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omndrtrnpslrg« baldigst zur Verfügung zu stellen und ein, entsprechende Mitteilung an die Finanz. Abteilung d« Landes Auischusst« der Vereine vom Roten Kreuz, Dresden- Altstadt, Zlnzrndorsstrahe 17, l. Etage, gelangen zu lassen. Der herzlichste Dank dieser getreuen Kämpfer, die mit den Fahrstühlen hinausgrfahren werden können au» der Enge der Lazarett« und Heilstätten wird den gütigen Gebern sicher sein. — Bon der Direktion der Deutschen Müllerschule in DIppoldl»walde wurde bei der Gewerbekammer Dresden angefragt, ob es angängig sei, die Abgangsprüsung bei der Deutschen Müllerschule der Meisterprüfung gemäß 8'133 der Reichrgewerbrordnung gleichzustellen oder den Inhabern der Zeugnisse über die bestandene Abgangs, Prüfung bei der Meisterprüfung gewisl« Erleicht-rungen. zu gewähren. Der Handwerkau,schuß beschloß darauf zu erwidern, daß sich die Kammer bisher grundsätzlich gegen Vie Gleichsiellung der Abgang-Prüfungen an Schulen mit der Meisterprüfung aurgesprochen habe und auch in Zu kunft an dieser Stellungnahme frsthalte. Wenn die Prü fungen, di« da» Handwerk betreffen, den praktisch erfahrenen Meistern aus der Hand genommen und den Lehrern über lassen werden, so bestehe die Gefahr, daß bei den Prü- lungen nur auf das Rücksicht genommen wird, war die Schülen in der. Schule gelernt haben. Es liege ein großer Unterschied darin, ob jemand prüft, der den Prüfling selbst unterrichtet hat, oder jemand, der im praktischen Leben steht und bei dem Prüfling nachsorschen will, welche zur praktischen Au»übung seines Gewerbes notwendigen Kennt nisse er besitzt Gerade bei den Meisterprüfungen können die Schüler ihre erworbenen Kenntnisse und ihre Ueber- legerkheit gegenüber anderen Prüflingen zeigen und damit am besten dem Ansehen und starken Besuch der Schul« dienen, denn ihre Erfolge bei d-n Prüfungen würden gar bald in der Allgemeinheit bekannt werden. Malter. In der Nacht zum heutigen Sonnabend find au» dem Stalle eine» hiesigen Gutes zwei Gänse ge stohlen worden. Da es di« ganze Nacht geregnet hatte, konnte leider ein Polizeihund nicht auf die Fährte gesetzt werden, doch soll sich der Verdacht gegen Dippoldiswalder Einwohner richten. Zweckdienliche Wahrnehmungen sind auf der Polizei zu melden. Mügeln, 29. September. Der bei dem Eisenbahnun fall auf der Kleinbahn bei Bärenheäe mit der Maschine in die Müglitz gestürzte Lokomotivführer Mietzsch ist gestern nachmittag gegen 6 Uhr im Johanniter-Krankenhause in folge der schweren Verletzungen verschieden. Den Umständen »utsprechend ist da» Befinden des ebenfall» mit abgekürzten Hilssfeuermann» Mühl zufriedenstellend. Freiberg. Eine Kostprobe für Walfischfleisch fand hier in der Gastwirtschaft de» Schlachthof«» in Gegenwart von Fachleuten und Vertretern der städtischen Behörden statt. Das Fleisch war sehr schmackhaft und soll zu 1,80 M. für das Pfund verkauft werden. Chemnitz. In einer Versammlung der Bäckergesellen von Chemnitz und Umgegend wurde Stellung zum Nacht- backoerbot genommen. Der Referent Freitag-Hamburg sprach sür die Beibehaltung des Verbotes auch im Frieden. Wie er betonte, werde die Gewerkschaft mit dem Hirsch- Dunckerschen und dem Christlichen Verband für die dauernde Beseitigung der Nachtarbeit einlreten. Die Versammlung stimmte den Ausführungen de» Refe> renten zu. Olbernhau. Al» Freitag vormittag Arbeiter beim Grasmähen waren, stieß einer von ihnen auf eine in einer Lache der Flöha liegende männliche Leiche, der der Kopf umwickelt und der Hals mit einem Tuche umichnürt war. Die Hände waren mit einer langen Leine stark gefesselt. An der linken Schläfe befindet sich eine Stich- oder Schuß wunde. Nach den angestellten Ermittelungen handelt es sich um den l 6 Jahre alten Tischlerlehrltng Willy Selb mann. der bereits seit 14 Tagen vermißt wurde. Er war am 15. d. M. von seinem Lehrherrn zur Bank geschickt worden, um einen größeren Betrag abzuheben. Al« er nicht zurückkehrte, nahm man an, daß er mit dem Gelde geflüchtet sei. Jetzt ist nun erwiesen, daß der junge Mann ein-m Verbrechen zum Opfer gefallen ist, über dem noch tiefes Dunkel schwebt. Der Mörder hat seinem Opfer an einem bisher noch unbekannten Orte mit einem Beil den Schädel zertrümmert und die Leiche erst später nach dem Fundorte geschafft. Zittau. Eine erfreuliche Zunahme de» Viehbestände» im Bezirk der Amtshauptmannschast Zittau stellt« der stellvertretende Amtshauptmann Regierungsrat N chter in der Sitzung des Bezirksausschusses fest. Gegen das Vor- j chr haben sich die Rinder um 1000, die Schweine sogar um >700 vermehrt. Vermischtes. ' Schnelle Justiz. Lin Münchner Händler hat jüngst einen groben Brief an einen seiner Kunden gerichtet, der mit der Mahnung schloß: „Wer kein Geld hat, braucht auch nicht zu fressen." Das Münchner Generalkommando hat mit dem Mann kurzen Prozeß gemacht. Einige Stunden, nachdem die „Münchner Zeitung" den Brief veröffentlicht hatte, war das Geschäft vom Generalkommando geschlossen. Die zur Erkundigung hingeschickten Schutzleute hatte der Mann noch gröblich beschimpft. Jetzt sind ihm seine Vorräte weggenommen und dem Gemeindeocrband überwiesen worden, die Geschäftsbücher beschlagnahmt, Strafanzeige ist erstattet und weiterer Handel verboten. Kikchen^Nachrichten. 15. Sonntag nach Trinitat!», den I. Oktober 1916. Höckendorf. Vormittag« 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittag» >/2ll Uhr Kindergottesdienst. Oelsa. Vormittag« '/2 9 Uhr Predigtgoltesdirnst. Vormittag» 10 Uhr Kindergotte»dienst. Rappendorf. Lrntedanks«st. Vormittag» 9 Uhr Kinder gottesdienst. Nachmittag» 2 Uhr Festgottesdienst. Sparkasse za Seifersdorf. Nächster Expedition-tag Sonntao den 1. Okt. >/-N-'/2l2, 3-6 Uhr. Sparkasse za Höckendorf. Nächster Erpeditionstag: Sonntag den I. Olt. nachmittags V-3—6 Uhr. Letzte Nachrichtens Fliegerleutnant Mulzer s. Die „Münchner Neuesten Nachrichten" melden: Flieger leutnant Mulzrr, Ritter der Ordens ?our le merite und des Mar-Josef-Ordens, ist auf dem westlichen Kriegsschau platz tödlich abgestürzt. So ist nach Immelman«, Parschau und Wintgens nun ein vierter Ritter des pour le merite au» drr Reihe unserer hervorragenden Fliegerolfiziere au-geschieden Das deutsche Volk wird auch diesen Verlust tief beklagen, aber es sieht, daß sich die Schar der erfolgreichen Bezwinger der Lüfte immer um neue Namen bereichert. Und aus dieser Erkenntnis schöpft es die Gewißheit, daß die Deutschen auch in Zukunft im Luftkrirge die Oberhand behalten werden. Der Zar in der Dobrudscha? Aus Stockholm meldet die „Erpreß-Korrespondenz": Der Zar wird sich in der nächsten Zeit, wie der in Peters burg erscheinende „Kurjer Nowy ' erfährt, nach der Do- brudscha begeben, um die dort stehenden russischen Truppen zu besichtig« n. Degradierung des Verteidigers von Tutrakan. Aus Stockholm meldet die „Erpreß-Korrespondenz": Der rumänische Kommandant von Tutiakan ist, wie jetzt bekannt wird, nach dem Fall der Festung nicht nur seines Postens enthoben, sondern auch degradiert worden. Grohe Verluste der Engländer an der Somme. Genf, 29. September. Der Kriegsberichterstatter der „Daily Mail" schreibt bei einer Schilderung über die letzten Kämpfe an der Somme: Für jeden Sieg mußte ein ent sprechender Preis gezahlt w-rden. Einige unserer Regi menter hatten große Verluste zu verzeichnrn, hauptsächlich infolge des Uebereifers der Leute. In all den letzten Kämpfen hatten wir durch übereilte» Draufgehem schwere Verluste und wiederum waren es die deutschen Maschinengewehre, durch die die Verluste verursacht wurden. Das Geschützfeuer der Deutschen war an man chen Stellen so dicht, wie man es sich überhaupt nur denken kann. Thlepval. Amsterdam, 30. September. Nach Meldungen aus dem britischen Hauptquartier entwickelte sich der Kampf um Thiepoal, der am 26 mittags begann, bald zu einem heftigen Gefecht. Das Geknatter der Maschinengewehre war gewaltig. Dos alte Schloß von Thiepoal bildete den wichtigsten Punkt, wo Widerstand geleistet wurde. Ein heftige» Fruer von diesem Schloß aus zog den Aufmarsch sehr in die Länge. Thiepoal war ein unterirdischer Gibraltar, so schreibt der Korrespondent. Der Angriff erfolgte von Süden her, qucr durch das feindliche Laufgrabennetz, das mit unterirdischen Gängen in Verbindung stand. Die Deutschen boten während des Mittags und des Abends furchtbaren Widerstand. Ls war ein allgemeines Hand- gemenge, kein Kampf mehr zu nennen. Mit Bajonetten und Gewehrkolben, ja sogar mit Fäusten wurde gekämpft. In den Hallen und Kellern wütete der Kampf mit be sonderer Heftigkeit. Es wurde mit Handgranaten und Messern gefochten. In dunklen und engen Gängen haben sich zahlreiche Tragösien abgespielt. Die rumänische Uniform. Budapest, 29. September. Dem „Pesti Naplo" wird von der Front in Siebenbürgen gemeldet: Ls ist charak teristisch für die Kriegführung der Rumänen, daß die Uniform der rumänischen Soldaten derjenigen der öster- reichisch-ungarischen Armee zum Verwechseln ähnlich steht. Nach Aussagen rumänischer Gefangener haben die Russen an der Bukowinaer Grenze und in der Dobrudscha auf rumänisches Militär mit Artillerie und Maschinengewehren geschossen, weil sie glaubten, österreichisch-ungarischen Sol daten gegenüber zu stehen. Demselben Blatt wurde von authentischer Stelle von der jiebenbürgischen Front mitgeteilt, daß di« Gefahr sür Siebenbürgen beseitigt ist. Trotz ihrer riesigen Uebermacht haben die Rumänen in den vierwöchrntlichen Kämpfen nicht ein einziges Mal «inen Frontalangriff unternommen. Heule stehen unsere Truppen auf dem Hargitto, d:m Goergenyer und dem Kelemenberge. Das Echo der Reichskanzlerrede in Skandinavien. Christiania, 30. September. Von der Morgenpresse verösfentlichen „Intelligenz Sedler", „Morgenblad" und „Aftenposten" die Rede de» Reichskanzlers im Auszug. „Aftenposten" nennt sie eine große Rede und überschreibt sie: „Der rumänische Judas al« Leichenräuber". Heute gibt es nur eine Parole: Aushalten und siegen! „Ttdens Stegn" und „Verdensgang" dagegen begnügen sich mit einem auffallend kurzen Auszug, der in dem übrigen Tele- grammftoff ziemlich verschwindet. Stockholm, 30. September. Zur Rede des Reichskanzlers, die von der schwedischen Prrsf, au»führlich wtedergegeben wird, bemerkt „Dagblad", die Rede mache den nicht ml-« zuv«rstehtnd«n Eindruck ruhiger, zielbewußter Energie. Da» Blatt weist besonder« aus die gegen England gerichtet« Stelle und die neue Orientierung nach dem Kriege hin. Vertagung des ungarischen Abgeordnetenhauses. Budapest, 29. September. Das ungarische Bbgeord- n tenhaus soll heute nachmittag vertagt werden. Die nächste Session findet in der zweiten Hälfte de» Dezem ber» statt. In dieser wird die Indemnität-Vorlage be raten. Eine empfindliche Niederlage der Serben. Budapest, 30. September. Au» Saloniki wird ge meldet: Dl« Serben erlitten bei Kajnak Oclan eine empfindliche Niederlage. General Sarrail hat ihnen farbige Truppen al» Reserve zugesandt. Der Schweizer Bundesrat - hat gestern nachmittag das Wirtschaftsabkommen mit Deutschland ratifiziert. Auf Sofia warf früh ein feindlicher Flieger 5 Bomben kleineren Kalibers, die einen Mann und 2 Pferde töteten, eine Frau und ein Kind leicht verletzten. Der Sachschaden besteht in zersprungenen Fensterscheiben. Die niederländischen Schleppdampfer „Zuidrrs e" und „Gouwze", die belgische und niederländische Leichter nach London schleppen wollten, wurden in „Zee- brügge ' einbracht Eine sehr heftige Kundgebung wegen der Verteuerung der Lebensmittel fand durch die schottische Arbeiterpartei in Glasgow statt. Der Ausschuß zur Untersuchung der Lebensmittelpreise, den da» englische Handelsamt etnsetzte, hat einen vorläu figen Bericht erstattet. Wegen Fleisch und Milch empfiehlt er den beschleunigten Bau von Handelsschiffen und die Beschränkung der Einfuhr weniger notwendiger Dinge. Er fordert die nicht schwer Arbeitenden auf, einen Tag in der Woche kein Fleisch zu essen. Wettervorhersage. Zeitweise aufklarend, keine wesentliche Temperaturände rung, zeitweise Niedei schlüge. Ferkrlmarkt zu vippoldiswald« vom 30. September. Von den ausgetrtebenen 36 Ferkeln wurden -2 verkauft zum Preise von 50—65 M. pro Vaar. -t- Der Kaiser als Förderer des Volksliedes. Der Kaiser hatte einen von der Stadt Frankfurt a. M. zur Förderung des Volkslieoes bereitgestellten Betrag zur Herausgabe ausgewählter Volkslieder bestimmt, die für die Soldaten im Felde geeignet sind. Daraufhin ist durch Mitglieder der Kommission für das Kaiserliche Volks liederbuch und des Verbandes der Vereine für deutsche Volkskunde zunächst in vier Heften eine Sammlung „Alte und neue Lieder" herausgegeben worden (Leipzig im Inselverlag), die mit Melodien und mit Bildern von Ludwig Richter, Graf Kalckreuth, Slevogt und Ubbelohde ausgeftattet ist. Dank der Kaiserlichen Bestimmung konnten bereits 100 000 Hefte unseren Kriegern und ihren Fa milien überlassen werden. Der Kaiser hat so in dieser Kriegszeit, welche das deutsche Lied im Felde und in der Heimat gewaltig erstarken ließ, seine hochherzige Anteil nahme für das Volkslied von neuem bewiesen. -s- Immer wieder Schwindel im Gefchäfksleben. Es sind Klagen darüber laut geworden, daß in einzelnen Geschäften die gleichen Waren zu verschiedenen Preisen angeboten werden, und zwar so, daß sie entweder zu billigem Preise gegen Bezugsschein oder zu höherem Preise ohne Bezugsschein erhältlich sind. Dem Publikum wird sogar häufig zugeredet, den höheren Preis zu be- zahlen, um die Unbequemlichkeit des Bezugsscheins zu vermeiden. Derartige Mißbräuche sind in hohem Maße bedauerlich: sie vergrößern die Zahl der Gegner der so genannten Freiliste überhaupt und führen zur gänzlichen Beseitigung Ler Freiliste. Die beteiligte Handelswelt hat also ein besonderes Interesse an der Abstellung solcher Mißstände. Die auf solche Weise Geschädigten haben aber das Recht, wegen Minderung des bezahlten unange messenen Kaufpreises das bei der Handelskammer be stehende Schiedsgericht anzurusen und Strafanzeige zu erstatten. (W. T.-B.) Vie Preistreiberei in Pilzen. Eine Leserin der „Doss. Ztg." teilt ihrem Blatte das Folgende mit: „Von der Gattin eines uns befreundeten Forstmeisters in der Umgegend Brombergs erfuhr ich, daß dort seit langem nicht so viele Pfefferlinge gewachsen sind wie in diesem Jahre. Die Pilzfrauen bekommen von den Händlern für die Metze SO Pfg. Täglich gehen für 100 Pfefferlinge nach Berlin in die Zentralhalle. Und zu welchem Preise kaufen sie die Berliner Hausfrauen? Die Pilze sind bis zu 1,25 das Pfund gehandelt worden. Ich glaube, der billigste Preis ist bisher 0,85 gewesen. Es wird also vom Samniler bis zum Verbraucher mit einem Ge- wimi von 750—1150 v. H. gearveitet, denn die Metze faßt ... .Ein schmerzlicher Abschied. Auf erschütternde Weise ist dieser Tage ein junges Mädchen im Alter von 17 Jahren aus Dziergowitz (O.-S.) ums Leben gekommen. Die Be dauernswerte hatte ihren ins Feld rückenden Vater zur begleitet und winkte ihm, auf einem Geleis stehend, Abfchiedsgrüße zu, als sich der Zug in Bewegung setzte. -iIn diesem Augenblick fuhr ein anderer Zug ein, erfaßte das Mädchen und tötete es vor den Augen des abführen den Vaters. 's- Georg Jaenecke gefallen. Nach einer Meldung aus Hannover ist Georg Jaenecke, seit einigen Jahren Mitinhaber des „Hann. Eouriers", bei den letzten schweren Kämpfen auf dem Felde der Ehre gefallen. >