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Zw«i Alben mit Photographien ergänzten noch manche«. Lauter veifall der Zuhörer "und herzliche Dankeswolte d« Borsitzenden lohnten. — Wo überall DIppoloi»wald«r kämpfen, zeigte di«»mal die Feldpost ganz besonders deut lich: nicht nur von der „ständigen" Ost- und Westfront kam st«, sondern auch au« Galizien (Paul Steinigen, Bruno Göhler), au« Makedonien (Wustlich), au« der Dobrudscha (Wessely, Kolenda), au« Siebenbürgen (Otto Richter), väm Wege nach Serbien (Artur Kretzner), aus dem Schnee der Karpathen und sogar au« Afrika (Pietzsch) ist sie einge- troffen. Kräftige, beherzigenswerte Worte fand ein Feld grauer über die „Klageweiber" zuhause und die Bierbank- polUtker. Einen hohen Genutz boten wieder die zwei- und dreistimmigen Gesänge der Frl. Schiffner und Schramm und die musikalischen Borträge der Herren Oberpostassistent Lehmann und Gastwirt Ruhsam. Die Genannten ver dienen für ihre Unermüdlichkeit besonderen Dank. — Für die Liebergabenkassr sind seit dem letzten Kcieg«abend 98,95 M. «ingrgangen (darunter vom Gewerbeverein 55,85 M.), di« Gesamteinnahme beträgt nunmehr 4417,64 M., der gegenwärtige Kastenbestand 400,58 M. Der Kassierer, Herr Jäckel, dankte allen Gebern herzlich (der Herr Vorsitzende dem Gewerbeverein noch besonders) und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich bald weitere Ge legenheit zum Danken sür ihn bieten möge. Leider müsse er seinen Wunsch, vor Weihnachten noch einmal eine Sendung abzuschicken, aussichtslos fallen lassen, dafür hege er aber für Weihnachten umso höhere Erwartungen. — Darum: Gedenkt der Liebesgabenkasfe für unsre tapferen Streite«! — Damit war di« Mitternachtsstunde ziemlich nahe herangerückt, und der Herr Vorsitzende schlotz mit herzlichem Dank an all«, dle wieder halfen, den schönen Abend. — Der nächst« Kriegrobend findet voraussichtlich in 4 Wochen in „Stadt Dresden" statt. — Heute abend findet ein« Hebung der Frei willigen Feuerwehr statt. — Auf Antrag des Flurausschusses beschlossen die städtischen Kollegien, in diesem Jahre bas Einernten des aus den städtischen Fluren anstehenden Obste» auf eigene Rechnung auszuführen, bez. von einer Verpachtung abzu- srhrn, damit der hiesigen Einwohnerschaft Gelegenheit ge geben werde, frische» Obst zu einem angemessenen Preis« kaufen zu können. Dieser Verkauf wurde am Donnerstag beendet An 8 verschiedenen Tagen zu je 3 Stunden wurde er im Rathaus im 2. Obergeschoh vorgenommrn. Die immerhin bedeutende Arbeit wurde von den beiden Vorsitzenden und einigen Mitgliedern de» Flurausschusse» erledigt, denen in höchst dankenswerter Weise einige Herren au» der Bürgerschaft und städtische Beamte hilfreich zur Hand gingen. Er wu'-en im ganzen circa l83 Zentner Birnen, Pflaumen und Äepfel verkauft und zwar Muß- äpsel und Fallobst zu 3 und 6 Pfg. das Pfund, während die anderen Aepfel, Pflaumen und Birnen zum Preife von 8—15 Pfg da» Pfund abgegeben wurden. Es war an den genannten Berkaufrstunden jedesmal ein sehr lebhafter Betrieb und hatten alle beim Verkauf Beschäftigten tüchtig zu tun. Verkauft wurden im ganzen circa 183 Zentner wovon aus Mus- und Falläpfel 21 Zentner entfielen. Der Erlöst betrug über 2100 M. wovon circa 300 M. Unkosten abgehen. Ein genauer Rechnungsabschluß steht noch au«. — Mag auch der und jener und die und jene hier und da auszusetzen haben. Im Großen und Ganzen ist der Versuch gelungen, die Stadkasse fährt auch nicht schlecht dabei. Dank gebührt denen, di« unentgeltltchLdie Arbeit leisteten, in erster Linie Herrn Stadtrat Gietzolt. — Unsre kürzlich gebrachte Notiz über den Eier oerkauf wollen wir noch dahin ergänzen, daß alle von auswärts kommenden Eier (sowohl die ausländischen al« die pommer schen) mit dem aufgejtempeltm Preise hier an kam men. Eier ohne Stempel, ein sehr, sehr rarer Artikel, sind demnach hiesige zum Preise von 26 Pfg. — Um den falschen Gerüchten entgegenzutreten, wollen wir feststellrn: Markenfreie Butter gibt es nicht und hat es nicht gegeben seit Einführung der Butterkarte! — Zufolge neuerlicher Bundesratsbestimmung sind Landwirten oder Bereinigungen von Landwirten, welche seldstgewonnene Oelfrüchte abliefern, auf Antrag für den eigenen Bedarf auf je 100 Kilogramm abgelieferte Oel- flüchte bi» zu 35 Kilogramm Oelkuchen von der Bezugr- oereinlgung der deutschen Landwirte zu liefern. Der Krt«gsau«schuß für pflanzliche und tierische Oele und Fette G. m. b. H., Ernteabteilung, erteilt dem Saalablieferer auf einem Vordruck die Bescheinigung über die von ihm ab- gelieferte Menge Oelsaaten. Diese Bescheinigung ist an den zuständigen Kommunalverband einzusenven, der da« weiter Erforderliche wegen der Lieferung der Oelkuchen vermitteln wird. — Die Fahrradbereifungen im Felde stehender Personen müssen zufolge Anordnung der Militärbehörde von ihren Angehörigen oder solchen Personen gemeldet werden, in deren Gewahrsam sich das Fahrrad befindet. Eine Ausnahme von der Bekanntmachung V.l 354.6.16 Xkä. der st llvertrelenden Genrralkommando» Xll und XIX vom 12. Juli 1916 kann bei der kommenden Enteignung nicht gemacht werden. — Die Rein-Gold-Sänger laden alle ihre vielen Frtunde zu morgen Sonntag Ins Schützenhaus ein und versprechen einen heiteren Abend. Der Aufforderung zum Besuch dürfte jedenfalls zahlreich e, tiprochen werden. — Der Wenzel kommt zum Reformationsfest nach Dippoldiswalde und zwar, wie «r oerfichert, mit ganz neuen Darbietungen. — Nachdem di« Ablieferung von Gold bei der Gold- ankaussflell« im Rathaus«, di« an Mittwochnachmittagen geöffnet ist, etwa* nachgelassen hat, ist die Defchäftszeit bei derselben nunmehr an d«m genannten Tag« von 3-5 Uhr festgesetzt worden. Die Inanspruchnahme de« Stelle, namentlich von aus wärt«, könnte, trotzdem beult» Gold für rtwa 2500 Mark abg«li«fert wurde, immer noch lebhaft« fein. — Die kommandierenden Generale der stellvertretenden Generalkommandos beider sächsischer Arm«korp» erlassen eine Verordnung, betreffend da» Verbot de» Verkaufe» von Ferngläsern und Objektiven sür Photographie und Projektion. Ulberndorf, 2l. Oktober. Heute vor 50 Jahren brannte hier da» Königsche Gut nieder. Kurz vorher hatte da« Wohnhaus des Handarbeit«» Richter in Schmiede berg da» gleiche Schicksal. Obercarsdorf. Die Rote-Kreuz-Sammlung hat hier 87,30 M. ergeben. Schmiedeberg. Dir im hiesigen Orte vorgenommene Haussammlung für di« Flott« haste al» Ergebnis di« Summ« von 212 M, die Sammlung für di« Zwecke de» Roten Kreuzes brachte 245,70 M. ein. Bärenfels. Am Mittwoch wurde der Vorsitzenden der hiesigen Frauenoereins, Frau Dillenbesitzer Anna König, von Herrn Amtshauptmann Edler v. d. Planitz unter ehrenden Worten die Carola-Medaille mit der Spange überreicht. Kreischa. Der am Mittwoch den 18. Oktober ge plante gemeinsame Ausflug uns«rer Feldgrauen nach Hilsch bach muhte infolge de« kingetretenen Regenwette» unter bleiben, dafür versammelte man sich nachmittag» 5 Uhr im Speisesaal« des Schlosse» zu einer musikalischen Unterhaltungsfeier. Hierbei wurden Bortragsstücke auf dem Klaoi«, Melodramen, Imitationen geboten, Balladen und hrilere Kriegrszenen vorgetragen, und Frl. Rosa Marlin sang mit großem Beifall Lieder von Abt, Schumann, Heiser, Schubert. Ruppendorf. Am Donnerstag überreichte Herr Amts hauptmann von der Planitz unter Worten ehrender Aner kennung unserm Kirchschullehr« Herrn Kantor Burgardt für seine von Anfang des Kriege» an in hiesiger Gemeinde aurgcübte Kri«g»sürsorge Tätigkeit als königlich« Auszeich- nung das tragbare Ehrenlreuz für Kriegs-Wohlfahrt«- pflege. Plauen I. B. Die Königliche Amtshauptmannfchaft und der Stadtrat zu Plauen find übereingekommen, daß die von einer von ihnen ausgestellten Milch, Fett- und Eierkaiten im Bezirke der anderen Geltung haben. Kirchberg. Der gefürchtete und seit mehreren Wochen flüchtige Einbrecher Moritz Döhler von hier, der an in den lrtzten Monaten in der hiesigen Gegend verübten zahl reichen schweren Einbrüchen mit beteiligt ist, seit seiner Flucht auch verschiedrne Einbrüche allein verübt hat, ist jetzt in Waldkirchen bei Lengenfeld feslgenommen und ins Lengen felder Amtsgerichtsgesängni» eingeliefert worden. Seine Diebesgenossen und mehrere Hehler befinden sich bereits seit längerer Zeit hinter Schloß und Riegel Als Döhler sah, daß er nicht entkommen konnte, schoß er sich «ine Kugel in den Kopf, die aber nicht den beabsichtigten Tod, sondern nur eine Kopsoerwundung zur Folge hatte. Brambach i. V. Am Dienstag abend wurde in einem hiesigen Gasthof« ein hoffnungsvolle» Bürschchen dingfest gemacht. Ls kam mit dem Zuge 9,16 hier an und wollte nach Eger. Von einem Soldaten darauf aufmerksam ge macht, daß er ohne Paß nicht über die Grenze komme, beschloß er, hier zu übernachten. Dem Gendarm Walther von hier siel der Bursche auf; dieser gab an, für seinen Vater Eier aus Eger holen zu wollen. Eine Untersuchung ergab aber, daß der Junge Schundroman« bei sich führte und auch Dietriche. Zuletzt fand man, in Papier ein- gewickelt, den Betrag von 156 M. Daraufhin nahm der Bursche Reißaus, wurde aber eingeholt und gestand; da« Geld in Plauen in einem Laden gestohlen zu haben. Er steht im 14. Jahre; sein Vater ist Schweizer. Da» Bürsch chen wurde festgenommen. Bautzen. Die Stadtverordneten stellten den Antrag auf Aenderung des Ortsgesetze» über Penstonsberkchtigung für besoldete Ratrmitglieder, welch-» den letzteren bisher ein Ruhegehalt von 100v/o ihres Dienstgehaltes zuerkannie Sie bewilligten die Ratsvorlage, betreffend die Weiteraewäürung von Kriegrteuerungszulagen an städtische Angestellte bis zu einer Zeit, an welcher eine Neuerung in der Gewährung von Kriegsteuerungszulagen eintritt. Letzte Nachrichten. Neuer Kriegskredit. Berlin, 20. Oktober. Dem Reichstag wird morgen eine Vorlage zugehen, durch die ein neuer Kriegskredit von 12 Milliarden angesordert wird. 1'/2 Millionen Verwundete in Südfrankrelch. Bern, 20. Oktober. Wie dem „Berner Tageblatt" ge meldet wird, betragen nach Schätzungen des Chefarzte» eines der größten Marseiller Lazarette dir Zahl der n Südfrankreich liegenden Verwundeten annähernd 1>/2 Millionen. Eine Romreise Lloyd Georges. Lugano, 20. Oktober. Wie verlautet, trifft Lloyd Seorge demnächst in Rom ein, um dem italienischen Ka- »lnett das Rückgrat zu stärken, da man in England besten Zusammenbruch befürchtet. Eine Bestätigung diese» Gerücht« war bisher nicht zu erlangen. Frühzeitiger Geschäftsschluh in England. Amsterdam, 20. Oltober. Aus London wird berichtet: Die englische Regierung hat eine Verordnung erlassen, wonach vom 30. Oktober ab alle Geschäfte mit nur wenigen Au»nahm«n um 7 Uhr abend» und Sonnabend» um 9 Uhr abend» geschlass n sein müssen. Licht- und Stein- kohlenersparnis sind di« angegebenen Gründe für diese Verordnung. Die strenge Neutralität der Schweiz. Vern, 21. Oktober. D«r schweizerische Bundesrat be schloß, da» Au»häng«n von Fahnen und alle ähnlichen Kundgebungen zum Zwecke der Feier der von ein« fremden Macht errungenen Siege al« mit d«r Neutratt- tätsstellung de« Landes in Widerspruch stehend zu ver bieten. Das End« des griechischen Reiches. Lugano, 21. Oktober. Wt« „Popolo d'Jtalia" au» Rom erfährt, sind dl« Ententemächte entschlossen, «in für allemal gründlich« Klarheit in die griechischen Angelegen heiten zu bringen und weit ernster« Mastrrgrl» al« dle bisherigen zu ergreifen, um ihre Interessen in Makedonien zu sichern. Die Ententemächte werd«» ohne weiteres die Herabsetzung der Essekstvstärke de» Heeres, sowie Abltrfe- rung der Artillerie, der Grschoßfabriken und MiUtärmaga- zine erzwingen. Dle Eisenbahnen werden vollkommen von der Entente besetzt werden, und in Athen wird der Belagerungszustand erklärt werden. König Konstantin fluchtbereit. Genf, 21. Oktober „L'Oeuore" meldet au» Athen, König Konstantin sei fluchtbereit. Er wolle nur abwarten, ob Amerika die erflehte Fü> spräche gewähre, damit die Regierung den Beweis reinster Neutralität erbringe. Prinz Georg bemühe sich eindringlich, die ablehnende Haltung England» umzulttmmen Streikerklärung kanadischer Eisenbahner. Amsterdam, 21. Oktober. Nach Meldungen au« London hat sich da» Eisenbahnpersonal der kanadischen Paciflc- Gefellschaft durch Abstimmung mit 98 Prozent für «inen Streik ausgesprochen. Die lleberlasfung der griechischen Eisenbahnen an dle Entente. Basel, 20. Oktob«r. Wie Havar aus Athen meldrt, ist die griechische Regierung gezwungen worden, di« Hälfte ihres rollenden Eisenbahnmaterials an die Entente abzu- treten. Die Eroberung der Donauinsel Zlnghiamatelle. Wim, 20. Oktober. Die „Zeit" berichtet: „Pester Lloyd" meldet von der bulgarischen Grenze: Einen wohldurchdachten Handstreich hat unsere Donauslotille im Verein mit deutschen Kräften vollführt. L» handelt sich um die Eroberung der rumänischen Doniuinsel Z'nghiamatelle. Di« Rumänen hatten auf dieser Insel mehrere Kanonen ausgestellt. In den die Insel umgehenden Gewässern legten sie unter Leitung sranzösischer Offiziere Minen. Die Insel fiel nach kurzem Kamps in unsere Hand. Wir nahmen 150 Mann gefangen, erbeuteten 6 Geschütze und 2 Maschinengewehre. General French auf dem Weg nach Rumänien. Die „Baseler Nationalzeitung" berichtet au» Pari»: Dem „Petit Parisien" zufolge ist General French mit 13 englischen Stabsoffizieren nach dem Besuche der französi schen Front über Skandinavien nach Rumänien in wich tiger Mission der Alliierten abzerrist Die Lehrerinnen gegen die Aufhebung des Zölibats. Wiesbaden, 20 Oltober. Sämtliche Organisationen der Lehrerinnen Preußens und Bayerns haben sich gegen die Aushebung des Zölibats der Lehrerinnen erklärt. Keine Kriegsgefangenen mehr in Sibirien. Basel. Aus Petersburg berichten die „Basler Nach richten": Die letzten Rücktransports deutscher Kriegsgefan genen aus Sibirien sind gegenwärtig im Gange. Im November werdrn keine deutschen ttriegegefangenen mehr In Sibirien sein. Ein Vorschlag zur Güte. Wie in parlamentariichen Kreisen verlautet, hat die deutsche Regierung in Madrid den Vorschlag gemacht, dte spanischen Fruchtschisfe unangetastet durch unsere Unter- seeboote nach England und Frankr«tch zu lassen unter der Voraussetzung, daß eine gleiche Anzahl von Fruchtschiffen auch nach Deutschland durchgelafsen wird. Eine Antwort Spaniens liegt, soviel wir frstftellen konnten, noch nicht vor. Der unwiderstehliche deutsche Vormarsch gegen Rumänien. Amsterdam, 21. Oktober. Der „Times" wird aus Bu karest berichtet, daß die Rumänen brennende Fässer von den Bergen hrrabrollen ließen, um in den deutsch«» Linien eine Panik hervorzurufen. Obwohl die Rumänen sich kräftig vertrtvigen, kann noch nicht geschlosien werden, dast die Gefahr für immer beschworen ist, da, wie die Prari» dr» Krieges lehrte, die Deutschen weiter große Verstär kungen senden werden, solange da« schöne Wetter in den Bergen dies zulassen wird. Man hofft jedoch, daß die Rumänen dle staik befestigten Bergketten halten werden, während die Verbündeten da» ihre tun werden, um den Druck zu erleichtern. „Üippoliliskök«". Sonntag Ksffvv unck I>Iins«n. Neue Bedienung! Herzlich laden ein Martin Lotz« und Fra«.