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und Rüben zu holen. Mit der Zeit wurde er dreister, und es zog ihn zudem immer zu dem eignen Heim. So wagte er es eines Abends, im Kahn, von Marie und Johannes begleitet, einen Streifzug dorthin zu unter nehmen. Das Häuschen, soviel davon noch stand, war finster und scheinbar leer. Schon hatte er in Eile einen Sack mit den nahrhaften Knollen gefüllt; da fühlte er plötzlich seinen Arm von hinten gepackt und eine nur zu gut bekannte Stimme rief hohnlachend: „Habe ich dich erwischt, du deutscher Hund?! Licht her, daß ich sehen kann, wer der Vogel ist!" Im Nu war es hell um sie. „Aha! Ihr seid 's, Herr Fischmeister l Also doch noch im Lande! Dachte schon, der schöne Vogel sei mir entflogen! Wenn du hübsch bitten kannst, sollst du frei sein, nur mußt du mir erst verraten, wo das Junkerliebchen, die Maruschka ist! Na, wird's bald, oder soll ich andere Mittel brauchen!" z (Fortsetzung folgt.) Den Wettstreit der Weltsprachen kennzeichnet Davis Trietsch in einer statistischen Unter suchung, die er kürzlich in der Zeitschrift „Das neue Deutschland" veröffentlichte. Er geht aus von einer Tabelle, die das Verhältnis der Weltsprachen im Jahre 1800 darstellt. Danach sprachen und verstanden 1801 Deutsch Französisch Englisch in Europa . . .30 005 000 30 155 000 14 540000 in den Ver. Staaten 280 000 230 000 5 250000 anderwärts . . .- 35 000 1 065 000 730000 insgesamt 30 320 000 31450 000 20 5Ü0M0 ' englischer Kolonien ihm eine weltweite Geltung ver- ! leiht. In Europa wird die Zahl der Deutschredenden I den vereinigten Ziffern der französisch- und cnglisch- ; sprachigen bereits ungefähr gleichkommen, in vier Jahren ! sie überflügelt haben. Das Deutsche wird außerhalb s Deutschlands und seiner Kolonien, Oesterreich-Ungarns ! und der Schweiz von reichlich über 20 Millionen ge- ! sprochen, es ist in den nordischen Staaten und dem ganzen Osten und Südosten Europas den beiden anderen - Wettbewerbern weit überlegen, und das geschlossene Hauptgebiet der deutschen Sprache zeigt auch in wirt- ' schaftlicher und politischer Hinsicht eine ganz andere ! Einheitlichkeit als der englische Sprachbereich. Dabei ist in diesen Zahlen die Doppelsprachigkeit und die weit aus vorherrschende Geltung der deutschen Sprache in der österreichisch-ungarischen Monarchie nicht annähernd nach ihrem vollen Wert berücksichtigt; in gewissem Sinne ist die ganze Doppelmonarchie zum Geltungsbereich der deutschen Sprache zu rechnen, und man kann annehmen, daß dies nach dem Kriege noch mehr der Fall sein wird als bisher. Berechnet man in diesem Sinne die Ge samtziffer des deutschen Sprachbereichs, so erhält man Zahlen, die den englischen außerordentlich nahe kommen, vielleicht sie sogar heute schon übertreffen. Die Welt geltung einer Sprache hängt aber nicht nur von Zahl und Verbreitung ab, sondern sie wächst und schrumpft mit der Geltung des Mutterlandes in Politik, Wirt schaft und Technik. Mit dem außerordentlichen Auf schwung Deutschlands in dieser Beziehung ist auch die Bedeutung des Deutschen als Weltsprache weit über seine Zahl und Verbreitung hinausgewachsen. Im Jahre 1890 hatte sich nach der englischen Quelle, die diese Tabelle aufgestellt.hat, das Verhältnis der Sprachen in folgender Weise.verschoben: 1890 Deutsch in Europa . . . 67 606 000 in denVer. Staaten 7100000 anderwärts . . . 500 000 Französisch 45 200 000 1100000 4900000' Englisch 38 600000 58 000000 14 500000 insgesamt 75 200OM 51 200 000 11110Ü0M Danach wäre in einem Zeitraum von 90 Jahren das Französische von der ersten auf die letzte und das Englische von der weitaus letzten, auf die weitaus erste Stelle gerückt. Die in der Mitte gebliebene deutsche Sprache ist um 150 Prozent angewachsen, das Franzö sische nur um 66 .Prozent, das Englische dagegen um 450 Prozent. Trietsch weist jedoch nach, daß diese Statistik für 1890 für die deutsche Sprache erhebliche Fehler aufweist. Für die Bereinigten Staaten ist eine viel zu geringe Zahl angegeben; man hat hier und anderwärts die Zweisprachigkeit nicht in Betracht ge zogen, die bei der Sprachstatistik eine beträchtliche Rolle spielt, und es ist ein Faktor der deutschen Sprachver breitung außer acht gelassen, der von weitgehender Wirkung ist, die Juden, deren Muttersprache Jüdisch- Deutsch ist. Beseitigt man diese Fehler, so ist der gegenwärtige Stand der Weltsprachen der folgende: 1914 Deutsch Französisch Englisch in Europa . . . 90500000 46 OM OM 46 OM OM in den Ver. Staaten 13 OM OM 1000000 90000000 anderwärts . . . 1500 OM 5 OM OM 16 OM OM insgesamt 105 OM OM 52 OM OM 152 OM OM Ueber diese rein zahlenmäßigen Verhältnisse hinaus ist aber noch folgendes zu berücksichtigen: Das Fran zösische wird außerhalb Frankreichs -und seiner Nach bargebiete nirgends in der.Welt von größeren Schichten einer Bevölkerung gesprochen, auch -das Englische gilt eigentlich nur in England, den Bereinigten Staaten und in großen Siedelungen in Kanada, Südafrika und Au stralien. es ist als Weltsprache nur eben in dem Sinne zu bezeichnen, als die große Zahl und weite Verbreitung Das Alter der Sardine. Durch Prüfung der Schuppen und der Gehörsteine der Fische kann man sich eine sehr genaue Vorstellung von ihrem Alter verschaffen. Der Zoologe Louis Fage hat unter diesem Gesichtspunkt die Sardine studiert und festgestellt, daß die ausgewachsene Sardine des Mittel ländischen Meeres von 10 bis 11 Zentimeter Länge ein Jahr alt ist. Eine Sardine, die 13 bis 14 Zentimeter erreicht, blickt auf ein Alter von zwei Jahren zurück, eine von 14 bis 16 Zentimetern auf drei Jahre. Erst mit drei Jahren ist die Sardine imstande, sich fortzupflanzen. Diese An gaben sind aber nicht genau, wenn man das Wachstum der Sardine des Ozeans betrachtet. Im Ozean wachsen diese Fische viel schneller. Die dreijährigen Tiere sind 16 bis 19 Zentimeter lang, die von vier Jahren messen 20 bis 24 Zentimeter. Im ganzen genommen ist jedoch das Wachstum der Sardine ein langsames, verglichen z. B. mit dem des Anchovis. Die Sardine ähnelt in dieser Hinsicht der Sprotte und dem Hering. Die Langsamkeit des Lhstums scheint zugleich eine größere Langlebigkeit nach sich zu ziehen. Der Anchovis z. B. wird selten älter als drei Jahre, die Sprotte lebt 6 bist 7 Jahre. Die Sardine erreicht, ebenso wie der Hering, häufig ein Alter von 12 Jahren. Humor. Er kannte sie. „Denke dir, der Aviatiker hat er zählt, er habe in einer Höhe von fünf Kilometern deutlich eine Frauenstimme gehört." „O weh, das muß meine Frau gewesen sein!"