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H«iuich«n. Bei «iner unverhofften Revision in einer Mühl« in Schlegel wurden: »etwa 100 Zentner Getreide vorgefunden, die in keinem Lager« oder Eingangsbuch« verzeichnet und von Landwirten der Umgegend zum Mahlin oder Schroten in die Mühl« gebracht worden waren. Der Leiter der Mühle, der Vater d«r Besitzerin, machte über die Herkunft des Getreide» falsch« Angaben und wurd« deshalb verhaftet. Leipzig. Bewohner «ine» Grundstücks in der Scheu- kendorfstrah« war«n in der Nacht zum Sonnabend auf Einbrecher aufmerksam geworden, die sich im Keiler zu schaffen machten. Al» eiligst herbeigerufene Schutzleute ankamen, hatte ein im Grundstück bet seinen Eltern auf Urlaub weilender Soldat bereits einen Mann festgenommen. Trotz Absuchen» des ganzen Haules war fedoch der Ge noss, de« verhafteten nirgend« zu finden. Die Polizei hatte di« Verfolgung bereit« aufgeben mü sen, als ihr von «inrr Frau eines anderen Grundstückes zugerufen wurde, daß sich jemand dort aus dem Wäscheboden befinde. Beim Nachforschen ergab sich, datz der Gesuchte über die Dächer entflohen war. T« blieb nichts anderes übrig al» dir Verfolgung bei Nacht über die Dächer aufzunehmen. Hier bei beteiligte sich nutzer d«n Schutzleuten und dem erster wähnten Soldaten auch noch ein Unteroffizier. Nach län gerem Suchen fand man den Einbrecher hinter einer Esse de» Grundstück« versteckt vor. Er wurd« verhaftet und durch eine Dachluke in Sicherheit gebracht. In seinen Taschen hatte er verschiedene Einbrecher-Werkzeug«. Die Spitzbuben — einer ist erst am 4. dieser Monat« au« dem Zuchthaus« entlassen worden — hatten im Keller bereit» einen Handkorb mit Etzwaren und Wein voll gepackt. Limbach. Zn seiner l.tzlen Sitzung beschloß der Kir- chenvorltand, die Frage des Einzeikelches bei Abendmahls- feiern in der Kirche dadurch zu lösen, datz bei Abend- mahlsfeiern künftig jeder Kelch nur einmal herumgereicht wird, an drei oder vier Personen. Dann wird der Kelch in der Sakristei in kochendem Wasser lang ausgekocht, so datz all« etwa anhaftend«» Bazillen vernichtet werden. Wenn also «ine Familie von drei, vier oder mehr Glie dern zusammen zum Abendmahl geht, so hat sie einen Kelch für sich. Zwickau. Der Rat der Stadt hat beschlossen, die Her stellung von Sauerkraut in städtische Hand zu übernehmen. Alle in seinem Besitz befindltchr Krautbestände werden in neu zu errichtenden Anlagen auf dem Schlachthofe ver arbeitet werden. Die Kosten für die Auf- und Abmontierung der erforderlichen Maschinen trägt die Eladtkasse. Marienberg. Lin sichtbarer Schneesturm wütete in der Nacht zum Sonn lag in der hiesigen Gegend, wo durch ein erheblicher Schaden angerichtet wurde. U. a. wurden die Schuppen der hiesigen Schamottefabrik ab gedeckt, das neue mit einem Kostenaufwand von über 3000 M. errichtete Geräte- und Unterkunstshaus des All gemeinen Turnvereins in einer Lä. ge von etwa 20 m zusammengedrückt und da» Dach weit fortgeschleudert. In den Wäldern wurden starke Bäu ne umgeknickt oder ent wurzelt. Ein derartiger Schneesturm ist seit vielen Jahren nicht hi« beobachtet worden. Ebersbach, 18. November. Im Hospital wurden heule folgende Waren verkauft: Walfleisch, Salz Schell fisch, neue Heringe, Erbsen, Schokoladenpuloer, Fleischbrüh- würsel, Sardellenpaste. Sützitosf, Speiseöl, Weizenmehl, Möhren, Grützeleberwurst, Kohlrüben, Weißkraut, polnische Eier, Sauergurken, Tafeläpsel sowie Butter. — Glück liches Eber»bach! Kamenz. Das Elektrizitätswerk schließt mit einem mut- matzlichen Ueberschuß von 20000 M. und die städtische Gasanstalt mit einem Ueberschuß von 13000 M ab, nach 16 000 M. Abschreibungen. Burkhardtsdorf. Zur Hebung der heimischen Vieh- zücht und zur Vermehrung der Milch-, Butter- und Fleisch Versorgung sind dem hiesigen Bezirk 500 Kühe überwiesen worden, wovon schon 20 Stück hier untergebracht wurden. Der Semeinderat beschloß, weitere 10 Stück noch zu be stellen. Kirchen-Nachrichten. 2 Bußtag den 22. November 1916 Dippoldiswalde. Vorm. Trrt: Psalm 4, 5 Lied Nr. 414. — Nachm.-Tert: Math 6, 13. Lied Nr 390. Vormittags 8 Uhr Beichie und heilige» Abendmahl (Feier mit Gesang und Orgelspirl): Pastor Mosen Vormittags 9 Uhr Predigigotte-dienst: Geh. Konsistoriolrat Hempel- Drcsden. Abends 6 Uhr Abendmahlsgottesdienst: Pastor Mosen. Hennersdorf. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst und Abendmahlsfeier. Johnsbach. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachmittags 2 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Abend» l/28 Uhr Krieg,betstunde mit Abendmahlsfeier. Kipsdorf. Vormittags 9 Uhr Predtgtgottesdienst: Hilfsgeistlicher Müller. Nachmittags 1/23 Uhr heiliges Abendmahl: derielbe. Kreischa. Vormittag» 8 Uhr Beichte und Fei« de« heiligen Abendmahl«. Vormittags 9 Uhr Predigtgottes dienst. Nachmittag« 5 Uhr Abendmahisgottesdienft. (An meldungen dazu schon von 4 — 5 Uhr im Konfirmanden- zimmer des Pfarrhauses.) — Kirchenmusik (vor der Predigt): „v wie er freundlich ist', geistliche» Duett für Sopran und Tenor mit Orgelbegleltung von O Wermann. Poflendorf. Vormittag» »/29 Uhr Beichie und Abend- mahlrfeter: Pfarrer Nadler. Vormittag« 9 Uhr Predigt- gotterdiensi: Pastor Schneider. Nachmittag« 5 Uhr Abend- mahlsgoltesdienst: Pfarrer Nadler. — Nachmittag« 3 Uhr Abendmahlsgottesdienst in der Schule zu Hünich«« Pfarrer Nadler. : Reichstädt. Nachmittag« 2 Uhr Still« Kommunion. Nachmittag« 3 Uhr Predlgtgottrsdienst: Psarr«r Wächter- Ruppendorf. Reinhardtsgrimma. Vormittags '/2 9 Uhr Beichte. Vormittag» 9 Uhr Predigtgott«,dienst und heilige Abend- mahlsseirr. Nachmittag« V22 Uhr Konfirmanden-Gotter- dienst. Sadisdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdlenst. Vormittags >/2l l Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Schellerhau Vormittag, 9 Uhr Predigtgottesdlenst. Nachmittags 3 Uhr Abendmahlgottesdienst. Schmiedeberg Vormittag« 9 Uhr Predlgtgottesdienst: Pfarrer Birkner. Nachmittag» 5 Uhr Abendmahlgotte«. dienst: derselbe. Schönfeld. Nachmittag» 1/2 2 Uhr Predigtgottesdienst und Abendmahlsfeier. Seifersdorf vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst mit anschließender Abrndmahlrfeier. Nachmittag« 3 Uhr Abendmahlsgottesdienst. Donnerstag den 23. November 1916. Kreischa. Keine Kriegsbetstunde. Reinhardtsgrimma. Vormittag» 9 Uhr Wochen- kommunton. Abends kein« Kriegrbetstund«. Freitag den 24 November 1916. Sadisdorf. Abends >,28 Uhr Kriegsbetstunde. Abends 1/2 9 Uhr Frauenverein. Letzte Nachrichten. Neuer französischer Pump. Reuyork, 18. November. Die Firma Kuhn, Loeb L Co. kündigt die Ausgabe von Anleihen von je 20 Millionen Dollars für die Städte Bordeaux, Lyon und Marseille unter ähnlichen Bedingungen wie die letzte Anleihe für Paris an. Russische Kriegsmüdigkeit. Aus Stockholm meldet die „Frankfurter Zeitung": Die russischen Regierungskrise verweisen zur Aufrechterhaltung des Krirgswillens nur noch auf dl« in Deutschland, nament lich im Reichstag stark hervortretende Kriegsmüdigkrit, ergreifen aber gleichzeitig zur Bekämpfung der russischen Kriegsmüdigkeit die schärfsten Maßnahmen. Charakteristisch ist die Verfügung des Gouverneur» Tatischtschew, die in den Kreisen de» Gouvernements Moskau allen Pmonen, "besonders aber den Juden, die dem Verstecken von Ange- hörigen de« Heere« oder der Marine Vorschub leisten oder Soldaten zur Desertion verhelfen, bis zu acht Jahren Zwangsarbeit androht. Die „Frankfurter Zeitung ' meldet ferner au» Stockholm: Da« Hauptindustriekomitee verfügte die Schließung der in Orel 1915 gegründeten Kriegsmaterialfabrik, die unter dem Borwand von Kriegrarbeiten ausschließlich bezweckte, ganze Scharen von wohlhabenden Leuten als unabkömm lich zu erklären. Drei reiche Fabrikanten, die die Fabrik gegründet hatten, wurden verhastst. Die deutschen Pläne in Rumänien. Lugano, 20. September. ..Corriere della Sera" meldet aus Paris, die französische Presse sei der Ansicht, datz die Deutschen ihren ursprünglichen Plan, Rumänien in zwei Teile zu schneiden, aufgegeben hätten und nunmehr nur wirtschaftliche Zwecke vrrsolgten. Das walachische Flach land sei von den Deutschen wegen der Lebensmittel und dr» Petroleums besetzt worden. Großfürst Nikolaus im Hauptquartier. Lugano, 20 November. Aus Petersburg wird gedrahtet: Großfürst Nikolaus sei vom Zaren in» Hauptquartier be rufen worden, um in der Polenfrage eine führende Stellung zu übernehmen. Auch fleischlose Tage in England. Gens. Nach einer Meldung des „Eclair" ist die Ein führung zweier fleischloser Tage in England beschlossene Sache. Außerdem plant die Regierung ein Verbot der Herstellung von Weizenbrot. Ls soll du.ch Schwarzbrot ersetzt werden. Ein französischer „Berkehrsdlktator". Basel, 21. November. Die französische Negierung hat nunmehr den ehemaligen Lisenbahndirektor Claoei zum Direktor des gesamten Transportwesen» und der Einfuhr ernannt. Nach dem Dekret gehört dieser Generaldirektor glichzeitig dret Herren an, nämlich dem General Joffre für die Kriegszone, dem Kriegsminister und dem Minister Mr öffentliche Arbeiten für da» übrige Gebiet. Die Zei tungen legen ihm spöttisch den Namen eines „Verkehrs diktators" bei. Keine Bergung von v 2V. Der dänische Marinemtnut.r hat aus Grund der an- gestelllen Untersuchung bestimmt, daß das bei Halboer« gestrandete deutsche Unterseeboot nicht geborgen werden soll. Eine Behinderung der Schiffahrt wird nicht be fürchte», da da» Wrak vorausstchtuch bald versanden wird. Franzosen und Zivildienstpflicht. Basel, 21. November. Nach der französischen Presse tritt Senator Derbierrie ebenfalls für eine allgemein« Mobilmachung der Zivilbevölkerung «in. Er wendet sich gegen diejenigen Zeitungen, die in der deutschen Maßregel «in Zeichen von Schwäche und Erschöpfung erblicken. Er warnt die Franzosen davor, derartige Versicherungen ernst zu nehmen. Deuttchland sei sehr stark, und wenn es seine Soldaten und seine Munition schone, so sei die« ein Zei chen, datz es entschlossen sei, bi« zum Ende zu kämpfen. Die neuen ttalieitischen Einberufungen. Lu-mw, 20. Nyoember. Die amtlich« Milktärzchmrg beruft, wie bereits kurz -«meldet, dl« Mik-Kategorie der zmc-ckgrsteNten 1876—1877er Klassen, sowie alk Leezte dr« Jahrring,» 1884 und jünger« ein. Ur» dem oM- -lösen Kommunique erhell», daß die Militärbehörden kn erhöhtem Maß« zum Militärgeniedienst hinter der Front sämtliche Zloitingrnieure, Baumeister, W-gemacher und Erdarbeiter, welche nicht bereits Frontdienst tun, heran- ziehen. Nach umlausenden Gerüchten besürchtet Italien eine neue Offensiv« im Trentino. Erfolgreiche Tauchboot - Aktion im Bottnischen Meerbusen. Stockholm, 19. November. Nach Mtttellungen eines in Schweden angekommenen finnischen Schisfsführer» wur den bei der letzten deutschen Tauchboot-Aktion im Bottni schen Meerbusen unmittelbar vor einem einzigen Hafen 16 Fahrzeuge versenkt Rumänien braucht neue Hilfst Die „Times" rufen nach neuer Hilse sür das bedrängte Rumänien. Durch die Ankunft von bedeutenden Ver stärkungen, schreibt da» Blatt, sei di« Lag« ernst geworden, so daß ein schnelle» Handeln Rumänien« und seiner Bundes genossen zur Notwendigkeit geworden sei. Natürlich appel liert da« Blatt an erster Stells an Rußland, da» allein sofort Hilfe bringen könne. Der Feind beabsichtige, Ru mänien zu vernichten, und es set für den Vierverband ein wichtiges Problem, den auf Rumänien au«g«übten Druck rechtzeitig zu lockern. Haoas schweigt über de letzten Somme-Ereignisse. Basel, 20. November. Die Agentur Havas geht in ihrem heutigen in den neutralen Etaat«n verbreiteten Kommentar zu den Krirgsereignissen über die letzten Er eignisse an der Somme ebenso schnell hinweg wie die amt lichen französischen Kriegsberichte, dagegen verbreitet sich der Havarkommentar sehr ausführlich über die Einnahme von Monastir. Rußlands Verluste. Zürich, 18. November. Der letzt« vom Kiewer Zentral erkennungsdienst erlassene Ausweis über die Verluf e Ruß lands schltetzt mit einem Gesamtverlust von 870288 Ge fallenen, Verwundeten und Vermißten seit l.Juli 1916. Hiervon fallen 91531 auf Offizier-Verluste, wovon 55 Fttegerosfiziere. Unter den Offizieren befinden sich ein General, zwei Obersten und drei Oberstteutnants. Dies« Liste enthält bereits Mitteilungen Über die in der Do- brudscha Kämpfenden, und er ist daraus ersichtlich, daß die russischen Heeressormattonen besonders in den Dobrudscha- schlachten blutige Verluste erlitten haben. Unter der Rubrik „Verluste der russischen Marine" werden nur kleinere Ver lust« anaezeigt, nämlich 6 Seeoffiziere, 25 Unteroffiziere und etwa 200 Mannschaften. Die Frage nach der Herkunft des Nickels auf der „Deutschland". Haag, 21. November. Wie aus Ot awa gemeldet wird, hat Wilfried Laurier die Regierung um Auskunft über di« Herkunft de» auf der „Deutschland" verladenen Nickels ersucht. Eine neue Verwendung der von Portugal geraubter deutschen Dampfer. Bern, 20 November. Das portugiesische Amtsblatt veröffentlicht die Grundlagen eines Abtretungsvertrages mit einer Schiffahrtsgesellschaft über 8 Schisse au« der Zahl der beschlagnahmten deutschen Dampfer. Die Schisse sollen zur Errichtung einer neuen Linie zwischen Liverpool und den brasilianischen Häfen dienen. Der Vormarsch ln das Herz des rumänischen Reiches. Berlin, 21. November. Ueber die Kampflage in Ru mänien schreibt das „Berl. Tagrbl": Dec Satz in dem gestrigen Abendbericht de« Generalquartiermeisters Luden dorff „Unsere Truppen nähern sich Craiova", der west lichen Hauptstadt der Walachei, zeigt, datz unsere Front in Rumänien sich in überraschendem Bo wärtsdrängen in der Richtung nach Süden befindet, nachdem der Austritt in die walachische Tiefebene erzwungen worden war. Der Vormarsch bedeutet militärisch eine um so größere Leistung, als die Rumänen ihm in wohl vorbereiteten, durch die Natur autzerorventttch begünstigten Verteidigungs räumen den Widerstand fast ihrer gesamten Streitmacht entgegensetzen konnten. Im dritten Monat nach der »u- mäniichen Krieg» rklärung haben die Rumänen den Krieg fast in der ganzen Ausdehnung ihrer Grenzen im eigenen Lande, und die Besorgnis in den Ententeländern ist der beste Maßitab unserer jüngsten Erfolge Oberst Egli zur Lage in Rumänien. Batet, 2». November. Obers» Egli gibt in den „Basler Nachrichten" «ine Uebeisicht über die militärische Lage der Rumänen. Er schlicht mit folgenden Sätzen: Au» allem geht «ohl zur Genüge hervor, daß sich durch die von den Verbündeten erzielten Erfolg» die Lage der Rumänen ganz bedeutend verschlechtert hat und daß es großer Kräfte und sehr guter Führung bedarf, um da« Schicksal zu wenden. Die Dienstpflicht der Frauen in Frankreich. Genf, 21. November. Während in dn Pariser Presse di« Diskussion darüber fortgesetzt wird, ob man Frankreich ohne weitere« di« Nachahmung de« deutschen Beispiel« der Zioilmobilmachung zumuten dürfte, will das Lande«- komitee des französischen Frauenverein» von sich au» «in« Art Mobilmachung der französischen Frauen in die Weg«