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«^s BergMi-nn beschäftigt, wo ihn nun dar Unglück er eilt«. Drr bedauernswerle Mann ist Vatrr von 5 un mündigen Kindern. Hirschbach. Dank fleißiger Werbung durch Herrn Lehrer Glöckner und durch große Opferwilligkeit der Litern wurden durch die Schulkinder von Hilschbach und Herms dorf 1800 Mark zur 5. Kriegsanleihe gezeichnet. Bon 105 die Schul« besuchenden Kindern wurden 97 Einzel- zeichnungen abgegeben. Für die beiden kleinen Gemeinden wahrlich eine ehrenvolle Tat. Reinhardtsgrimma Am vergangenen Sonntage wurde hier das Erntedankfest in schlichter, dem Ernlte der Zeit entsprechender Weise würdig gefeiert. Eine zahlreiche Festgemeinde füllte am Bormittag das Gotteshaus, um Gott, dem Geber oller Gaben, Lob, Ehre, Preis und Dank zu bringen. Der Abend vereinte dis Glieder der Gemeinde aller eingepfarrten Ortschaften zu einem Familienabend im Erbgericht. Nach allgemeinem Gesänge und der Be grüßungsansprache durch den Orisgeistlichen, Herrn Pfarrer Ludwig, hielt Herr Lehrer König-Cunnersdorf einen Bar trag über den Goldschatz der Reichsbank. Den Goldbe stand derselben durch Ablieferung von Eoldschnuck an die Goldankaufsstellen fortgesetzt zu stärken, ist vaterländische Pflicht. Den zweiten Bortrag bot Herr Lehrer Glöckner- Hirschbach. Als am Borabende von Hindenburgs Geburts tag forderte er in markigen Worten alle Anwesenden auf, durch allgemeine Bereiligung bei der Zeichnung der fünften Kriegsanleihe dem Lieblinge des deutschen Bölkes ein würdiges Geburtstagsgeschenk darzubringen Eine im Saale veranstaltete Sammlung für den Kiiegshüfsausschuß de« Bezirk» Dippoldiswalde erbrachte den ansehnlichen Betrag von 53 Mark. Dankcsworte des Herrn Pfarrer Ludwig und gemeinsamer Gesang beendeten den festlichen Abend. Höckendorf. Dem Vizewachtmeitter d. R. und Offizier- aipiranlen im Feldartilleri -Regiment Nr. 28 stuck, jur. Erich Heber, Sohn des Herrn Gutsbesitzers Eugen Heber hier, wurde das Eiserne Kreuz 2. Klasse verl ehen. Posferdorf. In unserem Gotleshau e fand am ver gangenen Sonntag wieder eine Gedächtnisfeier für 3 in den schweren Kämpfen Gefallene (2 aus Quohren, 1 aus Rippien) statt. Dabei wurde vermeldet, daß bei den Kämpfen im Gebiete der Somme 9 Krieger aus unserer Parochie den Heldentod fürs Vaterland ?rrlitten haben. — Die Kartoffelernte ist bei uns im vollen Gange, der Ertrag läßt freilich zu wünschen übrig. Dresden. Den Ständen ist ein Kgl. Dekret zugegangen betr. den Entwurf eines Gesetzes über die weitere Hinaus schiebung der Gemeindewahlen. — König Friedrich August hat sich am gestrigen Dienstag vormittag mir den Prinzessinnen-Töchtern zu mehrtägigem Aufenthalt nach Jagdschloß Rshefeld be geben. — 7-Uhr-Ladenschluß Zahlreiche Geschäfte Dresdens haben bereits bekanntgegeben, ihre Geschäfte von jetzt ab um 7 Uhr schließen zu wollen, in erster Linie, um Be leuchtung zu sparen. Freiberg. Bon der Strafkammer des Kgl. Land- gerichts h-er sind verurteilt worden: 1. der Mühlen besitzer Wilhelm Hermann Fleischer in Höckendorf bei Edie Kron: wegen Betrugs zu 2 Jahren Gefängnis und 9000 Mark Geldstrafe uns 3 Jahren Ehrenrechtsverlust. Im Uneinbringiichkeilsfail tritt für je 10 Mark Geldstrafe I Tag Gefängnis, jedoch insgesamt nicht mehr ols 2 Jahre; 2. der Nahrungsmittelchrmiker Dr. phtl. Robert Otto Bür ger in Dresden wegen Beihilfe zum Betrüge zu 5 Mo naten Geiängnis; 3. Ler Glasschleifer Franz Otto Geißler aus Roßwein, zur Zeit in Zürich, und Gottfried Schläpi aus Oberschaar, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen Ent ziehung der Wehrpflicht zu je 300 M. Geldstrafe oder 30 Tagen Gefängnis; 4. die Moikereipächterin Hulda Karola Knothe, geb. Liebscher in Nassau i. E wegen übermäßiger Plkissteigerung zu 300 M. Geldstrafe, an deren Stelle im Uneinbringiichkeilsfail für je 10 M. Geldstrafe 1 Tag Ge fängnis tritt. Eppendorf (Sachsen) Um die Gemelndkvmstand->stelle des hiesigen, 5000 Einwohner zählenden Jnsustrieortes haben sich 116 Bewerber gemeldet. Darunter befanden sich einige Juristen, ein Offizier und 84 bereits amtierende Bürgermeister und Gemeindevocstäade. Nach eingehender Sichtung der eingegangenen Bewerbungen wurde im zweiten Wahlgange Ratsobersekretär Pinkes in Auerbach i. B. gewählt. Werdau. Vor einem Ladengeschäft war eine Tafel angebracht mit dem Vermerk: „Eier 29 Pfz." Ein Witzbold mochte sich das Vergnügen, vor dem Worte Eier die Zahl „3" zu setzen Was nun folgte, kann man sich leicht aus- mnlen. Der billige Lierverkäufer wurde geradezu bestürmt Natürlich mußten die Käufer mit sehr enttäuschten Ge sichtern abzirhen; andere aber meinten, auf ihrem Recht bestehen zu können und holten die Polizei herbei, die ent- * scheiden sollte. Da wurde dann natürlich der Irrtum auf geklärt. Zeichnet Kriegsanleihe! Altchen-Nachrichten. Reinhardtsgrimma. Donnerstag den 5. Oktober findet keine Kriegsbetstunde statt. Letzte Nachrichten. Serbien 25 v. H. der Bevölkerung verloren. Laut der „Kölnischen Zeitung" meldet der „Nouvelliste de Lyon" aus Korfu: Noch amtlichen Angaben hat Serbien im LaUfe des gegenwärtigen Krieges mehr ols 1 Million Einwohner, also 25 Prozent feiner gesamten Bevölkerung verloren. Die Stockung der englischen Einfuhr nach Schweden. Stockholm, 3 Oktober. Die Einfuhr aus Großbritannien ist in den letzten Tagen vollkommen zum Stillstand ge langt Nach Meldungen aus Gothenburg ist eine ganze Reihe von schwedischen Dampfern ous Holland und Eng land zurückgekehrt, die diesmal keine Waren an Bord hatten, sondern nur Ballait führten Tausend englische Flieger auher Gefecht gesetzt. Basel, 3. Oktober. Aus London melden die „Baller Nachrichten": Seit Kriegrb-ginn verloren das englische Heer und die Flotte nach amtlichen Angaben in den Verlustlisten bis zum 12. September 1000 Flieger. Wilsons Wahlniederlagen. Schweizerische Blätter berichten: Der Londoner „Mor- ningposr" zufolge ergaben die bi» -um 25. September in d-eizehn demokratischen Wahlkreisen der Bereinigten Staaten oorgenommenen Urwahlen vollständige Niederlage Wilsons. Einberufung der 17jährigen Russen. Der „Köln. Zig." zufolge belichtet die Petersburger „Djen", die Regierung habe die Gouverneure aufgrfordert, die Einberufung des Jahrganges 1919 vorzubrreiten. Die Listen der Wehrpflichtigen sind bis 8. Oktober fertigzustellen. Die Einberusung wird zu Neujahr erwartet. Die Bilanz des Panamakanals. Amsterdam, 3, Oktober. Die gewaltigen Erdrutsche im Panamakanal bei Culebra haben einen merklichen Einfluß auf die Einnahmen gehabt. Bon Mitte September 1915 bis Mitte April 1916 ist der Kanal für die großen Schiffe geschlossen gewesen. Während im Jahre 1914/15 1088 Schiffe durch den Kanal fuhren, paktierten im Iah e 1915/16 nur 787 Schiffe den Kanal Der Tonnengehalt betrug 3 843 038 Tonnen und 2 479 761 Tonnen. Die Einnahmen, welche im vorigen Jahr 4 343 383 Dollar betrugen, waren im Jahre 1915/16 um 2 399 830 Dollar gesunken. Die Kosten für Unterhalt und Verwaltung über steigen diese» Jahr die Einnahmen um 4.5 Millionen Dollar. Frankreich lehnt eine amerikanische Friedensvermittlung ab. Genf, 3. Oktober. Der bevorstehenden Aussprache des Botschafters Gerard mit Wilson und Lansing sind Artikel des „Matin", „Temps", „Petit Parisien" und anderer Pariser Blätter gewidmet. Die Artikel sind dazu bestimmt, halbamtliche Washingtoner Aeußerungen über etwaige Än- läi>fe zur angeblichen Friedensoermittlung der Vereinigten Staaten hervorzurufen. Hierbei wird der Kunstgriff an gewandt, als halte man in Paris schon Kenntnis von be stimmten Vorschlägen, die Gerard der amerikanischen Ne gierung zu unterbreiten beabsichtige. In sehr schroffen Ausdrücken behandeln die Pariser Regierungsblätter die Möglichkeit einer amerikanischen Friedensanbahnung. Der „Temps" und der „Malin" erklären, daß es die Ziele der Verbündeten gründlich verkenne und es ihren Absichten rntgegenwirken hieße, wenn Amerika gegenwärtig auch nur den leisesten Versuch mache, den Vierverband in die Arme zu fallen. Ein Erfolg unserer Seeflugzeuge. Beilin, 3. Oktober. Am 1. Oktober nachmittags ver folgten Seeslugzeuge der Seeflugstation Zeebrügge ein feindliches Seeslugzeuggeschwader. Im Verlause der sich entwickelnden Kämpfe wurde ein feindliches Flugzeug ab geschossen. Die eigenen Flugzeuge sind sämtlich unbe schädigt zurückgekehrt. Zum Zeppelinangriff. Havas meldet aus London: Der in der Nacht vom Montag abgeschossene Zeppelin bewegte sich etwa 20 Mi- nuten in der Gegend nördlich von London, um sich einen Weg durch den Nebel zu suchen. Die Scheinwerfer ver- ioren ihn nicht einen Augenblick, obwohl er immer höher Hing, wobei er sich einiger Bomben entledigte. Einige Schrapnells platzten in der Nähe des Z-pprlins, dann trat Stille ein. Die Kanonen schwiegen. D'.e Lichtstreisen der Scheinwerfer waren wie abgeschnitten Nach Ver lauf von etwa einer Minute erschien in der Lust ein kleines Licht, das immer größer wurde und sich über die ganze Länge der Lenkbalions als riesiger Feuerschein ausbreite'e. Einen Augenblick später strahlte das Lufiichiss ein glänzendes Licht aus über einen Umkreis von 20 Kilometern. Aus der horizontalen Lage ging es rasch in die vertikale Lage über und stürzt« mit unheimlicher Geschwindigkrtt zur Erde nieder. Zum Glück fit! der Zeppelin in der Umgebung nieder, wo er keinen Schaden anrichtele. Man fand Teile de» riesigen Körper» in einem Umkreise von über 3 Kilometern. Einige Mann der Be- satzung wurden in großer Entfernung vom Ballon auf- gefunden, andere wurden unter der über 30 Fuß hohen glühenden Ailuminiummasje heroorgezogen. Bi» jetzt sind 15 Leichen geborgen. Der holländifch-englische Dampferdienft eingestellt. Zürich, 4 Oktober. Mit Ausnahme der Zeeland-Linie haben alle holländisch-englischen Schisfahrtslinten den Ver kehr infolge fortgesetzter Wegnahme drr Schiffe durch deutsche KliegsschiCe eingestellt. > China — Japan. Basel. Dem „Temps" wiro ous London gemeldet: Die Regierung der Vereinigten Staaten hat kürzlich an Japan das formelle Ersuchen gestellt, Auskunft über den Zwischenfall von SHing Lhiantung zwischen China und Japan zu geben. Dos Ersuchen gründet sich auf da» Abkommen von Root-Takahtta von 1908, wonach sich Japan und die Vereinigten Staaten verpflichteten, sich gegenseitig über alle Ereignisse auf dem Lausenden zu er- halten, die geeignet sein sollten, den Status guo in China zu ändern. Die Regierung von Tokio antwortete, sie habe verlangt, daß alle chinesischen Offiziere, die in die Angelegenheit verwickelt waren, bestraft und entlassen und daß allen chinesischen Truppen in der Mandschurei und Mongolei die Weisung erteilt würde, daß sie sich nicht» gegen Japan zuschulden kommen lassen. Endlich habe sie verlangt, daß die besonderen Interessen in diesen beiden Provinzen anerkannt würden. Unter diesen besonderen Interessen wrslehe Japan die Ausübung der polizeilichen und administrativen Gewalt usw. Auch ver langt Japan von China, daß die chinesische Armee in der südlichen Mandschurei und in der östlichen Mongolei nur militärische Berater japanischer Nationalität erhalte; 2. daß China in den Schulen und Kollegien nur japanische In spektoren einstelle; 3. daß die chinesische Regierung in Mulden beim britischen Douoernemrnt sich entschuldige und 4. daß die Familien der bei den Zwischenfällen ge schädigten Japaner entschädigt würden. Die japanische Note hat in Washiogten einige Sensation hecvorgerufen. Ein Armeebefehl des Generals von Falkenhayn. Berlin, 4. Oktober. .Der Kriegsberichterstatter des „Berliner Tageblattrs" meldet aus dem Felde unterm 3. Oktober: Der Oberbefehlshaber der in Siebenbürgen kämpfenden verbündeten Truppen, General von Falkenhayn, hat nach der siegreichen Schlacht bei Hermannstadt folgen den Armeebefehl erlassen: Ich spreche den an der Schlacht vor dem Roten-Turm- Passe beteiligten Truppen meine volle Anerkennung für ihre glänzenden Leistungen aus. Der zahlenmäßig weil über legene Gegner ist so gut wie vernichtet; denn was von ihm noch im Gebirge h-rumirrt, wird dem verdienten Schicksal nicht entrissen. Die schwachen Teile, die sich auf Schleichpfaden nach Rumänien geflüchtet haben, sind leine Truppen mehr. Möge es ollen Feinden des Vaterlandes so ergehen! Das ist der Wunsch, der in unseren Herzen lebt. Vorwärts denn zu neuen Taten und neuen Siegen für alles, was uns teuer ist. Amtlich meldet London: Wir unternahmen am 2. Oktober einen neuen Angriff auf die Flugzeughalle von Brüssel. Eines unserer Schiffe ist nicht zurückgekrhrt. Verbrannt ist im Hafen von Le Havre das englische Pelroleumschifs „Vanellus" (960 Tonnen). Mit zwei Postdampfern trafen in Vlissingen ungefähr 40 deutsche und öslerreichisch- ungarische Zivilinternierte aus England ein. Von dem einen Schiff sah man den Luftangriff auf London und den deutschen Zeppelin wie einen großen Feuerball ab- ftürzen. Wettervorhersage. Zeitweise Trübung, keine wesentliche Temperaturände rung, keine erheblichen Niederschläge. Sparkasse zu Dippoldiswalde. L«ped,tions-Stunden: Sonntags: nur am letzten Sonntv« des Monats von V-2--/-4 Uhr, an allen Wochentagen von LV, bi« 12 Ubr und 2 bi« V-5 Uhr, Sonnabends unuit,rbroch« vor Viä bis 2 Uhr. Gemeindeverbands. Sparkasse Schmiedeberg. Er-edttion-taa«: An allen Wochentagen bis Freitag von 8 bi« I und 3—5 Uhr Sonnabends von 8 -2 Uhr Volks-Bibliothek kn Dippoldiswalde Bürgerschule (altes Gebäude, pari, links). Jeden l. Wochen tag abends 7—8 Uhr geöffneet.