die bei dem allgemeinen Milchmangel viel begehrt ist und sich auch besonders zur Käsebereitung eignet; ganz besonders hilft auch die hoch im Preise stehende Schafwolle selbst bei der Zucht nur einer kleinen Zahl von Tieren die Mühe bezahlt zu machen. Wie allgemein bekannt, ist die Wartung die denkbar einfachste. Auch jetzt noch kann man mit der Haltung beginnen; es ist durchaus nicht nötig, damit bis zum nächsten Frühjahr zu warten. Am besten fährt natürlich der, dem Weide- pächen zur Verfügung stehen und dem die Haltung von Herden möglich ist. Doch auch, wo dieses nicht möglich Ist, sollten wenigstens einige dieser Tiere gehalten werden. Noch immer gibt es Dörfer genug, in denen man kein halbes Dutzend Ziegen und kein einziges Schaf findet. Das muß anders werden I Schafft hierin Aenderung, ihr helft damit Euch und dem ganzen deutschen Völkel Lacke r. wirksamer in ihren guten Folgen, je länger unv unge störter sje genossen werden kann. Wer auf all diese Sachen bei der Ueberwinterung gebührend Rücksicht nimmt, wird auch Freude an seinen Völkern erleben. Wenn den Winter über die Beuten so stark nässen, daß das Wasser zum Flugloch heraus auf das Aufflugbrett rinnt, dann muß helfend eingegrisfen werden, sonst gibt es Moder und Schimmel in der Beute und ein gewaltiges Sterben. An einem nicht zu kalten Nachmittage kommen alle nicht von den Bienen besetzten Rabmen aus dem Kasten. Auch das angefeuchtete Füll material wird entfernt. Wenn wir dann abends in den freien Raum zwischen Fenster und Tür einen recht heißen Ziegelstein und einige Stücke — drei bis vier von Wal- nußgröße — ungelöschten Kalkes legen, dann haben wir wieder eine völlig trockene Wohnung, in der sich die Bienen wohl fühlen. Bei vorne offenen Vie nenschauern emp fiehlt es sich dringend, eine Einfriedigung aus Drahtzaun anzubringen. Ein paar Pflöcke und weitmaschiges, billiges Drahtgitter genügen. Damit halten wir eine Menge un- aebetener Gäste: Hühner, Enten, Gänse, auch Hunde, Katzen und Igel vom Bienenstände fern und sichern da mit die so notwendige Winterruhe in wirksamer Weise. Weigert, Kreisbienenmeiüer. Was frühere Kriege kosteten. Angesichts der nach MiUmroen zayteu^n Kriegs kredite, die von den Parlamenten der kriegführenden Länder bewilligt worden sind, dürfte ein Hinweis auf die Summen von Interesse sein, die frühere Kriege den einzelnen «taaten votUr,acht haben. Einer derjenigen Feldzüge, die am meisten Geld verschlangen, war oer Krimtrieg, in dem sich die beteiligten Länder wegen der Transpvrtschwierigteiten vor ganz neue Aufgaben gestellt saben. Er kostete Rußland 4 Milliarden Frank, Frank reich 1,660 Millionen Frank und England 1,685 Millionen Frank. Oesterreich, das nicht Direkt eingriff, gab nicht weniger «ts eine Halde Milliarde aus, um Rußland zu zwingen, den Balkan zu verlassen. Der Krieg von 1859 kostete Oesterreich 200 Millionen Mark. Was den ameri kanischen Sezessionskrieg betrifft, so hat man seins Kosten auf 12 Milliarden geschätzt. Er dauerte be kanntlich 4 Jahre, was Moltke zu folgender Aeußerung im Reichstage Veranlassung gab: „Die von Milizen geführten Kriege kosten mehr und dauern länger als die regulärer Armeen; vergleichen Sie unsere Kriege von 1886 und 1870 mit dem Sezessionskriegel- Im Jahre 1866 dürste Preußen etwa 50 Millionen Mark, Oesterreich 400 Millionen Mark ausgegeben haben. Frank reich begann Den Deutsch-Französischen Krieg mit einer Kreditforderung von 50 Millionen. Drei Monate später wurde dieser Kredit aus eine halbe Milliarde gesteigert, und weitere drei Monate später erklärte die französische Regierung den Zwangskurs, weil die Lank von Frank reich ihren Verpflichtungen nicht nachkonunen konnte. Dieser Krieg kostete Frankreich 3^2 Milliarden außer den 5 Milliarden, die es an Deutschland als Kriegsentschädi gung zahlen mußte. Deutschland gab etwa 1600 Millionen Mark aus. Jeder Mann kostete der deutschen Heeresver waltung 3,75 pro Tag, für die gesamte Armee täglich 4 431 000 Rußland hatte im Jahre 1877 1130 Millionen Rubel auszubringen. Die Unkosten der Türkei sind nicht bekannt. Die von ihr zu zahlende Kriegsentschädigung betrug 800 Millionen Frank. Der Burenkrieg endlich kostete England 211 Millionen Pfund Sterling, also etwa 4,2 Milliarden Mark, und der Russisch-Japanische Krieg Rußland 4 Milliarden, während Japan 1 Milliarde 170 Millionen Pen, also etwa 2400 Millionen ausgab, wofür es ein kleines Stück der in Eis starrenden Inseln Sachalin erhielt. Die menschenfreundliche Schlange. In Brasilien werden jährlich 4500 bis 5000 Todes fälle durch den Biß gistiger Schlangen verursacht. Die einfachen Verletzungen durch weniger gefährliche Repti lien übersteigen sogar 50 000 im Jahre und das serothera peutische Institut von Sao Paulo hat allein 19 000 in einem einzigen Jahre behandelt. In Anbetracht des ausge dehnten Landgebtetes, der Unwissenheit und des sorglosen Chatakters der Bevölkerung kann Vas Institut natürlich nicht allen Opfern der Giftschlangen zu Hilse kommen, obwohl es Serum in alle Gegenden versendet. Man zählt in Brasilien nicht weniger als 13 Abarten giftiger Schlangen. In einer kürzlich veröffentlichten und zur Verbreitung im ganzen Lande bestimmten Flugschrift sucht der Direktor des Instituts die Aufmerksamkeit des Publikums auf eine besondere Schlangenart zu lenken, Rachidotis Brazili. Danach ist nicht nur der Liß dieses Tieres ungefährlich, sondern es bekämpft auch tapfer alle anderen Verwandten seiner Art, geht ihnen beharrlich zu Leibe und tötet sie wo irgend möglich. Diese Schlange sollte also gleichsam als Jagdhund im Haufe gehalten werden. 161 Obstbau. Zum pflanzen der Obstbäum«. ! (Nachdruck verboten. Das Pflanzen der Bäume kann im Herbst und ai tm Frühjahr geschehen. Die Hecbstpflanzung hat jedr rde« Vorteil, daß der Byum im Frühjahr mit dem Wach "tüm sofort einsetzen kann.^dq der Boden bereits gese ist und die während des Winters angesammelte Bode feuchttgteit ihm bedeutend länger erhalten bleibt und d Baum so einem Austrocknen weniger leicht zu unterlieg pflegt als der, welcher im Frühjahr gepflanzt ist, wo d noch lockere Boden dem Auslrocknen viel leichter ausgese ist. Man pflanze im Herbst aber nicht zu spät, dan die jungem Bäumchen noch Zeit finden anzuwurzel Vollständig verkehrt ist folgende so ost gebrauchte Metho des Pflanzens: Es werden möglichst tiefe Löcher g graben, in welche unten auf der Sohle etwas gu Erde gebracht wird. Die Zwischenräume zwischen d, Bäumen bleiben jedoch ungelockert liegen. Der Bau wird gepflanzt, verbreitet seine Wurzeln zuerst in der ei gebrachten guten Erde, wächst und gedeiht schön und krästi Jedoch baldigst ist die Nahrung aufgezehrt, und die Würze sind genötigt, sich nach anderer umzusehen. Der neu zwischen den Bäumen unberührt und ungelockert liege gebliebene Boden, welcher die Lochwände bildet, ist mei so fest, daß sich die Wurzeln vergebens bemühen, sich hi weiter auszubreiten. Der Baum fängt an zu kränket und schwacher Wuchs, Unfruchtbarkeit, Spitzendürre usr sind die gewöhnlichen Folgen. Derartigen Boden bea beitet man im Herbst seiner ganzen Ausdehnung na durch Benutzung des Untergrundpstuges. Die Bäumche pflanzt man dann in nicht allzugroßen Löchern, und d Wurzeln haben Platz, sich nach allen Seiten hin bequei auszubreiten.Js. Teichwirtschaft. i Die künstliche Eigergewinnung unv Befruchtung bei Iorellen. Das Laichen der Forellen im Spätherbst ist zu ve> hüten. Es sind laichende Forellen zu sangen, und zwa mit Hamen oder Reuse. Angczeigt ist es, von Novembe an besonders schöne Forellen zu sangen und in einen mi reichlicher Waßerzufuhr versehenen Teich zu bringen Beide Geschlechter sind in der Gefangenschaft getrennt zi halten. Junge Fische taugen für Vie Gewinnung de ! Laichprodukte nicht. Ob der Fisch laichreif ist, sieht mar ! an dem Anschwellen der hinter dem After liegenden Ge ! schlechtspapille; auch gehen bei solchen Tieren schon be ganz leichtem Druck von den Bauchseiten her gegen der Aster Eier oder Milch ab. Die Prozedur, zu der zweiPersone« gehören, ist folgende: Wenn der Fisch gut avgetrocknet ist nimmt zuerst den weiblichen Fisch am Kopf, P an Schwanz, der etwas tiefer über eine trockene Schüssel go hatten wird. fährt nun mit dem Daumen und Zeige finger der rechten Hand den Bauchseiten entlang den Aster zu, was den Abgang der Eier zur Folge hat. Dei abgestreifte Wuttersisch ist sofort wieder dem Wasser zr übergeben. Ganz ähnlich verjährt man nun mit den Milryner. Einige Tropfen Milch genügen für einigt Tausend Eier. Milch und Eier werden nun sehr behut sam umgerührt, dann etwas Wasser zugegeben, das Ge menge 20 Minuten stehengelaßen, darauf das alte Wasser abgegossen, neues hinzuzugeben, und die Befruchtung ist vollzogen. Nun können die Eier in die Apparate ge bracht werden. Daß alle diese Manipulationen sehr rasch und mit größter Vorsicht vor sich gehen müssen, bedarf wollt kaum nocb der Erwällnuna. Ruscher. Vertrauensposten irg. wacher Art, gut lohnend, sucht eng. durchaus zuverl, erfahrener, strebs. Mann, welcher auch praktisch und selbständig, für sof. od. später. Ges. Osf. u. „Vertraaea" an die W-'ßeritz-Zeitung. (m Lehne) Ein. od Zwe sitz., z kauf gesucht. G fällige Angebote mit Preisangabe an Assist Wunderlich, Rabenauer Straße. §cklo«-8tr,!!e u.VictoriskE. Ferkel verkauft E Weinhold, Reichstädt 53. -kN« „Lt* Adevdstunde". sprechen wir allen, die unsern tiefen Schmerz durch liebevolle Anteil nahme gelindert haben, unsern herzlichsten Dan! aus. Dippoldiswalde. Starobselsk (Süd-Rußland), 18. November 1916 Die trauernden Hinterbliebenen. Darbietungen des Kenn Bürgerschuilehrer Kast. - Mus kalische Unleihaltung — Feldpost — Zetiungsversand Der Zutritt steht j dem frei. Zahlreiche Beteiligung erbeten. Anger. IW. Um Mitteilung neuer oder veränderter Feldadreslen wird gebeten. Kin liWgts W!W wird bei gutem Lohn als MrMftck für 1. Januar in dauernde St llung gesucht in der IMM W MM Dippoldiswalde. ZüWS »Ivn L rL'Ä jchäsiigung. Freiberger Straße 206. vsNsnntimsvkung Infolge Mangel an Arbeitskräften und Kohlen ist es uns nicht möglich, die Moichinenlelsti ngen unserer Zentralen voll ouszunützen und müssen wir deshalb das Dreschen einschränken Es darf daher mit elektrischer Kraft vtedt gedroschen werden: . in Klingenberg. Obercunnersdorf, Dorfhain, Höckendorf, Ruppendorf, Beer- walde, Paule Hain, Pauledorf, Seiserrdorf am Montag und Donnerstag jeder Woche, in Colmnitz, Pretzschendorf, Friedersdorf, Röthenbach, Hartmannsdorf, Klrinbobritzsch, Frauenstein am Dienstag und Freitag jeder Woche, in Naundorf, Halsbach, Krruzermmk, Cvnradsdorf, Falkenberg, Niederschöna, Oberschaar, Haida bei Ober'chaar, Herrendorf, Hetzdors am Mit woch und Samstag jeder Woche. Lolmnitz-Stifersdorf, den 19. November 1916 W- Wh LckitbWlWst siir MMlWN. Stelzenmüiler. Jagdhund wegen Futtermangel in gwe Hände zu uer- schenken. Bou wem, sagt die Geschäfts stelle d eses Blastes. K. S. MMärverein Dippoldiswalde. Donnerstag, d.n 23. November abends 8 Uhr im Hotel „Stadt Dresden" Kriegsadend. Drr/rA. Zurückgekehrt vom Grabe unsrer geliebten Mutter und Großmutter Fm vertha Mutze Wir juchen zum sofortigen Antritt 2 tiichtigc ÄMisliM» und erbitten uns Offerte unter Mitteilung der Kmntnisse, Gkhaltsansprüche und des Antriitstermines EllMer » Geitzlcr, F„rr>k ei-kir. Bedarfsartikel, Dorfhain, Po" Edle Krone