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Inserate werden mit Wchcritz-Mtimg Die net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 40 bez. 85 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech- - ^Welßeritz - Zeitung- erscheint täglich mi. Aus« Kahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge« geben. Preisvierteljäyr- ltch 1 M. 80 Pf., zwei. Monatlich 1 M. 20 Pf-, emmonatlichüOPf. Ein- Ulne Nummern sML Tageszeitung M WM ßr HBlDOe, WWerg 11. u. L— Amtsblatt fllr -le Äönigliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat z« Dippoldiswalde. Mit achtseMgem „Illustrierten Unlerhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mir die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Nr 247 Montag den 23. Oktober 1916 abends 82. Jahrgang Moskauer Vorbereitungen für die Demobilisierung? Das „Berner Tageblatt" meldet au» Petersburg: Dem „Utro Bossij" zufolge hat der Moskauer Stadtrat be schlossen, Maßnahmen für den Fall der Demobilisation zu ergreifen. Auf dem ausgedehnten Chodynka Felde werden Riesenspricher zur Aufbewahrung des Inven tars verschiedener im Krieg entstandener Institutionen er richtet. > U Englische Drückeberger. Die Züricher Blätter melden aus London: Da» eng- lische Kriegsamt macht bekannt, daß sich während der letzten drei Monate über 6000 wehrpflichtige Engländer, die zum Militärdienst aufgefordert wurden, der Dienst pflicht entzogen. Die meisten von ihnen sind als blinde Passagiere ins neutrale Ausland geflüchtet. Das Kriegs amt erlätzt «ine dringende Mahnung un die Schisfskapi- täne, dem Entkommen dienstpflichtiger Leute nicht behilflich zu sein. Neue llallenlsche Truppensendungen nach Saloniki. Rotterdam, 2l. Oktober. Es wird gemeldet, daß neue Truppensendungen von Italien aus Brindisi abge gangen lind. Der König von Rumänien erhalt einen russischen Begleiter. Stockholm, 2I. Oktober. „Rußkoje Slowo" meldet: Der frühere Gehilfe des Kriegsministers General Bjelajew reist vom rumänischen Hauptquartier ab, um ständig dem König Ferdinand belgestellt zu bleiben. Einstellung der holländischen Fischerei. Wie die „Bossische Zeitung" erfährt, bereitet England der holländischen Fischerei so enorme Schwierigkeiten, daß die ganze Fischerei eingestellt werden muß. In den nächsten Tagen erwartet man die Einleitung diplomatischer Ver handlungen, denen in Parlamentskreisen große Bedeutung beigelegt wird. Erplosion im Hafen von Toulon. Die „Neuen Zürcher Nachrichten" melden aus Paris: An Bord der Schaluppe „Bigilante", der die ständige Verteidigung des Hafen» von Toulon obliegt, entstand eine heftige Erplosion. Es gab Tote und zahlreiche Ver wundete. Die farbigen Franzosen und das Winterklima. Genf, 20. Oktober. In der Sitzung der Pariser me dizinischen Akademie wurde beschlossen, zu beantragen, sämtliche farbigen Truppen zur Ueberwinterung nach Süd- frankreich und Marokko abzutransportieren, da das Winter klima im nördlichen Frankreich fast ausnahmslos Lungen- letden und Zuckerkrankheiten Hervorrufe. Die Akademie erklärte, die farbigen Truppen seien sür einen winterlichen Grabenkrieg total unbrauchbar. Die Ueberreichung der deutschen Protestnote. Aus Christiani« wird gemeldet: Die angekündigtr deutsche Note ist am Freilag abend, wie „Norske Jntelligenrsedler" meldet, im Ministerium de» Aeußern überreicht worden.. In der norwegischenPresle zeigt sich ein gewisses Staunen ^darüber, daß die deutsche Regierung wegen Norwegens Haliung den Unterseebooten gegenüber einen entschiedenen Protest in Lhrisiiania hat einlegen lassen. Dieses Erstaunen klingt nicht ganz ehrlich. Es kann auch den norwegischen Zeitungen nicht unbekannt sein, daß die deutsche Regierung, al» seinerzeit die erste englische Anregung an die neutralen Staaten erging, eine Unterscheidung in der Behandlung der Unterseeboote und anderer Kriegsschiffe zu machen, überall hat erklären lassen, wir müßten eine derartige Unterscheidung al- unfreundliche Handlung betrachten. Wenn trotzdem Norwegen dem Wunsch« England» folgte, so dürfe es sich setzt nicht wundern, wenn wir gegen eine derartige unneutrale Handlungsweise sehr entschieden Verwahrung einlegen. Lokales vnd Sächsisches. vippoldstwolde. Der gestrige Sonntag war wieder ein herrlicher Sonnentag, wie man ihn sich nur wünschen kvnnte. Die Nächte sind allerdings schon bedenklich kalt, e» herbslrlt eben ganz gewaltig. Heute früh wurden an mehreren Stellen bi» 5« K. Kälte beobachtet, die gesamten Fluren waren dick bereist. — Im kommenden Monat kann der Jüngling», verein sein fünfundzwanzigsährigr» Bestehen feiern. — Auf einem hiesigen Vorwerke wurden in den letzten Tagen nach und nach 12 Hühner gestohlen. — Abermalige Beschlagnahme derAepfel. Da nach neuerlicher Mitteilung des Kriegsernährungsamts zur Sicherstellung de» Bedarfes von Heer und Bevölkerung an Streichmittrln die Aufbringung von mindestens 425 000 Zentner Aepfel im Königreich Sachsen erforderlich ist, wird laut amtlicher Ankündigung auf ausdrückliches Er- suchen de» Kriegrernährungsamts im Einvernehmen mit dem Ministerium des Innern die Verfügung der stellver- tretenden kommandierenden Generale de» 12. und 19. Armee korps vom 18. September 1910 bezüglich der Beschlag nahme der Aepfel wieder für das ganze Gebiet des König- reichs Sachsen in Kraft gesetzt. — Die herrschende Lederknappheit macht den Diebstahl von Treibriemen für die Spitzbuben zu einem sehr lohnenden Geschäft; r» ist deshalb nicht zu verwundern, daß diese Diebstähle einen immer größeren Umfang annehmen. So haben in der Nacht zum 18. Oltober wiederum Diebe aus einer Fabrik in Leipzig. Lindenau drei Lederriemen von den Riemenscheiben abgeschnitten, in einer schmiede in Lripztg-Anger Crottendorf zwei und in einem Fabrikgebäude in der Dörrienstraße -ein Stück. Ebenso wurden kürzlich aus einer Scheune bei Wurzen vier Treibriemen von der Dreschmaschine weg gestohlen. — Vom Dresdner Landgericht wurden wegen schweren Diebstahls die noch jugendlichen Ziegeleiarbeiter Richard Kurt Niezold au» Deuben zu einem Jahr drei Monaten Gesängnir, Martin Willy Müller aus Deuben zu einer neunmonatigen Gefängnisstrafe und dessen Bruder Johann Erich Müller au, Deuben zu drei Monaten Ge- fängnis verurteilt. Niezold stahl im August d. I. in Soms dorf, Pretzschendorf und Deuben teils allein, teils gemein schaftlich mit den beiden Mitangeklagten unter erschwerenden Umständen verschiedene Sachen und auch bares Geld. Bärenfels. Zur Roten-Kreuz-Sammlung gingen hier 73 M. ein. Den edlen Gebern hiermit besten Dank und vielen Dank den jungen Damen, die sich freiwillig der Mühe unterworfen haben, das Einsammeln zu über nehmen. Zinnwald. Am Freitag war ein Jahr verflossen, seitdem die sächsisch-böhmische Grenze nur noch gegen Ausweis passierbar ist. Am 20. Oktober 1915 sind auch in den Orten unsere» Grenzbezirks, so In ZIttnwald, Ge- orgenfeld, Fürste. au, Müglitz, Rudolphsdors, Oelsengrund, Rehefeld-Zaunhaus und Hermsdorf Schutzmannschafstn «ingerückt und einquartiert worden. Die Kompanie der für uns in Betracht kommenden Landsturmabieilungen be- finden sich in Lauenstein und Hermsdorf. Cunnersdorf bei Glashütte. Vorigen Mittwoch wurde durch Herrn Amsthauptmann von der Planitz unserem Lehrer Herrn König für ersprießliche Wirksamkeit al» Vorsitzender der Krtegsfürsorge da» tragbare Ehrenkrruz für Kriegswohlfahrtspflege unter ehrenden Worten über reicht. Dresden. Eine Beratungsstelle für bäuerlichen Be- sitzwechsel hat der Landeskulturrat mit Zustimmung des Ministeriums de» Innern errichtet. Diese Beratpngsslelle hat die Aufgabe, Krirgerwitwen und Kriegsteilnehmer, aber auch sonstige Landwirte bei Fortsetzung ihres Be- triebrs, bei dessen Verkauf oder Uebernahme einer neuen Wirtschaft zu beraten. Insbesondere wird sie behilflich sein, di« Geldverhältniss« zu »egeln, Kauforrträg« zu be- gutachten und Bewirtschaslungrpläne unentgeltlich 'aufzu- stellen. Die Geschäftsstelle befindet sich Dresden-A, Sido- nienstraße 14. — Mit Genehmigung des Königlichen Finanz ministeriums wird am I. November 1916 die neue Schmal- spurstncke Eppendorf—Großwoltersdorf dem öffentlichen Personen- und Güterverkehr übergeben. Großenhain. Zur Bergung der Ernte weist die Kgl. Amtshauptmannschast «neut darauf hin, von dem, was Feld, Wiese, Garten und Rain zur menschlichen und ttrr- ischen Nahrung bietet, nichts umkommen zu lassen und vor Eintritt de» Winter» noch bestmöglich zu verwerten. In den Fällen, in denen Arbettrrmangel bei der Einbringung der Hackfrüchte herrscht, wird anheimgegeben, die Schul linder mit heranzuziehen. Stauchitz. Vom Förster Augustin wurden im Roitzener Forst 3 von ihrem Arbeit-kowmando kni Zahn« entwi chene russische Kriegsgefangene festgenommrn. Sie waren bereit» 6 Tage unterwegs. GZA Geyer. Die hiesige Gemeinde- und Privatbeamten- Schule konnte in diesen Tagen auf «in 25jährige» Be stehen zurückblicken. Chemnitz, 20. Oktober. Ein Denkmal für die ge fallenen 244er soll auf Anregung des Regiment» hier er richtet werden. Olbernhau. Auf Grund vorliegender wichtiger Ver dachtsmomente wurde ein Arbeitskollege eines Ermordeten, der 19jährige Tischler Sch , zur Haft gebracht. Inwieweit Sch an der Tat aktiv beteiligt ist, bezw. als Mitwisser in Frage kommt, ist zurzeit Gegenstand listigster Erörte rungen. Oelsnitz i. B. Die Erhöhung der Hundesteuer ab 1. Juli d. I, die im ersten Nachtrag zu der seit 1. Ja nuar d. I. gültigen Gemeindesteuerordnung festgelrgt wurde und 50 v. H. der bisherigen Sätze beträgt, hat durch die Genehmigung des Nachtrages oberbrhördliche Bestäti gung gesunden. Diese Erhöhung mitten im Jahre wurde von einer großen Anzahl Hundebesitzer damals bei Be kanntwerden der beabsichtigten Erhöhung unter Berufung auf gegenteilige Ansicht eines Recht-gelehrten für unzu lässig angesehen. Lugau. Hiesige Einwohner haben ein Kriegswahr zeichen gestiftet, Idas zum Reformationsfest geweiht wird. An Nagelungsbeiträgen sind bereits 3000 Mark ein» gegangen. Oberwiesenthal. Im nahen Grrnzstädtchen Böhmisch- Wiesenthal ertönten am Sonnabend mittag sämtliche Glocken als Abschiedsgeläute Die zwei größten Glocken werden für den Heeresbedarf abgenommen. Bischofswerda. Aus Grund einer Stiftung ist hier eine Verbillung des Volksküchenessrns eingetreten. Familien mit drei Kindern erhalten eine Mahlzeit für 15 Pfennige, Familien mit vier Kindern erhalten die dritte Portion mit 15 Pfrnnigen, die vierte mit 10 Pfennigen. Auch be dürftigen einzelnen Leuten wird eine Ermäßigung gewährt. Bettsdorf (Oberlausitz). Um Kohlenlagrr zu erschließen, hat die Firma von Heyden aus Dresden hier einige Grundstücke käuflich erworben. Letzthin hat man schon mit Bohrungen begonnen, die aus dem Grundstück de» Gemeindeoorstandes St«udter recht günstige Ergebnisse hatten. Spitzkunnersdorf, 22. Oktober. Unsere Gemeinde konnte heute das 200 jährige Bestehen der Kirche festlich begehen. Der ernsten und schweren Zeit entsprechend wurde das Fest nur kirchlich gestiert. Nachrichten vom Standesamts Dippoldiswalde. 3. Vierteljahr 1916. Geburten: 4 eheliche Knaben, 6 eheliche Mädchen und 1 außereheliches Mädchen. Aufgebote: —. Eheschlirßungrn: 4 Ehepaare. SterbesäUe: Privatus W. R. Müller in Reinholdshain, 72 I. — Handarbeiter A. F. Fischer in Dippoldiswalde, 73 I. — Privat« A. M. verw. Lotze, geb. Könitzer in Dip- poldiswalde, 58 I — Lin unbekannter männlich«« Leich- nam, aufgrfunden an der Kerbenwiese im Walde des RIttergutrs Berreuth. — Gerbereiarbeiterssohn P. G. Schu bert in Dippoldiswalde, 10 I. — Schneidersehestau A. E. Jungnückel, geb. Fischer in Dippoldiswalde, 58 I. — Handarbeiterswitwe Gössel, geb. Thümmel in Dippoldis walde, 62 I. — Priv. Bäckermeistersehefrau F.LH.R.Grir»- bach, geb. Wolters aus Dresden, 50 I. — Renten- empfängrrin L. H. verw. Rupprecht, geb. Krumpolt in Dippoldiswalde, 77 I. — Bezirkrsiechrnhausinsasse K. H. T. Tröger aus Klrinbobritzsch, 69 I. — Geschäftsführer», sohn P. W. Michael in Reinholdshain, 3 I. — Bezirks- stechenhausinsasse F.W.H Nitzsche au» Dippoldiswaldes 1I — Bäckerstochstr R. E. S.Zönnchen in Reinholdshain, 4 M.—Di- rrktor d.DeutschenMüUerschuIe Prof.G.A.EH«mannn in Dlppol- diswalde, 68 I. — Bäckermeister E. G. Pietzsch in Dippol- di,Walde, 69 I. — Privatus K. E. E. Blechschmidt in Dippol- diswalde, 75J. —Schneidermeister und Handelsmann A.O. Hesse in Dippoldiswalde, 49 I. — Totgeborene Tochter de« landwirtschaftlichen Arbeiters I Dudek in Reinholds hain. — Auf d«m Felde der Ehre sind gefallen: Bürgrrschullehrer E. I. Brodkorb aus Dippoldiswalde, Viiefeldwebel in einem Jnfantrrle Regiment, verstorben im Rrservelazarett I in