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Lotäles »nd Sächsisches. Dippoldiswalde. Es ist hiüti Unüötltz, dk Hiiussräu darauf äufkttkjam tzu machen, doßchl^Kärlvsfeln ««streckt wkrdbü sstülstit ünb däß zu de'ü StEnd-mitteln das KtMt tzehbrt.Pet,deb"en.snM noch- eine Wägbnlabuug davön bezozen, die nachftrn Man- lag nachmittag zum Selbstkostenpreis (der Zentner 6,20 M) lni AMttgttlchtrkMer verlaust wird und zwar in Mengen von nickt unter h4 Zentner. Die Hausfrau sei noch darauf Hingewiesen, daß durch den Ausschuß Kraut nicht mehr bezogen wird, daß dies also die letzte Gelegenheit ist, sich für dtrsen Winter damit zu erschwinglichem Preise zu ver- sorgen. Und da- empfiehlt sich wirklich. Näheres wird noch bekannt gegeben. — Heute abend findet eine Sitzung des Kriegs- hilfsausschusses statt. — Im Ministerium des Innern in Dresden fand am Montag eine Besprechung über die Herstellung einer ein heitlichen Kriegswurst statt, an der zahlreich^ Fachleute, Vertreter von Kommunalaerbänden und von Städten teil nahmen. Die anwesenden Fachleute und auch die Mehr zahl der Vertreter der Kommunaloerbände sprachen sich angesichts der bestehenden Schwierigkeiten gegen die Her- Pellung tiner einhei ltchen Kriegswurst aus. Hierher ge hört in erster Linie der Mangel an Arbeitskräften, die Schwierigkeiten bei der Neuanschaffung von Maschinen usw. In Leipzig hat die Stadtverwaltung allerdings die Ab sicht, der Herstellung einer einheitlichen Kriegswurst näher- zutreten. Voraussichtlich wird sich die Staatsregierung in dieser Frage abwartend verhalten. Es handelte sich lediglich nm eine unverbindliche B-sprechuNg, bei der keiner lei Beschlüsse gefaßt wurden und bei der die Staatsregie rung nur die Meinung der Fachleute über die Frage hören wollte. Döbeln. Eine Teuerungszulage für sämtliche städti schen Beamten und Lehrer wurde in nichtöffentlicher Stadt verordnetensitzung bewilligt. Hierdurch entsteht ein Mehr- auswand von 17400 M. Trossen a. d. Mulde, 14 November. Als ein Kraft wagen den Bahnübergang benutzte, kam ein Güterzug heran. Ein Kraftfahrer, der sich durch Abspringen reiten wollte, wurde von der Lokomotive erfaßt und schwer ver letzt. Der Krostwagen kam glücklich über die Schienen. Leipzig. Ein BarvlergeschSsislnhaber in Leipzig- Thonberg fand am Sonntag abend im Dunkel seines Geschäftsraumes einen Einbrecher bei der Arbeit vor. Er hielt sofort die Tür zu und rief solange um Hilfe, bis «in Schutzmann kam und den Eindringling feitnahm. Dieser war ein seit 2 Monaten fahnenflüchtiger Matrose, der sich mit Einbrecherwerkzeugen gut ausgerüstet hatte. Auerbach. Die städtische Gasanstalt, die als eine der ersten städtischen Gasanstalten Deutschlands gegründet worden ist, kann jetzt aus ein 50jährige» Bestehen zurück- blicken. Sie hat sich besonders in den letzten 25 Jahren ihres Bestehens gut entwickelt und besitzt heute einen Wert von 600 000 M Plauen i V. Ueber zahlreiche Fälschungen aus dem Lebensmittelmarkte sührt das Untersuchungsamt der Stadt Plauen Klage. Butter, die dem Kommunalverband Plauen geliefert worden war, enthielt in süns Fällen zuviel Wasser. Eine Probe Leberwurst zerfloß nach 24stündigem Stehen. Wegen Verkaufs stark gewä serter Milch wurden im Oktober «ine Gutsbesitzerin ,u 500 M. Geldstrafe, eine Milchhänd lerin zu 14 Tagen und ein Milchhändler zu zwei Mo naten Gefängnis verurteilt. Zwei Bäcker wurden mit Gefängnis bestraft, weil sich in den von ihnen hergestellten Broten Holzmehl vorgefunden hatte. Oelvnitz t. V. Bereits vor einigen Jahren wurde das Trinkwaller der städtischen Leitungsquellen sowohl im Quellgebiet al» auch aus den Sammelbehältern auf seine Beschaffenheit untersucht. Auch in dem neuerlichen Unter- suchunLsergebnis der Kgl Zentralstelle für öffentliche Ge- fundheitipslege in Dresden wird das Leitungswasser wieder als vorzüglich bezeichne'. — Die städtischen Kollegien haben auch für nächstes Jahr umfängliche städtische Felder zur Bestellung mit Kartoffeln für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. — Kirchen-Nachrichten. Freitag den 17. November 1916. Reichstädt. Abends 8 Uhr Jungmädchenabend im niederen Gasthofe. Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Kriegsbetftunde: Pfarrer L irkner. Sonnabend den 18. November 1916. Johnsbach. Nachmittags 2 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Letzte Nachrichten. Belajew mit seinem Generalstab in Bukarest. Wien, 15. November. Da» „Neue Wiener Journal" meldet au» Bukarest: Der russische General Belajew ist mit seinem Stabe, bestehend au» 30 französischen und russischen Generalen, zur Uebernahme des Festung«, kommandos in Bukarest eingetroffen. Eröffnung der Duma. Petersburg, 15. November. (Meldung der Peters burger Telegraphen-Agentur.) Die Duma ist nach feierlichem Tedeum in Gegenwart des Kabinett» eröffnet worden. 160000 Iren im englischen Heer. „Nteuwe Ralterdamlche Courant" meldet au» Landon, daß am Montag eins Parlamentrdrucksache erschienen ist, ig der dl^Zohl d-r in Irland jetzt für den Militär- dienst in Befracht könimenden Männer mit 160000 an- g geben wirden. , , ' Neue Friedenspläne Wilsons. London. 14. Nöoember. Dem „Daily Telegraph" wird chl» New Yöjk vöm i 3. telegiäphlert: Der W Korrespondent der „New Yorker Evening Post", teilt seinem Hlqt» mit, dqß Wilson in einigen Monaten, vielleicht noch HWchL.v« Mitters, in d r Lage sein.Werde, rin,« Friedens bewegung in Gang zu bringen. „New York Tcebusie" meldeh daß die Anhänger Wilsons eiiria bemüht seien, den Eindruck zu erwecken, daß Wilson UN Friedenrplänenarbeite. Ballt tznd DMümW unter deutschem ArWerjeMek Laut „Neuer Zürcher Zeitung" meldet Hava«: Seit e!nWn Tatzen haben die Deutschen neuerdings begonnen, üüf die Forts Vavic und DoüäDoNi ein heftige« Artillerie- teuer zü riDen. Bishcr keiner der etwa» vOn. JnsqMrt'eangriffe. Besonders Pip» ist die Kanonade des Feindes gxgen den Fiumewaltz, bei Baut. Furcht vor der Veröffentlichung des Dardanellen-Bettrages. , Kopenhagen, i 5. November. Einer Petersburger Mel dung zufolge sorderie die englische Regierung die ruf ische auf, den im Vorjahre zwischen England und Rußland ab geschlossenen Vertrag, durch den Rußland die Dardanellen zügeflchert «vurdeNi nicht zu veröffentlichen. Düs Blatt „Utro Rossij" rät der Regierung, diesem englischen Ver- lajigeft nicht zu Entsprechen, da Klarheit in allen Dingen jetzt mehr als je am Platze sei. Fieberhafte Befestigungs-Arbeiten in Bukarest. Wie der „ZÜr. Laä«ctnz«iger" aüs.Bukarest berschtet, wird an der Pervollstanviaung der.Bes^ von Bukarest fieberhaft, gearbeitet. Alle, nicht kciegrtaug- lichen männlichen. A hestskräsle wurden für diese Arbeiten herangezo?en. Dabei fällt aber besonders auf, daß die nicht wasfentcagenden Bürger, die gegen den Krieg oder einer solchen Gesinnung auch nur verdächtig sind, in besondere Kasernen interniert werden, während die regierungstreuen Arbellskräfle in ihren'Wohnungen bleiben dürsen. Ein General der Luftstreitkräfte. Amtlich. Großes Hauptquartier, 15. November. Die wachsende Bedeutung des Luftkrieges Hit es erforderlich gemacht, die gesamten Luftkriegs- und Flugabwrhrmittel des Heeres im Felde und in der Heimat in e.ner Dienst stelle zu vereinigen Der einheitliche Ausbau und die Bereitstellung dieec Kriegsmittel ist einem kommandieren den General der Luftslreiikräste übertragen worden. Mit der Wahrnehmung der Geschäfte eine» kommandierenden Generals der Luftstreitkräste ist Generalleutnant o Hoeppner, bisher Führer einer Reservrdivtston, beauftragt worden. Generalleutnant v. Hoeppner ist 1860 in Wollin in Pommern geboren und im Kadettenkorps erzogen worden. Seine militärische Laufbahn führte ihn frühzeitig in den Generalstab und ins Kriegsmintsterium. Vor dem Kriege war er Chef des 7. Armeekorps, Abteilungschef im Großen Generalstab und Kommandeur des Hu!arenreglments Nr. 13 In Diedenhosen. Während des Krieges ist General- lenlnant v Hoeppner Chef des Generalstabes einer Armee gewesen Balfour will zurücktreten. Haag, l 5. November. Die Kritiken an der britischen Admiralität, die hauptsächlich in der Northciisfe-Presse und in der „Morningpost" zum Ausdruck kamen, haben in Verbindung mit den schwebenden Streitigkeiten zwischen dem britischen Kriegsmintsterium und der Admiralität über die Leitung des Flugwesen» den Marineminister Balsour veranlaßt, demnächst als Marineminister abzu danken, da das Marinemintslerium in der Sache des Flugwesens gegenüber dem Kriegsministerium wahr scheinlich nachgeben muß. Die Versuche, durch ein Kom promiß die Schwierigkeiten zu lö en, sind, wi^ heute aus London gemeldet wird, gescheitert. Beunruhigung in Paris über den Vormarsch des Generals Falkenhayn. Von der italienischen Genze, 16 November. Nach einem Telegramm des „Lorriere della Sera" aus Pari» ist man doit über die deutschen Fortschritte südlich des Bulkan- passes beunruhigt, insbesondere über die amtliche rumänische Mitteilung, wonach in der Gegend von Bumbecci heftige Kämpfe stattgefunden haben. Die Meldung sei deshalb bemerkenswert, weil diese Ortschaft ungefähr 30 Kilometer südlich der ungarischen Grenze sich befindet und zwar in einer Gegend, wo der^Lalgrund schon recht breit sei und wo die hohen Berge bereits aufgehört haben. Es sei wahr scheinlich, daß Falkenhayn in diesem Abschnitt beträchtliche Kräfte zusammengezogen hat, um seinen Vormarsch in die Walachai sorttetzen zu können. Wenn der Durchbruch nach der Ebene gelingt, so könnte die Lage angesichts der starken Artillerie, über die der Angreifer verfügt, außerordentlich schwierig werden. Die ruisifche Regierung zur Proklamierung des Königs von Polen. Haag, 15 November. Di« russische Regkrun^ ee klärt ossiziell: Die deutsche und die österreichisch-ungaciiche Re gierung habrn, von der Besetzung eine» Teiles dcs ruht- scheu Bodens Gebrauch machind, eine Trennung des pol Nischen Gebieter von Rußland und dessen Erhebung zu einem selbständigen Staate piollamiert Unsere Feinde bezwecken offenbar, durch russisch-polnische Rekruten ihre Armeee auszusüllen. Die russische Negierung erblickt in dieser Tut von Deutschland und Oesterreich eine grobe Verletzung der Grundsätze des internationalen Völkerrecht«, da» verbietet, die Bewohn r eine» besetzten Gebiete» zu zwingen (!), die Wassen gegen ihr eigenes Vaterland zu erheben. Die russische Regierung erachtet die Proklamation als wertlos. Rußland habe sich seit Beginn des Kriege« zweimal über das polnische Problem ausgesprochen und plant die Bildung eine» Königreiches Polen, das sämtliche polnischen Gebiete umfassen soll. Der Papst über den Fliegerangriff auf Padua. Basel, l5. November. Der „Lorriere della Sera" sagt, daß der Kardinal-Staatssekretär Gasparri an den Bischof von Padua eine Depesche richtete, die folgender maßen lautet: Der Heilige Baier bedauert und verurteilt dvs Fliegerbombardement von offenen Städten, mögen sie ausgesührt werden, von wem es sei. Er stiftet der Stadt, die kü tzlich von dem Unglück betroffen wurde, eine Summ« von 10000 Lire ün» spendet ihr seinen apostolischen SegeN. Die Organisation der uolntshen Armee. Wien, 15 November. Das Verordnungsblatt sür Polen enthält die näheren Bestimmungen sür den freiwillige.« Eintritt in die polni'chö Armee. Boch 22 ängefängry werden für die sich zur polnischen Armee freiwillig Mel denden Listen ausgestellt. Bi« aüs weiteres werden folgende Wa fengattungengebildet: Infanterie mit Maschinengewehr- abteilungrn, Reiterei, Sanitätsabteilungen und Flugwesen. Um der polnischen Armes nach den völkerrechtlichen Be stimmungen die Eigenschaft der Armee eines kr-egführen. den Staates zu sichern, ist es notwendig, tte, soweit er sich um die oberste Führung und die Rechtsverhältnisse handelt, vorübergehend dem deutschen Heere einzuoerteibrn. Zurückziehung der französischen Truppen aus AMit? Genf, 15. November. Nach dem griechischen Blqti „Nea Hitnrra" würije die Hälste der in Athen liegender» französi chrn Truppenabteilungen zurückberusen. Auch die andeie Hälfte soll nach Beendigung des Abiransportes der griechischen Truppen aus Athen nach dem Peloponnes zu rückgezogen werden. Die Einberufung des Reichstages. Berlin, 16. November. Wie ein Berliner Blatt au« gut unterrichteten Kreisen hört, soll der Reichstag zum 3. Dezember ein berufen werden. Englische Pläne gegen die Unterseeboote. Haag, 15. November. Elve in den letzten Tagen au» London nach Holland gekommene neutrale Persönlichkeit sagte, daß die inzlische Regierung vorausstchttich binnen kurzem zu Aufsehen erregenden Erklärungen über Maß nahmen politischer, militärischer und wirtschaftlicher Natur übergehen werde. Di« meisten Maßnahmen hän gen in ihrem eigenen Ursprung mit dem Unterseebootkrieg zusammen. Der griechische Major Zacharias wurde in Görlitz in sUner Wohnung tot aufgefunden. Der- gistung wurde festgestellt. Die Beerdigung fand mit milt- ärischem Gepräge statt. Verspätet wird aus Neuyork gemeldet: Die 113 Passagiere der ver senkten „Columbian" waren Amerikaner. Die Mannschaft belief sich auf 50 Personen. Dis Schiff war mit 1500 Pferden nach St. Nazaires von Boston abgegegangen und von hier aus mit dem Rest der Ladung an Stahlwaren in See gegangen. Beim letzten Luftangriff auf Kairo wurden nach Reuter 14 Menschen, darunter 4 Europäer, getö et und 25, darunter ebenfalls 4 Europäer, verletzt. Der Dumaeröffnung wohnte das diplomatische Korps bet. Der Präsident sagte: Der Feind ist bereits niedergeschlagen, aber er leistet noch mit verzweifelter Erbittecung Widerstand. Er sonderte auf, noch größere Anstrengungen zu machen,Fda sich der Steg voibereite. D n Vertrete n der verbündeten Mächte wur den Kundgebungen dargebracht. Der Abgeordnete Schi- dowsky grüßte das polnische Volk, das die Freiheit nur in einer Verbindung mit Len Alliierten gewinnen könne. Wettervorhersage. Zeitweise avtkiarnd, kälter, meist trocken. Wenn man schön ist. humoreSte von Adolf Dhiele.^ (Nachdruck verboten.) Die alte. Frau Amtsgerichtsrätin hatte einen Brief, den sie socbcii erhalten, gelesen und blickte nun nachdenk lich vor sich hin. Wohl bemerkte dies das schöne Mädchen, das bei ihr im Zimmer saft, doch ihre Bescheidenheit verbot ihr, die Dame, deren Gesellschafterin sie war, zu fragen. Da reichte ihr die Amtsgerichtsrätin selbst den Brief, indem sie sagte: „Eine sonderbare Sache hier, liebes Fränlein, lesen Sie selbst!" ; Erna tat, wie ihr geheißen war. Der Bries Lam von ihrer Vorgängerin. Diese war mehrere Jahre bei ' der Amtsgerichtsrätin.gewesen, hatte dann aber wieder ans Zureden ihrer Familie ihrem Onkel die Wirt-» schäft geführt. Da plötzlich kam der alte Hagestolz noch auf die wunderliche Idee, zu heiraten, und so war sie denn wieder frei; ihr höchster Wunsch war nnn, Ivie eL in dem Briefe hiess, zur Frau Amtsgerichtsrätin zurück- znlehren. Erna laS dies und sagte dann rühig und bescheiden» „Das Fräulein hat Ihr Vertrauen vollkommen gewonnen c und hat daher das Vorrecht, bei Ihnen zu sein. Ich t werde mir daher eine ändere Stelle suchen." l Die Fran Amtsgerichtsrätin sprach ihr Bedauern l aus, dass Erna sie verlassen wollte, war aber, da sie sich, k leihst nach ihrer lanatähriaen „Stütze" Lehnte, einher» t