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MZN fast allgemein erwartet, va die SldmkralitLt i« Volte, uämefitlich seit vle deutschen Torpedoboote ihren letztrn Besuch tm ^tänal abstaltiten, nur noch geringe» Vertrauen genteht. Als Englands Forderungen an Schweden werden genannt: I. freie MuniliottsdUtchfuhr durch Schror- dett, 2. Schweden» Kandel mit Deutschland soll beendet werden, 3. Schwede»» soll sich ain Kriege beieiligen. Man erwarte den Fall de» schwedischen Kabinett«, damit in einem neuen «abtnett Raum für einen schwedischen Beni- zelos werde. Ein Attentatsversuch auf die „Deutschland". Genf, 20. November. Amerikanische Kabeldepeschen französischer Mäst» geben Meldungen New Porter Blätter wieder, daß der Zusammenstoh derDeutschland" mit dem amerikanischen Schleppdampfer auf ein Attentat gegen da» Kandektauchboot zurlickzuführeN ist. Ein Motorboot suchte die „Drutichland" zu rammen. Die „Deutschland' wich äus und flieh dabei aüs dett Schleppdampfer auf. Meiler wird berichtet, daß ein Mann verhastrt wurde, der ein« Puloerladuna in die „Drutichland" schaffen wollt«. Die Mobilisationskosten der Schweiz. Bern. 19 November. Die Ausgaben der Schweiz für die Mobilmachung belaufen sich bis zum l3. November auf 471313000 Franken. Zur Verminderung der be- trächilichsn schwebenden Schuld ist beabsichtigt, im geeig. Netsn Zeitpunkt wiederum eine Mobiltsattoneanleih«, die sechste, im Inlands aufzunehmen. Ein Grubenunglück. Glelwitz, 10. November. Auf der Heimltz-Grube bei Beuthen ereignete sich eine Grubenkatastrophe. Die Ursache ist in elnem Grubenbrand zu suchen. Es gab viele Tote. Änzelheiten fehlen noch. Für Dänemark ist zum ersten Male ein tüikischer Gesandter ernannt wo» de«. Früher wat der Gesandte in Stockholm in Kopen» Hagen mit beglaubigt. In der ersten Novemberhälfte, so heißt es in Rotterdamer Ftsch-rkreisen, wurden 165000 Tonnen Laderaum der Handelsslotten der Verbündeten und der Neutralen vnsenkt Das Dienstpfttchtgesetz, mit dem sich der Buudesrai in dieser Woche beschäftigen wird, soll nach dem „Vorwärts' den Titel „Vaterländischer Hilfsdienst" erhalten Das Gesetz wird sich auf alle männ lichen Personen zwischen dem 17. und 60. Lebensjahre er strecken. Im Befinden des österreichischen Kaisers ist insofern eine geringe Besserung elngelreten, als die Temperatur von früh 36.6 nur bis 37,7 am Abend stieg. Das subjektive Befinden und dse Herztätigkeit sind anhal tend gut. Gladstone sagt in der „Times", es sei unmöglich, in Südafrika noch mehr Truppen für Europa zu rekrutieren, da bereits 30 000 Mann in Deutsch Oüafrika kämpfen. Ein gewaltiger Sturm ist nach Reuter über die brtlgchen Inseln gebraust. Er hat an der Schiffahrt ein großes Zelsiörungsweik ange- rtchtet, besonders an der irischen Küste. Eine Anzahl Dampfer ist gesunken oder ausgelaufen, andere suchten beschädigt Häfen auf. Viele Menschen sind umgrkommen. Wettervorhersage. s- Zeitweise Trübung, wärmer, meist trocken. k Aus aller Welt. -s- Zur kohlenuot in Frankreich liegen eine Menge Nachrichten vor. So führt der „Figaro" aus, unanfecht bare Zahlen, deren Veröffentlichung augenblicklich nicht angebracht sei, bewiesen, daß Frankreich bald nicht mehr in der Lage sein werde, seinen gesamten militärischen Be trieb, der eigentlich noch erweitert werden sollte, aufrecht zu erhalten und ebensowenig den Bedarf Frankreichs an Kohle zu decken, falls man sich im bürgerlichen Leben nicht einschränke. Die Kohlenbeschaffung zur See sei viel schwieriger als 191S und werde infolge der deutschen O-Boottätigkeit mit jedem Tage schwerer. — „Temps" zu, folge dehnen sich die Schwierigkeiten der Kohlenbeschaffung für die PariserBeleuchtungsgesellschaften immer mehr aus. So liegen seit Tagen auch Orte in der weiteren Bannmeile von Paris, wie Versailles, Virofloy, Ehesnay und St. Cyr infolge Gasmangels im Dunkel. Zur Beleuchtung des Versailler Westbahnhoss und der wichtigsten Verkehrsstraßen wurde Lampenmaterial hervor- geholt. Der Gemeinderat von Celle—St. Cloud hat den Präfekten benachrichtigt, daß die Gemeinde die Schulen schließen müsse, da die Heizung der Schulräume unmög lich sei — Endlich berichtet der „Temps", daß in Paris, wo man zur Kerzenbeleuchtung übergegangen sei, von den Behörden ein Ausruf angeschlagen wurde, der die Bevölkerung auffordert, Beleuchtung und Heizung ein zuschränken. Der Aufruf kündigt an, daß den Parisern bald weitere Opfer aus er legt werden müßten. -s- Furchtbarer Sturm an der Westküste Frankreichs. Wie „Matin" aus Brest meldet, hat der Sturm, der in i den letzten Tagen an der ganzen Küste wütete, viele Schiffs unfälle verursacht. Der italienische Dampfer „Saviorenua" und die englischen Dampfer „Acoma" und „Manchester Commerce" können wegen der durch den Sturm erlittenen schweren Beschädigungen nicht aussahren. Ferner werden noch genannt der englische Dampfer „Saint Leonardos" und die mit dem griechischen Dampfer „Empreß of Syra" zusammengestoßene „City of Caire". Die letzteren beiden gelten als verloren. Der Sturm soll der heftigste jein, der seit Jahrhunderten dort wütete. - Belgien und Veutsch-Oskafrika. In einer der letzten Nummern des „Echo Belae* ist wiederum ein längerer, augenscheinlich amtlich inspi- rierter Artikel erschienen, der sich mit dem belgischen Anteil an den Kolonialkämpfen, insbesondere an dem Feldzug gegen Deutsch-Ostafrika beschäftigt, der nach belgischer Auf fassung mit der Besetzung von Tabora für Belgien be endigt ist. In dem Artikel wird zunächst wieder die alte Geschichtssälschung versucht, al» ob Belgien gewillt ge wesen sei, die Bestimmungen der Kongoakte zu achten und den Krieg von Afrika fernzuhalten, und als ob seine dahinzieleNdett Bemühungen nur durch Deutschland vereitelt worden seien. Demgegenüber muh erneut festgesiellt weiden, dah Nach den unwiderlegten amtlichen deutschen Veröffentlichungen Belgien allerdings anfänglich Neigung zeigte, auf die deutsche Anregung ein zugehen, die das sogenannte konventionelle Kongobecken bildenden zentralafrikanischen Gebiete, zu denen auch ganz Deutsch-Ostafrika gehört, zu neutralisieren, daß die bel gische Regierung aber dann auf das Geheiß ihrer eng lischen Herren eine weitere Verhandlung über diesen Punkt ablehnte, also an der Uebertraguiig des Krieges auf Afrika mitschuldig Ist. s Aedor Vie Bedeutung Ver Teilnahme Belgiens an dem englischen Raubzug gegen Deutsch-Ostafrika läßt sich der Offiziosus im „Echo Belge" dann weiter U. ä. wie folgt aus: „Die politische Bedeutung des ostafrikanischen Feldzuges für Belgien wird eine einzige Betrachtung richtig erkennen lassen. Der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg hat kürzlich und mit besonderem Wohlgefallen von der Beachtung gesprochen, die man der „Kriegs karte" zollen müsse. Diese Beachtung würde einige Be deutung haben, wenn der Krieg am Ende wäre. Aber unlogisch wie die Sache an sich ist, stellt sie die Frage doch auf einen Boden, aus dem sür Belgien die Sache gar nicht so schlecht ist, wie Deutschland es glauben machen möchte. Deutschland besitzt ungefähr 29000 Quadratkilometer belgischen Bodens, aber Belgien hält fast 200 000 Quadratkilometer deutschen Bodens in Afrika in seiner Hand. Zweifellos gleicht sich das nicht aus, aber nichtsdestoweniger ist es wahr, daß die belgischen Siege in Afrika die politische Stellung Belgiens besonders festigen. So hat Belgien schon jetzt die gerechte Be lohnung seiner Loyalität, seiner Achtung vor dem Recht und seines Mutes, mit welchem es der Ungerechtigkeit Widerstand geleistet hat, in Afrika gefunden, wie es sie auch in Europa finden wird. Jemand hat einmal ge- sagt, daß man in der Politik sür alle Fehler zahlen müsse." Wir können diesen letzten Satz nur unterstreichen. Allerdings haben wir eine andere Auffassung von der ouvgieichenden Gerechtigkeit in ver Politik als der belgische Offiziosus. Unserer Ansicht nach wird Belgien sicher für seinen politischen Fehler zahlen müssen, daß es als neutraler Staat nicht neutral blieb, sondern schon lange vor Ausbruch des Krieges seine Neutralität dem englischen Imperialismus verkaufte. Besonders merken wollen wir uns daniiselbstdleseAbrechnuiig aberauch noch die in diesem offiziös belgischen Artikel vertretene Auffassung, daß die von den Belgiern in Afrika besetzten deutschen Gebiete keinen auch nur annähernden Gegen wert für Vas von uns besetzte belgische Gebiet in Europa bilden. * Amtliche Kriegsberichte. Deutsche Berichte. Berlin, 17. November, abends. An West: und Ostfront keine großen Kampfhandlungen. Unserem Vordringen in der Walachei leistet, wie Truppen erneut melden, die rumänische Zivilbevölkerung bewaffnet Widerstand. An mazedonischer Front sind weitere Angriffe der Entente-Truppen gescheitert. ! Großes Hauptquartier, den 18. November 1918. / s Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Die englische Artillerie richtete ihre Wirkung vornehm lich gegen unsere Stellungen auf beiden Seiten der Ancre. Nach Feuervorbereitung führten am Abend die Fran zosen gegen Saillisel und die südlichen Anschlußlinien einen starken Angriff, der im Feuer zusammenbrach. Heeresgruppe Kronprinz. An der Nordfront von Verdun und in einzelnen Ab schnitten der Vogesen lebte zeitweilig die Feuertätigkeit auf. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. An der Schtschara und am Skochod war die feind liche Artillerie rühriger als in den Vortagen. Bei Witchjetz (nordwestlich von Luck) gelang ein deut sches Patrouillenunternehmen in vollem Umfange. Front des Generaloberst Erzherzog Carl. In den verschneiten Karpathen hat sich bis zu den Paßstraßen südlich von Kronstadt (Brasso) die Lage nicht geändert. In vergeblichem, opferreichen Ansturm versuchten die Numünen Vie Witte der deutschen Front norvüest- lich von Lampulung zurückzudrüngen. In den Waldbergen zu beiden Seiten der Aluh- täler des Alt und de» Jiu schreitet der Angriff deut scher und österreichisch-ungarischer Truppen vorwärts. Wir machten wieder Gefangene. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Aus dem linken Flügel der deutsch-bulgarisch-otto- manischen Dobrudscha-Armee kam es gestern zu Ar- tilleriekämpfen. Mazedonische Front. Französische Angriffe in der Ebene südlich von Monastir und gegen die Front desPomnierschen Infanterie Regiments § Nr. 42 auf den schneebedeckten Höhen im Bogen der Cerna wurden blutia abaewieien. . - Ervitterle Kampfe spielen sich täglich nm die Höhens, nordöstlich von Tegel ab. ÄM 15. November mar einer der Gipfel von den' Serben gewonnen worden. Der Oberbefehlshaber Ge- tterat dec Infanterie Otto van Belaw, im Brennpunkt des Kampfes anwesend, nahm an der Spitze deutscher ZKtfer die verlorene Stellung im Sturm zurück. Seine Majestät der Kaiser ehrte Führer und Truppe, durch Ernennung des verdienten Generals zum Ches! ve» Züger-Vataillou». Der Erste Generalgnartiermeister. f Ludendorff. (W. T.-B.)! Verschiedene kriegsnachrichtea. i 'Genf, 17. November. Gestern wurde im Aegaischen; Meer der französische Dampfer „Burdigala" (12000 Tonnen) - versenkt. s Kopenhagen, 17. November. Der dänische Amerika- Vampfer „Oskar 11." rettete auf der Reise von Neuyork nach Kopenhagen fünf englische Matrosen, die im Rettungs boot trieben. Sie waren vom englischen Schoner „Earl Hitzner", der von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden war. Stavanger, 17. November. (Ritzau-Meldung.) Der Bergener Dampfer „Nega", der sich auf der Reise von, Stavanger nach Newcastle befand, winde am 18. vor mittags von einem deutschen Unterseeboot versenkt. Besatzung und Fahrgäste, insgesamt 48 Perstmech, sind vom dänischen Motorschiffe „Columbia" ausgenommen worden. London, 17. November. (Reuter- bzw. „Lkoyds"- Melvnng.) Der englische Dampfer „Treyanni.l" und der dänische Dampfer „Therese" (1333 Tonnen) wurden ver senkt. Der norwegische Dampfer „Torriöal" (688 Tonnen) wurde versenkt. Kopenhagen, 18. November. „Politiken" meldet aus Malmö: Der Heisingborger Dampfer „Tuva", der von, Archangelsk am 2. Oktober abgegangen ist, hat den schwedischen Bestimmungshnfen noch nicht erreicht. Daher wird angenommen, daß er mit Mann und Maus unter gegangen ist. Der 2300 Tonnen große Dampfer hatte 20 Mann Besatzung. -s- Der Gesamtverlnft der britischen tzäobeksfkükke. Berlin, 17. Noveinbcr nachts. Nach einer Reüter- Meldnng erklärte der Parlamcntssekretär der englischen Admiralität am 15. d. M., daß vom Tonnengehalt der britischen Handelsdampser von tausend Tonnen und dar über z tl V e g i n n des Krieges bis Ende Sep tember dieses Jahres etwas über zweieinhalb vom Hundert verlorengegangen seien. Das umfasse alle Ver luste sowohl durch Kriegs- als auch durch Seegesahr. Diese Auskunft ist falsch. Wie wir von zuständiger Stellen hören, sind allein durch kriegerische Ereignisse bis Ende September dieses Jahres 2 1S0 00S Tonnen brutto englischer Handelsschiffe von über tausend Tonnen verloren gegangen. Das bedeutet volle 10,4 v. H. der englischen Gesamttonnage zu Anfang des Krieges. Auf die Schiffe über tausend Tonnen berechnet, würde der Prozentsatz noch größer werden. Er erhöht sich zweifellos bedeutend durch die hier nicht bekannten englischen Ver luste durch Seegefahr. (W. T.-B.) Deutsches Reich. -h Zwangsweise Anmeldung der AutzenstSnde im feindlichen Ausland. In der Frage der Registrierung der Auslandsforde rungen haben die in der letzten Woche seitens der Reichs- bebörden mit Vertretern von Handel und Industrie ge führten Verhandlungen nunmehr zu einem positiven Er gebnis gefühotz Die Anordnung einer zwangsweisen An meldung der Außenstände im feindlichen Ausland dürfte nach den von zuständiger Stelle abgegebenen Erklärungen in den nächsten Tagen zu erwarten sein. Ausland. -s- Neue Erpressungen der Sntenle gegen Griechenland. Bern, 18. November, Der Spezialberichterstatter des Mailänder „Corriere della Sera" drahtet aus Athen die Forderungen der Entente, die er aus zuverlässigen Mit teilungen amtlicher Kreise erfahren habe: 1. Schaffung einer neutralen Zone von fünf Kilometer Tiefe zwischen den griechischen venizclistischen und den königstreuen Truppen, die über die Grenze Altgriechsnlands hinaus von Lithorhori bis Koritza und südlich von Grevena sich erstrecken soll; sie soll ausschließlich von französischenTruppen besetzt und unter den Belagerungszustand gesetzt werden. 2. Die Alliierten wollen frei über die Eisenbahn, die von Itea nach Larissa und Saloniki führt, verfügen, um die Truppen und das Kriegsmaterial zu transportieren. Starke französische Truppenabteilungen werden die Linie be wachen. 3. Die griechische Negierung muh alles Kriegs material und Munition den Alliierten ausliesern und darf nur so viel behalten, als für den Friedensbestand des Heeres angängig ist. Der Berichterstatter meldet weiter, man spreche von der wahrscheinlichen Demission des Ka binetts Lambros, falls die Forderungen erfüllt werden müßten. Ein ergötzlicher Streik um Bolen hat sich im Vierverband entspannen. Als seinerzeit die Proklamierung des neuen Königreiches Polen belannt geworden war, wurde das Ereignis in der gesamten Ver bandspresse absprechend behandelt. Das kann man ver stehen. Die Ententemächte England, Frankreich und Italien hätten jetzt auf einmal Farbe bekennen müssen, ob es ihnen Ernst sei mit ihren Versprechungen an die Polen, lind besonders Rußland, wie es sich die Lösung der polnischen Frage denkt. Im Zarenreiche erinnert man natürlich an die gegebene Verheißung der Autonomie und an das Grabsürstenmnnisest. Deshalb hätte man es dort gern gesehen, wenn sich die Entente zu einem gemein samen Einspruch zusammengefunden hätte. Da dies aber, nicht der Fall ist, so ist man in Rußland peinlich über rascht, da man darin den indirekten Vorwurf erblickt, als ob man den russischen Versprechungen nicht traue, was wohl auch sicher der Fall ist. Dieser Eindruck muß noch mehr verstärkt werden, wenn man jetzt auf einmal siebt, wie sich Rußland jede Einmischung seitens seiner Freunde,