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nur groher Buchstaben bedient. Sie hat sich au« der altitalienischen Schrift entwickelt. — Der Streit ist also zu Gunsten der Antiqua entschieden, d. h. die künstlerischen Gesichtspunkte sind maßgebend gewesen. Der Bormarsch der Armee Aalkenhayn. Der „Zürcher Tagesanzeiger" meldet: Die Armee Falkenhayn ist schon erheblich südlich und südöstlich von Tergujiul vorgerückt. Da» ist rund 40 Kilometer jenseits der ungarisch-rumänischen Gren,«. Die Armee besindet sich demnach bereit» drohend im Rücken der noch immer bei Orsova krstgrhaltenen Rumänen. Ein Drittel des rumänischen Heeres außer Gefecht gesetzt. Köln. Die „Köln. Ztg." schreibt: Die schweren Schläge, di« das rumänisch« Heer durch Mackensen in der Dob- rudscha empfangen hat, vernichteten zugleich mit den Nieder lagen durch Falkenhayn und Arz einen so groben Teil der rumänischen Kräfte, daß wenigstens ein gute» Drittel davon al» außer Gefecht gesetzt betrachtet werden mutz Billigere Fische. Berlin. Die Regelung der Einfuhr von frischen Fischen ist nunmehr erfolgt. Näheres darüber wird Anfang der nächsten Woche veröffentlicht werden. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren haben, ist e» gelungen, die Fischpreise gegenüber den jetzt geltenden künltig ganz wesentlich herabzuvrücken, so beispielsweise die Preise der Heringe auf ein Drittel der heutigen Marktpreises. Da auch bei anderen Seefischen eine ähnliche Preisherabsetzung zu erwarten ist, so dürste die Versorgung der Bevölkerung Mit Fischen künftig die Ausgaben der Hausfrauen erheblich vermindern. Fortsetzung der englisch.französischen Offensive im Winter. Kopenhagen. Die „Westernija Wremja" erfährt aus London, in englischen Militärkreisen sei man überzeugt, dab im kommenden Winter der Stellungskrieg nicht wie im vorigen Jahr« gehandhabt werden solle. Fall» die Wetteroerhältntsse er einigermaßen zulassen, sollen die englisch-französischen Angriffe an der Westfront während des ganzen Winters fortgesetzt werden. Die englisch- französisqen Heere seien auf den Winterkrieg vüllg vor bereitet Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der vaterländische Konzertabend hat in allen seinen Nummern unsere hochgespannten Er wartungen noch übertroffen Die technische Fingerfertig keit und die feine künstlerische Vortragsweise der Herren Helbig und Krackher auf dem Gesangoereinsflügel in der Wiedergabe der Kompo' > tonen Brahms und Beethovens war höchst erstaunlich. Mit kräftigem, wohlklingendem Bariton und zarter Abtönung sang Herr Nitzsche Lieder von Schumann, Schubert und Krackher, dessen Tonsatz der Gedichte: „Anne Marein" und „Für uns" mit malerischer Klavierbegleitung (Klavier: Herr Krackher) ganz besonderes Gefallen fand. Fesselnd and anschaulich erzählte Herr Hecht aus seinem Krlegstagebuche eine Patrouille und einen Sturmangriff, so daß es den lauschenden Zuhörern war, als ob sie an den Erlebnissen selbst mit beteiligt wären. Ebenso herrlich wirkten seine Vorträge des Ge dicht» „Tod in Mehren" von Liliencron und seiner eigenen Dichtungen. Auch der Männergesangverein unter der ziel- bewußten Leitung de» Herrn Lehrer Müller—Pauisdors bot in sinnig gewählten Liedern ganz Vorzügliches. Vor Schluß des Konzerts sprach Herr Bürgermeister Jahn in Ucbereinstimmung mit den zahlreichen Besuchern den Aur- führenven im Namen de» Heimatdankes herzliche An erkennung aus. — Zu der allgemeinen städtischen Lieberspeuds durch den hiesigen K. S. Militärverein an die Dippoldtswald« Krieger sind rund 550 Pappschachteln erforderlich. Gewiß finden sich in manchem Haushalte derartige noch brauch bare Schachteln vor, die zu gutem Zwecke gern als ent behrlich abgegeben würden. Die Liibergabenkasse des Militäroeretns könnte einen bedeutenden Teil Kosten er sparen, wenn >ie ihr überlassen würden. Es wird darum gebeten, sie dem Verwalter der Liebesgabenkaffe, Herrn Stadtoerordnetenvorsteher Jäckel gütigst zu übermitteln. — Line recht bedenkliche Tatsache ist das in diesem Herbst zutage tretende schnelle Verderben von Kar- löffeln und Kohl. Wer heute Gemüse und besonders Kohl ausspeichert, muß gewärtig sein, daß ihm ein großer Tei! davon bald verdirbt. Es ist deshalb allen Personen, die sich mit Wintervorräten versehen haben, dringend zu empfehlen, unausgesetzt ihre Vorräte zu überwachen und nicht an feuchten Stellen in Kellern zu lagern, auch nicht dem Lichte auszusetzen. Zwiebeln verderben besonders leicht, und zwar faulen sie von innen heraus. Was be- sonders die Kartoffeln betrifft, so mußte bei der Bestands aufnahme die betreffende Kommifsion wiederholt auch hier die Wahrnehmung machen, daß die jetzt so wertvollen Knollen recht mangelhaft lagern. Nicht selten eignen sich ja die Keller nicht, oft liegt es aber auch an etwas anderem. So werden die Kartoffeln hoch aufgelchichtet, was da« Verderben sSrdirt. Unbedingt notwendig ist, die Kartoffeln ln ganz kurz«» Zwischenräumen nach angesaulten durch zuseh«», da da« Uebel sonst ln ganz kurzer Zeit über- Hand nimmt. f— Zahlt die Rechnungen pünktlich! Dl«se Mahnung maß immer wieder ergehen, insonderheit in jetziger schwerer Z«lt. Vor allem müssen die kl«in«n Ge- schäftrleute, die Handwerker usw. auf möglichst baldig« Bezahlung ihrer Rechnungen dringen, wenn sie ihren Lieferanten gerecht werden und bestehen wollen. Da ist e» denn nicht schön, wenn man sie, wie un« ge tagt wird, unwirsch anfätzkl, oder mit Redensarten bedenkt, wie: Sie können es wohl gar nicht erwarten? Warten Sie nur ruhig, bis alle Bierteljahrsrechnungen ringezogen sind! „Der Gottlose borget und bezahlet nicht", heißt es schon ln der Schrift. — Zur Dienstpflicht der aus dem Heere Ausgestoßenen. Am Mittwoch ist, wie gemeldet, «ln Raubmordversuch auf eine Ladeninhaberkn in Leipzig verübt und al» Täter ein 20jähriger, bereits vielfach vorbestrafter Schreiber verhaftet worden. Dazu schreibt t»«t Leipziger Polizeibericht: Auch in diesem Falle drängt sich jedem Denkenden di« Frage auf: „Warum genügt dieser junge Mensch im militär pflichtigem Alter nicht seiner Dienstpflicht im Heere?" Leider füllt auch er, wie jetzt so mancher andere, die Reihen derjenigen, die wegen Ehrverlufts oder Zuchthaus strafen aus dem Herre ausgesloßen sind Hoffentlich schafft hier da» angekündigt« Gesetz über die Zloildienst- pslichlen Wandel. — Der Rektor der Universität Leipzig richtet an die Eltern und sonstigen Angehörigen aller im Felde, im Heere oder beim Roten Kreuz stehenden, an der Univer sität Leipzig immatrikulierten Studierende» die Bitte, ihm deren genaue Adresse möglichst bald mitteilen zu wollen, da die Universität beabsichtigt, ihren zurzeit im Heeres dienst befindlichen Angehörigen einen kleinen Weihnachts gruß zu lenden. Altenberg. Hilfslehrer Hecht hier ist abermals zur Vertretung nach auswärts bestimmt worden und wird diesen Montag nach Schmiedeberg gehen. Daselbst sind von 9 Lehrkräften nur noch 3 vorhanden. Lauenstein. Beim hiesigen Postamt werden von Montag den 20. November ab die Schalterdienststunden wie folgt abgehalten: Werktags 8- 12 Uhr vormittags, 3—6 Uhr nachmittag», Sonn- und Feiertags 8 — 9 und II —12 Uhr vormittags, außerdem für den Telegraphen- dienst 5 — 6 Uhr nachmittags. — 19. November. Heute vor 25 Jahren brannte das 10 Minuten von hier gelegene früher Gösselsche Schneide mühlengebäude nieder. Obercunnersdorf, 20. November. Vor 25 Jahren brannte hier das zu dem ein Jahr vorher durch FeUer vernichteten H-yneschen Gute gehörige Obstdörrgebäude nieder. Lockwitz. Die Sammlung der Ob st kerne in der Schule hatte folgendes Ergebnis: 431 Pfund Pflaumen- kerne, 110 Pfund Kirschkerne und 657 Pfund Kastanien. Der Erlös dient zur Beschaffung von Lernmitteln für arme Kinder. Leipzig. Für die Ueberwachung des Lebensmittel verkehrs im Stadtbezirk Leipzig ist neben den Polizei organen ein Ueberwachungsausfchuß ehrenamtlich tätig. Den Mitgliedern des Ausschusses, die mit amtlichen Aus- weisen versehen sind, muß Zutritt zu allen gewerblichen Räumen gewährt und jede gewünschte Auskunft gewissen haft und wahrheitsgemäß gegeben werden. Chemnitz wurde als eine der acht deutschen Städte aurersehen, in denen die Rrichsfleischstelle Wurstsabriken errichtet. Bestimmend war dafür die vorzügliche Einrich tung des Chemnitzer Schlachthofes. Glaucha«, 16. November. Ein großangel gier Dieb stahl wurde in der vergangenen Nacht in Oberlungwitz in der dortigen Wirkwarenfabrik von F F Bahner ver übt. Es sind dort eine große Menge von Unterkleidern im Werte von insgesamt 1700 Mark gestohlen worden. Es kommen in der Hauptsache halbwollene und seidene Herren- und Damen-Unterkleider in Frage. Allem An schein nach handelt es sich um sachverständige Diebe. Bei der Meng« der gestohlenen Waren müssen sie sich eines Fuhrwerkes zum Abtransport bedient haben. Ls fehlt bis jetzt jede Spur von den Tätern. Schönbrunn i. V. Der Landsturmmann Klein von hier kam am Mittwoch unerwartet aus Rußland auf Ur laub und traf spät abends hier ein. Seine Frau und die Kinder lagen schon zu Bett. Auf das Klopfen des Manne» öffnete die Frau die Tür. Die plötzliche Freude des Wiedersehens versetzte die Frau, die herz leidend war, in solche Erregung, daß sie tot zusammen brach Bautzen, 16. November. Zu lebhaften Auseinander setzungen zwischen Siadtrat und Stadtverordneten kam es in der heutigen Stadtverordnetensitzung anläßlich der seilen« des Rate» e> folgten Ablehnung de» früher gefaßten Stadt- verordnelenbeschsusses, nach welchem den besoldeten Rats- mitglledern statt 100 Prozent nur 80 Prozent ihre» End gehaltes al« Ruhegehalt gegeben werden sollen Der Rat sah ln dem Beschlusse ekne Maßnahme, di» geelgn«t sei, über dt« Amtstätigkeit dir jeweilig«» Rakmitglied« in den Augen anderer Zweifel zu erwecke», war ihm durch diesbezügliche Anfragen au« andere» Städten bestätigt worden sei. Di« Stadtverordneten wiederum «achteten e» al» unbillig, daß der Rat den Beschluß abgelehnt hat, oh»« jegliche Begründung dafür an st« gelangt» zu lasse». Oberbürgermeister vr. Kaeubler führte mündlich al« Gründe der Ablehnung an, der Stadtoerordnetenbeschluß sei gegen- wärtig nicht nötig gewesen, da sein« Wirkung erst nach Jahrzehnten ln Kraft tret«; rr sei fast gtgenstsndslo», da 100 Prozent Ruhegehalt «in Ratsmitglied erst nach 50 Jahren Amtstätigkeit, also im Alter von etwa 90 Jahren erhalte; er schade endlich dem Ansehen der Stadtverwal tung. Redner verwahrte sich mit Nachdruck dagegen, daß derart an den Ratrmltgliedern in der gegenwärtigen Zeit gehand lt werde. Di« Auseinandersetzungen wurden ohne Ergebnis abgebrochen. Letzte Nachrichten. Ein Vertreter des rumänischen Generalstabes in England eingetroffen. London. Das Reuterbureau erfährt, daß der Oberst des rumänischen Generolstab» Rashcanu mit besonderem Auftrage als Vertreter des rumänischen Hauptquartier» in England etngetrosfen ist Ueberführung der Ueberreste des Kaisers Dom Pedro. Bern. Der „Temps" meldet au» Rio de Janeiro: Auf Veranlassung des brasilianischen historischen Insti tuts sollen die in Lissabon befindlichen Ueberreste des Kaisers Dom Pedro ll und der Kaiserin aus einem brasilianischen Kriegsschiff nach Brasilien gebracht werden. Die Munitionserplcsion in Archangelsk. Di« „B Z." meldet aus Stockholm: Nach einer amt lichen russischen Meldung erfolgte die Explosion ln Ar changelsk bereits am 8 November auf dem russischen am Kai liegenden mit Munition beladenen Dampfer „Baron Driesen". Nach der Explosion entstand ein Uferbrand. Der größte Teil der Munition soll angeblich gelöscht ge wesen und somit dem Feuer entgangen sein. Nach einer aus Vardö eingelaufenen Prioatmeldung soll der „Baron Driesen" auf der Reede bei Bakaritzi gelegen haben und von einem Tauchboot torpedte t worden sein. Insgesamt wird die Anzahl an den Wunden erlegener Personen auf 530 angegeben, darunter 14 russische Artillerie- und Marine offiziere und 5 englische Offiziere. England rechnet mit langer Krieg »dauer. Kopenhagen. Wie der „Daily Telegraph" mitteilt, machte das englische Kriegsministerium Bestellungen auf 10 Millionen Pirds Miliiärtuch für Uniformen. Das Blatt fügt hinzu, man könne hieraus schließen, daß die Regierung nicht mit einem Friedensschiuß in absehbarer Zeit rechne Ein deutsches V-Boot im Golf von Meriko? Die „Köln. Ztg." meldet voi der sch-venerischen Grenze: Der Pariser „New Porl Hera!»" m:lort aus Washington: Staatriekretär Lansing teilte der merkantschen Regierung mit, daß iich im mex konischen Golf ein deutsches O-Lo0t befinde. Man vermutet, daß dieses die Versorgung der englischen Flotte mit mexikanisch-m Petroleum verhindern will. Ausweisung der Gesandten der Zentcalmächte in Athen. Die „Nowoje Wremja" meldet aus Athen, daß dir Ausweisung der Gesandten der Zentralmächte unmittelbar beoorstehe. Griechenland verweigert die Auslieferung des Artilleriematerials. Laut Zürcher Blättern meldet der „Messagero" aus Athen: Die Verhandlungen der Entente mit Griechenland um Auslieferung des gesamten griechischen Artilleriematerials geltrn als gescheitert. Infolge Einspruchs anderer Mächte hat die griechische Regierung selbst weitere Verhandlungen über diese Frage abgelehnt, die ihre Neutralitätspolitik schärfsten« berühre. Er tjt, wie der „Messagero" berichtet noch unbekannt, welche Gegenmaßnahmen die Entente, regierungen ergreifen werden. Aus Sofia wird gemeldet: In der Dobrudscha sind rufsilche Vrr- slärkungen eingetrofsen, di« am linken Flügel zum Angriff übergingen, aber resilo, und leicht abgewlesen wurden. Gegenangrt.f deutscher und bulgarischer Truppen warfen den F-ind mehrere Kilometer zurück. Kabinettskrise in England. HW Amsterdam, 20 November. Wie au» London berichtet wird, äußern dortige Politiker seit mehreren Tagen di« Befürchtung, daß in absehbarer Zeit eine Kabinettskrise zu erwarten sei. Eine Aenderung in der Admiralität hat Hie DesHUsrnve lebten Rie immer auf clie Inscbrikt „Osram«! - UekeraU erliäMicli. ^uerkesettscbakt, tterIinO.17.