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Wilsons Wiederwahl. Die jetzt in den Bereinigten Staaten von Nordamerika zu Ende gegangenen Wahlen dürfen wohl in der Zukunft, jedenfalls aber in der bisherigen Geschichte der Unton, einen besonderen Platz einnehmen. Denn wohl kaum hat es so lange gedauert, bis man sich überhaupt erst einmal klar werden konnte, wer der wahrscheinliche Sieger im Wahlkampfe sein werde. Man must schon bis in die Mitte -er siebziger Jahre zurückgreifen, wenn man einen Ähnlichen Aall zum vergleiche heranziehen will. Damals mußte erst ein Schiedsgericht festtzellen, wer nun eigentlich die meisten Stimmen er halten hatte. Jedoch ist anzunehmen, daß das Ergebnis der damaligen Prüfung kein einwandfreies gewesen ist. Die Republikaner hatten durch Zufall die Mehrheit in dem Schiedsgericht erhalten, und man entschied sich dem entsprechend im Zweifelgfalle immer für die republikanischen Stimmen. Die ausschließliche Zuspitzung auf die Partei interessen bringt es eben in den Bereinigten Staaten mit sich, daß einzig der Parteistandpunkt den Ausschlag gibt. - Nach den ersten bestimmten Meldungen von Reuter mußte man diesmal annehmen, daß der Republikaner Hughes gewählt worden sei. Bald stellte sich jedoch her aus, daß man es mit einer irreführenden Meldung zu tun hatte. Wie jetzt mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden kann, ist nicht Hughes, sondern der Demokrat Wilson gewählt. Allerdings ist seine Aeberlegenheit über den Gegner keine sehr große. Aber sie dürfte immerhin dafür bürgen, daß eine amtliche Nachzählung kein anderes Ergebnis zeitigt. Der „neutrale" Wilson wird also die nächsten vier Jahre weiter Präsident der Bereinigten Staaten sein. Es ist an dieser Stelle schon öfter nachgewiesen wor den, daß es für uns ziemlich gleichgültig sein kann, ob ein Wilson oder ob Hughes der neue Präsident ist. Darum stehen wir Deutschen dem Wahlausfall recht kühl gegenüber. Und doch verlohnt es sich, bei der dies maligen Wahl noch etwas zu verweilen, da sie uns immerhin eipe gewisse Verschiebung in den nordameri kanischen Verhältnissen andeutet. Bisher galt cs nämlich als eine ausgemachte Sache, daß der Wahlausfall in den Haupt-(Neuengland-)Staaten den Ausschlag gab. Der Wahlausfall in Neuyork war bisher immer der der ganzen Wahl. Diesmal aber ist es anders gekommen. Wir sehen, wie der Westen des Landes immer mehr an Ein fluß gewinnt. Das für uns beachtenswerteste Moment an der ganzen Wahlangelegenheit jedoch ist unzweifelhaft der Umstand, daß der Einfluß Roosevelts im Schwinden begriffen ist. Dieser rabiateste Deutschenhetzer hatte sich für Hughes sehr kräftig ins Zeug gelegt, da er vielleicht hoffte, daß mit der Wiederkehr der Herrschaft seiner Partei auch sein Einfluß wieder steigen würde. Dem ist nun für ' einige Zeit, vielleicht für immer ein Riegel vorgeschoben. Vorläufig ist es jedoch immer noch am Platze, mit dem endgültigen Urteil über die Wahloorgänge zu warten, bis eine genaue Uebersicht über die Gesamtabstimmung vor liegt. Erft dann wird man wektergehende Schlüsse ziehen können. , * Haag, 12. November. Nach einer Meldung der Neu- yorker „United Preß" haben Wilson 8 563 750 und Hughes 8 162 754 Stimmen erhalten. Das Abstimmungsergebnis in New Hampshire und Minnesota ist noch zweifelhaft. Obwohl die Republikaner noch nicht zugeben wollen, daß Wilson gewählt ist, so wird doch allgemein angenommen, daß die amtliche Zählung das Ergebnis nicht mehr ändern wird. «wenn du aber fastest-.... , Unter diesem Kennwort veröffentlicht Frau Gertrud Bäumer in „Die Frau" folgende schönen Worte, die ein Beweis des großen Opfermutes der deutschen Frauen und ein herzlicher starker Aufruf zum weiteren Aushalten und Festlein sind. Der Verlag W. Moeser, Berlin, hat in ent gegenkommendster Weise den Abdruck in den Mitteilungen des K. C. A. gestattet. Wenn du aber fastest, so wasche dein Haupt und salbe dein Angesicht .... Die Crnährungssrage scheidet die Hausfrauen in zwei Lager. Es will einem vorkommen, als ob keine Weltanschauung und keine Lebenslage einen so deutlichen Strich zwischen zwei verschiedenen Arten von Menschen zieht, wie die Stellung zu Butter und Zucker. Dabei ist nicht an die Hausfrauen gedacht, die heute mit wirtlicher ernster Not zu känipfen haben — einer Not, für deren täglichen Druck wohl niemand einen Maßstab hat, dem es besser geht —, und auch nicht an die Hausfrauen großen Stils, in deren Haushalt die Geldfrage keine Rolle spielt, sondern an die Mittelschicht der bürgerlichen Hausfrauen, denen die Knappheit Unbequemlichkeiten, auch ost ernst liche Schwierigkeiten auferlegt, die sich mit ihrer Ueber- windung richtig persönlich plagen müssen. Diese sind es, an denen sich durch die Ernährungsfrage eine Auslese vollzieht, eine Auslese nicht der verzwickten Kochkunst, sondern mehr der Lebenskunst, des Humors, der Tapferkeit, des fröhlichen Leichtsinns. Man kommt zu den anderen — den nicht auserlesenen. Es sind ziemlich viele sogenannte „tüchtige" Haussrauen darunter. Ihre Tüchtigkeit nämlich hat sie mit einem vedürsnistotechismuo belastet, an den sie mit Zähigkeit glauben. Sie meinen, es geht einfach nicht anders, als sie's gewöhnt sind. Man kann einfach den Kaffee nicht ohne Milch trinken, man kann nicht mit weniger Seife auskommen, ohne daß alle Be- griffe bürgerlicher Ordnung zusammenstürzen. Jeder neue Verzicht ist ein Schicksalsschlag, den man nicht zu überstehen weiß. Diese Hausfrauen sind bis an den Rand voller Kenntnisse, daß alles, vom Kriegsernährungsamt ongefangen, falsch gemacht ist. Sie haben immer eine Freundin, die eine Tante auf dem Lande hat, oder einen Bruder, der einen Gutsbesitzer kennt, und wissen dadurch, daß man dort in Eiern, Butter und Schinken schwelgt. Sie sam meln iolcke Berichte und sättigen sich daran. Sie wissen genau, wo städtische Kartoffeln verdorben sind, während man stand und darbte, und nie würde ihr Gedächtnis dieses Vorkommnis, das vielleicht au» dem vorigen Jahre stammt, manchmal noch älter ist, großmütigem Vergessen überantworten. Aber es ist gar nicht nötig, mehr über sie zu sagen, denn jeder kennt sie, und sie sind «in unerfreulicher Seelenballast für Heimat und Front. * Nein, man soll lieber sein« Eßgespräche, ohne dt« es nun einmal nicht geht, mit den anderen Hausfrauen halten, die einem zu freundlichen Führerinnen in die verborgene Lust de» Sriegshaushalles werden. Der letzte Quell dieser Lust ist die Neuentdeckung des Wertes und der lebendigen, wohltätigen Macht all dieser alltäglichen kleinen Dinge, von denen auch der bescheidene Haushalt im Frieden zu viel hatte, um da» einzelne so sehr zu beachten. Jemand hat dir ein Pfund Linsen ge schenkt oder zwei Eier. Das ist etwas heute. Man kann es sich nicht, wie im Frieden, geradesogut selber kaufen. Es hängt Poesie daran, die Poesie der Tatsache, daß je mand einem zuliebe daraus verzichtet hat, und die merk würdige mystische Poesie der Tatsache, daß diese sonst selbstverständlich vorhandenen, gleichgültig verzehrten Dinge auf einmal aus ihrer Massenhaftigkeit und Un- scheinbarkeit herausgehoben sind, ein Teil der urmütter lichen Kraft der Natur, die sie uns schenkte. Das „Kaltwerden", das in unserer üppigen überfütterten Zeit einen Bei geschmack von träger Lust bekommen hatte, gewinnt seine heilige, kreatürliche Würde zurück: der gesunden Kraft- erneuerung, deren wir uns freuen dürfen, weil wir mit ihr des schaffenden Waltens aller gütigen Nrmächte un seres armen Lebens inne werden. Die Blasiertheit dem Essen gegenüber wird uns ebenso ausgetrieben wie die Ueberfeinerung. Wir kommen wieder in die einfache gesunde Verfassung, in der wir die vierte Bitte tm Vaterunser verstehen — und beten können. Und da gibt es Hausfrau««, die fröhliche Priesterinnen dieser neuen Frömmigkeit sind. Was für eine Macht ist in ihre Hand gegeben! Nicht zu denken an die wohlabgewogene Zuteilung der „Nährwerte". Die Nährwerte in Ehren. Aber so wie die Heilkraft der Bäder der Chemie zum Trotz nur unter be stimmten Bedingungen wirken kann, ihre eigene Atmo sphäre, den Geist der Quelle verlangt, so tut es das tabellarisch geordnetste, wissenschaftlichste Essen noch nicht, wenn nicht zu seiner trockenen Kalorienvernunft noch etwas physiologisch so Unwägbares wie Phantasie, Fröh lichkeit und Liebe dazukommt. Mit diesen Lebensgütcrn läßt sich an Brot und Fisch noch manches Speisungs- wunder vollziehen, von den Künstlerinnen, denen der Sinn für di« Poesie -er Knappheit nicht ausgegangen ist. Mißmutige Leute werden an dieser Stelle vielleicht sagen, daß die Lage zu ernst ist, um poetisch gefunden werden zu dürfen. Aber ändert man etwas, wenn man sie mit Grabesmiene betrachtet? Man soll das Aeußerste tun, um denen zu helfen, denen der Humor unter dem Druck der Verhältnisse wirklich ausgehen muß — man soll auch, gerade auch die Hausfrau, sich gegen wirkliche Miß stände kräftig wehren, aber man soll sich kein Archiv von behördlichen oder privaten Ungehörigkeiten anlegen, um darau» täglich seine Portion Aerger mit schmerzlicher Genugtuung zu beziehen. Wo man helfen kann zu bessern, soll man Hand anlegen (es aber auch tun l), und wo nicht, sich mit Gelassenheit rüsten. Am eigenen Familientisch aber fast di« Hausfrau alle Früchte von den Dornen sammeln, die sie hergeben wollen. Sie soll sich des abenteuerlichen Wesens des Kriegshanshaltes als einer „Operationsbasis" für ihre feinsten Künste freuen und diese neue nolgeborene Würde von Brot und Obst zugleich als eine Erhöhung ihres eigenen Amtes genießen. Das ist es, was die wahrhast guten Hausfrauen heute verstehen: die neue Möglichkeit, mit den einfachsten Dingen zu beglücken, viel mehr zu sein als Köchin und Haushälterin, einen feinen, klugen, phantasievollen Kampf zu kämpfen, der von Tag zu Tag, von Mahlzeit zu Mahlzeit das Irdischnot wendige mit dem Geistigen vermählt, mit Schönheit, Humor und tapferer Genugtuung über die Macht des Idealismus, die Begehrlichkeit des Gaumens zu besiegen. Das Fasten, das unserem vaterlande auferlegt ist, ist auch ein heiliges Fasten. So gilt es auch hier, daß man nicht „sauer sehen« soll, sondern gewaschenen Hauptes und gesalbten Angesichtes durch eine Zeit hindurchgeht, deren schwerste Last dieses Fasten nicht ist. Aus Grok-Berlin. Dem irdischen Richler entzogen. Die Arbeiterfrau Ida Wiemann, geborene Neek, die kürzlich wegen Er mordung ihrer siebenjährigen unehelichen Tochter Irma Neek von dem Schwurgericht des Berliner Landgerichts II zum Tode verurteilt worden war, hat ihrem Leben in ihrer Zelle des Untersuchungsgefängnisses durch Erhängen ein Ende gemacht. Die Wiemann hatte, wie erinnerlich sein dürfte, am 23. März d. I. ihre Tochter in den Rauhen Bergen bei Steglitz mit einem Pantoffel erschlagen und die Leiche verscharrt. Aus dem Reiche. -i- Postsendungen für Deulsch-Südwestafrika. In letzter Zeit haben sich die Klagen gehäuft, daß die für Deutsch-Südwestafrika bestimmten Postsendungen ihr Ziel nicht erreicht haben. Um diesen Verlusten fortan nach Möglichkeit vorzubengen, sei darauf hingewiesen, daß, wie erst jetzt bekannt geworden ist, einer Anordnung der Regierung der südafrikanischen Union zu folge alle für Deutsch-Südwestafrika bestimmten Postsen dungen, also auch die für die in Aus und Okanjande kriegsgefangenen Angehörigen der Schutztruppe porto pflichtig sind; für Pakete hat der Empfänger außerdem Zoll zu zahlen. Bei Nichtbeachtung dieser Bestimmungen entstehen für den Empsänaer durch Zahlung von Strafporto und Zoll Aus aller Welt. -s- Hohlonmangei in Holland. Dem Haager Kor respondenzbureau wird von befugter Seite mitgeteilt, daß die geringe Einfuhr von Steinkohlen aus dem Auslande während der letzten Woche sich auch bei den Eisenbahnen fühlbar mache. Wenn nicht in kurzer Zeit eine Aende- rung eintrete, werde man den Zugverkehr ein schränken müssen. Früher Schluß der pariser Restaurant». Auf An ordnung des Pariser Polizeipräsekten müssen in Paris und tm Seinedepartement die Kaffeehäuser und Nestau- rants um 9^» Uhr schließen. -j- r vools- bzw. Mlnenopfer. London, 12. November. (,,Lloyds"-Meldungen.) Es wurden versenkt: Die englischen Dampfer „Earl os Forfar (4453 Tonnen) und „Marga- (674 Tonnen), f"''"der dänische Dampfer „Freja- (2168 Tonnen). -- Gesunken ,st der Fischdampfer „Vineyard". London, 13. November. Wie „Lloyds" melden, sind die norwegischen Dampfer „Daphne" (UM Tonnen), „Seirstad" (!)95 Tonnen) und „Balto" (3538 Tonnen versenkt worden. - s- Gesprengt« Friedensversammlung s« England. Reuter meldet, in Cardiff sei kürzlich als Protest gegen dort tagende Versammlung von Friedensfreunden ein Umzug veran staltet worden, dessen Teilnehmer in den Versammlungssaal ein drangen und die Versammlung sprengten; der Sozialist Ramsay Macdonald und andere Redner seien durch «Ine Sritentür ent kommen. - i- Wieder eine Ruffenanleih« im Dollarland«. Wie der Neuyorker Vertreter von W. T.-B. funksprucht, sind di« mit der russischen Regierung für eine ungedeckte Anleihe von SO Millionen Dollar für 5 Jahre und mit 5t/z Prozent verzinslich von einem Neuyorker Vankensyndikat gepflogenen Unterhandlungen zum Ab schluß gebracht worden; der Preis, zu dem sie aufgelegt werden soll, sei noch nicht festgesetzt, doch werde der Ertrag wesentlich über dem Zinsfuß sein, wahrscheinlich höher al» N/, Prozent. - - s- Ein N«I»«S Steuerbukett für Italien. Ein Erlaß des Italienischen Reichsverwesers führt «Ine Reihe von Steuererhöhungen für Kriegsbedürsnisfe ein, wodurch di« Staatseinnahmen um 200 Millionen Lire erhöht werden. - f- VierveebandS-StimmungSmach« in Mexiko. Sine Depesche der „New Port Times" aus der Stadt Mexiko besagt, die mexikanische Regierung sei von den Alliierten warnend daraus hingewiesen worden, daß wahrscheinlich deutsche Unterseeboote versuchen würden, Petroleum-Schiss« tm Golf von Mexiko anzu greif«». - . - Unkosten, die den Wert der Sendung yäuflg übersteigen. Die Sendungen für dle in Aus und Okanjande be findlichen 'Angehörigen der Schutztruppe sind mit folgender Aufschrift zu versehen: An (Dienstgrad, Vor- und Zuname) i krisoner ot ^Var ' (Ort) s Llilitary krotectorats Louth -Arica s via England. Alle übrigen Sendungen werden durch Ber- mittlung de» „Internationalen Friedensbureaus in Bern (Schweiz)" und des „Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf (Schweiz)" nach Deutsch-Südwest- asrika befördert und müssen folgende Aufschrift tragen: , An ' I (Name, Wohnort) j dliiitary Lroteatorat« Louth Lkrlc» by tbv Edies Eivü 8ecreMr> at liVincklmk. Solchen Briefen mutz «in internationaler Antwort- schein beigefügt sein, welcher für 30 Pfennige auf jedem Postamt zu haben ist. Es empfiehlt sich, für die zu er wartende Antwort gleich einen zweiten Schein beizulegen. Pakete an Zivilpersonen werden nicht befördert. Allgemein sei noch bemerkt, daß die Briefe, welche offen zur Post zu geben sind, kurz zu fassen, deutlich und möglichst in lateinischen Buchstaben Lu schreiben sind und keine Anspielungen auf die politischen und kriegerischen Ereignisse enthalten dürfen. Wiewohl das Verhalten der südafrikanischen Unions- Regierung, daß Postsendungen an Kriegsgefangene zu frankieren und Liebesgabensendungen zu verzollen sind, dem Völkerrecht widerspricht, wird empfohlen, im Inter- esse der Südwestafrikaner dem gegenwärtigen Zustande Rechnung zu tragen, bis es gelungen ist, hierin Wandet zu schaffen. Wann dies geschehen, wird seinerzeit durch Vie Presse veröffentlicht werden. (W. T.-B.) Aür Angehörige von in Afrika internierten Deutschen. Nach zuverlässigen Mitteilungen, die von verschie denen Seiten eingegangen find, verweigern die englischen Zensurstellen in Asrika die Aushändigung von Briefen an internierte Deutsche, wenn sie in deutscher Schrift ge schrieben sind. Diese Briefe gehen zurück mit dem Ver merk: „Lateinische Schrift in deutschen Briefen". Angehörigen von in Afrika befindlichen Deutschen wird daher empfohlen, sich nur lateinischer Schristzeichen zu be dienen. (W. T.-B.) -j- vruschprämien. Die von der Reichsgetreidestelle zurzeit bisher gezahlte Druschprämie von 12 für die Tonne gilt nur noch für Brotgetreide-Lieferungen bis zum 15. November 1916 einschließlich. Für Lieferungen nach diesem Tage bis einschließlich 15. Dezember 1916 wird noch eine Druschprämie von 10 für die Tanns gewährt werden. Für Brotgetreide, das nach dem 15. Dezember d. I. abgeliefert wird, darf nach dem Gesetz eine Druschprämie nicht mehr gezahlt werden. Es liegt daher im Interesse der Landwirte, die Ablieferung nach Kräften zu beschleunigen und noch möglichst viel Brot getreide bis zum 15. Dezember abzuliefern. (W. T.-B.) Römische Altertnmsfunde im Taunus. Bei Gra bungen aus den Haderheckswiesen bei Königstein im Taunus in der Nähe kürzlich sreigelegter Gräber aus dem ersten Jahrhundert sand man der „Voss. Ztg." zu folge unter Asche und Kohlenresten eine Bronze vom Kaiser Augustus, Bronzezangen und Bronzelöffel, einen Feuerstein, ein Hufeisen für Maultiere und einen drei eckigen behauenen Backstein mit dem Legionsstempel der 21. römischen Legion. ,