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WcheritzMung TMeitW M Weiger flr HBiDOe, Sjmiejjekrg Lll Mittwoch den 4. Oktober 1916 abends 82. Jahrgang Nr 231 Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeils oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteJnseratS mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dia Spaltenzeile 50 Pf. AlNlshIaH für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtsettigem Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für Lie Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Die Melherltz - Zeitung* erscheint täglich mi.Äus- nabme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Pretsvterteljähr- uch 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., nnmonatlich bOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Die nachstehende vom Bundesrat erlassene Verordnung wird hierdurch zur öffent lichen Kenntnis gebracht. Dresden, am 2. Oktober 19 l 6. Ministerium des Innern. Bekanntmachung zur Ergänzung der Bekanntmachung über die Bereitung von Backware. Vom 28. September 1916. Der Bundesrat hat aus Grund des 8 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrat» zu wirtschaftlichen Maßnahmen usw. vom 4. August 1914 — RGBl. 8. 327 — folgende Verordnung erlassen: Artikel I. Im § 11 der Bekanntmachung über die Bereitung von Backware vom 26. Mai 1916 — RGBl. S. 413 — werden dem Absatz I folgende Sätze hlnzugesügt: Nur technisch reines Holzmehl, Strohmehl oder Spelzmehl, ohne mineralische Zusätze, darf als Streumehl verwendet werden. Als Wtrk- mehl zum Aufarbeiten des Teiges darf nur backsähiges Mehl verwendet werden. Artikel 2. Diese Verordnung tritt mit dem 4. Oktober 1916 in Kraft. Berlin, den 28. September 1916 Der Stellvertreter des Reichskanzlers. vr. Helfferich. Ausführungs-Bestimmungen zur Bekanntmachung de» stellv Kgl. Generalkommando» XII, betreffend Beschlagnahme unv Bestan-serhebung der Fahrrad- Vereisungen (Einschränkung des Fahrradverlehrs), V vom 12. Juli 1916. 1. Für die IrvivlUlßo LdUvksruvx der beschlagnahmten Fahrraddecken und Fahr- radschläuche werden folgende 8>MMvl8l»IIvll gebildet: s) Vlppolälswsläv (Stadlrat) mit den Orten einschließlich Gutsbezirken: Dippoldiswalde, Beerwalde, Ber reuth mit Seifen, Borlas, Elend, Grohölsa, Hilschbach, Höckendorf, Malter, Niederfrauendors, Obeicar^dorf, Obercunnersdorf, Oberhäslich, Paulsdorf, Paulshain, Reichstädt, Reinberg, Reinhardtsgrimma, Reinholdshain, Ruppen- do>f, Seifersdorf, Spechtritz und Ulberndorf. b) LUvvdore (Bürgermeister) mit den Orten einschließlich Gutsbezirken: Altenberg, Georgenfeld, Hirsch sprung, Rehefeld-Zaunhaus und Schellerhau. c) rruo«vtt1»lll (Bürgermeister) mit den Orten eimchli,blich Gutsbezirken: Frauenstein, Burkersdorf, Ditters bach, Friedersdorf, Hartmannsdorf, Hermsdorf im Erzgebirge, Holzhau, Kleinbobrltzsch, Nassau, Pretzschendorf, Rechenberg, Reichenau und Röthen bach. ck) üotslvk (Bürgermeister) mit den Orten: Geising, Fürstenau mit Gottgetreu und Müglitz, Löwenhain und Zinnwald. e) klasdütt« (Bürgermeister) mit den Orten: Glashütte, Berthelsdorf, Cunnersdorf, Dittersdorf mit Rückenhain und Neudörfel, Döbra, Johnsbach, Luchau und Schlottwitz. k) LLllvllSlvlv (Bürgermeis er) mit den Orten einschließlich Gutsbezirken: Lauenstein, Stadt Bärenstein, Dorf Bärenstein, Börnchen bei Lauenstein, Börnersdorf, Breitenau mit Wald- I dörfchen, Fürstenwalde mit Rudolphsdorf, Hennersbach, Liebenau mit Klein liebenau, Oelsengrund und Waltersdorf. g) «rvl80d» (Gemetndevorstand) mit den Orten einschließlich Gutsbezirken: Bärenklause-Kautzsch mit Ritter- gut Zscheckwitz, Börnchen bet Possendorf, Gombsen, Hänichen, Hausdorf, Hermsdorf bei Dippoldiswalde, Kleincarsdorf, Kreischa, Luttgkwitz, Possen- dorf, Quohren, Saida, Theisewitz Brösgen-Kleba, Wendischcarsdorf, Wilms dorf und Wittgensdorf. k) Lodwlockodork (Gemeindeoorstand) mit den Orten einschl. Gutsbezirken: Ammeisdorf, Bärenburg, Bärenfels, Dönschten, Falkenhain, Hennersdorf, Kipsdorf, Naundorf, Ntederpöbel, Oberfrauendorf, Sadisdorf, Schmiedeberg, Schönfeld und Seyde. Die Sammelstellen werden durch die Ortrbehörden der ihnen zugrwiesenen Orte bekanntgeben, zu welchen Zelten die betreffenden Bereifungen angenommen werden. 2. Für die zur Ablieferung kommenden Fahrradbereifungen werden gemäß § 6 der obengenannten Bekanntmachung von den Sammelstellen folgende einheitlich festgesetzten krak» gezahlt: Decke Schlauch Klasse a sehr gut . . 4,00 M. 3,00 M. „ b gut . . . . 3,00 „ 2,00 „ „ c noch brauchbar 1,50 „ 1,50 „ „ ck unbrauchbar . 0,50 „ 0,25 „ Die Sammelstellen sind ermächtigt, gegen Empfangsbescheinigung auch Bereifungen anzunehmen, die unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. 3. Alle d1v rum IS. vklodsr ck nicht an eine Sammelstelle abgelieferten beschlag nahmten Decken und Schläuche werden, soweit nicht deren Welterbenutzung von der zu ständigen Militärbehörde ausdrücklich gestattet wurde, später vvlvlgvvt werden. Sie sind zu diesem Zwecke zur Vermeidung hoher Strafen unter Benutzung des bei den Ortsbehörden erhältlich:« hellbraunen Vordrucks bis 8pLt«8t»v8 »UM 20. OK kodor ck. bei dem Kommunaloerbande anzumelden. Dippoldiswalde, am 2. Oktober 1916. Nr. 1883 Mob. II. Der Kommunal-Berband. v. d. Planitz, Amtshauptmann. In das Güterrechtsregister ist heute eingetragen worden, daß der Gasthausbesitzer Albert Martin Lotze in Dippoldiswalde (z. Z im Felde) und seine Frau Anna Heina Magdalene, geb. Heinze durch Vertrag vom 29. September 1916 die Verwaltung und Nutznießung des Mannes ausgeschlossen haben. Dippoldiswalde, am 1. Oktober 1916. 2 ä. Reg. 23/16. Königliches Amtsgericht. Die am 3. d. M. ausgegebenen Kartoffelmarken sind Voollvr8t»8 ävll 8. ä. U. vormitag8 voll s Ohr ab im Bauschupven auf dem Plane einzulösen. Ltacktrat 01ppolcki8w»lcko HolMschtkW: Menschr AaMorstmin. kL8tdLll8 „rar ?08t" la Sodmloäodorß, 14 vklodsr 1910, vormittse 9 Mr: 1389 w. Stämme, 12 615 w. Klötze, 216 w. gek. und 100 w. Derbstangrn i. g. L, 1755 w. Reisstangen llllä Wl1t8g8 12>/2 üdr: 7 rm w. Brennscheite, 8 rm w. Brenn- knüppel, 10 rm w Beste. «LdlsedlLeo: Abt. 31. 53. 85. Durchforstungen: Abt. 2. 69. Einzelhölzer: Abt. 6. 15. 20. 33. 42. 54/56. 65/67. 69. 76/79. 83. «kl. rorotrovlvrvorwsttvlle LLrvulols. «el korstroutLmt rrausnotsill. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Von den Besuchern unserer Müller- fchule, soweit sie dem Verein „Glück zu" angehörten, er hielten in letzter Zeit die folgenden weitere Auszeichnungen: da» Eiserne Kreuz 1. Klasse Leutnant und Adjutant Arthur Tittel, Mühlendesitzrrssohn, Laucha a. Ustrut; das Eiserne Kreuz 2. Kla,se: Unteroffizier P. Dittmer, Kunstmühl- besltzer, Rhena i. Mecklenburg, Leutnant Wilhelm Förster, Mühlenbesitzer, Naumburg a. Saale, Gefreiter Josef Giesel, Obermüller, Tarnüst i. Schlesien, Trompetergefrelter Edmund Gränitz, Werkmeister, Göndorf i Erzgeb., Landwehrmann Otto Kaplan, Mühienbesltzer, Lautrach bei Memmingen, Unteroffizier Curt Schneider, Mühlenbesitzerssohn, Wün- schrndorf, Gefreiter Alexander Schwarz, Obermüller, Pissen bei Altrunstädt, Leutnant und Adjutant Arthur Tittel, Mühlenbesitzerssohn, Laucha a. Unstrutdas Boyer. Militär- Derdtenstkreuz 3. Klasse mit Krone und Schwertern: Unter- ofsizirr Seb. Schadhaus,r, Kaufmann, München, Unter- ofsizier Albtn Trier, Ingenieur, Mühlfeld (Bayern). — Befördert wurden: Heinrich Amend, Mühlenbesitzerssohn, Runkel a. Lahn, zum Unterofsizirr, Jakobus Didden», Mühle Bunde i. Ostfriesland, zum Unterofsizier, Wilhelm Förster, Mühlenbesitzer, Naumburg a.S., zum Leutnant, Lmt Schneider, Mühlenbesitzerssohn, Wünschendorf, zum Unteroffizier.. — Unteroffizier Lehrer Curt Paul, zurzeit in einem Reserve-Lazarett, Sohn des Steueraufsehers Paul hier, erhielt das LIzerne Kreuz 2. Klasse. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder I auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 3. Dekade Septbr. 1916; Vereinigte Weißeritz: beob. 23, norm. 13, Abwchg. -j- 10: Wilde Weißeritz: beob. 2l, norm. 16, Abwchg. -s- 5; Rote Weißeritz: beob. 18, norm. 16, Abwchg. -j-2; Müglitz: beob. 20, norm. 16, Abwchg. -s-4. — Im Oktober. Vktobertage, Oktobernebel und Herbst- gedanken, freilich noch oft mit Sonnengold verschönt! Die Eommersrüchte sind eingcheimst, das Feld liegt bereit für dis weiße Winterdecke, der Wald gibt sein letztes Grün den Winden preis, und graue Wolken verhängen die blaue Himmelrglocke. Und doch, wie schön ist eine so wehmü tige Herbststimmung! Die bunten Farben des fallenden Laubes leuchten kn der Herbstlust, lassen sich noch einmal von den Sonnenstrahlen streicheln, von Hcrbstsäden um spinnen, und hier und dort blüht noch eine letzte Aster. Di« blaßrote Herbstzeitlose überschüttet die braungrüne Wiese wie mit einem Seidengespinst, alles atmet letzte Schönheit, Herbste» Ahnen. Bald naht der Winter. Aus die Tage der Sonne folgt die trübe Zett. Wie in der Natur, so gehen auch im Leben Licht und Dunkel Hand in Hand. Doch auch das scheinbare Dunkel hat seine Reize, auch aus Leid und Schmerzen schöpft der denkende Mensch Versöhnendes, auch sie können ihm viel geben, nicht nur nehmen. Der Oktober versammelt die Familie wieder mehr in S üben und Häusern, die Jnnenarbeit «ritt wieder mehr in Ihr Recht. Auch sie muß zum Aus- und Durchhalten beilragen, wenn draußen der Kampf weiter tobt. Obercarsdorf. Dem Unter-Maschinisten-Maat Arno Harnisch, Sohn des Fabrikschmied Ernst Harnisch hier, ist das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen worden. Zlnnwald. Am Freitag trug sich im Bergwerk des " benachbarten Böhmisch-Zinnwald ein folgenschwerer Un fall zu. Der in den 30er Jahren stehende Bergmann Franz Klcin war in der 6. bis 7. Abendstunde mit vier Kameraden im Schacht beschäftigt, al» plötzlich durch nach gebende Erbmassen der Bedauernswerte derart an die Wand gedrängt wurde, daß ihm der Brustkorb eingedrückt wurde und er schwere innere Verletzungen davontrug. Der Verunglückte wurde sofort nach Teplitz-Seltenz in» Bezirks-- krankenhau» gebracht. An seinem Auskommen wird ge zweifelt. Klein hatte in diesem Kriege bei einem öster reichischen Drogoner-Regiment Dienst getan und schon eine Verwundung an den Füßen davongetragen. Seit vorigen Herast ist er von der Bergwerksverwaltung reklamiert und