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und zwar b. sonders durch Amerika, kommen. Wir verstehen deshalb nicht, weshalb Lloyd George es für notwendig gehalten hat, jede Einmischung zurückzuweisen. Das Blatt glaubt nicht, daß die Zeit für eine neutrale Vermittelung schon gekommen sei. Englands Rekrutenmangel. Der „Rotterdamsche Courant" erfährt aus London: Eine Regierungskommission hat der Regierung ein Memo randum unterbreitet, worin gesagt wird, bah neue Zukuhr von Mannschaften für da» Heer und von Arbeitern für die Munitionsfabriken rin dringendes Bedürfnis sei. Die Kommission schlägt vor, die Freilassung in gewissen Be rufen aufs alleräub«s!e zu beschränken und eine gleichmähige Anwendung des Rekrutenersatzsystems in allen Fabriken durchzusühren. Auszeichnung anläßlich des Jubiläums des Königs von Württemberg. Stuttgart, 5. Oktober. Wie der „Schwäbische Merkur" erfährt, ist der Ministerpräsident vr. Weizsäcker vom König anläßlich seines Regierungejubiläums in den erblichen Frei- herrnstand erhoben worden. Eine innere Krise in Rumänien? Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Budapest: Die Sofioter Zeitung „Utro" erfährt von der rumänischen Grenze, daß die Bukarester Polizei den Direktor des „Adeverul", Konstantin Mille, und den Oberst ManescU auf Anord nung der Regierung aus Bukarest ausgewiesen hat und in Braila internieren ließ. Sollte diese Meldung richtig sein, so müßte man dar aus auf eine schwere innere Krisis in der Hauptstadt schließen, denn Mille war einer der Haupthetzer zum Kriege und dürfte von der Verwirklichung seiner Politik andere Belohnungen erwarten als sie ihm jetzt zuteil geworden zu sein scheinen. Der Seekrieg. Genf, 6. Oktober. Lyoner Blätter melden aus Madrid, daß der Kapitän des spanischen Dampfers „Martienze" acht Ueberlebende der französischen Kohlendampsers „Cap Matapan", der von einem deutschen Unterseeboot versenkt . wurde, ausgenommen hat. Die Italiener im Epirus. Lugano, 6. Oktober. Ueber die Besetzung von Santi Quaranta und Agirocastro durch die Italiener sagt der „Corriere della Sera", die Griechen hätten 1913 aus der europäischen Verwirrung Nutzen gezogen und seien unter dem Vorwande der Sicherung der Grenzen und nationaler Etgrntumsansprüche in Albanien bis nach Balona rin- gedrungen. Die jetzt vollzogene Besetzung des Epirus be kräftigt den Willen oes Vierverbandes, an den Beschlüssen der Londoner Konferenz b-züglich Südalbanien festzuhalten. Griechenland habe sich ihnen zu widersetzen versucht durch die zeitweise Besetzung einiger strategisch wichtiger Punkte zwischen Argirocastro und Doivino, was einen italienischen Protest zur Folge hatte. Sodann überreichten die Bier verbandsmächte im vorigen Juli der griechischen Regierung eine Note, in welcher die Demobilisierung des griechischen Heeres verlangt wurde. Italien hatte sich dieser Note an- geschlossen mit der speziellen Forderung der sofortigen griechischen Demobilisation im Nord Epirus. Lugano, 6. Oktober. Die Italiener machen sich die Knebelung Griechenlands durch die Entente zu nutze und besetzen die unverteidigte Provinz Nordepirus, die, von einer griechischen Bevölkerung bewohnt, sich für Griechenland erklärt und ihr« Abgeordneten in die griechische Kammer schickt. Die Absichten der Italiener sind offenbar, sich einmal in den Besitz von Nordepirus, der Meerenge von Corsu und danach von Corsu selbst zu setz-n und ferner die Bulgaren in Westmakedonien zu bedrohen. Es ist jedoch sehr zu bezweifeln, daß sie hierzu über genügend Kräfte verfügen. Die rumänische Regierung endgültig in Jassy. Bern, 6. Oktober. Der Bundesrat ernannte den ehe maligen Legationsrat der schweizerischen Gesandtschaft in Paris Baissier zum Geschäftsträger in Bukarest. Derselbe wird sich, wie verlautet, nach Jalsy begeben, wohin die rumänische Regierung endgültig übcrgesiedelt ist. Anerkennung der Regierung Venizelos durch die Entente. Basel, 6. Oktober. Wie die französischen Zeitungen miiteilen, sind die Regierungen der Entente mit der Re gierung Venizelos in Kreta sowohl durch die Konsuln Frankreichs und Englands in Canea als auch durch den englischen Admiral, der das Urberwachungsgeschwader von Kieta befehligt, in Verbindung getreten. Ein neuer Luftangriff auf Bukarest. Genf, 6. Oktober. Sieben deutsche Flugzeuge führten, wie der „Petit Parisien" meldet, am 5. Oktober einen An griff gegen Bukarest au». Durch die zahlreich abgewor fenen Bomben wurden 7 Gebäude zerstört und eine große Anzahl Personen getütet und verwundet. Ei» großer englischer Dampfer versenkt. London, 6. Oktober. (Reuter.) Es wird amtlich be kannt gegeben, daß der von der Regierung erworbene Counard-Dampfer „Franconia" (i8 iso Tonnen) gestern von einem feindlichen Unte-seeboot« im Mittelmeer ver senkt worden ist. Der Dampfer hatte zur Zeit keine Truppen an Bord. 12 Mann der Besatzung werden vermißt, 302 sind gerettet. Venizelos-Freiwillige in Marseille. Lugano, 5. Oktober. Wie ein Telegramm aus Mar- sei le meldet, hat der griechische Hauptmann Joamides Venizelos mitgeteiit, daß er sich mit 5000 Freiwillige in Marseille einschiffen werde. Versenkt. Drontheim. Der Dampfer „Knud Jarl" (1070 Tonnen) ist an der Murmanküste versenkt worden. Eine Expedition geht zur Abholung der Mannschaft ab. Larolk. Der Dampfer „Nestor" ist wahrscheinlich durch ein deutsche» Unterseeboot versenkt worden. Er war mit 1800000 Kronen gegen Kriegsschaden versichert. Wichtige ministerielle Aenderungen stehen nach einer Reutermeldung in Rußland infolge Er nennung von Protopopow zum Minister des Aeußern be vor. Der liberale Dumaprästdent wird im Zusammen hangs mit der Be»k»ng eines hohen Amtes genannt. 1600» Mann betragen nach einer Meldung aus Saloniti die Truppen des Ausschusses der nationalen Verteidigung. Unglücksfall. Reinhardtsgrimma. Ein höchst bedauerlicher Unglücks- fall ereignete sich hier. Frau Olga Schuster wurde von einem Pserde geschlagen und zwar so unglückiich, daß sie verstorben ist. Wettervorhersage. Meist trüb, keine wesentliche Temperaturänderung, zeit weise Niederschläge. Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Nächster Erpeditionstag: Sonntag den 8. Oktober nachmittag» von 2—5 Uvr. Aus dem Reiche. Kaiser Wilhelm und die Lappländer. Ein seit langen Jahren in Norwegen ansässiges Mit glied des „Vereins für das Deutschtum im Ausland" unter nahm kürzlich eine Vortragsreise nach den nördlichen Teilen des Landes und machte auch hier die Erfahrung, daß die Bevölkerung keineswegs so deutschfeindlich ist, wie der größte Teil der Presse und der vor England zittern den norwegischen Kaufmannschaft. Bei dieser Gelegen heit kam auch ein Lappländer, namens Hendrik Raste, an Bord und erklärte dem Deutschen etwa folgendes: Du bist ein Deutscher; ich verehre die Deutschen, es sind tapfere und kluge Menschen. Dein Kaiser und Prinz Heinrich haben mich besucht. Dein Kaiser ist ein guter Mann, in seinem Blick ist kein Falsch. Ein Volk, das solch einen guten Fürsten hat, darf und wird nicht verlieren. Ich erzähle meinen Stammesgenossen immer, daß Deutsch lands Kriegsführung gerecht ist, und daß sie nichts vom Schwindel der Alliierten glauben sollen. Du mußt mir Aufklärungsschriften schicken, viele, viele Exemplare, ich werde sie gut anbringen. Hast Du nicht ein Bild von Hinüen- bürg und Kapitän König? Zum Glück hatte der Deutsche einige Schriften bei sich, und in einem Hefte der „Woche" war gerade ein Bild des Kapitän König. Unser Landsmann gab ihm alles, und das Gesicht des Lappen strahlte. Einige Tage darauf erhielt der Deutsche einen Brief von einem anderen Lappen, der ebenfalls um Schriften bat. -i- Spende des Königs von Bayern. König Ludwig bat von Berchtesgaden aus unter dem 3. d. M. nachstehendes Handschreiben an Staatsminister Frhrn. von Soden gerichtet: „Mit lebhaftem Interesse verfolge Ich alle Maßnahmen und Einrichtungen auf dem unter den gegebenen Verhält- Nissen so wichtigen Gebiete der Volksernäh rung. Unter den Vorschlägen, durch die besonders in den Städten die Lage der von Ernährungs schwierigkeiten bedrängten Bevülkerungs-s kreise erleichtert werden soll, erscheint Mir der Gedanke,' in großzügiger Weise Volksküchen und ähnliche öffentliche Speiseanstalten einzurichten, vorzugsweiser Berücksichtigung und nachdrücklicher Unterstützung wert. Mit Befriedigung höre Ich, daß eine weitere Ausgestaltung und Einführung derartiger Einrichtungen in den Städten des Landes tat kräftig in Angriff genommen werden soll. Ich finde Mich deshalb bewogen, der Förderung solcher Unternehmungen die Summe von. 2 0 0 0 0 0 Mark aus den zu Meiner Verfügung stehenden Mitteln zuzuwenden. Möge es der zielbewußten und unverdrossenen Arbeit der staatlichen und der gemeindlichen Stellen gelingen, im Volke die Erkenntnis zu stärken, daß für seinen Ernährungsstand ausreichend gesorgt ist. Ich vertraue darauf, daß alle Volkskreise in ihrer während des ganzen Krieges be währten Opferfreudigkeit ausharren, getragen von dem Bewußtsein, daß sie hierdurch zu Hause mitwirken an dem siegreichen Kampfe gegen unsere Feinde, und daß die in der Heimat gebrachten Opfer weit zurllckstehen hinter den ungleich größeren Mühen und Drangsalen lull.rer beldenbakten Kämvler auk den Krieasfchauoläüen." Plötzlich und unerwartet verschied unsre herzens gute Gattin und Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, an eincm schweren Un> glücksfalle, Frau Olga Schuster. Reinhardtsgrimma. Dies zeigt tiefbetrübt an Richard Schuster nebst allen Hinterlassenen. Die Beerdigung findet Sonntag den 8. Ok tober nachm. 2 Uhr vom Trauerhause aus statt. Japanische Rätsel. Wie schon gemeldet ist, befindet sich Japan zurzeit in M einer Ministerkrise. Aber während bei den letzten Ver- M änderungen in den europäischen Kabinetten die Ursache M für einen derartigen Wechsel meist immer klar auf der W Hand lag, verlautet über die Gründe, die in sJapan zu W einem , M Wechsel in der Regierung > W geführt haben, noch nichts. Ebenso ist es noch nicht ent- M schieden, wer der Nachfolger des Grafen Okuma werden M wird. Einen Fingerzeig bietet vielleicht der Umstand, daß W der Kriegs- und der Marineminister nicht ihren Abschied M genommen haben. Das deutet darauf hin, daß man in M der Flotten- und Heerespolitik zurzeit einen Wechsel nicht M für angezeigt hält. Dagegen liegt die Vermutung nahe, M daß Japan gewillt ist, in gewissen Punkten seiner bis- W herigen äußeren Politik einen Wechsel eintreten zu lassen. N Zur Beurteilung der japanischen Verhältnisse muß M man sich immer vor Augen halten, daß der jetzige Krieg U Japan in eine so günstige Lage gebracht hat, wie es selbst 8 wohl kaum erwarten konnte. Das Reich des Mikado ist W diejenige Macht, die trotz aktiver Teilnahme am Kriege I unter ihm gar nicht gelitten, sondern nur außerordent- S liche Vorteile gehabt hat. Mit Ausnahme der Fortnahme von Kiautschou hat es an weiteren kriegerischen Hand- H lungen kaum teilgenommen. Es hat dagegen, ebenso wie K die nordamerikanische Union, durch die Lieferung von A Kriegsmaterial, namentlich an Rußland, außerordentlich glänzende Geschäfte Z gemacht. Und dieser Punkt dürfte besonders schwer ins H Gewicht fallen. Vor Beginn des Weltkrieges hatte Japan sich in W wirtschaftlicher wie in politischer Beziehung in völliger S Abhängigkeit von England befunden. Die Entwicklung U der politischen Dinge in Ostasien aber hatte es dem Insel- U reiche ermöglicht, sich in politischer Hinsicht fast ganz vom M europäischen Einfluß loszulösen. Den Nest von Abhängig- W keit hat es noch während dieses Krieges unter geschickter W Ausnutzung der Festlegung, Englands und Rußlands ab- A gestreift. Als drückend empfindet man zurzeit nur noch die wirlschaslliche Abhängigkeil von den „Alliierten". Aber auch in dieser Beziehung dürfte die Zeit nicht mehr W fern sein, wo Japan völlig -freie Hand haben wird. W Namentlich John Bull hatte Japan goldene Fesseln an- "Z gelegt. Diese abzustreifen war nämlich Japan seinerzeit Z in dem Friedensschluß mit Rußland nicht gelungen, da Ä es auf eine Kriegsentschädigung verzichten mußte. Das H ist nun während dieses Krieges nachgeholt worden. Japan « hat durch seine Kriegslieferungen derartig viel verdient, Ä daß es einen großen Teil seiner in Europa gemachten A Anleihen zurüäkaufen konnte. Dauern die jetzigen Ver- U hältnisse noch länger, dann wird der Augenblick bald I nabe sein, wo Japan auch wirtschaftlich völlig auf eigenen i Füßen steht. Vielleicht deutet der Ministerwechsel darauf hin, daß i Japan eine neue Orientierung seiner Auslandspolilit vorbereitet. Es hat zwar ein Bündnis mit England, aber dieses ist durch Englands Abmachungen mit der nord amerikanischen Union so gut wie wertlos geworden. Gleich- i zeitig hat sich aber Japan inzwischen den Vorrang in Z China geschaffen; denn die einzige Macht, die ihm hier I wirkliche Schwierigkeiten hätte machen können, Rußland, Ä hat dem neuen Bundesgenossen vertragsmäßig die Vor- 8 Machtstellung im Reiche der Mitte eingeräumt. Die japa nische Politik hat es bisher immer verstanden, sich nie 8 allzusehr in die Karten sehen zu lassen. Dies scheint auch diesmal der Fall zu sein. So fügt der neue Minister wechsel zu den bisherigen japanischen Rätseln nur ein neues. Aber man darf wohl annehmen, daß auch dessen Lösung eines schönen Tages den jetzigen Bundesgenossen eine unangenehme Ueberraschnng bereiten wird. * Amtliche Kriegsberichte. Deutscher Bericht. Großes Hauptquartier, den 5. Oktober 1S16. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Auf dem Schlachtfelds nördlich der Somme wuchs die starke Artillerietätigkeit vor den Infanterieangriffen der Gegner zur größten Heftigkeit an. An den meisten Stellen blieb die zum Sturm angetretene feindliche Infanterie bereits in unserem Feuer liegen. So brach ein englischer Angriff zwischen dem Gehöft Mouquet und Lourcelette völlig zusammen; so gelangte der zwischen Lourcelette und Eaucourt t'Abbaye vor brechende Gegner nur bei Le Sars bis in unsere Stellung, wo die englische Infanterie mit schweren Verlusten der unsrigen im Handgemenge unterlag; so scheiterte auch ein über die Linie »ancourt —Vouchavesnes geführter französischer Angriff vor unseren Linien. Zwischen FrLgicour» und Ravcourt wurde am gestrigen Morgen heftig gekämpft; hier haben wir einzelne Gräben ver loren. Heeresgruppe Kchon prinz. Beiderseits der Maas lebhafte Artilleriekämpfe. i Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. An der Stochod-Front mehrere vergebliche Vorstöße schwächerer feindlicher Abteilungen. Immer wieder erneuerten die Russen ihre wütenden Angriffe westlich von Luck. Sie haben nichts erreicht! Jedesmal wurden ihre Angriffswellen von der Artillerie, der Infanterie und den Maschinengewehren zusammea- geschossen. Nur nördlich von Zubilno drangen schwache Teile bis in unsere Stellung vor, aus der sie sofort wie der geworfen wurden. Unsere Flieger, die auch an den vorangegangenen Tagen durch ersolgreiche Angriffe auf Lager, Truppen bereitstellungen und Bahnanlagen den Gegner geschädigt hatten, Letzten gestern durch Abwurf zahlreicher Bomben den vahnhof Rozyszcze und die in seiner Nähe liegen den Etappeneimichtungen in Brand. Ar <B 2. UN im <S zu, Do H« Co gin 4. c See und nört Bah zum "See feint am; der Dörs sanft Jeni ihre Küstc wäre Trup hatte Kojai und! zwei zentri die v an ui auf i sucher hinter Dürfe teile; unserc umfaf und h Die rr setzten Dobru Greise sind d worde I> und I feindli Feuer des S die Hö sere W Zeugsch mit gr Ke Ar bei N< ihrer A genann standes Kampfs Flügger An Erkund An den Kei Na, Truppei von Am und der Feindes bedeute, Bataillo 100 Sol Ve (4. Okto Österreich gleitet v der Infc adjutant der Sta Monarch von Hini Serl Truppen Leindes