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di obigen Bundesrat«. Verordnung nur über i/ro diese« ernten trage» für eigene Londwiitichaswzwecke frei versagen können, auf Antrag die gleicht Höchstmenge von 20 Zentnern zv überlasten. Die Antragstrllung hat ebenfalls beim Äommunalverband zu erfolgen. — Die Firma Loui« Schmidt, Nahrungsmittel-Ber- teilUngrstelle de« hiesigen Kommunalverbandes, versendet di« Preisliste Nr. 15. Interessenten werden hierauf auf merksam gemacht. — Kunstgenuß und Heimatdan' zogen am Sonntag nachmittag viele Familien nach dem Saale der Steinbruch- wirlschaft, wo die Herren Professor Böhme und König!. Sächs. Kammermusik»» Schramm auf Trompete, Violine und Klavier klassische Kompositionen, und die beiden Frl. Suse Schramm und Charl. Führ wunderhübsche Lieder zu Gehör brachten. Es war ein schöner, gediegener Kunst- genuß und dazu veredelt durch die Ueberlassung de» Rein gewinns für die Liebesgabenkasse des Milltäroereins, so bah der Vereinsvorstand, Herr Bürgerschullehrer Unger, di« Zustimmung aller Konzrrtbesucher fand, als er den Künstlern für die herrlichen Darbietungen herzlichen Dank aussorach. — Eine Zunahme von Erkrankungen an Diphtherie macht sich seit einiger Zeit in verschiedenen Orten bemerk bar. Es wird deshalb auf die Gefährlichkeit dieser Krank heit ganz besonders hingewiesen. Behausungen, in denen Diphthertekranke sich befinden, sollen von fremden Personen überhaupt nicht betreten werden. Kindern ist das Be treten solcher HSüsek ausdrücklich verboten. Ist in einem Hause ein Fall von Diphtherie-Erkrankung vorgekommen, sd soll sehr streng darauf gehalten werden, daß etwa im Hau» vorhandrne Kinder nicht mit anderen Kindern auf öffentlichen Straß«« und Plätzen m Berührung kommen. Nur so säht sich die Weiteroerbreitung der sehr gefährlichen Htaniheit verhindern. — In diesem Jahre hat es erfreulicherweise o«hält- nismötzig viel Kürbisse geneben und diese aufzubewahren ist ein Gebot der Notwendigkeit. Da ist es jedenfalls nicht unangebracht, ein recht einfaches Mittel, diese dem Ver derben leicht ausgesetzt« gesunde Frucht zu erhalten, mit- zuteilen. Man braucht sie nur einige Wochen in einem warmen Naum« (geheizte Stube oder Küche) ruhig lagern zu lassen, damit dar Wasser in ihnen verdunstet und die Äutzenrinde fest wird, dann werden sie sich bis weil ins nrue.Jahr hinein halten. Ülberndorf. Der Grenadier Paul Büttner von hier, welcher vor kurzem für tapferes Verhalten vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klass« ausgrz«ichn«t ward, wurde zum Gefreiten befördert. Seifersdorf. In der hiesigen Schule beginnt in diesem Winterhalbjahr der Fortbildungsschulunterrichl erst am Itz. November. — Die durch Schulkinder der obersten Klasse der Schule zu Seiserrdorf ausgeführt« Sammlung fürs Rote Kreuz brachte eine Summe von 100,20 M. Kreischa. Im neu vorgerichteten Saale des hiesigen „Erbgerichtes" fand am Freitag den >3 Oktober vor den Feldgraue« unseres Lazarettes und geladenen Gästen de» Sanatoriums ein gröberes Konzert der Militärkapelle des Artillerie Regiments 64 aus Ptrna statt unter gütiger Mit wirkung der Konzertsängerin Frau Müller-Krigar-Dresden. Die hier ost und gern gehörte Künstlerin bot Arien und Lieder von Mozart, Krieg, Taubert mit tiefer Empfindung und vollendeter Koloratur, die stürmischen Applaus erziel ten. Das Musikchor brachte Opern- und Operettenteile von Aubert und Millöcker, Streichquartette, Märsche und reizende Soli» für Trompete, Pikkoloflöte und Oboe zu Gehör, die vorzüglich gelangen. Der Reinertrag oe» Konzerte» kommt einer Weihnachtsbescheerung für dir verwundeten Krieger de» Lazarettes zu gute. — Im Speisesaale des Schlosses finden allwöchentlich Unterhaltungsabende für die feld grauen Kämpfer statt, die von heimischen Kräften ourge- führk werden. Auch werden oft gemeinsame Ausflüge in die Umgebung mit den Kriegern unternommen. Dresden, !3. Oktober. Der König hat gestern dem Divisionskommandeur Generalleutnant Bärensprung fol gende» Telegramm gesendet: „Mit grober Freude habe ich heute die Meldung von dem herrlichen Angrisf auf den Ambos-Wald er< halten. Die drei zu Ihrer Division gehörigen Regi menter haben, würdig ihrer ruhmvollen Vergangenheit, dem übermächtigen Feinde gezeigt, dab meine Sachsen noch nicht zermürbt sind. Bitte sprechen Sie Ihren Regi mentern meine wärmste Anerkennung und meinen herz lichsten Dank aus." Der König hat dem Infanterie-Regiment Nr. 182 folgender Telegramm gesendet: „Ich habe durch Generaloberst Freiherrn w Hausen, den Chef des Regiments, Meldung erhalten von den sehr schönen Kämpfen des Regiments tn den letzten Tagen. Nachdem es sich bereits bei mehreren Gelegen heiten slhr ausgezeichnet hat, benütze ich die jetzige Kampfhandlung mit besonderer Freude, um dem Re giment für seine guten Leistungen meine vollste An erkennung und meinen wärmsten Dank auszusprechen." Dohna. Der hiesige Kirchenvorstand hat beschlossen, «in eigenes Kirchen blatt für die Gemeindeglieder der Kirchgemeinde Dohna herauszugeben. Dieses soll Nach- richten über religiöse und kirchliche Fragen bringen und zum Nachdenken darüber anregen, zugleich auch da, Interesse für örtliche kirchliche Angelegenheiten wecken. Da» Blatt wird im Jahre viermal erscheinen. Döbeln. We?en unwürdigen Benehmens gegenüber einem gksangenrn russischen Offizier wurde die Tochter eine« hiesigen Beamten, Ilse Lehmann, vom Schöffen- gericht zu 10 Tagen Gefängnis verurteilt. St« hatte ovm Fenster der elterlichen Wohnung aus einen russischen Oberleutnaut, der tm gegenüberliegenden Gefangenlager unlergebracht ist, kennrn gelernt, mit ihm geliebäugelt und Naschwerk von ihm angenommen. Leipzig. Ein Unbekannter, der den Eindruck eines heruntergekommenen Menschen machte, betrat am Mittwoch nachmittag einen Verkaufsladen im Stadtinnetn und bot der Inhaberin einen Warenartikel zum Kaufe an, den er je doch nicht mitsührte. Da die Frau sich aus da» ungewisse An gebot nicht einltrb, machte er seinem Aerger durch Schimpf, reden Lust. Plötzlich wurde die Frau von einem Schwindel be fallen. Der Unbekannt« verlieh hierauf den Laden, da er an scheinend bemerkt hatte, dah sich im dinieren Teile desselben noch weitere Personen aushielten. Nach Angabe der Ge schäftsinhaberin soll der Mann einen Gegenstand in der Hand gehabt haben, mit dem er sich beschäftigt hat. IE» liegt die Wahrscheinlichkeit nah«, dah der unheimliche Ladenbesucher eine Betäubung der grau durch Aether und sodann einen Landenkassenraub geplant hatte. Zwickau. Weit über 100 Ladeninhaber vereinbarten, ihre Geschäfte während der Kriegsdauer Sonn- und Feier tags, mit Ausnahme der letzten vier Sonntage vor Weih- nachten und je zwei Sonntagen vor Ostern und Pfingsten, um 1 Uhr zu schließen. Zwickau, 14. Oktober Um sich das Leben zu nehmen, verschluckte hier eine Frau «inen Löffel. Eine Operation im Krankensiift befreite sie wieder von dem Fremdling im Magen. — Der Rat der Stadt hat beschlossen, den Landwirten Zwickaus jeden Verkauf von Kartoffeln an Privatpersonen zu untersagen. Der für die Stadt beschlagnahmte Teil Kartosfeln ist an diese abzuliefern. Hohenstein - Ernstthal. 13 SOO erholungsbedürftige Kinder hat bas Belhlehemstift im HÜItengrund bei Hohen stein Ernstthal in 25 Jahren ausgenommen und verpflegt. Jetzt können dort jährlich 900 Kinder auf je 4 Wochen ausgenommen werden. St. Egidlen. Der Einbrecher, dem es unlängst ge- lungen war, bei einem hiesigen Gutsbesitzer 900 M. zu erbeuten, aus dessen Konto auch zahlreiche andere Einbruchs- dirbstähle in der Umgegend kommen dürsten, wurde in Niederasfalter in der Person de» Bergarbeiters Reimann aus Hohndorf, eines 23 Jahre alten schwer vorbestraften Menschen, dingfest gewacht. Johanngeorgenstadt. Der am 21 September nach Unterschlagung einer großen Summe stachlig gewordene Buchhalter Thum der Speditionsfirma Tittel ist jetzt in einem Eisenbahnzug bei Wien verhaftet worden, nachdem Ihn ein österreichischer Polizeibeamter auf Grund.sein« ver öffentlichten Photographie erkannt hatte. Thum stand im Begrisse, nach der Schweiz abzureisen. Von dem verun treuten Gelde, das anfangs auf 10 000 bis 12 000 Mark geschätzt wurde, aber wesentlich mehr betragen soll, soll Thum nicht» mehr bei sich gehabt haben. Er ist 38 Jahre alt, verheiratet und von Geburt Oesterrelcher. Patentschau. (Aus den amtlichen Veröffentlichungen, zusammengestellt vom (Patentbureau O. Krüger L Co, Dresden, Schlotzstr. 2.) . Sächs. Holzwaren-Industrie CI. Janssen, Dippoldiswalde: Brotschneidemaschine mit zwischen einem Holzbügel schwingbarem Messer (Gm). Alfred Bormann, Birkigt: Scharnier mit Kugelgelenk an Bockleitern (Gm.). Herm. Paul Gebler, Coschütz: Nähale (ert. Pat.). Sächs. Holzwaren-Industrie Cl. Janssen, Dippoldiswalde: Brotschneidemaschine mit schwingbarem Messer (Gm). Diebstahl in Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonnabend abend in der Zeit zwischen 1/2 und 3/4 7 Uhr sind von einem bet dem Handelsmann M Wolf stehenden Wagen 1 Paar gebrauchte Herren halbstiesel und 1 Paar Kinderschuhe, letztere neu besohlt, entwendet worden. An dem Wagen hat sich ein 10 bi» 12 Jahre alter Knabe zu schaffen gemacht, der die Flucht nach der Nikolaistratz: genommen hat. Sachdienliche An gaben, die zur Erlangung der Stiefeln pp. dienen können, werden an die Polizeiwache erbeten. 19 Dampfer an der amerikanischen Küste versenkt. Die Züricher Blätter melden aus Mailand: An her vorragender, Stelle veröffentlicht der „Corriere della Sera" die Nachricht, daß an der amerikanischen Küste bisher ins gesamt 19 große Dampfer versenkt wurden. Schrei nach dem Kinde! Paris. „L'Oeuvre" verösfentlicht an der Spitze seiner Nummer in Fettdruck folgenden Ausruf: „Achtung, Frankreich! Im Laufe der beiden letzten Monate hat die Zahl der Todesfälle in Paris die der Geburten um 3992 überschritten." Kommentare zu diesem eindrucksvollen Satz hat das Blatt unterlassen, denn die Zensur hätte sie doch unter drückt. Indien verlangt die Selbstregierung. London, 13. Oktober. Die „Times" erfährt aus Simla, datz eine von 19 au» Wahlen heroorgegangenen Mitgliedern de» gesetzgebenden Rates unterzeichnete Note mit der Bitte um konstitutionell« Arnderungen nach dem Kriege dem Vize- lönig überreicht wurde. In dieser Note wird die baldige Einführung der Selbstregierung und die Einführung von Wahlen für den Ausführrnden Rat, sowie die Vermehrung der Zahl der indische« Mitglieder und di« Brrmlndetung der Zahl d«r Vertreter des Cloil Service im Gesetz,ebenda« Rate verlangt. Man darf gespannt sein, in welcher Weise die englische Regierung Farbe bekennt und gewisse Versprechung«« ,1nW' Ein japanisch-chinesischer Zusammenstoh unausbleiblich? Köln, 15. Oktober. Nach der „Kölnischen Zeitung" melden dir „Baseler Nachrichten" aus Petersburg: Tele gramme des Rutzkoje Blowo aus Peking und Tokio lassen einen japanisch.chtn«ftsch«n Zusammrnstotz unausbleiblich erscheinen. Japan hat mit den Mobilisierung,arbeiten be- gönnen. Seine Geschotzerzeugung wird von jetzt an für den eigenen Bedarf zurückgrhalten. Auch die japanische Handelsflotte hat Befehl erhalten, bi« auf weitere« keine Transporte mehr für ausländische Rechnung anzunehmrn. Die kanadischen Häfen gesperrt. Der „Zürcher Tagesanzeiger" meldet aus London: „Daily News" melden au» Montreal: Die kanadischen Häfen sind für die neutrale Schiffahrt bi» aus weitere» gesperrt. Infolge der wachsenden Tauchbootgefahr lehnen die kanadischen Reeder da» Auslaufen ihrer befrachteten Dampf« ab. .. Wie der Hafen von Dar-es-salam unbrauchbar gemacht wurde. London, 14. Oktober. Die „Timer" erfahren au» Kapstadt, datz die Deutschen kurz vor der Besetzung von Dar-er-salam durch die Engländer alle Lokomotiven und andere» rollendes Eisenbahngerät in den Hafen geworfen haben, wodurch das Ausladen der Schisse behindert und die Transportmittel der ZmttaliDubahn nach Tabora unbrauchbar gemacht worben sind. Dar-e- salam hat na türlich al» hauptsächlichster Stützpunkt für die Unterneh mungen des General» Smuts dienen sollen. Ein Munitions-Dampfer versenkt! Frankfurt a. M., 14. Okiober. Die „Franks. Zeitung" erfährt au« Christianis: Gestern nacht ist der für Rumä nien bestimmte Munitionsdampfer „Bistritza" (3688 Brutto- registertonnen) auf der Fahrt von Brest nach Archangelsk von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden. Diese» brachte die Mannschaft bis nach Syltesjord, wo sie an Bord eines russischen Seglers gesetzt wurde, welcher sie nach Vardö brachte. Es wird berichtet, datz Ladung und Schiss für 25 Millionen Kronen versichert gewesen seien. " Die bedrohte, höchst kritische Lage Rumäniens. Rotterdam, 14.Oktob«. D«Militärkri1ik«der„Moining Post" bezeichnet die Lage Rumäniens als im höchsten Grade kritisch geworden. Dir feindlichen Berichte seien keines wegs übertrieben. Mit Sorgen erwartet Bukarest den von drei Seiten drohenden Einsoll. Die Rolle Griechenlands. Lugano, 15. Oktober. Eine römische Meldung de» Mailänder „Secolo" bestreitet die anderweitig von der Entente verbreitete Nachricht, datz die Gesandten des Bier- verbände» mit dem griechischen Ministerpräsidenten Makros verkehren, ihre Vollmachten seien vielmehr auf den fran zösischen Admiral Übertragen worden, der a'le Sicherheits mahregeln ergreift. Die italienische Presse gibt in hämischer Weise ihrer Befriedigung über die völlige Ohnmacht Griechen lands Ausdruck, welche» nunmehr dank seinem deutsch freundlichen König in die Lage eine» eroberten Lande« geraten sei. Der „Secolo" stellt noch schlimmere» in Aus sicht, falls die deutschfreundlichen Anwandlungen andauern sollten. Sarrails Offensive. Wien. Der „Neuen Freien Presse" wird aus Sosia gemeldet: Die Offensiv« Sarrails gegen den rechten bul garischen Flügel ist vollkommen lahmgelegt. Der Gegner kann keinerlei Vorteile mehr erringen. Der Kampf am Cernaflutz war lebhaft. Ein weiteres Vordringen für di« Ententrtruppen ist unmöglich, solange der Flutz selbst nicht in ihrer Hand ist. Der Feind verwendet deshalb dort seine grötzten Kräfte. Seine Angriffe stotzrn dort auf den hartnäckigsten Widerstand. Trotz ungeheurer Opfer bleibt der Gegner stet» an der gleichen Stelle. Bei dem Dorfe Skoschioir scheiterten sechs rasch aufeinanderfolgende An griffe. Da» gleiche Schicksal hatten Angriffe an der Struma und am Vardar. Die Hoffnung der Entente, bald in Monastir siegreicheinzuziehen, kann als aussichtslos be trachtet werden. Ein Aufruf Mackensens an die makedonifche Beoölkerugg. Berlin, 16. Oktober. Die „Post" meldet von der griechisch- bulgarischen Grenz«: Generalftldmarschall von Mackensen hat an di« Bevölkerung von Griechisch-Makedonien einen Aufruf erlassen, der in Zehntausend«« von Errmplaren in griechisch-bulgarischer und deutscher Sprache verbreitet worden ist. Da» Manifest lautet wie folgt: „Seit einem Jahr befinden sich Truppen der Alliierten in Eurem Land unter dem Vorwand, Eure Freiheit zu schützen, nach dec aber niemand al» sie selbst trachtet. Seit einem Jahr habt Ihr in Eurem Lande Franzosen, Engländer, Serben und Italien«, die sich al» die Herren Griechenlands gebärden und Euch die Freiheit «in« un abhängigen Nation genommen haben. Durch Monat« hielten wir uns an Euren Grenzen »nd Hetzen Eure Un abhängigkeit und Eure Rechte unangetastet. Mil großer Geduld blieben wir Zuschau«, wir sich Euer Feind allmählich aus Eure Kostest und durch Eure Mittel verstärkte, während wir un» der äußersten Rücksicht befleißigten. Bürg«Gri«chen- land»! Wir wollten auch für die Zukunft Eure Grenz« nicht